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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Glaswaschbecken mit einem selbst
tragenden Siphon. Das heißt, es wird hier eine neue Befestigungsmöglichkeit
für ein Glaswaschbecken vorgestellt, bei der das Siphonsystem
nicht nur, wie üblich, dem geruchsverhindernden Abfluss
des Abwassers dient, sondern auch die frei tragende Befestigung
eines Waschbeckens ermöglicht.
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Hierdurch
werden völlig neue Aspekte für das besondere Design
von Waschbecken an sich, als auch für deren Wirkung im
Raum eröffnet.
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Design
orientiert sich am Menschen und seinen vielfältigen Bedürfnissen.
Diese Bedürfnisse reichen von körperlichen und
psychischen Bedürfnissen bis hin zu Anforderungen des menschlichen
Verstandes an die gegenständliche Umwelt. Design folgt dabei
nicht allein selbst gesetzten Regeln und Intentionen, sondern muss
sich vor allem mit den Interessen jener Gruppen oder Personen auseinandersetzen,
denen das Design dienlich sein soll. Dadurch ist Design und dadurch
sind Entwürfe vor allem zweckorientiert. In der Designtheorie
wurde dafür der Begriff der Funktionalität geprägt.
Nicht zuletzt durch seine Zweckorientierung unterscheidet sich Design von
Kunst.
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In
jüngerer Zeit haben die Bemühungen den Wohnbereich
des Menschen mit besonderem Design zu bereichern auch den Sanitärbereich
erfasst.
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So
erfreut eine Vielzahl von ungewöhnlich geformten Waschbecken
und Waschtischen den an solchem Design interessierten Käuferkreis.
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Der
Wasserzulauf erfolgt hier oft nicht mehr über einen einfach
geformten Wasserhahn oder eine entsprechende Mischarmatur sondern über
manchmal sehr reizvolle neuartige Bedienungsmechanismen unterschiedlicher
Art.
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Der
Wasserablauf erfolgt zwar zwangsläufig wegen der notwendigen
Geruchssperre immer noch über einen Siphon, aber auch hier
haben neuere Entwicklungen den Stand der Technik bereichert.
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So
ist aus der
DE 9315716
U1 eine Vorrichtung zum Anbringen eines Waschbeckens bekannt geworden,
der die Aufgabe zugrunde liegt, das Waschbecken optisch frei, in
Abstand von der Wand anzuordnen.
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Die
Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass das Waschbecken
im Bereich seines Ablaufes auf einer, an der Wand anzubringenden,
Konsole sitzt und befestigt ist und sich darüber hinaus
erhebt und erweitert.
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Bei
dieser Anordnung und Gestaltung ist die Konsole von dem Waschbecken
weitgehend verdeckt. Soweit sie sichtbar ist, tritt sie als Befestigungsmittel
und Verbindung mit der Wand zurück durch die darüber
nach allen Seiten frei ausladende Waschbeckenform.
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Als
vorteilhafte Ausgestaltung weiter im Einzelnen ist vorgesehen, dass
auf der Konsole eine angepasste Auflage für das Waschbecken
gebildet ist, dass der Ventilkelch des Ablaufes das Waschbecken in
einer entsprechenden Ausnehmung durch die Konsole nach unten hindurchragt
und, dass der Schraubring zur Befestigung des Ventilkelches unter der
Konsole an den Ventilkelch angeschraubt ist und mit Spannung an
der Konsole anliegt.
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Diese
Art der Anbringung eines Waschbeckens ermöglicht zwar schon
eine für die damalige Zeit freiere Art der Befestigung,
jedoch sind auch hier noch keine neuen Möglichkeiten für
ein wirklich neues Design erkennbar.
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Aus
der
DE 102 22 932
C1 ist eine Waschbeckenarmatur bekannt geworden die aus
mindestens einem Frischwasserzulauf, der mit mindestens einem Wasseranschluss
fluidisch in Verbindung steht und mindestens einem Brauchwasserablauf
der mit einem Abflussrohr fluidisch in Verbindung steht, besteht.
Hierbei weist die Waschbeckenarmatur eine zentrale, und im eingebauten
Zustand im Wesentlichen vertikal, sowie unter Putz angeordnete Trägerstruktur
auf, wobei sowohl der Frischwasserzulauf als auch der Brauchwasserablauf
mechanisch fest an der Trägerstruktur angeordnet ist.
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Mit
dieser Waschbeckenarmatur soll die Aufgabe gelöst werden,
eine einfachere Einbau- bzw. Montagemöglichkeit zu schaffen,
bei der in einfacher Weise sichergestellt werden kann, dass die
Komponenten in definierter Ausrichtung zueinander zu liegen kommen,
wobei das Waschbecken nach Fertigstellung des Hauses leicht auf
die Waschbeckenarmatur aufzusetzen ist.
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Dies
ermöglicht zwar eine erleichterte Montage und eine zusätzliche
Freiheit in der Wahl eines passenden Waschbeckens, aber Möglichkeiten
für ein neues Design eröffnen sich dadurch nicht.
