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Die
Erfindung betrifft ein Erdbohrgerät, umfassend ein Fahrwerk,
einen auf dem Fahrwerk angebrachten Aufbau, eine am Aufbau beweglich
angelenkte Bohrlafette mit einem an dieser verschiebbar angebrachten
Bohrer und eine Einrichtung zur Lagestabilisierung des Aufbaus.
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Erdbohrgeräte
gibt es entsprechend dem jeweiligen Einsatzzweck von tragbaren Einmanngeräten
(siehe
DE 297 16 176
U1 ), die beispielsweise zum Bohren von Pflanzlöchern
in der Forstwirtschaft dienen, bis leistungsstarken Rammbohrgeräten
mit Kettenantrieb (siehe
DE
38 19 537 C2 ), wie sie beispielsweise für geologische
und hydrologische Untersuchungen sowie im Tiefbau eingesetzt werden.
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Je
nach Untergrund und/oder Lage des Bohrloches müssen der
Bohrer in die erforderliche Höhe angehoben und die Achse
des Bohrgerätes bzw. der Lafette in die vorgesehene Richtung
gedreht werden. Dadurch kann es zu einer Schwerpunktverlagerung
des Erdbohrgeräts kommen und zur Vermeidung von Instabilitäten
muss das Erdbohrgerät neu ausgerichtet oder abgestützt
werden. Beim Bohren am Hang werden vielfach auf der unteren Seite Stützblöcke
untergelegt, um einen stabilen Stand des Fahrwerks mit dem darauf
angebrachten Aufbau zu gewährleisten. Ebenso werden seitliche
Stützstäbe, Erdanker, Spreizteile etc. zur Lagestabilisierung
eingesetzt, siehe z. B.
DE
1 176 082 B . Andere Maßnahmen zur Vermeidung eines
Kippens oder ungewünschter Bewegungen des Erdbohrgeräts
bestehen im Tieflegen von dessen Schwerpunkt und Maßnahmen
zur Gewichtsverlagerung in Richtung Schwerpunkt während
des Bohrens, etwa durch Versetzen und geneigte Ausrichtung des Supports
der Bohrlafette (
DE
1 176 082 B ). während die Verwendung der Stützblöcke
nachteiligen Kraft- und Zeitaufwand mit sich bringt, führt
die Verwendung der Spreizteile, Stützteile etc. zu zusätzlichen
Bauteilen, die extra bedient werden müssen oder ebenfalls mehr
Bedienungsaufwand erfordern. Einige der beschriebenen Maßnahmen
eignen sich auch nicht für das Arbeiten am Hang oder können
nur bei sehr schweren Erdbohrgeräten eingesetzt werden.
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Ferner
ist in der
DE 22 58
684 A beschrieben, zur Vermeidung von Schwerpunktwanderungen bei
Großgeräten durch Überpumpen von Ballastflüssigkeit
zwischen zwei Behältern in kurzer Zeit die jeweils günstigste
Schwerpunktlage zu erzielen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein fahrbares Erdbohrgerät
zu schaffen, das es ermöglicht, bei leichtem Aufbau und
hoher Standfestigkeit verhältnismäßig
große Bohrungen auszuführen.
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Diese
Aufgabe ist bei einem Erdbohrgerät mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit ein Erdbohrgerät, umfassend ein
Fahrwerk, einen auf dem Fahrwerk angebrachten Aufbau, eine am Fahrwerk beweglich
angelenkte Bohrlafette mit einem an dieser verschiebbar angebrachten
Bohrer und eine Einrichtung zur Lagestabilisierung des Aufbaus.
Der Aufbau des Erdbohrgeräts ist an einer Pendelachse, d.
h. schwenkbar, gelagert und die Bohrlafette ist am vorderen bohrseitigen
Ende mit einer Grundplatte bzw. einem Fuß versehen. Der
Aufbau sowie der Fuß der Bohrlafette sind in bezug auf
den Untergrund ausrichtbar. Des weiteren ist eine Einrichtung zur
Fixierung des Erdbohrgeräts am Untergrund vorgesehen.
