-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für einen
Sanitärgegenstand
gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1.
-
Solche
Betätigungsvorrichtungen
sind vor allem für
WC-Spülkästen hinlänglich bekannt
und erfreuen sich vor allem beim Hinterwandeinbau solcher Spülkästen großer Beliebtheit,
da sich die eigentliche Spülvorrichtung
relativ unauffällig
unter Putz verbergen lässt.
-
Für einen
unter Putz angeordneten WC-Spülkasten
beispielsweise wird dabei üblicher Weise
eine Betätigungsvorrichtung
nach 1a–1d verwendet.
Dabei ist die Revisionsöffnung 1 mit
Befestigungselementen 2 versehen zur Aufnahme eines Einsteckrahmens 3 mittels
Schrauben 4. Auf dem Einsteckrahmen 3 wird eine
Abdeckung 5 angeordnet, die Bedienelemente 6 zur
Steuerung des Spülvorgangs
aufweist. 1c zeigt dabei eine vertikale
Anordnung der Betätigungsvorrichtung
und 1d eine horizontale. Die Pfeile
und Nummerierungen in den 1a–1d geben dabei durchzuführende Handlungen zur Befestigung
der Betätigungsvorrichtung
in der Revisionsöffnung 1 an.
-
Nachteilig
an dieser bekannten Ausgestaltung ist, dass die Abdeckung 5 über die
die Revisionsöffnung 1 umgebende
Fläche 7 hinaus
vorsteht und somit den ästhetischen
Eindruck stört.
Außerdem
können
für die
Abdeckung nicht beliebige Materialien verwendet werden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Betätigungsvorrichtung
für einen
Sanitärgegenstand
bereit zu stellen, die vielfältigere ästhetische
Gestaltungsmöglichkeiten
zulässt.
Insbesondere soll die Betätigungsvorrichtung
Abdeckungen aus beliebigen Materialien umfassen und bevorzugt flächenbündig mit
der die Revisionsöffnung
umgebenden Fläche
abschließen
können.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
mit einer Betätigungsvorrichtung
für einen
Sanitärgegenstand
nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Erfindungsgemäß weist
die Abdeckung der Betätigungsvorrichtung
eine Funktionsplatte auf, an der das zumindest eine Bedienelement
angeordnet ist, und eine an der Funktionsplatte lösbar befestigte Abdeckplatte.
Durch die zweiteilige Ausgestaltung der Abdeckung mit einer Funktionsplatte
und einer Abdeckplatte können
alle Funktionselemente, die für die
Funktion der Betätigungsvorrichtung,
beispielsweise das Bedienelement einer WC-Spülung, getrennt von der Abdeckplatte
in der Funktionsplatte angeordnet werden. Während die Funktionselemente
so aus einem ihrer Funktion und Form angepassten Material gefertigt
werden können,
kann die Abdeckplatte aus beliebigem Material gefertigt werden. Auf
diese Weise können
beliebige ästhetische
Gestaltungen der Betätigungsvorrichtung
und so eine Anpassung an die vielfältigen Gestaltungskonzepte von
Sanitärräumen erfolgen.
-
Dabei
ist die Abdeckplatte vorzugsweise lösbar an der Funktionsplatte
befestigt, damit jederzeit und unkompliziert eine Revision erfolgen
kann. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Abdeckplatte über magnetische
Kraftwirkung an der Funktionsplatte gehalten. Dadurch ist zum einen
die Lösbarkeit sicher
gestellt, andererseits müssen
auf der zum Benutzer weisenden Vorderseite der Abdeckplatte keine
zugänglichen
Befestigungselemente vorgesehen sein, da die magnetisch zusammenwirkenden
Befestigungselemente von Funktionsplatte und Abdeckplatte innerhalb
der Abdeckung angeordnet werden können, so dass das ästhetische
Gesamtbild attraktiver gestaltet werden kann.
-
Dabei
ist zweckmäßig vorgesehen,
dass die Funktionsplatte zumindest einen Magneten aufweist, wobei
dann die Abdeckplatte bevorzugt zu dem Magneten der Funktionsplatte
einen gegenüberliegend angeordneten
gegenpoligen Magneten oder magnetisch anziehbares Blech oder dgl.
aufweist.
