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Die
Erfindung betrifft ein Sitzmöbel gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige
Sitzmöbel mit verschwenkbaren Funktionsteilen bieten vielfältige
Nutzungsmöglichkeiten und bestimmen darüber hinaus
das Design des Sitzmöbels. Nachteilig an den verschwenkbaren Funktionsteilen
ist es jedoch, dass es im Bereich des Drehpunktes je nach Stellung
des Funktionsteils zu Streckungen oder Stauchungen des Funktionsteiles kommt,
die wiederum eine Faltenbildung des Polsters in dem Bereich bewirken,
was insbesondere aus Designgründen als unerwünscht
anzusehen ist.
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Um
das genannte Problem zu beheben, ist bei dem aus der
DE 299 22 329 U1 bekannten
Polstermöbel innerhalb des verschwenkbaren Teils an der
Vorderseite des Kopfteils ein so genannter Polsterstrecker angeordnet.
Der Polsterstrecker ist innerhalb einer Führungsschiene
längsbeweglich geführt, welche mit einem die Schwenkbewegung
ermöglichenden Rastbeschlag verbunden ist. Ein Zuggurt aus
einem undehnbaren Textilmaterial ist an einem Querträger
des Rückens befestigt und längs der Rückseite,
der Kopfseite und der Vorderseite des Kopfteiles geschlagen, damit
jedoch nicht verbunden sondern rutschbeweglich. Das vorderseitige
Ende des Zuggurtes ist mit dem Polsterstrecker fest verbunden. Der
Polsterstrecker ist andererseits über einen Gummigurt mit
dem Kopfteil verbunden. Wird das Kopfteil verschwenkt, so vergrößert
sich zwangsläufig der Abstand des Kopfteiles vom Querträger des
Rückens. Dies bedingt, dass der Zuggurt kontinuierlich
den Polsterstrecker längs der Führungsschiene
nach außen zieht, bis er in der aufrechten Position seine
maximal ausgefahrene Grenzstellung erreicht hat. Die Bahn, welche
die Spitze des Polsterstreckers beschreibt, ist deshalb keine Kreisbahn. Die
Verschiebung des Polsterstreckers nach Außen bewirkt eine
Straffung des Polsters und dessen Überzugs im Kopfauflagebereich
auf der Vorderseite des Kopfteilkissens, so dass eine unerwünschte
Faltenbildung ausgeschlossen ist. Wird das Kopfteilkissen wieder
in seine waagerechte Stellung zurückgeschwenkt, so zieht
der Gummigurt den Polsterstrecker wieder zurück in seine
waagerechte Ausgangsposition. Nachteilig an dem Pols termöbel
ist es jedoch, dass es einen sehr komplexen Aufbau mit einer Vielzahl
an Elementen aufweisen muss, um die beschriebene Funktion zu erfüllen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die beschriebenen Nachteile des
Standes der Technik zu vermeiden und ein Sitzmöbel insbesondere derart
weiterzubilden, dass es einen einfachen und funktionssicheren Aufbau
aufweist und dass eine unerwünschte Faltenbildung im Bereich
des Drehpunktes vermieden wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch,
dass innerhalb des verschwenkbaren Bereichs zwischen dem Drehgelenk
und einem äußeren Ende der Armauflage und/oder
der Rückenlehne und/oder der Beinauflage zumindest ein
teleskopierbares Streckelement angeordnet ist, welches mittels zumindest
einer Druckfeder die Polsterung und/oder den Polsterbezug des verschwenkbaren Bereichs
spannt, wird mittels weniger, einfach aufgebauter und funktionssicherer
Bauelemente die Polsterung und der Bezug des Sitzmöbels
unabhängig von der Stellung des verschwenkbaren Bereiches der
Armauflage und/oder der Rückenlehne und/oder der Beinauflage
dauerhaft auf Spannung gehalten, so dass eine unerwünschte
Faltenbildung vermieden wird.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Druckfeder
innerhalb des Streckelementes angeordnet und vorzugsweise als Schraubenfeder
ausgebildet, so dass vermieden wird, dass die Druckfeder Teile des
Polsters einklemmt. Ein weiterer Vorteil einer derartigen Anordnung
der Druckfeder ist darin zu sehen, dass die Druckfeder stets sauber
geführt wird und keinerlei Querkräften ausgesetzt ist.
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Ein
aufgabengemäß besonders einfacher und funktionssicherer
Aufbau des teleskopierbaren Streckelementes ergibt sich bei einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dadurch, dass es aus zumindest
zwei ineinander schiebbaren Rohrelementen besteht.
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Vorteilhaft
ist der Innendurchmesser des äußeren Rohres des
aus Rohrelementen bestehenden Streckelementes geringfügig
größer als der Außendurchmesser der Druckfeder
und der Außendurchmesser des inneren Rohres entspricht
annähernd dem Außendurchmesser der Druckfeder,
so dass die Druckfeder sicher innerhalb des Streckelementes geführt
und automatisch durch das Einschieben des inneren Rohres in das äußere
Rohr zusammengedrückt wird.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Streckelement
an seinem dem Drehgelenk abgewandten Ende mit einem in dem äußeren Ende
der Armauflage und/oder der Rückenlehne und/oder der Beinauflage
angeordneten Gleitelement wirkverbunden, so dass die in diesem Bereich befindliche
Polsterung bei der Schwenkbewegung sicher und belastungsfrei über
das Ende des Streckelementes gleiten kann.
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Vorteilhaft
ist das Gleitelement als Halbschale ausgebildet, so dass es einen
einfachen Aufbau aufweist.
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Bei
einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform ist das
Gleitelement als Rohr ausgebildet.