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Durch
die Pendellagerung des Aufbaus kann dieser jeweils mit geringem
Kraftaufwand entsprechend der Neigung des Untergrunds ausgerichtet werden,
um ein Kippen des Erdbohrgeräts am Hang zu vermeiden. Steht
das Fahrgestell schief, dann wird der Aufbau zum Hang hin geschwenkt,
um den Schwerpunkt zum Hang hin zu legen und damit das Kippmoment
herabzusetzen. Zugleich wird durch diese Maßnahme der Aufbau
in einer im wesentlichen normale Ausrichtung gebracht bzw. diese
beibehalten. Durch den zum Untergrund ausrichtbaren Fuß der
Bohrlafette wird ebenfalls im Bereich des Bohrlochs ein sicherer
Stand gewährleistet. Mittels der Fixiereinrichtung ist
es möglich, das Erdbohrgerät in der erreichten
Arbeitsposition gegen unerwünschte Bewegungen, insbesondere
Rutschen und Kippen, zu sichern. Auf diese Weise kann mit einem leistungsfähigen
Bohrer und größeren Bohrdurchmesser auch in schwierigeren
Untergründen gebohrt werden, wobei zugleich die Unfallgefahr
herabgesetzt ist.
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Bei
einer Ausführungsform des Erdbohrgeräts gemäß der
Erfindung ist der Aufbau an einer Pendelachse gelagert, wobei vorzugsweise
die mittige Längsachse des Fahrwerks die Pendelachse ist. Dies
ermöglicht eine Verstellung der Neigung des Aufbaus mit
verhältnismäßig geringem Krafteinsatz, wenn
das Erdbohrgerät auf geneigtem Gelände mit im
wesentlichen horizontaler Längsachse aufgestellt ist. Der
Aufbau wird dann zur Vermeidung eines unerwünschten Kippens
in Richtung Hang, d. h. nach oben, verschwenkt. Diese Ausführungsform
eignet sich gut für eine Ausführung als Raupenfahrzeug.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass der Aufbau am Fahrwerkrahmen aufgehängt
ist. In diesem Fall kann beispielsweise durch Einsatz von Hydraulikzylindern
ein Verschwenken des Auf baus durchgeführt werden.
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Vorteilhaft
ist bei dem Erdbohrgerät gemäß der Erfindung
die Fixierungseinrichtung an der Bohrlafette, insbesondere an deren
Fuß, vorgesehen. Dadurch, dass der Fuß fest am
Boden sitzt, können die beim Bohrvorgang auftretenden Hebelkräfte
sich kaum auf das Gesamtgerät auswirken. Die Kippgefahr
während des Bohrvorgangs ist dadurch deutlich herabgesetzt.
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Es
kann aber bei einem anderen Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Erdbohrgeräts die Fixierungseinrichtung am Fahrwerk vorgesehen
sein, so dass die Bohrlafette frei bewegt werden kann.
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Mittels
der Fixierungseinrichtung kann das Erdbohrgerät leichter
gebaut werden und auf diese Weise Gewicht eingespart werden. Das
Aufbringen eines größeren Drehmoments, die auf
diese Weise größere Leistung, ist durch die höhere
Standfestigkeit infolge der Fixierung ermöglicht.
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Vorzugsweise
ist als Fixiermittel mindestens eine Erdschraube vorgesehen. Diese
kann bzw. können leicht mitgeführt und und beispielsweise
durch eine Öffnung oder ein Loch der Fixiereinrichtung
eingeschraubt werden. Es ergibt sich so ein zuverläs siger
Erdanker, der eine hohe Standfestigkeit des Erdbohrgeräts
liefert. Die Erdschraube kann rasch und gezielt eingedreht werden,
wozu der Bohrer des Erdbohrgeräts eingesetzt werden kann,
und ermöglicht es, besser den Druck von der Bohrlafette
bzw. dem Bohrer in den Untergrund zu übertragen bzw. den Druck
zu erhöhen. Der Bohrer kann auch genauer ins Erdreich eingebracht
werden. Zudem braucht das Erdbohrgerät auf diese Weise
nicht abgestützt und aus Sicherheitsgründen gesondert
positioniert zu werden.
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Um
eine bessere Bodenhaftung zu erzielen, kann zusätzlich
eine Rutschsicherung am Fuß der Bohrlafette angebracht
sein. Diese kann in Form von mindestens einer zusätzlichen
Schraube ge wählt werden.
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Vorteilhaft
kann der Fuß der Bohrlafette quer zur Längsachse
der Bohrlafette, insbesondere quer zur Längsachse des Fahrgestells,
schwenkbar ausgeführt sein. Hierdurch wird die Hangneigung
analog wie bei dem Aufbau des Fahrgestells ausgeglichen. Der Bohrer
kann dennoch in der Längsachsrichtung der Bohrlafette,
d. h. senkrecht bohren.
