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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Therapiestuhl gemäß dem
Anspruch 1, insbesondere einen Therapiestuhl für den Einsatz
in der Ergotherapie zur Unterstützung der vestibulären
Wahrnehmung und der sensorischen Integration.
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Die
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
(ADHS) (auch als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom
oder Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnet) ist eine,
bereits im Kindesalter beginnende neurobiologische Abweichung die
sich primär durch leichte Ablenkbarkeit und geringes Durchhaltevermögen
sowie ein leicht aufbrausendes Wesen mit der Neigung zum unüberlegten Handeln,
häufig auch in Kombination mit Hyperaktivität
(ADHS), auszeichnet. Etwa 3–10% aller Kinder zeigen Symptome
im Sinne einer ADHS (Döpfner, M.: Hyperkinetische
Störungen. In F. Petermann: Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie
und -psychotherapie (S. 152–186). Göttingen: Hogrefe, 2000).
Unbehandelte Betroffene und ihre Angehörigen stehen meist
unter erheblichem Druck. Versagen in Schule oder Beruf und die Entwicklung
von weiteren psychischen Störungen sind häufig.
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Mit
ADHS ist häufig eine Neigung zur Grobmotorik und eine Störung
der Feinmotorik verbunden. Abhilfe kann hier eine Behandlung in
der Ergotherapie schaffen. Durch Verbesserung, Wiederherstellung
oder Kompensation der beeinträchtigten Fähigkeiten
und Funktionen soll dem Patienten eine möglichst große
Selbstständigkeit und Handlungsfreiheit im Alltag ermöglicht
werden. Neben geeigneten Übungen soll auch der Einsatz
von Hilfsmitteln, falls diese über entsprechende Ordnungsparameter verfügen,
dazu beitragen, dass die verbleibenden Fähigkeiten angepasst
werden und diese ebenso durch Benutzen eines Therapiegerätes
zu Fertigkeiten sich entwickeln können. Somit wird ein
Optimum an Rehabilitation erreicht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Therapiestuhl bereitzustellen,
der die motorischen und sensorischen Fähigkeiten eines
Patienten im Sitzen trainiert, der die kortikale Aufmerksamkeit erhöht
und eine vermehrte Belastung der Gelenke sowie Muskeln im Sitzen
bedingt. Ferner sollen Bewegungsfreiheitsgrade der Sitzfläche
des Therapiestuhls einstellbar sein.
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Diese
Aufgabe wird durch die Vorrichtung nach dem unabhängigen
Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Insbesondere
wird die Aufgabe gelöst durch einen Therapiestuhl mit einem
Fußteil, einer daran befestigten schräg nach oben
verlaufenden Säule, die mindestens eine Führungsschiene
aufweist, entlang der eine neben der Säule angeordnete
Sitzfläche verfahren und in mindestens einer Höhe
arretiert werden kann, wobei die Sitzfläche aus einer Ausgangslage
um eine Achse, die sich im Wesentlichen horizontal erstreckt, in
einer Kipprichtung, deren Kippkreisbogen in einer ersten Kippebene
liegt, die sich im Wesentlichen parallel zu der Führungsschiene
erstreckt, und in einer dazu entgegen gesetzten Richtung kippbar
ist.
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Sitzt
der Patient gerade mit dem Rücken zur Säule auf
der Sitzfläche, kann er somit mit der Sitzfläche
nach vorne und hinten kippen. Dadurch wird eine Gleichgewichtsregulierung
von ihm gefordert. Um Sitzen zu bleiben, kann er das Kippen der
Sitzfläche durch ein Abstützen mit den Füßen
auf dem Boden oder einem Gegenstand ausgleichen. Der Vorteil liegt
auch darin, dass der Patient auf diese Weise dynamisch sitzt und
seine Aufmerksamkeit erhöht wird. Zugleich ist die Bewegungsfreiheit
auf eine Kippebene eingeschränkt, wodurch der Patient sich
an diesen Ordnungsparameter, anpassen muss.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist die Neigung der Sitzfläche
in der Kipprichtung mittels eines Verstellelementes arretierbar.