-
Zum
einfachen Lösen
der Abdeckplatte von der Funktionsplatte weist die Funktionsplatte
bevorzugt mindestens eine Vertiefung auf, die direkt unter der Abdeckplatte
angeordnet ist. Dabei ist die Vertiefung bei Betätigung des Bedienelements durch
die Durchbrechung für
das Bedienelement in der Abdeckplatte eingreifbar.
-
Vorteilhaft
ist in der Funktionsplatte und/oder der Abdeckplatte zumindest eine
Führungsbohrung zur
Aufnahme eines an der Abdeckplatte und/oder der Funktionsplatte
angeordneten korrespondierenden Führungsbolzens vorgesehen. Durch
diesen mit der Führungsbohrung
zusammenwirkenden Führungsbolzen
kann das Gewicht der Abdeckplatte unabhängig von der Anpresskraft zwischen
Abdeckplatte und Funktionsplatte gehalten werden. Bevorzugt sind
zwei Führungsbolzen
vorgesehen, die in entsprechende Führungsbohrungen eingreifen,
da dann auch eine Zentrierung der Abdeckglatte erfolgt. Alternativ
kann die Zentrierung auch über
das Zusammenwirken von Abdeckplatte und Revisionsöffnung bzw.
einem Einsteckrahmen selbst erfolgen.
-
Bevorzugt
ist ein in der Revisionsöffnung
anordenbarer Einsteckrahmen vorgesehen, der über die Funktionsplatte klemmend
in der Revisionsöffnung
festlegbar ist, wobei der Einsteckrahmen vorteilhaft aus Edelstahl,
Blech oder Kunststoff besteht und insbesondere eine Verblendung
mit einer Dicke von 0,5 mm bis 1 mm aufweist. So lässt sich
ein sehr stabiler Einsteckrahmen bereitstellen, der zugleich sehr
unauffällig
ist. Alternativ kann auch auf die Verblendung des Einsteckrahmens
verzichtet werden, wodurch dann nur die Abdeckplatte von außen zu sehen
ist.
-
Bevorzugt,
besteht die Funktionsplatte im Wesentlichen aus Kunststoff. Dadurch
lassen sich alle Funktionselemente exakt und kostengünstig herstellen.
-
Die
Abdeckplatte besteht vorzugsweise aus Edelstahl, Blech, Kunststoff,
Keramik oder Glas. Wenn eine magnetisch anziehbare Edelstahl- bzw. Blechabdeckplatte
gewählt
wird, kann dann vorteilhaft auf eigene magnetische oder magnetisch
anziehbare Elemente in der Abdeckplatte verzichtet werden. Wenn
die Abdeckplatte aus Glas gefertigt ist, ist bevorzugt in die Rückseite
der Glasabdeckplatte eine Farbe eingebrannt, wodurch sich auf einfache
Weise die Farbgestaltung sehr individuell anpassen lässt.
-
Um
den Gesamteindruck der Oberfläche
besonders einheitlich erscheinen zu lassen, weist das Bedienelement
eine innerhalb der Abdeckplattenoberfläche angeordnete Bedienelementoberfläche auf,
deren Material und Beschaffenheit derjenigen der Abdeckplattenoberfläche entsprechen.
Alternativ kann deren Material und Beschaffenheit natürlich auch
bewusst anders gestaltet werden, so dass sich eine besondere ästhetische
Wirkung ergibt.
-
Besonders
bevorzugt ist die Betätigungsvorrichtung
angepasst, im Wesentlichen flächenbündig mit
der die Revisionsöffnung
umgebenden Fläche abzuschließen. Dann
kann das Interieur des Sanitärraumes
so gestaltet werden, dass die Betätigungsvorrichtung als dessen
Teil wirkt.
-
Vorteilhaft
ist die Betätigungsvorrichtung
angepasst, in einer unter Putz angeordneten Revisionsöffnung angeordnet
zu werden. Allerdings kann die Betätigungsvorrichtung auch angepasst
sein, in einer vor Putz angeordneten Revisionsöffnung eines Sanitärgegenstands,
beispielsweise einem vor Putz angeordneten Spülkasten eines WC angeordnet
zu werden.
-
Die
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden über die
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der
Zeichnung deutlich.
-
Dabei
zeigen:
-
2 eine
erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung
für einen
WC-Spülkasten
in einer Explosionsdarstellung,
-
3 die
erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung
nach 2 in einer Draufsicht und
-
4 die
erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung
nach 3 mit abgenommener Abdeckplatte.