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Zusätzlich
umfasst der Fuß der Bohrlafette vorzugsweise einen zur
Längsachse des Fahrgestells schwenkbaren Teil. Mittels
dieses Teils können auch Bodenunebenheiten in einer Richtung
senkrecht zur Hangneigung ausgeglichen werden. Während
die Verschwenkung des Fußes der Bohrlafette quer zur Längsrichtung
des Fahrgestells vorzugsweise mittels Antrieb erfolgt, ist die Verschwenkung
in der Längsachse vorteilhaft ohne Antrieb, so dass sich eine
kardanische Lagerung des Lafettenfußes ergibt. Trotz der
Verschraubung des Fußes der Bohrlafette kann diese somit
in Fahrzeug-Längs- und Querrichtung ausgerichtet werden.
Durch die Ausgleichsmöglichkeiten der Fußposition
kann ein mittiger Lauf des Bohrers erzielt werden, wodurch der Bohrvorgang sauberer
und genauer ausgeführt werden kann. Der Verschleiß des
Bohrers ist auf diese Weise auch geringer.
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Bei
einer Ausführungsform des Erdbohrgeräts gemäß der
Erfindung ist eine Feststelleinrichtung für den Hub der
Bohrlafette vorgesehen, so dass die Tiefe eines Bohrlochs vorab
festgelegt werden kann.
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Zur
Kühlung von Hydrauliköl für den Vortrieb des
Bohrers ist die Bohrlafette mit einer Kühlung ausgestattet,
um den Antrieb des Bohrers zu kühlen. Dieser ist zur Gewichtseinsparung
vorteilhaft in die Führung für den Bohrerhub integriert,
indem die Führungsstange(n) für den Bohrer als
Kühlkanal für Hydrauliköl vorgesehen
ist (sind).
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Für
den Transport bzw. Fahrbetrieb des Erdbohrgeräts ist es zweckmäßig,
die Bohrlafette hochschwenkbar und am Aufbau in Längsrichtung
arretierbar auszuführen. Meistens wird die Bohrlafette hierzu
in Fahrtrichtung verschwenkt. Sie kann aber auch in Querrichtung
verschwenkt und dann beispielsweise mittels einer Drehplatte am
Erdbohrgerät arretiert werden.
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Vorzugsweise
ist eine Stabilisierungseinrichtung vorgesehen, die den in Neigungsposition
gebrachten Aufbau in dieser Position stabilisiert. Als Stabilisierungseinrichtung
ist zweckmäßig beidseits der Gerätelängsachse
je ein Hydraulikzylinder vorgesehen. Ist die Bohrlafette angehoben,
sind die Stabilisierungszylinder in Schwimmstellung, d. h. der Aufbau
ist nicht verriegelt, sondern kann sich vielmehr während
der Fahrt durch Verschwenken um die Pendelachse in seiner Ausrichtung
an die Geländegestalt anpassen.
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Zweckmäßig
ist der Antrieb für die Verstellung des Aufbaus und des
Fußes hydraulisch, so dass die meist am Gerät
vorhandenen Antriebseinrichtungen benutzt werden können.
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Günstig
für den Betrieb des erfindungsgemäßen
Erdbohrgeräts ist, wenn der Aufbau und die Bohrlafette
synchron in ihrer Neigung ausgerichtet werden. Es ist dann nur eine
Bedienungsmaßnahme erforderlich und der Neigungsausgleich
erfolgt in einem Schritt, wenn es nötig wird. Außerdem
wird dementsprechend auch die Stabilisierungseinrichtung vorzugsweise
synchron mit der Neigungsausrichtung von Aufbau und Bohrlafette
betätigt. Im Falle eines hydraulischen Antriebs wird somit
der Hydraulikzylinder der Stabilisierungseinrichtung zweckmäßig
immer gekoppelt mit dem Hubzylinder für die Bohrlafette
betätigt, um ein Kippen des Bohrgeräts auszuschließen.
Das heißt, ist die Bohrlafette niedergedrückt,
dann werden die Stabilisierungszylinder der Pendelachse automatisch
blockiert, um eine hohe Standfestigkeit des Erdbohrgeräts
sicherzustellen. Wenn die Neigungszylinder zum Verschwenken des Aufbaus
betätigt werden, werden die Stabilisierungszylinder automatisch
auf die bereits erwähnte Schwimmstellung geschaltet, damit sich
die Pendelachse bzw. die Neigung des Aufbaus dem Geländer anpassen
kann.
