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Die
Erfindung betrifft einen einstückigen Kartuschenkolben
zum Auspressen von Masse aus einer Kartusche, mit einer vorderen
Kolbenbrust, einer umlaufenden Seitenwand und mindestens einer an der
Seitenwand vorgesehenen, nach vorne abstehenden flexiblen Dichtlippe.
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Kartuschen
für auspressbare Massen, wie beispielsweise Dicht- oder
Füllmassen, bestehen aus einem rohrförmigen Kartuschenkörper,
in den die Masse eingefüllt wird. Der Kartuschenkörper
ist am vorderen Ende geschlossen und das Befüllen der Masse
erfolgt vom offenen rückwärtigen Ende her. Anschließend
wird der Kartuschenkolben ebenfalls vom rückwärtigen
Ende her in den Kartuschenkörper eingeführt, um
diesen abzudichten. Bei diesem Setzen des Kartuschenkolbens muss
die zwischen Kartuschenkolben und der in der Kartusche befindlichen Masse
eingeschlossene Luft entweichen können. Würde
die Luft in der Kartusche verbleiben, würde die Gefahr
des Aushärtens der Masse bestehen.
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In
DE 10 2006 025 873
A1 (Fischbach) ist ein einstückiger Kartuschenkolben
beschrieben, der an seiner Seitenwand mindestens zwei schräg
nach außen abstehende Dichtlippen hintereinander aufweist. Die
vordere Dichtlippe hat erste Durchbrüche und die hintere
Dichtlippe hat zweite Durchbrüche. Dadurch entsteht ein
mäanderförmiger, relativ langer enger Pfad aus
dem Kartuscheninnern nach außen. Dieser Pfad ermöglicht
das Entweichen der Luft beim Setzen des Kartuschenkolbens, bietet
jedoch einen hohen Fließwiderstand für die pastöse
Masse. Die Masse kann daher nicht bis zur Kartuschenwand nach außen
vordringen und sie kann nicht zwischen der Seitenwand des Kolbens
und der Wand des Kartuschenkörpers während des
Auspressens der Kartusche vorbeiströmen. In Folge des langen
und engen mäanderförmigen Fließweges
von Innen nach außen wird die Dichtigkeit auch bei hohem
Innendruck verbessert, ohne die Entlüftungsfähigkeit
zu verringern und ohne die Gleitfähigkeit des Kolbens zu
beeinträchtigen.
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In
DE 30 05 855 A1 (Fischbach)
ist ein Kartuschenkolben beschrieben, der an seiner Umfangswand
eine schräg nach hinten abstehende Dichtlippe aufweist.
Am Übergang zwischen der Umfangswand und der Kolbenbrust
befindet sich eine umlaufende Abstreiflippe, die während
des Auspressvorgangs verspreizt wird und dann abstreifend an der
Kartuschenwand entlangstreicht.
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In
DE 31 48 490 (Fischbach)
ist ein mehrteiliger Kartuschenkolben beschrieben, bei dem die Kolbenbrust
von einem Deckelelement bedeckt wird. Das Deckelelement, das seitlich übersteht, übernimmt
eine Abstreif- und Dichtwirkung beim Vorschub des Kolbens. An der
Umfangswand des Kolbens befindet sich eine schräg nach
hinten abstehende Dichtlippe.
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Schließlich
ist aus
DE 85 02 083.4
U1 (Bramlage) ein Kartuschenkolben bekannt, der eine zylindrische
Umfangswand und eine geschlossene Bodenwand aufweist. Das vordere
offene Ende ist von einem deckelartig aufgesetzten Druckboden bedeckt, der
eine Öffnung aufweist. Nach dem Befüllen der Kartusche
dringt pastöse Masse durch die Öffnung hindurch
in den Kolben ein, um sich wulstartig hinter den Öffnungsrand
zu legen. Dadurch soll eine feste Verbindung mit einem in den Kolben
eingesetzten Stift (Deostift oder Lippenstift) erreicht werden.
