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Die
Erfindung betrifft einen Vitrinenaufsatz nach Patentanspruch 1.
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Derartige
Vitrinenaufsätze werden zum Ausstellen von verschiedenen
Waren im Verkaufsbereich eingesetzt. Bei dem Einsatz in Lebensmitteltheken
ist es auch möglich, derartige Vitrinenaufsätze
mit einer Kühlvorrichtung oder einer Warmhaltevorrichtung auszustatten.
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Ein
solcher Vitrinenaufsatz soll die Waren gegenüber dem Umgebungsbereich
schützen und besteht demzufolge aus mehreren Flächen.
Mindestens eine von diesen Flächen besteht aus Glas, um somit
die Einsicht auf die ausgestellten Waren zu geben. In Lebensmitteltheken
sollen diese Vitrinenaufsätze zum einen die Waren vor Keimen
aus dem Kundenbereich schützen und zum anderen in Kühl- und
Warmhaltevitrinen dazu beitragen, dass der Energieverbrauch zum
Kühlen oder Warmhalten minimiert wird.
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Derartige
Vitrinenaufsätze sind z. B. aus der
DE 3613185 A1 , der
DE 19634322 A1 ,
der
DE 10151835 C1 und
der
DE 20203900 U1 bekannt.
Aus der
DE 10151835
C1 ist ein Vitrinenaufsatz bekannt, bei dem die Frontscheibe über
ein Drehgelenk im mittleren Scheibenbereich gehalten wird. Nachteilig ist
hier, dass die Glasstützen auf der Kundenseite angeordnet
sind und somit den Einblick behindern.
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In
der
DE 20203900 U1 ist
ein Vitrinenaufbau für eine Warm- oder Kaltverkaufsanlage
dargestellt. Auf der Kundenseite beinhaltet diese Vitrine keine Stützen,
so dass der Innenraum gut einsehbar ist. Zur Reinigung kann hier
nach dem hochklappen des oberen Glases das Frontglas und die Seitengläser entnommen
werden. Problematisch ist die Entnahme des Frontglases, da dieses
somit ungeschützt ist und leicht ungewollt zerstört
werden kann. Zudem ist diese Lösung nur anwendbar, wenn
das Frontglas aus einem Stück gefertigt wird und es dabei
nicht zu schwer wird.
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Aus
Fleischereitheken sind Vitrinenaufsätze bekannt, bei denen
das Frontglas zur Reinigung der Innenseite nach oben geschwenkt
werden kann. Diese Theken beinhalten in der Regel ein gebogenes Frontglas,
so dass die notwendige Mechanik wie Drehgelenk und Gasdruckfeder
weiter vom Blickpunkt des Kunden nach hinten angeordnet werden kann.
Dies ist z. B. in der
DE
3613185 A1 dargestellt.
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Um
den Kunden einen möglichst guten Einblick auf die ausgestellten
Waren zu ermöglichen, ist es wünschenswert, den
Vitrinenaufsatz möglichst transparent zu gestallten. Die
technisch notwendigen Beschläge etc. sollten auf ein Minimum
reduziert werden.
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Gleichzeitig
ist es bei Vitrinenaufsätze in Lebensmittelbereichen notwendig,
diese jederzeit möglichst einfach reinigen zu können.
Insbesondere das vom Kunden einsehbare Frontglas verschmutzt sehr leicht
durch den Kundenkontakt.
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Daher
ist bei derartigen Vitrinenaufsätzen das Frontglas entweder
unten, oben oder im mittleren Bereich schwenkbar. Wenn der Vitrinenaufsatz
an der Kundenseite möglichst transparent sein soll, dürfen
an dieser Seite keine Stützen den Einblick stören.
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Bei
einem möglichst transparenten Vitrinenaufsatz kann daher
die Anordnung des Drehgelenkes für die Frontscheibe in
der Regel nicht im oberen oder mittleren Bereich erfolgen. Ein optisch
gut einsehbarer Vitrinenaufsatz ergibt sich, wenn das Drehgelenk
unten in Form einer Profilschiene ausgeführt wird. Dies
ist z. B. aus der
DE
3828089 A1 bekannt.
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Solange
das Frontglas so geformt ist, dass der Schwerpunkt der Frontscheibe
im geschlossenen Zustand auf der Bedienseite liegt, ist die Ausführung relativ
simpel.
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Für
hochwertige Kuchentheken ist oft eine möglichst kubusförmige
Gestaltung des Vitrinenaufsatzes gewünscht. Hier besteht
das Problem, dass die unten gelagerte Frontscheibe im geschlossenen Zustand
instabil ist. Der Schwerpunkt der Frontscheibe liegt direkt über
dem Gelenk – jeder kleine Windhauch kann dazu führen,
dass die Frontscheibe dem Kunden entgegen fällt. Hier ist
also eine Sicherung der Frontscheibe z. B. in Form einer Rändelschraube oder
einer mit Werkzeug lösbaren Schraube notwendig.