-
In 2 und 3 ist
eine erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung 10 für einen
WC-Spülkasten
(nicht gezeigt) in einer Explosionsdarstellung bzw. einer Draufsicht
rein schematisch darstellt, wobei dieselben Bezugszeichen für dieselben
Elemente gelten.
-
Die
Betätigungsvorrichtung 10 weist
einen Einsteckrahmen 11 auf, der aus Edelstahl besteht und
eine Dicke von 0,5 mm besitzt. Alternativ kann der Einsteckrahmen 11 auch
aus Kunststoff gefertigt sein, der insbesondere verchromt ist. Der
Einsteckrahmen 11 kann in einer Revisionsöffnung 12 des WC-Spülkastens
angeordnet werden und überdeckt dann
mit seinem Blendenflansch 13 den Außenumfang der Revisionsöffnung 12.
Durch das dünne Edelstahlblech
des Blendenflanschs 13 hebt sich der Einsteckrahmen 11 kaum
von der die Revisionsöffnung 11 umgebende
Fläche 14 ab.
Im Inneren der Revisionsöffnung 12 erstreckt
sich der Einsteckrahmen 11 über eine bestimmte Strecke
längs der
Fliesenlehre 15 in die Tiefe der Revisionsöffnung 12 und eröffnet so
einen Bauraum für
die weiteren Elemente der Betätigungsvorrichtung 10.
-
Der
Einsteckrahmen 11 ist über
die Funktionsplatte 17 klemmend in der Revisionsöffnung 12 festgelegt.
Dies erfolgt dadurch, dass die Funktionsplatte 17 und damit
auch der Einsteckrahmen 11 mittels Schrauben 18 an
Distanzbolzen 19 fixiert ist. In der Funktionsplatte 17 sind
zwei Bedienelemente 20, 21 angeordnet, die der
Betätigung
der Spülung
im Sinne einer Start- 20 und einer Stopptaste 21 dienen. Alternativ
kann das Bedienelement 20 beispielsweise auch für die Auslösung einer
großen
und das Bedienelement 21 für die Auslösung einer kleinen Wassermenge
vorgesehen sein. Für
die Rückführung der Bedienelemente 20, 21 nach
deren Betätigung
sind Spiralfedern (nicht gezeigt) vorgesehen. Die Bedienelemente 20, 21 wirken
auf weitere Funktionselemente (nicht gezeigt), die die Betätigung der
Bedienelemente 20, 21 in die gewünschte Funktion
der WC-Spülung übertragen.
Weiterhin weist die Funktionsplatte vier Magnete 23 auf,
die in ringförmigen vorstehenden
Führungsbohrungen 24 vertieft
aufgenommen sind und mit der Abdeckplatte 25 zusammenwirken.
-
Die
Abdeckplatte 25 besteht aus Glas und weist dadurch eine
Farbgebung auf, dass auf der Rückseite 26 eine
bestimmte gewünschte
Farbe eingebrannt ist. Die Abdeckplatte 25 weist weiterhin Durchbrechungen 27, 28 für die Bedienelemente 20, 21 auf,
deren Außenkonturen
an diese angepasst sind. Schließlich
sind an der Rückseite 26 magnetische
Bleche 29 oder Schichten vorgesehen, die gleichzeitig als
Führungsbolzen 30 wirken,
wobei die Bleche 29 über
den Magneten 23 angeordnet sind. Die Bleche 29 weisen
einen Außenumfang
auf, der dem Innenumfang der Führungsbohrungen 24 angepasst
ist und erheben sich soweit über
die Rückseite 26 der
Abdeckplatte 25, dass sie auf den Magneten 23 aufliegen.
Auf diese Weise wirken die Bleche 29 gleichzeitig als Führungsbolzen 30,
die in die Führungsbohrungen 24 eingreifen,
um so die Abdeckplatte 25 auf der Funktionsplatte 17 innerhalb
des Einsteckrahmens 11 und der Revisionsöffnung 12 zu zentrieren.
Bevorzugt sind dabei also Bleche 29 und Führungsbolzen 30 jeweils
als einstückige
Formteile ausgebildet, wie es in 2 gezeigt
ist. Alternativ können
natürlich
auch die Führungsbohrungen 24 an der
Abdeck platte 25 und die Führungsbolzen 30 an der
Funktionsplatte 17 vorgesehen sein oder an Funktionsplatte 17 und
Abdeckplatte 25 sind jeweils Führungsbolzen 30 und – bohrungen 24 vorgesehen.