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Bei
einer Ausführungsform des Erdbohrgeräts gemäß der
Erfindung ist der Antrieb für die Neigungsausrichtung des
Aufbaus im Bereich eines Endes der Längsachse vorgesehen,
während am anderen Ende der Längsachse eine Lagerung
und/oder Führung für eine Mitbewegung bei der
Neigungsausrichtung des Aufbaus vorgesehen ist. Dies ermöglicht es,
den Antrieb an geeigneter Stelle vorzusehen, wobei eine gleichmäßige
Ausrichtung des Aufbaus dennoch gewährleistet ist.
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Die
Erfindung wird im folgenden weiter anhand von Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung erläutert. Diese Darstellung soll ebenso
wenig wie die Zusammenfassung von Merkmalen in den Unteransprüchen
die Erfindung beschränken, sondern dient lediglich zu Erläuterungszwecken.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische linke Seitenansicht eines auf ebener Fläche
stehenden Erdbohrgeräts gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung mit aufgestellter Bohrlafette,
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2 eine
schematische Seitenansicht ähnlich 1, bei der
die hydraulische Steuerung veranschaulicht ist,
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3 eine
schematische Seitenansicht ähnlich 2, bei der
ein Zweiwege-Sitzventil für als Steuerventil vorgesehen
ist,
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4 eine
schematische rechte Seitenansicht eines auf ebener Fläche
stehenden Erbohrgeräts gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung ähnlich 1 mit
aufgestellter Bohrlafette,
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5 eine
schematische Seitenansicht des Erdbohrgeräts von 4 mit
für den Transport hochgeschwenkter Bohr lafette,
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6 eine
schematische Vorderansicht des Erdbohrgeräts von 4 mit
Fixierung des Bohrlafettenfußes durch Erdschrauben,
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7 eine
schematische Vorderansicht des Erdbohrgeräts ähnlich 6 bei
Aufstellung auf geneigtem Gelände,
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8 eine
schematische Rückansicht des Erdbohrgeräts von 4 bei
Aufstellung auf geneigtem Gelände,
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9 eine
schematische Seitenansicht des Erdbohrgeräts von 4 bei
Aufstellung auf geneigtem Gelände,
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10 eine
schematische rechte Seitenansicht eines auf ebener Fläche
stehenden Erbohrgeräts gemäß einem mit
einem mit einem Raupenantrieb ausgestatteten dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ähnlich 4,
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11 eine
schematische Seitenansicht des Erdbohrgeräts von 10 mit
für den Transport hochgeschwenkter Bohrlafette,
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12 eine
schematische Seitenansicht des Erdbohrgeräts von 10 bei
Aufstellung auf geneigtem Gelände,
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13 eine
schematische Vorderansicht des Erdbohrgeräts von 10 mit
Fixierung des Bohrlafettenfußes durch Erdschrauben bei
Aufstellung auf ebenen Gelände und
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14 eine
schematische Vorderansicht des Erdbohrgeräts ähnlich 13 bei
Aufstellung auf geneigtem Gelände.
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Im
folgenden wird der Aufbau eines Erdbohrgeräts gemäß der
Erfindung anhand eines in 1 bis 3 dargestellten
ersten Ausführungsbeispiels erläutert. Das Erdbohrgerät
umfasst ein Fahrwerk 4, das zwei mit Rädern 2 versehene
Achsen A und B enthält, sowie einen auf dem Fahrwerk 4 angebrachten,
schwenkbar, insbesondere pendelnd, gelagerten Aufbau 6.
Am Aufbau ist eine Bohrlafette 8 beweglich angelenkt und
an der Bohrlafette 8 ist ein Bohrer 10 verschiebbar
angebracht. Die Bohrlafette 8 ist an ihrem vorderen bohrseitigen
Ende mit einem Fuß 12 versehen. Der Aufbau 6 des
Fahrwerks 4 sowie der Fuß 12 der Bohrlafette 8 können
in ihrer Neigung in bezug auf den Untergrund verschwenkt werden.
