DE202004013867U1

DE202004013867U1 - Stuhl

Info

Publication number: DE202004013867U1
Application number: DE200420013867
Authority: DE
Original assignee: NITZBON AG
Current assignee: NITZBON AG
Priority date: 2004-09-07
Filing date: 2004-09-07
Publication date: 2004-12-09
Anticipated expiration: 2014-09-08

Abstract

Stuhl, mit oder ohne Lehne, mit einer Sitzplatte, einem Fuß, mit einem Gelenk zwischen Sitzplatte und Fuß zwecks Verschwenkbarkeit der Sitzplatte in Bezug auf die horizontale Auflagefläche des Fußes und mit Federn zur Dämpfung und Begrenzung der Schwenkbewegungen, dadurch gekennzeichnet, dass
an der Sitzplatte (10) eine erste horizontal ausgerichtete Achse (12) ortsfest angebracht ist;
ein Gelenkteil (15) um die erste Achse (12) verschwenkbar angeordnet ist;
am Gelenkteil (15) eine zweite horizontale Achse (20) ortsfest angebracht ist, wobei die beiden Achsen (12 und 20) zueinander im Winkel von 90° stehen, und
dass der Fuß (24) an der zweiten Achse (20) verschwenkbar gehaltert ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl, mit oder ohne Lehne, mit einer Sitzplatte, einem Fuß, mit einem Gelenk zwischen Sitzplatte und Fuß zwecks Verschwenkbarkeit der Sitzplatte in Bezug auf die horizontale Auflagefläche des Fußes und mit Federn zur Dämpfung und Begrenzung der Schwenkbewegungen.
Es kann sich hierbei um einen Hocker oder Lehnstuhl handeln, wesentlich ist, dass die Sitzfläche gelenkig gelagert ist.
Es ist ein Einbeinhocker mit einer Sitzplatte und mit einer von der Sitzplattenunterseite abstehenden, starren, allseitig neigbaren Mittelsäule bekannt ( DE 197 11 924 C2 ), die in einer Führung eines Fußes gehalten und am Fuß abgestützt ist, wobei die Führung als aufrecht stehende, zylindrische Schraubenfeder mit vertikal ausgerichteter Längsmittelachse ausgebildet ist. Die Schraubenfeder ist mit ihrem unteren Federende an einer Bodenplatte des Fußes befestigt. Der freie Endabschnitt der Mittelsäule weist einen zylindrischen Querschnitt auf und ist mit leichtem Spiel in den von den Schraubenfederwindungen begrenzten Hohlzylinder eingesetzt. Eine auf dem Einbeinhocker sitzende Person kann Schwenkbewegungen nach vorn und hinten und nach links und rechts ausführen, wobei diesen Bewegungen unabhängig von der Richtung immer die gleiche Kraft entgegenwirkt.
Durch die Erfindung soll ein Hocker oder Stuhl, mit oder ohne Lehne, geschaffen werden, dessen Sitzfläche zwar aus der Horizontalen heraus in jede Richtung des Raumes verschwenkbar sein soll, dabei jedoch richtungsabhängige Kräfte wirksam sein sollen.
Erreicht wird dies bei einem Stuhl der eingangs genannten Art dadurch, dass an der Sitzfläche eine erste Achse angebracht ist, ein Gelenkteil um die erste Achse verschwenkbar ist, am Gelenkteil eine zweite Achse angebracht ist, die zur ersten Achse einen Winkel bildet und dass der Fuß an der zweiten Achse verschwenkbar gehaltert ist.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung beruht darin, dass zwischen der Sitzplatte und dem Fuß eines Stuhles ein Gelenk angeordnet ist, das zwar in Bezug auf den Fußboden Bewegungen in allen räumlichen Richtungen ermöglicht, dies jedoch mit einer richtungsabhängigen Charakteristik. Erreicht wird diese Richtungsabhängigkeit dadurch, dass die Kippbewegungen der Sitzfläche in zueinander senkrechten Richtungen mit unterschiedlichen Radien durchgeführt werden. Wird beispielsweise der Stuhl gemäß der Erfindung mit einem sattelförmigen Sitz gestaltet, so werden nach vorn und nach hinten größere Schwenkbewegungen der Sitzfläche und der daran beteiligten Körperteile der dort sitzenden Person zugelassen als nach links und rechts. Dies wird durch die unterschiedlich großen Abstände zwischen dem Schwerpunkt des Beckens einer auf dem Sitz ruhenden Person und der zugehörigen Schwenkachse erreicht. Die Lagerungsstellen für die beiden im 90°-Winkel stehenden horizontalen Achsen des Gelenkteils haben in vertikaler Richtung einen Abstand von einigen Zentimetern und im Zusammenwirken mit den die Bewegungen dämpenden und begrenzenden Gummipuffern wird die gewünschte richtungsabhängige Charakteristik erzielt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielsweise erläutert.
1 zeigt eine schaubildliche Ansicht auf die für die Erfindung wesentlichen Teile eines Stuhles von vorn.
