-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Aufschrauben eines
Kolbens auf der Kolbenstange eines Hydraulikzylinders sowie einen
entsprechenden Hydraulikzylinder. Bei dem Hydraulikzylinder handelt
es sich dabei vorteilhafterweise um den Hydraulikzylinder einer
Arbeitsmaschine, insbesondere einen Hydraulikzylinders zum Bewegen
eines Arbeitsgerätes
einer Arbeitsmaschine. Z. B. kann der Hydraulikzylinder dabei bei
einem Hydraulikbagger zum Bewegen des Baggerstiels eingesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung kommt dabei mit besonders vorteilhafter
Wirkung bei Hydraulikzylindern mit einem Kolbendurchmesser zwischen
200 mm und 500 mm zum Einsatz.
-
Die
Verbindung zwischen der Kolbenstange und dem Kolben eines Hydraulikzylinders
wird dabei heute üblicherweise
mit Drehwinkelvorgabe angezogen. Die vorgegebenen Winkel der Gewindeverbindung,
insbesondere bei Kolbengrößen von
200 mm Kolbendurchmesser und mehr, sind jedoch nur mit sehr hohen
Anzugsmomenten erreichbar.
-
Heute
werden die Verbindungen zwischen Kolbenstange und Kolben daher üblicherweise
mit großen
stationären
Anzugsmaschinen angezogen und gelöst, wobei die Kolbenstange
an der dem Kolben abgewandten Seite eingespannt und der Kolben über die
Anzugsmaschine angezogen wird. Weiterhin sind aufschraubbare Schlüssel bekannt,
welche mit einem Vorschlaghammer bewegt werden. Dabei werden die
Verbindungen oft nur unzureichend oder kaum angezogen, da das notwendige
Drehmoment nicht aufgebracht werden kann.
-
Insgesamt
ist damit bisher keine zufriedenstellende Lösung bekannt, über welche
die Schraubverbindung zwischen Kolben und Kolbenstange mit den notwendigen
Anzugsmomenten insbesondere auch im rauen Einsatz auf der Baustelle
erreichbar ist.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Werkzeug zum Aufschrauben
eines Kolbens auf der Kolbenstange eines Hydraulikzylinders zur
Verfügung
zu stellen, durch welches die notwendigen Anzugsmomente bei gleichzeitiger
einfacher Handhabbarkeit aufgebracht werden können. Weiterhin ist es Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, einen Hydraulikzylinder zur Verfügung zu
stellen, für
welchen das erfindungsgemäße Werkzeug
einsetzbar ist.
-
Diese
Aufgabe wird von einem Werkzeug gemäß Anspruch 1 gelöst. Das
erfindungsgemäße Werkzeug
zum Aufschrauben eines Kolbens auf der Kolbenstange eines Hydraulikzylinders,
insbesondere eines Hydraulikzylinders mit einem Kolbendurchmesser
von mehr als 200 mm, weist dabei ein erstes Werkzeugelement mit
Verbindungselementen zur lösbaren
Verbindung mit dem Kolben und ein gegenüber dem ersten Werkzeugelement
drehbares zweites Werkzeugelement mit Verbindungselementen zur lösbaren Verbindung
mit der Kolbenstange auf. Dabei ist durch Drehen des ersten Werkzeugelements gegen
das zweite Werkzeugelement das zum Verschrauben von Kolben und Kolbenstange
notwendige Drehmoment über
die Verbindungselemente auf den Kolben und die Kolbenstange aufbringbar.
Vorteilhafterweise ist dabei das erste Werkzeugelement drehbar am
zweiten Werkzeugelement gelagert. Die Lagerung des ersten Werkzeugelements
am zweiten Werkzeugelement kann dabei entweder direkt oder über ein
oder mehrere Zwischenelemente erfolgen. Die Lagerung erlaubt dabei
eine Drehbewegung zwischen dem ersten und dem zweiten Werkzeugelement
um eine Drehachse, welche, wenn das Werkzeug mit Kolben und Kolbenstange
verbunden ist, der Drehachse der Verschraubung zwischen Kolben und
Kolbenstange entspricht.