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Mehr
im einzelnen: Das Fahrwerk 4 hat zwei Antriebsachsen, eine
Hinterachse A und eine Vorderachse B. Im Bereich der Vorderachse
B befindet sich auch deren Antriebsaggregat, das in einem Kasten 60 untergebracht
ist. Im Bereich der Hinterachse A sitzt die Hydraulikeinheit, die
ebenfalls in einem Kasten 62 untergebracht ist. Mittig
erstreckt sich in Längsrichtung eine Pendelachse 40,
in bezug auf die der Aufbau 6 des Fahrwerks 4 verschwenkbar
ist bzw. pendelnd gelagert ist. Etwa oberhalb der Hinterachse B
erstreckt sich ein Träger 64 vom Fahrwerk 4 nach
oben. Am oberen Ende des Trägers 64 sitzt ein leicht
nach oben weisender, nach vorne gerichteter Tragarm 66,
der bis über das rückwärtige Ende des Kastens 60 des
Antriebsaggregats reicht. Am vorderen Ende des Tragarms 66 ist
der Kolben eines nach hinten gerichteten, leicht nach oben weisenden
Hydraulikzylinders 70 bei G angelenkt, während
die Kolbenstange des Hydraulikzylinders 70 an einem Kastenteil 80 bei
H angelenkt ist. Das hintere Ende 68 des Tragarms 66 ist
laschenartig ausgebildet und bei J mit Abstand unterhalb von H am
Kastenteil 80 angelenkt. Die Bohrlafette 8 bzw.
ein Trägerteil 82 derselben ist fest mit dem Kastenteil 80 verschraubt,
das wiederum an einer Führung längsverschiebbar
gelagert ist.
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Der
Hydraulikzylinder 70 ist somit vorgesehen, die Bohrlafette 8 durch
Einziehen der Kolbenstange um die Achse J zu verschwenken. Dies
geschieht für den Transport und bedarfsweise für
einen Neigungsausgleich des Untergrundes. Wird die Kolben stange
indessen etwas ausgefahren, so führt dies zu einem Anheben
der Achse A und damit quasi einer Drei-Punkt-Lagerung des Erdbohrgeräts
auf den beiden Hinterrädern 2 sowie dem Fuß 12 der Bohrlafette 8,
wobei Druck auf den vorderen Auflagepunkt aufgebracht wird.
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Lediglich
in 2 und 3 dargestellt ist ein weiterer
Hydraulikzylinder 84, dessen Kolben im oberen Bereich der
Bohrlafette 8 bei I angelenkt ist und der unabhängig
vom Hydraulikzylinder 70 gesteuert werden kann. Die Kolbenstange
des Hydraulikzylinders 84 ist bei K am Kastenteil 80 angelenkt. Ein
Einfahren der Kolbenstange des Hydraulikzylinders 84 bewirkt,
dass die Hinterachse A angehoben wird. Ein Ausfahren der Kolbenstange
des Hydraulikzylinders 84 bewirkt, dass der Trägerteil 82 in
bezug auf die restliche Bohrlafette 8 angehoben wird und Bodenfreiheit
für den Fahrbetrieb gewonnen wird.
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Im
Bereich der Hinterachse B befinden sich zwei Hydraulikzylinder 72,
die bei M angelenkt sind und zur Achsverriegelung dienen. Durch
entsprechendes Ausfahren der Kolbenstange des Hydraulikzylinders 72 auf
der hangabwärtigen Seite wird der Aufbau 4 angehoben
und um die Pendelachse 40 verschwenkt. Auf der dem Hang
zugewandten Seite wird die Kolbenstange des anderen Hydraulikzylinders
entsprechend eingefahren. Hierdurch ergibt sich eine Stabilisierung
des Erdbohrgeräts im geneigten Gelände.
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Die
Kopplung des für die Stabilisierung dienenden Hydraulikzylinders 72 mit
dem für den Hub der Bohrlafette 8 vorgesehenen
Hydraulikzylinder 84 ergibt sich aus der Darstellung der
hydraulischen Führung von Leitungen L1 und L2 zwischen
diesen Hydraulikzylindern sowie der Betätigung von Steuerventilen
S1, S2, siehe 2. Das heißt, der Stabilisierungszylinder
und der Hubzylinder sind parallel geschaltet, um einem Kippen des
Aufbaus 6 entgegenzuwirken. Vorzugsweise ist auch der Hydraulikzylinder 70 für
den Hub der Vorderachse parallel zum Stabilisierungszylinder 72 geschaltet,
so das die Druckkraft auf die Lagerstellung auf dem Erdreich verstärkt
und die Standstabilität erhöht wird.
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Wie
in 3 am Beispiel des in 2 gezeigten
Steuerventils S2 dargestellt ist, kann für die Steuerung
der Achsblockierung bzw. -verriegelung als Steuerventil beispielsweise
ein Zweiwege-Sitzventil V vorgesehen sein, das hydraulisch gesteuert wird.