2 zeigt eine schaubildliche Ansicht auf die für die Erfindung wesentlichen Teile von der Seite.
Mit 10 ist eine Sitzplatte eines Stuhles gemäß der Erfindung bezeichnet. Die Sitzplatte 10 ist als Teilstück in geradliniger Erstreckung gezeigt, wenngleich auch geschwungene Formen in Frage kommen.
Wesentlich ist, dass an der unteren Seite der Sitzplatte 10 ein Teil 11 befestigt ist, der mit einer Art Bocklagerung ausgestattet ist, so dass eine Achse 12 in im Wesentlichen horizontaler Lage dort ortsfest gehaltert ist. Die Achse 12 dient als Auflage für zwei Schwenkteile 16 und 17, die wie in 2 gezeigt, in die Achse 12 eingehängt worden sind, so dass sie Schwenkbewegungen um die geometrische Achse des Teils 12 durchführen können. An den Schwenkteilen 16 und 17 ist ein Gelenkteil 15 befestigt, der die Schwenkbewegungen der Teile 16 und 17 mitmacht.
An ihrem unteren Ende ist der Gelenkteil 15 mit fluchtenden Ausnehmungen 21 und 22 ausgebildet, so dass dort eine Achse 20 horizontal Aufnahme findet. Wesentlich ist, dass die Achse 20 zur Achse 12 in einem Winkel von 90° steht. Auf der Achse 20 sind Lagerteile 21 und 22 eingehängt und bilden mit einem gemeinsamen Teil 23 eine Art Bocklagerung. Am Teil 23 ist der Fuß 24 des Stuhles gemäß der Erfindung befestigt. Der Fuß 24 weist – nicht gezeigt – am unteren Ende ein Fünfbein auf und dieses wiederum ruht mit Rollen auf dem Fußboden.
Die in den Figuren kreuzschraffierten Teile sind Gummipuffer, die die Bewegungen zwischen Sitzplatte 10 und dem Fuß 24 begrenzen, dies jedoch federnd nachgiebig tun.
Wesentlich ist im Zusammenhang mit der vorangehend geschilderten Konstruktion, dass der Fuß 24 in Bezug auf die Sitzplatte 10 um zwei zueinander senkrechte Achsen 12 und 20 Schwenkbewegungen ausführen kann. Eine auf dem Sitzträger 10 sitzende Person kann also Schwenkbewegungen nach vorn und hinten und nach links und rechts ausführen. Das besondere an der vorliegenden Erfindung ist jedoch, dass diese Bewegungen je nach Richtung mit unterschiedlichen Radien ausgeführt werden können.
In den 1 und 2 ist mit S ein Punkt oder der Schwerpunkt des Beckens einer Person bezeichnet, die auf der Sitzplatte 10 entsprechend Platz genommen hat.
Bei Betrachtung der 1 ist zu erkennen, dass zwischen dem Schwerpunkt S und dem nächsten Punkt auf der geometrischen Achse des Teils 12, nämlich dem Punkt A, ein Abstand besteht, der mit r bezeichnet ist. Dies bedeutet, dass der Schwerpunkt S einer auf der Sitzplatte sitzenden Person in der entsprechenden Richtung Bewegungen durchführen kann, die im Wesentlichen Schwenkbewegungen mit dem Schwenkradius r sind.
In entsprechender Weise kann die auf der Sitzplatte 10 ruhende Person gemäß 2 Bewegungen durchführen, die durch den Abstand R zwischen dem Schwerpunkt S des Beckens der Person und der geometrischen Achse des Teils 20 geprägt sind.
Bei Betrachtung der 1 und 2 ist zu erkennen, dass die beiden Radien r und R, mit denen eine Person Bewegungen durchführen kann, unterschiedlich groß sind, je nachdem ob die Person den Oberkörper in Bezug auf den Punkt S nach vorn oder nach hinten beugen will oder ob diese Person seitlich gerichtete Bewegungen machen bzw. ihr Becken um die horizontale Mittelachse im Uhrzeigersinn oder entgegengerichtet verschwenken will.
Da 1 eine Vorderansicht ist, ist zu erkennen, dass diese Schwenkbewegungen nach links und rechts mit einem kleinen Radius durchgeführt werden können, während aus der Betrachtung der 2 zu erkennen ist, dass die Bewegungen nach vorn und hinten mit einem wesentlich größeren Radius R ausgeführt werden können.

Claims

Stuhl, mit oder ohne Lehne, mit einer Sitzplatte, einem Fuß, mit einem Gelenk zwischen Sitzplatte und Fuß zwecks Verschwenkbarkeit der Sitzplatte in Bezug auf die horizontale Auflagefläche des Fußes und mit Federn zur Dämpfung und Begrenzung der Schwenkbewegungen, dadurch gekennzeichnet, dass an der Sitzplatte (10) eine erste horizontal ausgerichtete Achse (12) ortsfest angebracht ist; ein Gelenkteil (15) um die erste Achse (12) verschwenkbar angeordnet ist; am Gelenkteil (15) eine zweite horizontale Achse (20) ortsfest angebracht ist, wobei die beiden Achsen (12 und 20) zueinander im Winkel von 90° stehen, und dass der Fuß (24) an der zweiten Achse (20) verschwenkbar gehaltert ist.