-
Erfindungsgemäß wird ein
Werkzeug bereitgestellt, über
welches der Kolben sicher und bequem auf der Kolbenstange des Hydraulikzylinders
aufgeschraubt werden kann, wobei die notwendigen Anzugsmomente kontrolliert
aufbringbar sind. Dabei ist ein mobiles Werkzeug zur Verfügung gestellt,
welches eine wirtschaftliche Alternative zu bestehenden stationären Anzugsmaschinen
darstellt. Insbesondere ist das Werkzeug dabei einfach und bequem
auf der Baustelle einsetzbar. Die Verbindungselemente des Werkzeugs
greifen dabei kolbenseitig an der Kolbenstange an, insbesondere
an kolbenseitig angeordneten Gegenverbindungselementen. Insbesondere
ergibt sich der Vorteil, dass die Kolbenstange nicht mehr auf der
dem Kolben abgewandten Seite festgelegt werden muss, da das zweite
Werkzeugelement kolbenseitig an der Kolbenstange angreift. So kann
ein kompaktes Werkzeug zur Verfügung
gestellt werden, welches damit problemlos von einer einzelnen Bedienpersonen
transportierbar und handhabbar ist.
-
Vorteilhafterweise
greifen dabei die Verbindungselemente an den Stirnseiten von Kolben und/oder
Kolbenstange an. So kann das Werkzeug äußerst kompakt gestaltet werden.
Der Kolben weist dabei üblicherweise
eine durchgehende Bohrung auf, in welche die Kolbenstange eingeschraubt
wird, so dass die kolbenseitige Stirnseite der Kolbenstange zugänglich ist.
An dieser kolbenseitigen Stirnseite der Kolbenstange sind dann vorteilhafterweise
Gegenverbindungselemente vorgesehen, an welchen die Verbindungselemente
des Werkzeugs angreifen.
-
Vorteilhafterweise
erfolgt die Verbindung der Verbindungselemente mit Kolben und/oder
Kolbenstange dabei durch Formschluss. Hierdurch ergibt sich eine
sichere Verbindung, über
welche hohe Anzugsmomente übertragbar
sind.
-
Vorteilhafterweise
umfassen die Verbindungselemente dabei Zapfen, welche in Aussparungen
am Kolben und/oder der Kolbenstange einschiebbar sind, wobei das
Einschieben vorteilhafterweise axial erfolgt. Hierdurch kann das
Werkzeug problemlos mit dem Kolben- und/oder der Kolbenstange verbunden
werden, indem es vorteilhafterweise in axialer Richtung auf Kolben
und/oder Kolbenstange aufgeschoben wird. Vorteilhafterweise kann dabei
das Werkzeug gleichzeitig auf den Kolben und die Kolbenstange aufgeschoben
werden, so dass die Verbindung zwischen dem Werkzeug und Kolben und
Kolbenstange in einem einzigen Arbeitsschritt erfolgt.
-
Vorteilhafterweise
weist das erfindungsgemäße Werkzeug
weiterhin ein Kraftglied, insbesondere ein Getriebe, insbesondere
ein Spindelgetriebe auf, über
welches die Drehbewegung zwischen dem ersten Werkzeugelement und
dem zweiten Werkzeugelement erzeugbar ist. Das Kraftglied erzeugt
damit die für
das Anziehen von Kolben und Kolbenstange notwendigen hohen Drehmomente,
welche über
das erste und das zweite Werkzeugelement auf Kolben und Kolbenstange
aufgebracht werden.