Diese Arretierbarkeit erleichtert eine Gewöhnung des Patienten an
den Stuhl, da zunächst eine normale unbewegliche Sitzfläche
erzeugt werden kann. Das Verstellelement ist besonders bevorzugt
eine Schraube, die eine besonders feste Arretierung bei geringen
Bedienkräften ermöglicht, kann aber auch ein Hebelmechanismus
sein, der eine schnellere Arretierung ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Beweglichkeit
der Sitzfläche in der Kipprichtung von einer leichten Beweglichkeit
bis hin zum Arretierungszustand stufenlos einstellbar. Hierdurch
kann eine für den Patienten angepasste Beweglichkeit der
Sitzfläche ermöglicht werden. Vorteilhaft ist
dabei, dass entsprechend des Therapiefortschritts das Verkippen
der Sitzfläche erleichtert werden kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform sind am Fußteil
zwei Rollen angeordnet, um ein Verfahren des Stuhls zu erleichtern.
Dadurch kann der Therapiestuhl an einer Seite angehoben und dann
mit den Rollen verfahren werden, um seine Position zu verändern.
Dadurch, dass er nicht nur mit Rollen auf dem Boden aufsteht, ist
er jedoch auch nicht ganz leicht verschiebbar, was das Setzen erleichtert.
Bevorzugt sind die Rollen auch arretierbar, so dass die Standfestigkeit
weiter erhöht werden kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Sitzfläche
in einer bestimmten Höhe arretierbar, indem Arretierungsstifte
in Arretierungsöffnungen in den Führungsschienen
eingreifen. Solche Führungssysteme sind dem Prinzip nach,
z. B. als "Genua Schienen" zur Führung von verschiebbaren
und fixierbaren Haltepunkten bekannt. Die Höheneinstellbarkeit
der Sitzfläche ermöglicht eine Einstellung der
Sitzhöhe entsprechend der Größe des Patienten,
der Behandlungsform oder dem Zustand des Patienten. Eine Verrastung
bietet hierbei eine einfache Einstellbarkeit. Bevorzugt sind die
Arretierungsstifte in Richtung auf die Arretierungsöffnungen federnd
vorgespannt, so dass die Arretierung leicht gelöst werden
kann, ein unbeabsichtigtes Lösen jedoch ausgeschlossen
ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Sitzfläche
zusätzlich aus der horizontalen Lage um eine Querachse,
die sich im Wesentlichen horizontal erstreckt, in einer zweiten Kipprichtung
kippbar, deren Kippkreisbogen in einer zweiten Kippebene liegt,
die senkrecht zu der ersten Kippebene ist. Die Sitzfläche
ist demnach bei dieser Ausführungsform auch in der seitlichen
Richtung kippbar. Die Anforderung an den Patienten hinsichtlich
der Gleichgewichtsregulierung ist hierdurch um einen Freiheitsgrad
erhöht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Neigung der
Sitzfläche in der zweiten Kipprichtung mittels eines Verstellelementes
arretierbar. Hierdurch kann die Bewegungsfreiheit auf nur einen
Freiheitsgrad reduziert werden, nämlich den der Kippbarkeit
in der ersten Kipprichtung. Hierdurch können die Anforderungen
hinsichtlich der Gleichgewichtsregulierung für den Patienten
gezielt eingestellt werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Beweglichkeit
der Sitzfläche in der zweiten Kipprichtung von einer leichten
Beweglichkeit bis hin zum Arretierungszustand stufenlos bremsbar.