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Beim
Befüllen einer Kartusche mit einer bemessenen Menge der
auspressbaren Masse bildet die Masse eine Endfläche mit
einem Mitteldom, der von einem ringförmigen Graben umgeben
ist. Beim Setzen des Kartuschenkolbens stößt die
Kolbenbrust zunächst gegen den Mitteldom. Dadurch wird
dessen Masse nach außen gedrängt und gelangt in
den Spitzenbereich der Dichtlippen. Wenn die Luft nicht schnell
genug am Kolben entlang nach hinten entweichen kann, entstehen Lufteinschlüsse.
Dies liegt insbesondere an dem relativ langen und engen Strömungsweg
der Luft entlang der Seitenwand des Kolbens. Eine weitere Schwierigkeit
besteht darin, dass die seitlich schräg abstehenden Dichtlippen
beim Setzen des Kolbens beschädigt werden können,
wodurch ihre Dichtfunktion beim Auspressen der Masse leidet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kartuschenkolben mit
verbessertem Entlüftungsverhalten beim Kolbensetzen und
geringer Störanfälligkeit bei der Kolbenhandhabung
zu schaffen.
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Der
erfindungsgemäße Kartuschenkolben ist durch den
Patentanspruch 1 charakterisiert. Er zeichnet sich dadurch aus,
dass die Seitenwand einen umlaufenden oder unterbrochenen vorderen
Schutzrand aufweist, der in axialer Projektion einen Teilbereich der
mindestens einen Dichtlippe überdeckt. Der Schutzrand hat
eine größere Steifigkeit als die Dichtlippen.
Er ist relativ starr und dient als Schutzschirm, der beim Einschieben
des Kolbens in die Kartusche einen Teilbereich der Dichtlippe überdeckt
und abschirmt. Dadurch wird vermieden, dass beim Einschieben des
Kolbens in die Kartusche eine der Dichtlippen an der hinteren Kartuschenkante
umknickt und beschädigt wird. Außerdem schützt
der relativ zu den Dichtlippen starre Schutzrand die Dichtlippen
vor Beschädigungen durch gegenseitiges Bestoßen
in dem Transportkarton der Kolben und auch auf den Kolbenförderstrecken,
z. B. bei der Kolbenherstellung und auch auf den Abfüllmaschinen
zur Befüllung der Kartuschenverpackungen.
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Die
Dichtlippen müssen eine hohe Flexibilität aufweisen,
um sich auch bei geringen Drücken verformend an die Kartuschenwand
abdichtend anschmiegen zu können. Dazu sind die Dichtlippen
derart flexibel ausgeführt, indem sie wenigstens in Teilbereichen
eine geringe Wanddicke aufweisen, gleichzeitig aber auch eine möglichst
große Länge haben. Vorzugsweise sind die Dichtlippen
mindestens dreimal, besser fünfmal, besonders vorzugsweise
mindestens achtmal länger als die dünnste Stelle der
Dichtlippe dick ist. Bei solch einer Ausführung ist eine
durch einen Schutzrand schätzenswerte Dichtlippe gegeben.
Der für diese Dichtlippe vorgesehene Schutzrand ist dann
in jedem Fall starrer ausgeführt als die zugehörige
Dichtlippe und überdeckt dann auch mit seinem axialen Schatten
mindestens einen Teilbereich der Dichtlippe.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass im nicht eingesetzten Zustand des Kolbens in
die Kartusche der Schutzrand mehr als 20% der radialen Höhe
einer Dichtlippe, besser mehr als 35%, noch besser mehr als 50%
der radialen Höhe der Dichtlippe überdeckt.
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Im
eingesetzten Zustand des Kolbens in die Kartusche überdeckt
der Schutzrand wenigstens 50%, besser mehr als 70%, noch besser
mehr als 90% der radialen Höhe einer Dichtlippe.