-
Vorteilhafterweise
weist das Kraftglied dabei ein Anschlusselement auf, über welches
es mittels eines externen Antriebs, insbesondere eines Elektroschraubers,
antreibbar ist. Das Kraftglied, insbesondere in Form eines Getriebes,
insbesondere in Form eines Spindelgetriebes, kann damit problemlos über einen
externen Antrieb angetrieben werden, so dass das Werkzeug selbst
ohne einen Antrieb auskommt. Hierdurch kann das Werkzeug wiederum
kompakt und kostengünstig
ausgeführt
werden, wobei als Antrieb durch ohnehin auf Baustellen vorhandene
Antriebe wie z. B. ein Elektroschrauber erfolgt.
-
Vorteilhafterweise
weisen dabei das erste Werkzeugelement und das zweite Werkzeugelement Hebelarme
auf, über
welche das Drehmoment in das erste Werkzeugelement und das zweite
Werkzeugelement eingeleitet wird. Hierdurch wird durch die Hebelwirkung
der Hebelarme ein hohes Drehmoment erzeugbar.
-
Vorteilhafterweise
ist dabei ein Kraftglied, insbesondere ein Spindelgetriebe, zwischen
den Hebelarmen des ersten und des zweiten Werkzeugelements vorgesehen, über welches
das Drehmoment erzeugt wird. Hierdurch ergibt sich eine kompakte Anordnung, über welche
hohe Anzugsmomente kontrolliert erzeugt werden können. Insbesondere die Verwendung
eines Spindelgetriebes ermöglicht
dabei ein kontrolliertes Anziehen mit hohen Anzugsmomenten, ohne
dass hierfür
ein besonders kräftiger Antrieb
nötig wäre.
-
Weiterhin
vorteilhafterweise weist das erfindungsgemäße Werkzeug ein oder mehrere
Adapter auf, über
welche das Werkzeug für
unterschiedliche Kolben und/oder Kolbenstangen verwendbar ist. Der Adapter
wird dabei vorteilhafterweise mit den Verbindungselementen des Werkzeugs
verbunden und weist selbst Verbindungselemente auf, über welche der
Adapter mit dem Kolben und der Kolbenstange des Hydraulikzylinders
lösbar
verbindbar ist. Der Adapter überträgt dabei
die zum Anziehen von Kolben und Kolbenstange notwendigen Drehmomente
auch auf solche Hydraulikzylinder, welche Gegenverbindungselemente
aufweisen, die nicht mit den am Werkzeug vorgesehenen Verbindungselementen kompatibel
sind.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin einen Hydraulikzylinder
mit einer Kolbenstange und einem auf der Kolbenstange aufgeschraubten
Kolben, insbesondere einem Hydraulikzylinder mit einem Kolbendurchmesser
von mehr als 200 mm, wobei Kolben und Kolbenstange Gegenverbindungselemente
zur lösbaren
Verbindung mit den Verbindungselementen eines Werkzeugs zum Aufschrauben
des Kolbens aufweisen, insbesondere Gegenverbindungselemente zur
lösbaren
Verbindung mit den Verbindungselementen eines Werkzeugs, wie es
oben dargestellt wurde. Bei einem solchen Hydraulikzylinder kann
dementsprechend das erfindungsgemäße Werkzeug eingesetzt werden,
um auf einfache und zuverlässige
Weise den Kolben auf dem Kolbenzylinder anzuziehen.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin eine Kolbenstange für einen
Hydraulikzylinder, wie er oben dargestellt wurde, mit kolbenseitigen
Gegenverbindungselementen zur lösbaren
Verbindung mit den Verbindungselementen eines Werk zeugs zum Aufschrauben
des Kolbens. Weiterhin umfasst die Vorrichtung einen Kolben für einen
Hydraulikzylinder, wie er oben beschrieben wurde, mit Gegenverbindungselementen
zur lösbaren
Verbindung mit den Verbindungselementen eines Werkzeugs zum Aufschrauben
des Kolbens. Durch die kolbenseitigen Gegenverbindungselemente an
der Kolbenstange und die Gegenverbindungselemente an dem Kolben kann
erfindungsgemäß auf einfache
und sichere Weise das erfindungsgemäße mobile Werkzeug dazu eingesetzt
werden, um z. B. auf einer Baustelle einen neuen Kolben auf einer
Kolbenstange zu montieren.