Hierdurch kann eine für den Patienten angepasste Beweglichkeit
der Sitzfläche in der zweiten Kipprichtung ermöglicht
werden. Vorteilhaft ist dabei, dass entsprechend dem Therapiefortschritt
das Verkippen der Sitzfläche erleichtert werden kann. Besonders
bevorzugt wird eine solche einstellbare Verkippbarkeit in der zweiten
Kipprichtung mit der einstellbaren Verkippbarkeit in der ersten
Kipprichtung kombiniert, so dass die Bewegungsfreiheitsgrade im Hinblick
auf ein Verkippen in beiden Kipprichtungen kombiniert individuell
auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden können.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Rückstellmoment
in Richtung auf die Ausgangslage, das aus einem Verkippen in der zweiten
Kipprichtung oder der dazu entgegensetzten Richtung resultiert,
einstellbar. Der Vorteil liegt darin, dass entsprechend dem Gewicht
des Patienten, seinem Krankheitsbild oder dem Therapiefortschritt
eine angepasste Federwirkung realisierbar ist. Das Rückstellmoment
liegt bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 100 Nm.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform sind an der Sitzfläche
oder der Säule Anbauteile zum Anbringen von Zusatzeinrichtungen, wie
z. B. Armlehnen, Rückenlehnen, Haltegriffen, oder vom Patienten
mit der Hand zu betätigenden Therapiegeräten vorgesehen.
Hierbei kommen bevorzugt Anbauteile zum Einsatz, die eine schnelle Anbringung
und sichere Befestigung der Zusatzeinrichtungen ermöglichen,
wie z. B. Führungen mit Verrastungen oder Klemmhebel.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher
erläutert. Hierbei zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht schräg von der Seite und oben von
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Therapiestuhls;
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2 eine
perspektivische Ansicht schräg von vorne von einem Teils
des Therapiestuhls aus 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht schräg von hinten und oben von
dem Therapiestuhl aus 1;
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4 eine
perspektivische Ansicht schräg von oben eines Teils der
Säule im Bereich Führungsschiene und Führungsabschnitt
des Therapiestuhls aus 1;
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5 eine schematische Darstellung der kinematischen
Freiheitsgrade der Sitzfläche eines Therapiestuhls gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform in der 5a als
Seitenansicht und in 5b als Vorderansicht.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht schräg von der Seite und oben
von einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Therapiestuhls 1.
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Eine
Sitzfläche 2 des Therapiestuhls 1 ist rechts
oben in 1 zu sehen. Die Sitzfläche 2 ist
an zwei darunter angeordneten Sitzflächenträgern 3, 4 befestigt
(in dieser Ansicht ist der hinten liegende Sitzflächenträger 4 nicht
erkennbar). Die Sitzflächenträger 3, 4 werden
um eine Achse 16 kippbar von Halteschenkeln 5, 6 gehalten.
Die Halteschenkel 5, 6 stehen über Schenkelführungen 15 (in
dieser Figur nicht erkennbar, jedoch in 4 dargestellt)
mit an einem Führungsabschnitt 11 einer sich schräg
nach oben erstrechenden Säule 8 angebrachten Führungsschienen 12 in
Eingriff. Arretierungsstifte 24 an den Halteschenkeln 5, 6 ermöglichen
eine Feststellung der Halteschenkel 5, 6 an der
Säule 8 in einer gewünschten Höhe.
Die Halteschenkel 5, 6 sind miteinander durch
eine Querverbindung 26 (in 1 nicht
dargestellt, jedoch in 3 zu sehen) so miteinander verbunden,
dass die Säule 8 zwischen der Querverbindung und
der Sitzfläche 2 durchtritt. Die Säule 8 endet
unten an einem im wesentlichen ebenen Fußteil 10,
der zwei Räder 31, 32 für eine
verbesserte Verschiebbarkeit aufweist. Die Säule 8 weist
oberhalb des Führungsabschnitts 11 einen Nasenabschnitt 14 auf
und steht schräg auf dem Fußteil 10 auf.
Die Führungsschienen 12 sind bei einer bevorzugten
Ausgestaltung seitlich und parallel zueinander an der Säule 8 angebracht.