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Weiter
ist aus der
DE
20 2005 006 823 U1 ein Ablaufsiphon für Wasch-
und Spülbecken bekannt, der dadurch gekennzeichnet ist,
dass dieser aus nur einem Teil besteht.
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Die
Aufgabe die mit der Entwicklung dieses Siphons gelöst wird,
besteht darin, dass ein Siphon aus Kunststoff oder Metall geschaffen
wird, mittels dessen Wasch- und Spültische oder dergleichen Platz
sparend und in Ästhetik und Design mit dem Abwasserwandanschluss
verbunden werden können.
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Dieser
Ablaufsiphon bietet zwar neue Möglichkeiten für
ein interessantes Design, weist aber keine weitere Verbindung zu
einem entsprechenden Becken auf.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wasserablaufsystem zu
schaffen, das Möglichkeiten für ein neues Waschbeckendesign
ermöglicht und bei bestehenden Anlagen nachrüstbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Waschbecken mit selbst tragendem
Siphon mit den Merkmalen des Anspruchs 1
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Die
Erfindung wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen im Einzelnen:
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1:
eine Schnittzeichnung eines Siphons,
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2:
eine Explosionszeichnung eines Siphons,
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3:
die Schnittzeichnung Siphon-Befestigung,
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Wie
aus der 1 zu ersehen, ist am Auslauf
eines Waschbeckens (1) ein Ablaufventil (2) angeordnet.
An diesem Ablaufventil (2) ist mittels der Überwurfmutter
(3) das Tauchrohr (6) befestigt. An der Außenfläche
der Überwurfmutter (3) ist ein ringförmiger
Einstich zur Aufnahme eines O-Rings zur Abdichtung vorgesehen.
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Die
Verbindung zwischen dem Tauchrohr (6) und dem, von außen
sichtbaren, Siphonrohr (7) wird über ein ringförmiges
Klemmstück (5) hergestellt. Das Klemmstück
(5) ist mit dem Siphonrohr (7) fest verbunden
und trägt an seinem oberen Ende eine Klemmzange in der
Form eines mit einem Spalt versehenen Klemmrings, wobei die Spaltbreite über eine
versenkte Schraube verändert werden kann.
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Mittels
des Klemmstücks (5) kann das Tauchrohr (6),
und damit das Waschbecken (1), in Relation zur Stellung
des Siphonrohrs (7) in der Höhe verstellt werden.
Das Klemmstück (5) ist auf der Innenseite mit
einer Nut zur Aufnahme eines O-Rings zur Abdichtung des Tauchrohrs
(6) versehen.
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Dieser
Mechanismus kann durch eine, vor der Montage auf das Siphonrohr
(7) geschobene, Blendhülse (4) verdeckt
werden.
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Das
gesamte Siphonsystem besteht aus einem vertikalen Rohrstück,
dem Siphonrohr (7) das das Tauchrohr (6) umschließt,
und einem hiermit biegesteif fest verbundenen, im Wesentlichen horizontalen
Rohrstück, dem Siphonablaufrohr (9), das dem Wasserablauf
in ein entsprechendes Fallrohr dient. Hierbei ist das gesamte Siphonsystem
in der Lage die Last des Waschbeckens (1) und einer eventuellen
zusätzlichen Auflage aufzunehmen.
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Die
mechanische Verbindung des Siphonrohrs (7) und des Siphonablaufrohrs
(9) kann durch Verschweißen erfolgen. Es sind
jedoch zu diesem Zweck auch biegsteife Verschraubungen denkbar.
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In
den Darstellungen der 1 und der 2 ist
die Verbindung zwischen dem Siphonrohr (7) und dem Siphonablaufrohr
(9) rechtwinkelig dargestellt. Es ist jedoch auch, sei
es aus Gründen des Designs oder aus Gründen besonderer
technischer Erfordernisse, ein anderer Verbindungswinkel beider Rohrteile
denkbar. Der unter Abschluss des Siphonrohrs (7) wird durch
den Siphondeckel (8) gebildet.
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In
der 2 sind die Anlagenteile des Siphonsystems der 1 ohne
das Waschbecken noch einmal als „exploded view„ dargestellt.
Hier ist zu erkennen, dass der Siphondeckel (8) eingeschraubt
ist.
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In
der 3 ist die, für das gesamte System wichtige,
Verankerung des Siphonablaufrohrs (9) in einer Wand (12),
oder einem entsprechenden anderen Anlagenteil, dargestellt.
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In
der Hauptsache besteht die Verankerung des Siphonablaufrohrs (9)
aus einer kastenförmigen Siphonbox (11) die an
der Vorderseite, die aus der Wand herausragt, starr mit einem Siphon-Klemmring (10)
verbunden ist. Hierbei weist die Siphonbox (11) eine längliche
Aussparung auf, die es ermöglicht, diese bei der Befestigung über
den Ablauf (14) eines bestehenden Fallrohrs zu schieben.
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Das
erfindungsgemäße Siphonsystem ist deshalb leicht
in bestehenden Anlagen nachrüstbar.