-
Vorteilhafterweise
erfolgt dabei bei dem Hydraulikzylinder, der Kolbenstange oder dem
Kolben die Verbindung zwischen den Verbindungselementen und den
Gegenverbindungselementen durch Formschluss. Hierdurch lassen sich
mit einfachen konstruktiven Mitteln Verbindungen herstellen, über welche
die notwendigen hohen Drehmomente übertragen werden können.
-
Vorteilhafterweise
sind dabei die Gegenverbindungselemente stirnseitig an Kolbenstange und/oder
Kolben angeordnet. Hierdurch kann ein relativ kleinbauendes Werkzeug
verwendet werden, welches lediglich an den Stirnseiten von Kolbenstange
und Kolben angreifen muss.
-
Weiterhin
vorteilhafterweise umfassen die Gegenverbindungselemente Aussparungen,
in welche die Verbindungselemente des Werkzeugs formschlüssig einschiebbar
sind, wobei das Einschieben vorteilhafterweise axial erfolgt. Hierdurch
lässt sich schnell
und dennoch sicher die lösbaren
Verbindungen zwischen Werkzeug und Kolben und Kolbenstange herstellen.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin einen Adapter für ein Werkzeug,
wie es oben dargestellt wurde, über
welchen das Werkzeug für
unterschiedliche Kolben und/oder Kolbenstangen verwendbar ist. Der
Adapter erlaubt so die Montage von unterschiedlichen Hydraulikzylindern
mit nur einem Werkzeug, indem der Adapter die für die Gegenverbindungselemente
am jeweiligen Kolben bzw. an der jeweiligen Kolbenstange nötigen Verbindungselemente
bereitstellt.
-
Der
Adapter weist dabei ein erstes und ein zweites Adapterelement auf,
welche gegeneinander drehbar sind. Vorteilhafterweise sind die beiden
Adapterelemente dabei drehbar aneinander gelagert. Der Adapter weist
dabei Gegenverbindungselemente zur Verbindung mit den Verbindungselementen
des Werkzeugs und Verbindungselemente zur Verbindung mit den Gegenverbindungselementen
des Kolbens und der Kolbenstange auf. Das erste Adapterelement trägt dabei
die Gegenverbindungselemente zur Verbindung mit den Verbindungselementen
des ersten Werkzeugelements und die Verbindungselemente zur Verbindung
mit den Gegenverbindungselementen des Kolbens, das zweite Adapterelement trägt dagegen
die Gegenverbindungselemente zur Verbindung mit den Verbindungselementen
des zweiten Werkzeugelements und die Verbindungselemente zur Verbindung
mit den Gegenverbindungselementen des Kolbens. Die Gegenverbindungselemente
des Adapters können
dabei als Aussparungen ausgebildet sein, in welche die Verbindungselemente des
Werkzeugs eingreifen, die Verbindungselemente des Adapters können als
Zapfen ausgebildet sein, welche in die als Aussparung ausgebildeten
Gegenverbindungselemente an Kolben und Kolbenstange eingreifen.
-
Dabei
können
mehrere Adapter vorgesehen sein, welche es erlauben, das erfindungsgemäße Werkzeug
mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Hydraulikzylindern einzusetzen.
-
Weiterhin
umfasst die vorliegende Erfindung ein Arbeitsgerät, insbesondere ein verfahrbares
Arbeitsgerät,
insbesondere ein Baugerät,
insbesondere einen Hydraulikbagger, mit mindestens einem erfindungsgemäßen Hydraulikzylinder.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen
näher dargestellt.