Die Sitzfläche 2 besitzt auf der Unterseite eine
nicht weiter dargestellte Rasteinrichtungen, mit denen sie an den
Sitzflächenträgern 3, 4 lösbar
befestigt ist, so dass die Sitzfläche 2 aufgetauscht
werden kann.
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Ein
Patient nimmt bei der Behandlung auf der Sitzfläche 2 platz,
die durch ein Verschieben der Halteschenkel 5, 6 und
der daran befestigten Sitzfläche 2 entlang der
Führungsschiene 12 auf eine für den Patienten
geeignete Höhe eingestellt werden kann. Eine Arretierung
in der gewünschten Höhe erfolgt durch ein Einrasten
der Arretierungsstifte 24 in die Führungsschiene 12.
Um diesen Vorgang zu erleichtern, sind die Arretierungsstifte 24 federgespannt,
so dass sie zum Lösen gegen eine Federkraft herausgezogen
werden müssen. Es ist auf beiden Seiten der Säule 8 ein
Arretierungsstift angebracht, um ein Lösen der Arretierung
nur mit einem Betätigen beider Arretierungsstifte 24 zu
erlauben und dadurch ein versehentliches Lösen zu verhindern.
Der Patient kann sowohl mit dem Gesicht der Säule zugewandt sitzen,
als auch andersherum auf der Sitzfläche Platz nehmen. Die
Sitzfläche 2 ist um die Achse 16 kippbar mittels
den Sitzflächenträgern 3, 4 an
den Halteschenkeln 5, 6 angebracht, so dass der
Patient beim Sitzen eine Gleichgewichtsregulierung ausführen muss.
Dazu kann er sich mit den Füßen am Boden abstützen.
Ein Feststellelement 17 an der Achse 16 ermöglicht
eine Fixierung der Verkippstellung der Sitzflächenträger 3, 4 an
den Halteschenkeln 5, 6 in einer wählbaren
Winkelstellung. Dadurch kann eine Gewöhnung des Patienten
an den Therapiestuhl erleichtert werden. Der Therapiestuhl steht
auf zwei Rädern 31, 32 vorne und an seiner
hinteren Seite mit dem Fußteil 10 auf dem Boden.
Dies bietet den Vorteil, dass der Therapiestuhl 1 durch
ein Anheben an der hinteren Seite durch die Räder 31, 32 leicht
verfahren werden kann. Durch die direkte Berührung des
Fußteils 10 mit dem Boden ist der Stuhl trotzdem ausreichend
gegen ein Verschieben gesichert. Hierzu können auch entsprechende
Gummifüße unter dem Fußteil angebracht
werden. Ist eine weitergehende Feststellbarkeit gewünscht
können die Räder 31, 32 mit
handelsgängigen Einrichtungen zum Feststellen versehen
sein. Bei dieser Ausführungsform ist die Sitzfläche 2 mit
Antirutschflächen 34 aus Gummi versehen, die dem
Patienten auf der Sitzfläche 2 einen verbesserten
Halt ermöglichen sollen.
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2 ist
eine perspektivische Ansicht schräg von vorne von einem
Teil des Therapiestuhls 1 aus 1. Hierin
ist besonders gut erkennbar, wie die Sitzfläche 2 gelagert
ist. Die Sitzfläche 2 ist an den beiden Sitzflächenträgern 3, 4 befestigt.
Diese verlaufen außen an den Halteschenkeln 5, 6.
Zwischen den Halteschenkeln 5, 6 sind ein unteres
Verbindungsteil 20 und ein oberes Verbindungsteil 21 angeordnet.
Die Achse 16 verläuft durch die Sitzflächenträger 3, 4 und
die Halteschenkel 5, 6. Ein Feststellelement 17 erlaubt
ein Fixieren der Verstellung um die Achse 16. Hinten in 2 ist
die Säule 8 in dieser Ansicht vertikal verlaufend
erkennbar.
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Hierbei
ist eine verdrehbare Lagerung zwischen den Sitzflächenträgern 3, 4 und
den Halteschenkeln 5, 6 durch die Achse 16 gegeben.