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Da
die Scheibe im geschlossenen Zustand instabil ist, kann die Schraube
nicht auf der Bedienseite angeordnet werden. Sie muss daher auf
der Kundenseite angeordnet werden, damit direkt nach dem Lösen
der Schraube die Frontscheibe festgehalten und vorsichtig aufgeklappt
werden kann.
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Im
ersten Gedanken ist natürlich eine Rändelschraube
eine gute und preiswerte Lösung. Es ist jedoch zu beachten,
dass Kunden, welche vor der Vitrine stehen, diese auch einfach losdrehen
können. Wenn z. B. eine Schraube bereits gelöst
ist und ein Kind an der noch festen Schraube in einem unbeobachteten
Augenblick dreht, kann es passieren, dass die Scheibe dem Kind auf
den Kopf fällt.
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Also
ist man geneigt aus Sicht der Produkthaftung diese Schraube so auszuführen,
dass sie nur mit Werkzeug zu öffnen ist.
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Dies
führt aber dazu, dass die Verkäuferin, welche
den Glasaufsatz reinigen will, mit gewissen Hemmungen an die Sache
geht. In der Regel wird eine Verkäuferin kein Werkzeug
in die Hand nehmen, um eine Glasvitrine zu reinigen.
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Hinzu
kommt noch, dass eine kubusförmige Vitrine auch noch Seitenscheiben
und eine obere Glasablage beinhaltet, welche für eine Reinigung ebenfalls
gut zugänglich sein müssen.
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Aufgabe:
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Vitrinenaufsatz zu schaffen, bei dem
es möglich ist, Frontscheiben, obere Scheibe und Seitenscheiben
einfach ohne Werkzeug zu reinigen, welcher den Einblick auf die
Waren möglichst gering einschränkt, welcher eine sichere
Handhabung auch bei senkrecht stehender Frontscheibe ermöglicht
und welcher kostengünstig herstellbar ist.
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Nach
der Erfindung ist in dem Verbindungsbereich von Seitenglas (10),
Oberseite (12) und Frontglas (11) an dem Seitenglas
(10) ein Körper (1) befestigt, welcher
mit der Oberseite (12) oder einem daran befestigten Bauteil
(2) im geschlossenen Zustand der Oberseite (12)
in Eingriff steht und bei dem die Oberseite (12) ein winkelförmiges
Element (3) mit einem Schenkel (4), welcher im
geschlossenen Zustand von Oberseite (12) und Frontglas
(11) über das Frontglas (11) ragt aufweist,
welcher das Frontglas (11) von der Außenseite
her hält.
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Eine
Ausgestaltung nach Anspruch 2 ist sehr einfach zu fertigen und ist
formschlüssig in zwei Achsrichtungen. Vorteilhaft ist es,
wenn das an der Oberseite (12) befestigte Bauteil (2)
nach Anspruch 3 eine konische Form entsprechend einem Kegel oder einem
Kegelstumpf hat, da dann ein Loch (7) beim Schließen
der Oberseite (12) einfacher gefunden werden kann.
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Vorteilhaft
ist es weiter, wenn der an dem Seitenglas (10) befestigte
Körper (1) eine Anschlagfläche (6)
für das Frontglas (11) beinhaltet. Diese Anschlagfläche
(6) kann dann z. B. als Gummifläche bzw. weichere
Kunststofffläche ausgeführt werden. Der alternative
Anschlag des Frontglases (11) an dem Seitenglas (10)
ist nachteilig, da durch den unmittelbaren Kontakt von Glas an Glas
leicht das Glas beschädigt wird.
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Eine
einfache Montage ergibt sich, wenn das winkelförmige Element
(3) mit dem an der Oberseite (12) befestigten
Bauteil (2) verbunden ist bzw. aus einem einzigen Teil
gebildet wird. Somit braucht nur ein Teil an der Oberseite befestigt
werden. Zudem verdeckt im geschlossenen Zustand der äußere
Schenkel (4) des winkelförmigen Elementes (3)
die Kegel (2) und den Körper (1), so
dass der Einblick in die Vitrine praktisch nicht eingeschränkt
wird.
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Vorteilhaft
ist es, wenn diese Befestigung an der Oberseite nach Anspruch 6
dann mit einer Schraubverbindung geschieht. Gegenüber einer
Verklebung kann die Taktzeit in der Fertigung erhöht werden,
da keine Trocknungszeiten beachtet werden müssen.
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Werden
Vitrinen transportiert, schwingen die Vitrinenaufsätze
immer leicht. Hierbei kann es passieren, dass Glasflächen
im Verbindungsbereich sich berühren und somit Abplatzungen
am Glas auftreten. Daher ist ein Abstandshalter zwischen beweglichen Scheiben,
welche mit geringem Spaltmaß montiert werden, sinnvoll.
Die gesamte Montage des Vitrinenaufsatzes wird vereinfacht, wenn
an dem Körper (1) eine Fläche (1)
nach Anspruch 7 als Abstandshalter enthalten ist.
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Die
Zeichnungen veranschaulichen eine besonders für den Einbau
in Theken geeignete Ausführungsform.