-
Die
Bauhöhen
von Funktionsplatte 17 und Abdeckplatte 25 sind
so angepasst, dass die Oberflächen 35, 36, 37 von
Abdeckplatte 25 und Bedienelementen 20, 21 mit
dem Blendenflansch 13 des Einsteckrahmens 11 fluchten.
Für eine
einheitliche Gestaltung sind die Bedienelemente 20, 21 mit
Verblendungen (nicht gezeigt) aus einem gleich gefärbten Glas
versehen.
-
Alternativ
kann die Abdeckplatte 25 auch aus einem magnetisch anziehbaren
Edelstahl oder einem anderen magnetisch anziehbaren Metall gefertigt sein,
wobei dann auf gesonderte Bleche 29 verzichtet werden kann
und ggf. auch die Führungsbolzen 30 einstückig mit
der Abdeckplatte 25 ausgebildet sein können.
-
Weiterhin
alternativ kann bei entsprechend exaktem Schnitt der Fliesen 40 auch
auf den Blendenflansch 13 des Einsteckrahmens 11 verzichtet werden,
so dass die Betätigungsvorrichtung
direkt mit der die Revisionsöffnung 12 umgebenden
Fläche 14 fluchtet,
wobei dann ggf. auch auf den Einstechrahmen 11 selbst ganz
verzichtet werden kann.
-
Wenn
ein solches Fluchten allerdings nicht gewünscht ist, können natürlich auch
die Bauhöhen in
dem Einsteckrahmen 11 und/oder der Funktionsplatte 17 gezielt
verändert
werden, so dass die Abdeckplatte 25 über die Fläche 14 hervorsteht.
Statt der gezeigten planen Oberfläche 35, 36, 37 der
Abdeckplatte 25 und der Bedienelemente 20, 21 können diese
auch gezielt uneben oder mit besonderen Formgebungen versehen sein.
Außerdem
kann aus ästhetischen
Gründen
auch bewusst kein Fluchten der Oberflächen 36, 37 der
Bedienelemente 20, 21 innerhalb der Abdeckplatte 25 eingestellt
werden, um die Bedienelemente 20, 21 gegenüber der
Abdeckplatte 25 zu betonen.
-
Das
Abnehmen der Abdeckplatte 25 von der Funktionsplatte 17 kann
durch pneumatische Sauger (nicht gezeigt) erfolgen, die an der Abdeckplatte 25 saugend
fixiert werden und über
die eine Kraft zum Entfernen der Abdeckplatte 25 anwendbar
ist. Allerdings ist vorteilhaft vorgesehen, dass in der Funktionsplatte 17 im
Bereich der Bedienelemente 20, 21 zumindest eine
Vertiefung 41 angeordnet ist. Diese Vertiefung 41 ist
beim Eindrücken
des Bedienelements 20, 21 über die Dicke der Abdeckplatte 25 hinaus
händisch
oder mittels eines geeigneten Werkzeugs eingreifbar, wodurch ein
Druck auf die Rückseite 26 der
Abdeckplatte 25 zur Lösung
derselben von der Funktionsplatte 17 erzeugt werden kann.
In 3 ist gezeigt, wie die Bedienelemente 20, 21 soweit
in die Funktionsplatte 17 eingedrückt sind, dass die Vertiefungen 41 durch
die Durchbrechungen 27, 28 in der Abdeckplatte 25 eingreifbar
sind. In 4 wiederum ist die von der Funktionsplatte 17 abgenommene
Abdeckplatte 25 der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung 10 nach 3 dargestellt.
-
Aus
der vorliegenden Beschreibung ist deutlich geworden, dass mit der
vorliegenden Erfindung konstruktiv sehr einfach gestaltete Betätigungsvorrichtungen 10 für Sanitärgegenstände bereit
gestellt werden, die eine sehr individuelle Anpassung der Betatigungsvorrichtung 10 an
den Sanitärraum
ermöglichen,
wobei alle Wünsche
hinsichtlich Formgebung, Material und Farbe der Abdeckplatte 25 sowie
deren Zusammenspiel mit der die Revisionsöffnung 12 umgebende
Fläche 14 und
den Bedienelementen 20, 21 befriedigt werden können.