Die Achse 16 ist hierbei als Schraube mit einem Feststellelement 17 gebildet.
Sie verläuft von rechts durch den Sitzflächenträger 3,
durch den Halteschenkel 6, durch den Halteschenkel 5 und
ist im Sitzflächenträger 3 mittels eines
Gewindes eingeschraubt. Je nachdem wie stark die Schraube festgedreht
wird, entsteht eine mehr oder weniger große Reibung zwischen
den Sitzflächenträgern 3, 4 und
den Halteschenkeln 5, 6, wodurch die Beweglichkeit
um die Achse 16 eingestellt werden kann. Durch das untere Verbindungsteil 20 und
das obere Verbindungsteil 21 werden die beiden Sitzflächenträger 3 auf
Abstand gehalten, so dass diese durch die Verschraubung mittels
der Achse 16 und dem Feststellelement 17 nicht
zusammengeschoben werden. Anstatt des unteren Verbindungsteils 20 und
des oberen Verbindungsteils 21 kann auch ein Verbindungsteil
vorgesehen werden, dass z. B. eine Durchgangsbohrung aufweist, durch
die die Achse 16 verläuft.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht schräg von hinten und oben
von dem Therapiestuhl aus 1. In dieser
Ansicht ist die Querverbindung 26 erkennbar, die die beiden
Halteschenkel 5, 6 so verbindet, dass die Säule 8 zwischen
der Sitzfläche 2 und der Querverbindung 26 durchtritt.
An der Querverbindung 26 kann bei einer bevorzugten Ausgestaltung
ein Handgriff 28 angebracht sein, mittels dem der Benutzer
sowohl bei fester Arretierung der Sitzhöhe den Stuhl hinten
anheben und mittels der Räder 31, 32 verfahren
kann, als auch bei gelöster Sitzhöhenarretierung
eine Höhenverstellung vornehmen kann, indem er die Querverbindung 26 mit
den daran befestigten Halteschenkeln nach oben schiebt. Oben an
der Säule 8 ist ein Nasenabschnitt 14 erkennbar.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wirkt der Nasenabschnitt 14 als
Anschlag für die Querverbindung 26 und verhindert,
dass der höhenverschiebbare Teil des Therapiestuhls aus
dem Bereich der Führungsschienen 12 nach oben
herausgeschoben wird.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht schräg von oben eines Teils
der Säule im Bereich Führungsschiene und Führungsabschnitt
des Therapiestuhls aus 1. Eine Führungsschiene 12 ist versenkt
an der Säule 8 befestigt. Ein Halteschenkel 5 verläuft
quer zu der Führungsschiene 12. Ein Arretierungsstift 24 verläuft
durch den Halteschenkel 5 in eine von mehreren Arretierungsöffnungen 25 der Führungsschiene 12.
Der Halteschenkel 5 befindet sich mittels einer Schenkelführung 15 mit
der Führungsschiene 12 im Eingriff.
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Eine
Sitzhöhenverstellung des Therapiestuhls 1 erfolgt
nun in der Weise, dass der Arretierungsstift 24 gegen eine
Federkraft herausgezogen wird und dabei aus der Arretierungsöffnung 25 der
jeweiligen Führungsschiene 12 kommt. Dadurch wird der
Sitzflächenträger in der Höhe frei und
kann verschoben werden. Ist die neue Höhe eingestellt,
wird der Arretierungsstift 24 losgelassen, so dass er in eine
Arretierungsöffnung 25 greift und eine erneute Höhenfixierung
erfolgt.
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5 zeigt eine schematische Darstellung der
kinematischen Freiheitsgrade der Sitzfläche 2 eines
Therapiestuhls 1 gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform, in der 5a als
Seitenansicht und in 5b als Vorderansicht. Die 5a und 5b werden
gemeinsam beschrieben, da sie inhaltlich zusammenhängend
sind. In 5a ist die Sitzfläche 2 des
Therapiestuhls 1 von der Seite zu sehen. Sie erstreckt
sich in der Ausgangslage horizontal. Links von der Sitzfläche
befindet sich die Säule 8 (nicht dargestellt).