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Es
zeigen:
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1:
Vitrinenaufsatz mit geöffnetem Frontglas und angehobener
Oberseite
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2:
Detailansicht der Eckverbindung
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In 1 ist
der Vitrinenaufsatz mit leicht geöffnetem Frontglas und
leicht angehobener Oberseite dargestellt. Das Frontglas (11)
ist über eine Scharnierschiene (13) an der Unterseite
(16) montiert. Auf der Bedienseite enthält der
Vitrinenaufsatz den Türrahmen (17). Oben am Türrahmen
(17) ist über Scharniere (14) die Oberseite
(12) montiert. Die Seitengläser (10)
werden jeweils von 3 U-förmigen Haltern (15) gehalten.
Hierdurch können die Seitengläser (10)
im geöffneten Zustand der Frontscheibe einfach nach vorne
herausgezogen werden.
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Zum Öffnen
der Frontscheibe muss die Oberseite (12) an der vorderen
Kante, welche bündig mit der Vorderseite der Frontscheibe
ist bzw. leicht übersteht, angehoben werden. Beim Anheben
der Oberseite wird man instinktiv diese Oberseite von vorne mit
den beiden Daumen anheben. Die Ellenbogen befinden sich dabei zwangsläufig
direkt vor der Frontschreibe (11). Sobald der Kegel (3)
aus dem Loch (7) kommt und die vordere Fontscheibe (11)
somit in der Bewegung frei ist, wird sie gegen den Ellenbogen fallen.
Aufgrund dieser Bedienung kann die Frontscheibe nie unkontrolliert
nach vorne fallen. Jetzt kann problemlos die Oberseite (12)
wieder auf den an den Seitengläsern (10) montierten
Körpern abgelegt werden, der Kegel (2) gleitet
wieder in das Loch (7), Seitenglas (10) und Oberseite
(12) sind wieder fixiert. Die Hände befinden sich
jetzt direkt vor dem freien Fontglas (11), welches somit
einfach geöffnet werden kann.
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Seitengläser
können ebenfalls leicht entnommen werden. Nach dem Anheben
der Oberseite (12) kann ein Seitenglas ein kleines Stück
herausgezogen werden. Es rutscht dabei aus dem oberen am Türrahmen
(17) befestigten Seitenglashalter (15). Wenn das
Seitenglas (10) oben leicht nach außen gedrückt
wird, kann die Oberseite wieder auf dem mit dem anderen Seitenglas
(10) verbundenen Körper (1) abgelegt
werden. Das Seitenglas (10) ist jetzt frei und kann problemlos
zur Reinigung entnommen werden.
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In 2 ist
der an dem Seitenglas (10) mit einer Schraube (nicht sichtbar)
befestigte Körper (1) dargestellt. Er beinhaltet
oben eine Fläche mit einem Loch (7). Vorne beinhaltet
der Körper (1) einen Gummipuffer (6),
welcher als Anschlag für das Fontglas (11) dient.
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Vorne
an der Seite beinhaltet der Körper (1) noch einen
Abstandshalter (8). Dieser Abstandshalter (8)
soll verhindern, dass das Frontglas mit dem Seitenglas direkt in
Berührung kommt. Dies könnte z. B. während
des Transportes zu einem unerwünschten Glasbruch führen.
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An
der Oberseite (12) ist mit einer Schraube (9)
sowohl das winkelförmige Element (3) als auch der
Kegel (2) montiert. Zum Schließen des Vitrinenaufsatzes
wird die Oberseite (12) wie in der Figur dargestellt, leicht
angehoben. Anschließend wird die Frontscheibe (11)
an den Gummipuffer (6) gedrückt und die Oberseite
(12) wieder abgesenkt. Der Kegel (2) greift in
das Loch (7) und hält somit das Seitenglas (10)
fest. Gleichzeitig fasst der äußere Schenkel (4)
des winkelförmigen Elementes (3) über
das Frontglas (11) und hält dieses von der Außenseite
her fest. Im geschlossenen Zustand ist von vorne nur der äußere
Schenkel (4) des winkelförmigen Elementes (3) zu
sehen. Diese kleine glatte Fläche verdeckt den Kegel (2)
und den Körper (1), so dass der Beschlag optisch
kaum störend wirkt. Zudem kommt noch hinzu, dass die Oberseite
(12) bis auf den Schraubenkopf der Schraube (9)
keine störenden Elemente aufweist, da das winkelförmige
Element (3) sich an der Unterseite der Oberseite (12)
befindet.
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- 1
- Körper
- 2
- Kegel
- 3
- winkelförmiges
Element
- 4
- äußerer
Schenkel
- 5
- Anschlag
- 6
- Gummipuffer
- 7
- Loch
- 8
- Abstandshalter
- 9
- Schraube
- 10
- Seitenglas
- 11
- Frontglas
- 12
- Oberseite
- 13
- Scharnier
Frontglas
- 14
- Scharnier
Oberseite
- 15
- Seitenscheibenhalter
- 16
- Unterseite
- 17
- Türrahmen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3613185
A1 [0004, 0006]
- - DE 19634322 A1 [0004]
- - DE 10151835 C1 [0004, 0004]
- - DE 20203900 U1 [0004, 0005]
- - DE 3828089 A1 [0010]