Dabei zeigen:
-
1a: ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hydraulikzylinders
mit einem ersten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Werkzeugs, wobei
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Adapters
zum Einsatz kommt,
-
1b: das erste Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Werkzeugs,
-
1c: ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Werkzeugs,
-
2:
das Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Kolbens
in einer perspektivischen Ansicht mit Blick auf die Stirnseite von
Kolben und Kolbenstange und
-
3:
das Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Adapters
in einer perspektivischen Ansicht.
-
Ein
erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Werkzeugs
zum Aufschrauben eines Kolbens 3 auf der Kolbenstange 4 eines
Hydraulikzylinders ist in 1a und 1b dargestellt. Das Werkzeug weist dabei
ein erstes Werkzeugelement 1 mit Verbindungselementen 10 zur
lösbaren
Verbindung mit dem Kolben 3 und ein gegenüber dem
ersten Werkzeugelement 1 drehbares zweites Werkzeugelement 2 mit
Verbindungselementen 20 zur lösbaren Verbindung mit der Kolbenstange 4 auf.
Bei den Verbindungselementen 10 und 20 handelt
es sich dabei um Zapfen, welche in entsprechende Bohrungen an Kolben
und Kolbenstange axial eingeschoben werden können. Über die Verbindungselemente 10 und 20 ist
so eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem ersten Werkzeugelement 1 und dem
Kolben bzw. dem zweiten Werkzeugelement 2 und der Kolbenstange 4 herstellbar, über welche
die zum Anziehen des Kolbens auf der Kolbenstange notwendigen Drehmomente übertragen
werden können.
Die Gegenverbindungselemente am Kolben 3 und der Kolbenstange 4 sind
dabei an den kolbenseitigen Stirnseiten von Kolbenstange und Kolben
angeordnet, so dass das Werkzeug problemlos axial auf Kolben und Kolbenstange
aufgeschoben werden kann.
-
Das
zweite Werkzeugelement 2 weist dabei eine scheibenförmige Verbindungsplatte
auf, an welcher die Verbindungselemente 20 angeordnet sind, das
erste Werkzeugelement 1 eine ebenfalls scheibenförmige Verbindungsplatte,
an welcher die Verbindungselemente 10 angeordnet sind.
Die Verbindungsplatte des ersten Werkzeugelements 1 ist
dabei ringscheibenförmig
und weist eine mittige Öffnung
auf, durch welche die Verbindungselemente 20 an der Verbindungsscheibe
des zweiten Werkzeugelements 2 hindurchgehen. In dieser Öffnung ist
auch die Verbindungsscheibe des zweiten Werkzeugelements 2 geführt.
-
Das
erste Werkzeugelement 1 ist am zweiten Werkzeugelement 2 drehbar
gelagert, so dass nach Verbinden des Werkzeugs mit Kolben und Kolbenstange
durch Drehen des ersten Werkzeugelementes 1 gegen das zweite
Werkzeugelement 2 das zum Verschrauben von Kolben 3 und
Kolbenstange 4 notwendige Drehmoment über die Verbindungselemente 10 und 20 auf
den Kolben und die Kolbenstange aufbringbar ist. Das Werkzeugelement 1 wird
dabei über
ein Kraftglied 30 gegenüber
dem zweiten Werkzeugelement 2 verdreht, wodurch auch die
Verbindungselemente 10 gegenüber dem Verbindungselementen 20 gedreht
werden und so den Kolben auf der Kolbenstange anziehen. Als Kraftglied 30 ist
dabei im Ausführungsbeispiel
ein Spindelgetriebe vorgesehen. Das Spindelgetriebe weist dabei
eine Gewindestange 31 auf, welche an einer Lagerung 32 drehbar
gelagert ist. Auf der Gewindestange 31 ist die Spindelmutter 33 angeordnet,
welche so durch Verdrehen der Gewindestange 31 an dieser
entlang bewegt wird. Die Übertragung
der durch die Bewegung des Spindelgetriebes erzeugten Kraft erfolgt dabei über einen
Hebelarm 11 des ersten Werkzeugelementes 1 und
einem Hebelarm 21 des zweiten Werkzeugelementes 2.