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Es
besteht die Möglichkeit, einen vorderen Schutzrand und/oder
einen hinteren Schutzrand an dem Kolben vorzusehen. Ein vorderer
Schutzrand ist am vorderen Ende der Seitenwand, seitlich von dieser
abstehend, hauptsächlich quer zur Achsrichtung des Kolbens
angeordnet. Ein hinterer Schutzrand ist am hinteren Ende der Seitenwand
in hauptsächlich achsparalleler Orientierung zur Kolbenachse
angeordnet. Der vordere Schutzrand bewirkt auch ein Abweisen der
auspressbaren Masse beim Einsetzen des Kolbens in die Kartusche,
wobei die Masse zunächst nach außen abgedrängt
und anschließend nach Umlenkung um den vorderen Schutzrand
in den Ringspalt zwischen Seitenwand und Dichtlippe vordringt. Diese
Umlenkung verursacht eine Verlängerung des Weges der Masse
entlang der Stirnwand des Kolbens, so dass die Luft hinreichend
Zeit hat, um an der Seitenwand des Kolbens bis zu dessen hinterem
Ende zu entweichen. Der vordere Schutzrand bildet gewissermaßen
einen Überstand, auf dem sich die Masse beim Vorschieben
des Kolbens verteilen kann, ohne dass Luftblasen in der Masse vor
dem Kolben eingeschlossen werden.
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Der
vordere Schutzrand hat vorzugsweise keinen Kontakt mit der Kartuschenwand
(sein Durchmesser ist somit kleiner als der Kartuscheninnendurchmesser).
Der hintere Schutzrand hat vorzugsweise Kontakt mit der Kartuschenwand
(sein Durchmesser ist somit größer als der Kartuscheninnendurchmesser).
Der jeweilige Schutzrand steht immer vor dem empfindlichen Ende
der Dichtlippe. Für die vorderen Dichtlippen, welche nach
vorne hin zum Produkt abdichten sollen, befindet sich der Schutzrand
am vorderen Ende der Seitenwand. Bei den hinteren Dichtlippen, welche
die Kartusche abdichtend nach außen verschließen
sollen, befindet sich der Schutzrand am hinteren Ende der Seitenwand.
Somit ist der Schutzrand für die hintere Dichtlippe am
offenen Kolbenende.
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Der
Schutzrand kann verschiedene Ausführungsformen besitzen.
Er kann umlaufend geschlossen oder auch unterbrochen sein. Er kann
sogar soweit unterbrochen sein, dass nur noch Segmente eines Schutzrandes
vorhanden sind. Bei extremen Ausführungsformen besteht
der Schutzrand sogar nur aus mindestens drei Rippen, welche ebenfalls noch
zur Schutzfunktion einen axialen Deckungsschatten über
die Dichtlippe bilden.
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Ein
vorderer Schutzrand wirkt gegen das Produkt, bei dem es sich um
die auspressbare Masse handelt, und schützt die Dichtlippe
vor dem Produkt. Ein hinterer Schutzrand ist zweckmäßig,
wenn das Auspressen der Masse aus der Kartusche mittels Druckluft
erfolgt. Der hintere Schutzrand schützt dann die Dichtlippe
gegenüber der von hinten einwirkenden Druckluft. Die Schutzränder
haben auch eine stützende Wirkung, indem sie den Kolben
an der Kartuschenwand abstützen und führen, um
ein Verkanten zu vermeiden.
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Der
vordere Schutzrand ist relativ starr und unflexibel ausgeführt,
damit er die Dichtlippe hauptsächlich beim Einschieben
des Kolbens in die Kartusche schützt. Der hintere Schutzrand
kann flexibler als der vordere Schutzrand ausgeführt sein,
da dieser die Dichtlippe hauptsächlich in den Transportkarton
und auf der Kolbenförderstrecke bei Herstellung der Kolben
bzw. bei der Kartuschenabfüllung schützen soll.
Diese Belastung ist nicht so kritisch wie die Belastung beim Einschieben
des Kolbens in die Kartusche. Der vordere Schutzrand dient auch
als zusätzliche Zentrierung des Kolbens zur Kartusche.
Die weiter hinten liegende Dichtlippe weist bei Kontakt mit dem
Kartuschenrand zu diesem einen nur geringen Versatz auf. Das Risiko
von Beschädigungen der empfindlichen flexiblen Dichtlippe
wird dadurch minimiert.
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Vorzugsweise
hat der vordere Schutzrand einen Außendurchmesser, der
etwas kleiner ist als der Innendurchmesser der Kartusche. Die Durchmesserdifferenz
beträgt etwa 1 mm, so dass ein Ringspalt mit einer Weite
von etwa 0,5 mm um den vorderen Schutzrand herum verbleibt. Dieser
Ringspalt ermöglicht das Entweichen der Luft aus dem Produktraum der
Kartusche. Der hintere Schutzrand hat einen Außendurchmesser,
der mindestens gleich groß ist wie der Innendurchmesser
der Kartusche. Der hintere Schutzrand streicht daher umfangsmäßig
berührend an der Kartuschenwand entlang. Er weist Durchlässe für
das Entweichen der Luft beim Kolbensetzen in die Kartusche auf.
