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Bohrkarren Zur Herstellung von Bohrlächern in Stollen werden Bohrwagen
verwendet, die eine oder mehrere Lafetten tragen, auf denen die Bohrer im Ausmaß
des Bohrfortschrittes vorgeschoben werden.
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Für kleinere Arbeitsstellen oder zum Anbringen abseitsliegender Bohrlöcher,
die mit dem sperrigen und schweren Wagen nicht erreicht werden können, wurden Bohrkarren
entwickelt, die leicht bewegbar sind und wegen ihrer geringen Abmessungen das Bohrgerät
vor allem näher an die Stollenseitenwand heranbringen lassen. Auch diese Bohrhilfsgeräte
besitzen mitunter eine Borlafette, die den Bohrhammer trägt.
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Der Träger mit der langen Bohrlafette und dem Bohrhammer hat ein sehr
großes Gewicht, so daß Hilfsmittel benötigt werden, um ihn anzuheben, wenn der Bohrhammer
in eine andere Lage zu bringen ist. Auch beim Senken des Bohrhammers, um tiefergelegene
Bohrstellen erreichen zu können, müssen Hilfsgeräte verwendet werden, da sonst die
Gefahr besteht, daß das Bohrgerät bis zur tiefsten Lage des verstellbaren Hilfsgerätes
abfällt. Es ist daher das Einstellen der genauen Höhe des Gerätes, wie auch das
Einrichten des Bohrers, damit der Bohrer in der vorbestimmten Richtung vordringen
kann, mit viel Mühe und großem Zeitaufwand verbunden. Die Einstellung nach Höhe
und Richtung muß vor jedem neuen Anbohren erfolgen und hemmt daher sehr wesentlich
den Gesamtarbeitsfortschritt.
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Zur Vornahme der Bohrereinstellung jeweils vor Anbringen eines neuen
Bohrloches, sind bei den bekannten Bohrwagen meist mehrere Winden nötig, die den
Bohrer in die gewünschte Höhe heben und die Achse des Bohrgerätes in die Richtung
drehen. Die Winden sind vielfach im Gerät eingebaut und erhöhen das Gewicht und
den Umfang des Bohrwagens.
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Um die Lageänderungen des Bohrhammers zu erleichtern, wird gemäß der
Erfindung vorgeschlagen, das Gerät derart auszubilden, daß sich die Höhenlage des
Gerätes über dem Aufstellungsort, in Abhängigkeit von der Lage des Schwerpunktes
des verschiebbaren Gerätes, selbsttätig einstellt.
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Dieses Ziel wird bei Bohrwagen, -karren oder ähnlichen Geräten dadurch
erreicht, daß das Bohrgerät mit seiner Lafette auf spreizbaren Beinen aufgesetzt
ist, die untereinander mit Druck- oder Zugmitteln, z. B. Schraubenfedern, verbunden
sind. Das Bohrgerät mit der Lafette ist hierbei auf einem Arm angeordnet, der zu
einem Teil der Beine in einem Winkel von etwa 90° liegt. Bei der Schwerpunktverlagerung,
infolge einer Verschiebung des Gerätes entlang der Lafette, stellt die Feder den
Gleichgewichtszustand durch Veränderungen ihrer Spannung und ihrer Länge wieder
her. Dabei richtet sich das Bohrgerät, entsprechend der Richtung der Verschiebung,
entweder selbsttätig auf oder es senkt sich. Bei einer Verschiebung des Böhrgerätes
entlang der Lafette ändert sich die Lage des Gewichts zu seinem Schwenkpunkt und
damit der Hebelarm der Last. Die Feder, die der Hebelwirkung des Gewichtes des Bohrhammers
am Ende des Hebelarmes entgegenwirken muß, um den Gleichgewichtszustand aufrechtzuerhalten,
muß entsprechend einstellbar sein. Jedem der Lastwerte entspricht daher eine bestimmte
Feder-Spannung und eine bestimmte Federlänge. Da die Feder zwischen den Spreizfüßen
des Bockes angeordnet ist, ist im Gleichgewichtszustand die Spreiz-Stellung der
Bockstützen durch die Lage des Bohrhammers entlang der Lafette festgelegt.
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Können die Spreizfüße entlang des Bodens gleiten, dann ändert sich
das Spreizmaß entsprechend der Änderung des Bohrgerätes entlang der Lafette und
damit auch die Höhe der Bohrhammers über dem Erdboden selbsttätig. Es wird daher
der Bohrer auf einem Bohrwagen, dessen Beine in Spreizstellung mit einer Feder verbunden
sind, bei einer Verschiebung des Bohrers entlang der. Lafette seine Höhe über dem
Boden selbsttätig ändern: Der Gegenstand der Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist, erläutert. Die Zeichnung zeigt in
F
i g. 1 einen Bohrkarren in der Seitenansicht in der höchsten Bohrstellung, in F
i g. 2 die gleiche Ansicht in einer tieferen Bohrstellung und in F i g. 3 das Bohrhilfsgerät
in der Stellung der F i g. 2 von vorn.