Die Leitung L20 führt über eine Leitung L21 zum Steuerteil
des Ventils V. Vom Stabilisierungszylinder 72 führt
eine Leitung L22 durch den absperrbaren Ventilweg über
eine Leitung L23 zu einem Tank T. Auf den Steuerteil einwirken kann
auch eine Leitung L24, die mit nicht dargestellten Hydraulikzylindern
zur seitlichen Verschwenkung der Bohrlafette 8 verbunden ist.
In der dargestellten Stellung ist der Steuereingang über
die Leitung L21 mit der Leitung L20 für das Absenken der
Bohrlafette 8 verbunden, der Ventilweg des Zweiwege-Sitzventils
V ist offen und der Stabilisierungszylinder 72 in Verriegelungsstellung gebracht.
Das Zweiwege-Sitzventil V wird umgeschaltet, wenn über
die Leitung L10 der Hubzylinder 84 für das Anheben
der Bohrlafette oder über die Leitung L24 die Bohrlafette 8 nach
links oder rechts verschwenkt wird. Durch das Umschalten des Zweiwege-Sitzventils
V wird die Blockierung der Vorderachse B freigegeben.
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Am
oberen Ende des Hauptarms 86 der Bohrlafette 8 befindet
sich eine Umlenk- und Montageplatte 88 für beispielsweise
eine Seilführung und eine weitere Antriebseinheit. Auf
diese wird nicht weiter eingegangen, da sie nicht Gegenstand der
Erfindung sind. Am Hauptarm geführt und über eine
Kette angetrieben befindet sich ein weiterer Kastenteil 90, der
einen Hydraulikantrieb 92 für den Bohrer 10 haltert.
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Am
unteren Ende des Trägerteils 82 ist der Fuß 12 der
Bohrlafette 8 beweglich gehaltert. Der Fuß 12 ist
zum einen über einen in 1 bis 3 nicht
dargestellten Hydraulikantrieb quer zur Längsachse des
Erdbohrgeräts schwenkbar, um durch einen solchen seitlichen
Ausgleich Bodenunebenheiten bzw. die Hangneigung auszugleichen,
wenn das Erdbohrgerät am Hang oder an einer Böschung
aufgestellt ist. Ist keine starre Verriegelung der Bohrlafette 8 vorgesehen,
kann die Bohrlafette seitlich verschwenkt werden. Andernfalls muss
eine separate Betätigung vorgesehen bzw. geschaltet werden.
Außerdem weist der Fuß 12 einen Teil 120 auf,
der bei L schwenkbar angelenkt ist. Mittels des Teils 120 kann
eine automatische Anpassung an nach vorne oder hinten geneigte Bodenwellen
oder Hangverläufe vorgenommen werden und die Hinterachse
B verriegelt werden.
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In 4 bis 9 ist
ein dem ersten Ausführungsbeispiel ähnliches zweites
Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Soweit die
Teile und deren Funktion gleich sind, werden sie mit denselben Bezugszeichen
gekennzeichnet und nicht erneut beschrieben.
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7 und 8 veranschaulichen
die Funktion der Stabilisierungszylinder 72. Außerdem
sind die Hydraulikzylinder 122 zur seitlichen Verschwenkung
des Fußes 12 der Bohrlafette 8 mit ihren
verschiedenen Ausfahrzuständen gezeigt. Die Hydraulikzylinder 122 sind
an Gabelfußteilen 124 bei N angelenkt, die um
die Pendelachse 40 schwenkbar sind. Bei geneigtem Fuß 12 können
auf diese Weise der Aufbau 6 und die Bohrlafette 8 im
wesentlichen senkrecht stehen. Der Bohrer 10 dringt dann
im wesentlichen senkrecht ins Erdreich ein. Der schwenkbare Teil 120 des
Fußes 12 ist durch zwei Erdschrauben 126 fixiert.
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In 9 ist
das Anheben der Hinterachse A für den Bohreinsatz durch
Betätigung des Hydraulikzylinders 84 veranschaulicht.
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Ein
drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in 10 bis 14 gezeigt.
Soweit die Teile gleich vorher beschriebenen Teilen sind, werden sie
mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und nicht erneut beschrieben.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind keine Räder 2,
sondern ein Kettenantrieb vorgesehen.
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Mögliche
Einsatzbereiche für das erfindungsgemäße
Erdbohrgerät sind das Bohren von Brunnen, Bohrungen für
Geothermieanwendungen, Erdankerdrehen, beispielsweise als Basis
für Photovoltaikelemente, etc.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29716176
U1 [0002]
- - DE 3819537 C2 [0002]
- - DE 1176082 B [0003, 0003]
- - DE 2258684 A [0004]