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Die
Rückseite der Siphonbox (11) läuft in
einen kragenförmigen Randbereich aus der mit abwechselnden
Bohrungen und Langlöchern zur Aufnahme von Befestigungsmitteln
versehen ist.
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Der
Siphon-Klemmring (10) ist im Wesentlichen so aufgebaut
wie das Klemmstück (5) für das Tauchrohr
(6), es ist jedoch für die Aufnahme des Siphon-Ablaufrohrs
(9) stärker dimensioniert.
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Nach
der Montage der Siphonbox (11) in einer Hauswand oder einer
Wand eines sonstigen Raumes kann das Siphon-Ablaufrohr (9)
in die Öffnung des Siphon-Klemmrings (10) eingeschoben und
mit der Stellschraube festgeklemmt werden. Dieser Mechanismus ermöglicht
eine Einstellung eines exakten Wandabstandes des Waschbeckens (1).
Ein an der Innenseite des Siphon-Klemmrings (10) vorgesehener
ringförmiger Einstich dient der Aufnahme eines O-Ringes
(16) und somit der Abdichtung des Siphon-Ablaufrohrs (9).
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Bei
der Befestigung an besonders dünnen Wänden kann
die Siphonbox (11) durch eine vergrößerte,
ebenfalls mit Bohrungen zur Aufnahme von Befestigungsmitteln versehen,
zusätzliche größere Befestigungsplatte,
ergänzt werden.
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Eine
zur Abdeckung des Siphon-Klemmringes (10) entsprechend
tief gezogene Abdeckrosette (15) findet über einen,
an der Oberseite des Siphon-Klemmringes in einem entsprechenden
ringförmigen Einstich gelagerten, O-Ring Halt. Sie dient dem
optischen Abschluss gegenüber dem Wandbelag (13).
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Das
beschriebene Siphon-System dient, neben einer im Prinzip vereinfachten
Montage und höheren Betriebssicherheit auch der Entwicklung
eines besonderen Standards im Sanitär-Design.
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Es
wurde besonders zur Aufnahme von Auffangbecken von Flüssigkeiten,
wie zum Beispiel von Waschbecken aus einer besonderen Glasmischung und
einem darauf abgestimmten Design, entwickelt. Eine solches Waschbecken
entfaltet eine besondere Wirkung auf den Betrachter bzw. den Benutzer
wenn es nicht, wie andere Waschbecken, mehr oder weniger geschickt
verborgen, an der Wand befestigt ist, sondern gewissermaßen
frei im Raum schwebt.
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Da
das solcherart entwickelte Glaswaschbecken mit einem selbst tragenden
Siphon in seiner Klasse dem Premium-Bereich zuzuordnen ist, werden
hier noch weitere Entwicklungen für dieses System vorgestellt.
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Das
Ablaufventil (2) kann elektrisch über im Beckenbereich
vorgesehene Sensortasten motorisch betätigt werden. Zusätzlich
ist ein im Glas eingelassenes Display zur Anzeige verschiedener
Betriebszustände, wie die Temperatur des, über
eine separate Anlage zugeführten, Zulaufwassers oder den
Verschmutzungsgrad der Siphonanlage, vorgesehen. Die hierfür
benötigte elektrische Energie ist über eine Batterie
oder einen, in der Wand installierten, Transformator zu gewinnen.
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Des
Weiteren sind über im Glas installierte Leuchtdioden besonders
ansprechende, das Design betonende, Lichteffekte möglich.
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Solche
und ähnliche zusätzliche Entwicklungen sind gerade
bei dem erfindungsgemäßen System möglich
und sinnvoll, da das beschriebene Siphonsystem zur Reinigung nicht
umständlich auseinander genommen werden muss und sich somit
entsprechend benötigte Leitungsführungen leichter
im Bereich des Siphon-Rohrs (7) und des Siphon-Ablaufrohrs
(9) anbringen lassen.
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Das
beschriebene Siphonsystem ist nicht nur im Sanitärbereich
im Haushalt, sondern auch im Flugzeugbau und im Bootsbau mit Vorteil
anwendbar.
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Es
kann nicht nur zur Ableitung von Wasser oder menschlichen Abwässern,
sondern auch zur Ableitung anderer technischer Flüssigkeiten
dienen.
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In
Fällen der Befestigung an unstabilen Wänden kann
der Siphondeckel (8) ersetzt werden durch eine zusätzliche
Stütze die ebenfalls zur Reinigung einen aufschraubbaren
Siphondeckel aufweist.
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- 1
- Waschbecken
- 2
- Ablaufventil
- 3
- Überwurfmutter
- 4
- Blendhülse
- 5
- Klemmstück
für das Tauchrohr
- 6
- Tauchrohr
- 7
- Siphon-Rohr
- 8
- Siphon-Deckel
- 9
- Siphon-Ablaufrohr
- 10
- Siphon-Klemmring
- 11
- Siphon-Box
- 12
- Wand
- 13
- Wandbelag,
Wandverkleidung
- 14
- Ablauf
zum Fallrohr
- 15
- Blendrosette
- 16
- O-Ring
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9315716
U1 [0008]
- - DE 10222932 C1 [0013]
- - DE 202005006823 U1 [0016]