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Die
Erfindung ist insbesondere bei Kartuschenkolben mit starrer Kolbenbrust
anwendbar. Sie eignet sich jedoch auch für Kartuschenkolben,
die einen sogenannten „Membranboden” aufweisen.
Beim Auspressen des Produkts aus der Kartusche stülpt sich
der Membranboden nach außen, so dass sich eine Kolbenbrust
nach vorne auswölbt. Beim Nachlassen des Auspressdruckes
auf den Kartuschenkolben bildet sich der Membranboden elastisch
wieder in seine Ursprungsform zurück. Dadurch wird das Produkt
in die Kartusche zurückgesaugt, so dass ein Nachtropfen
verhindert wird.
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des Kartuschenkolbens
mit einem vorderen Schutzrand,
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2 eine
perspektivische Rückansicht des Kolbens,
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3 einen
Längsschnitt des Kolbens,
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4 eine
perspektivische Rückansicht einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung mit einem vorderen Schutzrand und einem hinteren Schutzrand,
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5 einen
Längsschnitt durch die zweite Ausführungsform,
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6 einen
Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform
mit zwei Schutzrändern und zwei vorderen und zwei hinteren
Dichtlippen,
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7 eine
Darstellung des Kolbens von 6 im Zusammenwirken
mit der Kartuschenwand,
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8 eine
Ausführungsform der Erfindung mit Membranboden und
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9 eine
mit Masse gefüllte Kartusche beim Setzen des Kolbens.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel der 1–3 weist
der Kolben 10 eine vordere Kolbenbrust 11 und
eine umlaufende Seitenwand 12 auf. Die Kolbenbrust 11 bildet
die vordere Stirnwand des Kolbens. Die Seitenwand 12 ist
außen mit Ringen 13 versehen, die sägezahnförmig
ausgebildet sein können. Die Ringe verhindern eine großflächige
Anlage der Seitenwand 12 an der Innenwand der Kartusche. Das
Innere des Kolbens 10 ist hohl. Von der Kolbenbrust 11 aus
erstrecken sich Rippen 14 in rückwärtiger
Richtung. Die rückwärtigen Enden der Rippen 14 liegen
annähernd in einer Ebene, gegen die der Teller eines (nicht
dargestellten) Auspresswerkzeugs drückt, das den Kolben
in dem Kartuschenkörper vorschiebt.
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Im Übergangsbereich
zwischen der Kolbenbrust 11 und der Seitenwand 12 befindet
sich ein Bereich 16 von geringerem Durchmesser als die
Seitenwand 12, wodurch zwischen dem Bereich 16 und
der Seitenwand 12 eine ringförmige Schulter 17 gebildet wird.
Von dieser Schulter 17 stehen umlaufende Dichtlippen 20, 21 ab.
Die vordere oder innere Dichtlippe 20 ist bogenförmig
bzw. kelchförmig gestaltet, so dass ihr Durchmesser zum
vorderen Ende hin größer wird. Die äußere
Dichtlippe 21, die die Dichtlippe 20 mit radialem
Abstand umgibt, stellt im wesentlichen eine Verlängerung
der Außenkontur der Seitenwand 12 dar. Ihr vorderes
Ende ist leicht nach außen abgebogen. Die beiden Dichtlippen 20 und 21 umgeben
den eingeschnürten Bereich 16. Die Dichtlippe 20 hat
umfangsmäßig verteilt angeordnete Durchbrechungen 22 in
Form von Schlitzen, die im Wurzelbereich, also nahe der Schulter 17,
angeordnet sind. Die äußere Dichtlippe 21 hat
Durchbrechungen 23 an ihrem vorderen Rand.
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Die
Durchbrechungen 22 der Dichtlippe 20 und die Durchbrechungen 23 der
Dichtlippe 21 sind zueinander auf Lücke angeordnet,
d. h. sie liegen nicht auf einem gemeinsamen Radius.