In einem Kippkreisbogen B um die Achse 16 herum kann die
Sitzfläche 2 aus ihrer Ausgangslage in einer Kipprichtung
A und dazu entgegengesetzt gekippt werden. In 5a ist
ferner eine Ebene Z dargestellt, die senkrecht im Raum und senkrecht
zu der Ebene des Kippkreisbogens B angeordnet ist. In dieser Ebene
Z ist eine zweite Kippbewegung der Sitzfläche 2 des
Therapiestuhls 1 um eine Achse 18 möglich,
die in 5b dargestellt ist. In 5b ist
demnach der Therapiestuhl 1 mit seiner Sitzfläche 2 schematisch
von vorne, also von der Seite der Sitzfläche 2 aus,
dargestellt. Eine Kippbewegung ist hier in einer Richtung X und
dazu entgegengesetzt um die Achse 18 möglich.
Y gibt den Kippkreisbogen an. Mit der vertikal verlaufenden Linie
C ist in 5b die Ebene dargestellt, in
der die Kippbewegung aus 5a erfolgt.
Die Ebene C verläuft in 5a senkrecht
nach oben und steht senkrecht auf der Papierebene.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Sitzfläche
in der Kipprichtung und der dazu entgegen gesetzten Richtung in
Richtung auf die Ausgangslage zurückfedernd angeordnet. Dadurch
kippt die Sitzfläche automatisch in Richtung auf ihre Ausgangslage
zurück, so dass ein Setzen auf den Therapiestuhl erleichtert
wird und die Sitzfläche nicht manuell in Position gehalten
werden muss. Das Zurückfedern ist besonders bevorzugt mittels
in der Zeichnung nicht dargestellten Metallfedern realisiert oder
bevorzugt mit pneumatischen Druckfedern umgesetzt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Rückstellmoment
in Richtung auf die Ausgangslage, das aus einem Verkippen in der Kipprichtung
oder der dazu entgegensetzten Richtung resultiert, einstellbar.
Zu diesem Zweck ist eine Stelleinrichtung vorgesehen, durch welche
die Federkraft der Federeinrichtung, die das Zurückfedern der
Sitzfläche bewirkt, einstellbar ist. Der Vorteil liegt darin,
dass entsprechend dem Gewicht des Patienten, seinem Krankheitsbild
oder dem Therapiefortschritt eine angepasste Federwirkung realisierbar
ist. Das Rückstellmoment liegt bevorzugt im Bereich von 0,5
bis 100 Nm.
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- 1
- Therapiestuhl
- 2
- Sitzfläche
- 3
- Sitzflächenträger
- 4
- Sitzflächenträger
- 5
- Halteschenkel
- 6
- Halteschenkel
Rasteinrichtung
- 8
- Säule
- 10
- Fußteil
- 11
- Führungsabschnitt
- 12
- Führungsschiene
- 14
- Nasenabschnitt
- 15
- Schenkelführungen
- 16
- Achse
- 17
- Feststellelement
- 18
- Querachse
- 20
- unteres
Verbindungsteil
- 21
- oberes
Verbindungsteil
- 24
- Arretierungsstifte
- 25
- Arretierungsöffnungen
- 26
- Querverbindung
- 28
- Handgriff
- 31
- Rad
- 32
- Rad
- 34
- Antirutschfläche
- A
- erste
Kipprichtung
- B
- erster
Kippkreisbogen
- C
- erste
Kippebene
- X
- zweite
Kipprichtung
- Y
- zweiter
Kippkreisbogen
- Z
- zweite
Kippebene
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Döpfner,
M.: Hyperkinetische Störungen. In F. Petermann: Lehrbuch
der Klinischen Kinderpsychologie und -psychotherapie (S. 152–186).
Göttingen: Hogrefe, 2000 [0002]