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Um
eine funktionssichere Gleitbewegung des Gleitelementes auf dem Ende
des Streckelementes zu ermöglichen, weist das Streckelement
bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein entsprechend
dem Gleitelement ausgebildetes Ende auf. So ist es beispielsweise
möglich, dass das Ende kugelförmig oder rohrförmig
ausgebildet ist, um in ein als Halbschale oder Halbrohr ausgebildetes
Gleitelement einzugreifen. Alternativ ist es möglich, dass
das Ende die Form eines halben Rohrstückes aufweist, in welchem
ein als Rohr ausgebildetes Gleitelement gelagert wird.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Sitzmöbels ist das Gleitelement am äußeren
Ende der Armauflage und/oder der Rückenlehne und/oder der
Beinauflage in das Polster eingelegt, so dass eine einfache Montage
gewährleistet ist. Alternativ ist es denkbar, dass das
Gleitelement fest mit dem Polster verbunden ist, beispielsweise
mittels einer Klebeverbindung.
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Um
ein funktionssicheres Verschwenken in unterschiedlichen Stellungen
zu ermöglichen, ist das Drehgelenk bei einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung als Rastgelenk ausgebildet.
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Anhand
der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend
näher erläutert.
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Dabei
zeigt:
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1 eine
schematische geschnittene Seitenansicht einer Rückenlehne
eines Sitzmöbels mit der Rückenlehne in einer
horizontalen Position und
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2 die
in 1 dargestellte Seitenansicht des Sitzmöbels
mit der Rückenlehne in einer vertikalen Position.
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In 1 ist
zur Vereinfachung der Darstellung lediglich die Rückenlehne 10 eines
Sitzmöbels, beispielsweise eines mehrsitzigen Sofas, in
einer schematischen geschnittenen Seitenansicht dargestellt. Das
Grundgestell 12 des Sitzmöbels ist allseitig mit
einem Polster 14 umgeben, welches von einem Bezug 32 umgeben
ist. Ein oberer Bereich der Rückenlehne 10 ist
gegenüber dem Grundgestell 12 mittels eines Drehgelenks 16 um
einen Drehpunkt herum in eine horizontale Position verschwenkt.
Hierzu ist das Drehgelenk 16 mittels entsprechender Befestigungslaschen 18 an
dem Grundgestell 12 befestigt. Am anderen Ende des Drehgelenks 16 ist
ein Streckelement 20 angeordnet, welches aus teleskopierbaren
Rohrelementen 22, 24 besteht. In dem äußeren
Rohr 22 ist eine entsprechend dem Innendurchmesser des
Rohres 22 dimensionierte, als Schraubenfeder ausgebildete
Druckfeder 26 angeordnet, die mittels des inneren Rohres 24 entgegen ihrer
Druckkraft F in dem Streckelement 20 zusammengedrückt
wird. An dem dem Drehgelenk abgewandten Ende des Streckelementes 20 ist
ein Rohr 28 befestigt, welches in ein als Halbrohr ausgebildetes
Gleitelement 30 eingreift und somit aufgrund der Druckkraft
F der Druckfeder 26 mit dem Gleitelement 30 wirkverbunden
ist. Um das Gleitelement 30 vor einem unerwünschten
Verrutschen zu hindern, ist dieses an der entsprechenden Stelle
mit dem Polster 14 verklebt.
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Während
eines Verschwenkens des oberen Teils der Rückenlehne 10 um
den Drehpunkt des Drehgelenks 16 in Richtung des Pfeils
A erzeugt das Streckelement 20 mittels der Druckfeder 26 nun
eine dauerhafte Spannung auf das Polster 14, so dass dieses
durchgehend gespannt ist und eine unerwünschte Faltenbildung
vermieden wird.
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2 zeigt
die in 1 dargestellte Rückenlehne 10 nun
nach der Beendigung des Schwenkvorgangs in einer vertikalen Position.
Die Druckfeder 26 innerhalb des Streckelementes 20 hat
sich in Richtung ihrer Druckkraft F so weit ausgedehnt, dass der sich
zwangsläufig ergebende größere Abstand
zwischen dem Bereich des Drehpunkts des Drehgelenks 16 und
dem oberen Ende der Rückenlehne 10 derart ausgeglichen
wird, dass sich auch in der vertikalen Position keine unerwünschten
Falten bei dem Polster 14 und/oder dem Bezug 32 im
Bereich des Drehgelenks 16 bilden können.
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Während
eines Verschwenkens des oberen Teils der Rückenlehne 10 um
den Drehpunkt des Drehgelenks 16 entgegen der Richtung
des Pfeils A (aus 1) erzeugt das Streckelement 20 mittels
der Druckfeder 26 ebenfalls eine dauerhafte Spannung auf
das Polster 14, wobei die Druckfeder durch das innere Rohr 24 wieder
in dem äußeren Rohr 22 entgegen der Druckkraft
F der Druckfeder 26 zusammengedrückt wird.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass das beschriebene Sitzmöbel
jedwede Ausführungsform aufweisen kann und das verschwenkbare
Funktionselement sowohl eine Rückenlehne, Armauflage, Beinauflage
oder sonst wie genutztes Element des Sitzmöbels sein kann.
Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass an einem Sitzmöbel
eine Mehrzahl der beschriebenen federbelasteten Streckelemente angeordnet
sein können, die je nach Funktionsweise auch mittels geeigneter
Bauelemente miteinander gekuppelt sein können.
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- 10
- Rückenlehne
- 12
- Grundgestell
- 14
- Polster
- 16
- Drehgelenk
- 18
- Befestigungslasche
- 20
- Streckelement
- 22
- äußeres
Rohr
- 24
- inneres
Rohr
- 26
- Druckfeder
- 28
- Rohr
- 30
- Gleitelement
- 32
- Bezug
- A
- Schwenkbewegung
- F
- Druckkraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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