Dabei ist die Lagerung 32 für die Gewindestange 31 am
einen Hebelarm, die Spindelmutter 33 am anderen Hebelarm
angeordnet. Die Lagerung 32 und die Spindelmutter 33 sind
dabei an den Hebelarmen jeweils um eine senkrechte zur Gewindestange
verlaufende Anlenkachse drehbar angelenkt. Die Anlenkung der Spindelmutter 33 am
Hebelarm 11 verhindert dabei eine Rotationsbewegung der
Spindel 33 um die Achse der Gewindestange 31.
-
Zum
Antrieb des Spindelgetriebes ist ein Anschlußelement 34 vorgesehen, über welches
die Spindel mittels eines externen Antriebs, z. B. eines Elektroschraubers
antreibbar ist. Je nach Antriebsrichtung kann so die Verbindung
zwischen Kolben und Kolbenstange entweder geöffnet oder geschlossen werden.
-
Im
ersten Ausführungsbeispiel
des Werkzeugs umfassen die Verbindungselemente 10 und 20 am
Werkzeug jeweils Zapfen, welche senkrecht zur Drehachse des ersten
und des zweiten Werkzeugelements angeordnet sind und sich bezüglich der Drehachse
jeweils gegenüberliegen.
Alternativ hierzu sind auch beliebige andere Verbindungsmittel denkbar.
In 1c ist dabei ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Werkzeugs gezeigt,
bei welchem am Werkzeugelement 2 anstelle von zwei Zapfen
eine Sechskantkontur 22 vorgesehen ist, welche in einen
Innensechskant an der Zylinderstange eingreift. Es sind jedoch auch
andere Geometrien, z. B. in Form von Verzahnungen, Innen- oder Außenkonturen
möglich.
Ebenso sind auch für die
Verbindungselemente 10 am ersten Werkzeugelement 1 andere
Geometrien denkbar.
-
In 2 ist
nun das Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Kolbens 3 und
der Kolbenstange 4 in einer perspektivischen Ansicht gezeigt,
welche die jeweiligen kolbenseitigen Stirnseiten zeigt. Dabei sind
die Gegenverbindungselemente 6 am Kolben und die Gegenverbindungselemente 8 an
der Kolbenstange zu erkennen, welche der lösbaren Verbindung mit den Verbindungselementen 10 und 20 am
erfindungsgemäßen Werkzeug
dienen. Bei den Gegenverbindungselementen 6 und 8 handelt
es sich dabei um Aussparungen, in welche die Verbindungselemente
axial eingeschoben werden können. Hierfür sind die
Gegenverbindungselemente jeweils stirnseitig an Kolben und Kolbenstange
angeordnet. Die außen
angeordneten Verbindungselemente 10 des ersten Werkzeugelements 1 werden
dabei in die Gegenverbindungselemente 6 am Kolben, die
innen angeordneten Verbindungselemente 20 am zweiten Werkzeugelement 2 in
die Gegenverbindungselemente 8 an der Stirnseite der Kolbenstange
eingeschoben. Durch Verdrehen der Verbindungselemente 10 am
ersten Werkzeugelement 1 und der Verbindungselemente 20 am zweiten
Werkzeugelement 2 kann dann der Kolben 3 auf der
Kolbenstange 4 aufgeschraubt bzw. von dieser abgeschraubt
werden.