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Auf dem horizontalen Teil eines etwa trapezförmig gekröpften Rohres
2 ist eine festklemmbare Muffe 3 angeordnet, die eine Lafette 4 trägt, auf der ein
Bohrer 1 verschiebbar befestigt ist. Die horizontalen Endteile des gekröpften Rohres
sind mit Stehern 5 derart verbunden, daß die Ebene des gekröpften Rohrverlaufes
mit den Stehern etwa einen Winkel von 90° einschließt. Die Steher tragen an ihren
Enden Räder 6, die sich zweckmäßig um die Achse der Steher verschwenken lassen.
Dies läßt sich z. B. durch die Verbindung der Radachse mit einem Rohr erzielen,
wobei das Rohr mit der Radachse in das Rohr des Stehers eingeschoben und in der
gewünschten Lage befestigt ist.
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Die etwa horizontalen Enden des gekröpften Rohres 2 sind mit je einem
Konus 7 versehen, der in einen Konus 8 eingreift, der am Ende eines der beiden Stützrohre
9 angeordnet ist. Die beiden ineinandergreifenden Konen können mittels einer Schraube
und einer Mutter 10 festgezogen und dadurch die Lage des Stützrohres zu dem gekröpften
Rohr festgelegt werden.
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Nächst dem oberen Ende der Steher ist eine Lasche 11 angebracht, in
die das Ende einer Feder 12 eingreift, deren anderes Ende in einer Lasche 13 nächst
dem unteren Ende des Stützrohres eingehängt ist. Am unteren Ende des Stützrohres
sind eine Kufe 14 oder ein Rad und zweckmäßig zusätzlich noch ein ausfahrbarer
Stützdorn angeordnet.
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An Stelle der in der Zeichnung dargestellten Zugfeder kann eine Druckfeder
vorgesehen sein, die zweckmäßig in einem Zylinder eingeschlossen ist, um sie vor
Verschmutzungen zu schützen. In diesem Fall ist der Steher mit dem Zylinder und
das Stützrohr mit einer Kolbenstange verbunden, wobei sich die Druckfeder zwischen
dem Kolben und einem der Zylinderdeckel befindet, so daß beim Zusammendrücken der
Feder die Kolbenstange teilweise aus dem Zylinder ausfährt.
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Der Bohrhammer befindet sich in der Darstellung der F i g. 1 in der
höchsten Lage. Die Spreizfedern sind hier in der engsten und damit in der entspanntesten
Stellung. In dieser Lage besteht Gleichgewicht, weil der Schwerpunkt der Gewichtsteile
so weit links der Muffe gerückt ist, daß dieses Drehmoment dem Drehmoment aus dem
Gesamtgewicht dieser Teile mit dem Kröpfmaß um die Konenachse das Gleichgewicht
hält. Dieser Gleichgewichtszustand wird immer dann erreicht, wenn das Drehmoment
um die Konenachse der entgegenwirkenden Spannkraft der Federn entspricht. Dieser
Zustand ist auch in der Ausführung der F i g. 2 gegeben. Hier ist der Schwerpunkt
am weitesten nach rechts gerückt und somit das Drehmoment um die Konenachse am größten.
Daher ist auch der Spannungszustand der Federn und deren Spreizmaß am größten.
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Der Vorgang der Höheneinstellung des Bohrhammers ist etwa folgender:
Vorerst werden die Konen 7 und 8 zu beiden Seiten des gekröpften Rohres gelockert
und anschließend der Bohrhammer entlang der Lafette, vorzugsweise allein durch Einschalten
des Vorschubmotors, verschoben. Mit der Gewichtsverschiebung längs der Lafette tritt
ein stets sich änderndes Drehmoment um die Konenachse auf, wodurch die mit dem gekröpften
Träger verbundenen Steher um diese Konenachse verdreht werden. Damit wird die Feder
ge- bzw. entspannt und das Spreizmaß verändert, bis die Spannung der Feder einen
Wert besitzt, der dem Drehmoment des Gewichtes um die Konenachse entspricht und
der Gleichgewichtszustand erreicht ist.
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Nach der Höheneinstellung des Bohrhammers müssen die Konen zu beiden
Seiten des gekröpften Trägers wieder festgezogen werden, ehe mit der Bohrarbeit
begonnen wird, damit sich die Höhenlage während der durch den Bohrfortschritt bedingten
Verschiebung des Bohrhammers längs der Lafette nicht ändert.