-
Um
das Aufstecken des Werkzeugs auf Kolben und Kolbenstange zu erleichtern,
sind alternativ zu der in 2 gezeigten
Anordnung auch mehrere um den Umfang verteilte Gegenverbindungselemente 6 und 8 denkbar,
so dass die Elemente 1 und 2 jeweils in unterschiedlichen
Positionen mit Kolben und Kolbenstange verbindbar sind. Gleiches
kann dadurch erreicht werden, dass wie bei dem in 1c gezeigten
Ausführungsbeispiel
des Werkzeugs eine Kontur mit einer mehrsinnigen Symmetrie verwendet wird,
so dass bei einer festen Position von Kolben 3 und Kolbenstange 4 mehrere
Positionen der Werkzeugelemente 1 und 2 zueinander
möglich
sind, bei welchen eine Verbindung zwischen Werkzeug, Kolben und
Kolbenstange möglich
ist.
-
Um
das gleiche Werkzeug für
Koben und Kolbenstangen mit unterschiedlichen Gegenverbindungselementen
oder unterschiedlichen Größe einzusetzen,
umfasst die vorliegende Erfindung weiterhin einen Adapter. Der Adapter 5 ist
dabei in 3 dargestellt. Der Adapter umfasst
dabei ein erstes Adapterelement 51, welches über die
Gegenverbindungselemente 71 mit dem ersten Werkzeugelement 1 verbindbar
ist. Weiterhin umfasst der Adapter ein zweites Adapterelement 52,
welches über
die Gegenverbindungselemente 72 mit dem zweiten Werkzeugelement
verbindbar ist. Hierzu werden die Verbindungselemente 10 und 20 jeweils
in die Gegenverbindungselemente 71 und 72 eingeschoben.
Die Adapterelemente weisen weiterhin Verbindungselemente 61 bzw. 62 auf, über welche
die Verbindung mit dem Kolben bzw. der Kolbenstange hergestellt wird.
Im Ausführungsbeispiel
werden dabei die Verbindungselemente 61 und 62 in
die Gegenverbindungselemente 6 bzw. 8 an Kolben
und Kolbenstange eingeschoben.
-
Das
erste Adapterelement 71 ist dabei wiederum ringscheibenförmig und
weist in seiner Mitte eine kreisförmige Aussparung auf, in welche
das zweite Adapterelement 52 drehbar eingesetzt ist. Die Verwendung
des Adapters zwischen Kolben und Kolbenstange und Werkzeug ist dabei
auch aus 1 ersichtlich.
-
Durch
das erfindungsgemäße Werkzeug bzw.
den erfindungsgemäßen Hydraulikzylinder
mit dem entsprechenden Kolben bzw. der entsprechenden Kolbenstange
ist so ein ebenso einfaches wie sicheres Erzeugen von hohen kontrollierten
Anzugsmomenten möglich.
Hierdurch wird eine wirtschaftliche Alternative zu bestehenden Anzugsmaschinen bereitgestellt,
welche sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass ein einfach aufgebautes,
kostengünstiges
mobiles Werkzeug zum Aufschrauben des Kolbens auf der Kolbenstange
bereitgestellt wird.
-
Die
vorlegende Erfindung kommt dabei in besonders vorteilhafter Weise
bei Hydraulikzylindern zum Einsatz, welche einen Kolbendurchmesser
zwischen 200 und 500 mm aufweisen. Insbesondere kommt sie dabei
für Hydraulikzylinder
von Arbeitsgeräten
zum Einsatz, insbesondere von mobilen Arbeitsgeräten wie z. B. verfahrbaren
Baumaschinen. Besonders vorteilhaft kann sie dabei z. B. bei Hydraulikbaggern
eingesetzt werden.
-
Das
erfindungsgemäße Werkzeug
kann jedoch auch allgemein zum Anziehen großer Verschraubungen eingesetzt
werden, wenn die miteinander zu verschraubenden Teile Gegenverbindungselemente
aufweisen, über
welche sie mit den Verbindungselementen des erfindungsgemäßen Werkzeugs
verbunden werden können.
Hierfür
können auch
entsprechende Adapter vorgesehen sein.