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Der
bisher beschriebene Kartuschenkolben entspricht demjenigen von
DE 10 2006 025 873
A1 , deren Inhalt hiermit durch Verweisung in die vorliegende
Beschreibung einbezogen wird. Neu ist demgegenüber ein
vorderer Schutzrand
30, der im Übergang zwischen
dem Bereich
16 und der Kolbenbrust
11 vorgesehen
ist und ein ringförmiges Dach bildet, welches bei Betrachtung
in axialer Richtung des Kolbens die Dichtlippe
20 mindestens
teilweise verdeckt. Anders ausgedrückt: Der Schutzrand
30 wirft einen
axialen Schatten, der einen Teilbereich der Dichtlippe
20,
und ggf. der Dichtlippe
21, radial überdeckt.
Der gesamte Kartuschenkolben ist einstückig aus einem Kunststoff
hergestellt. Die Dichtlippen
20,
21 sind so dünnwandig,
dass sie die erforderliche Flexibilität haben, um mit radialem
Druck an der Kartuschenwand entlang zu streichen. Der Schutzrand
30 hat
dagegen eine größere Wandstärke, so dass
er relativ starr ist und er verläuft im wesentlichen radial nach
außen. Die äußeren Enden der beiden Dichtlippen
20,
21 stehen
etwa gleichweit vor. Dagegen steht der Schutzrand
30 um
ein geringes Maß zurück.
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Im
nicht eingesetzten Zustand des Kolbens in die Kartusche überdeckt
der Schutzrand mehr als 20% der radialen Höhe R1 einer Dichtlippe, besser mehr als 35%,
noch besser mehr als 50% der radialen Höhe R1 der
Dichtlippe.
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Die
Kolbenbrust 11 geht in einem stetigen Bogen in den Schutzrand 30 über.
Der Schutzrand 30 hat u. a. die Funktion eines Abweisers,
der beim Setzen des Kolbens die in der Kartusche enthaltene Masse
nach außen lenkt, während der Mitteldom von der
Kolbenbrust verformt wird. In dieser Phase bleibt der Luftweg von
der Kolbenbrust über die Durchbrechungen 22 und 23 offen,
so dass die Luft auf einem mäanderförmigen Weg
entweichen kann, um anschließend außen an der
Seitenwand 12 nach hinten zu strömen. Beim Einführen
des Kolbens in die Kartusche schützt der vordere Schutzrand
die Dichtlippe gegen Beschädigungen durch die hintere Kante
der Kartuschenwand. Ungewollte Verformungen der Dichtlippe werden
dadurch ebenfalls vermieden.
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Des
Weiteren soll der verringerte Durchmesser des Schutzrandes 30 das
Einführen des Kolbens in eine Kartusche erleichtern und
den Kolben vorzentrieren. Ein weiterer Grund besteht darin, die
Luft an dem Schutzrand vorbei nach hinten strömen zu lassen.
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Das
Ausführungsbeispiel der 4 und 5 entspricht
weitgehend dem ersten Ausführungsbeispiel, auf das verwiesen
wird. Außer den nach vorne weisenden Dichtlippen 20, 21 ist
an der Seitenwand 12 eine nach hinten weisende Dichtlippe 32 vorgesehen.
Der Kolben ist auch für ein pneumatisches Auspresswerkzeug
geeignet, wobei die hintere Dichtlippe 32 sich an die Kartuschenwand
anlegt und den Druckraum abdichtet. Am rückwärtigen Ende
des Kolbens ist ein hinterer Schutzrand 33 an der Seitenwand 12 gebildet.
Dieser Schutzrand 33 ist ringförmig. Er ist ebenfalls
starr und überdeckt in axialer Projektion einen Teilbereich
der zugehörigen Dichtlippe 32. Die beiden Schutzränder 30 und 33 bewirken,
dass der Kolben im vorderen und im hinteren Bereich entlang der
Kartuschenwand stabil geführt wird.
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An
der Innenseite der Seitenwand 12 sind längslaufende
Nuten 36 vorgesehen, welche Durchbrüche 38 im
Wurzelbereich des Schutzrandes 33 münden. Der
Zweck der Durchbrüche 38 besteht darin, eine Entlüftung
der Kartusche während des Kolbensetzens auch für
den Fall zu gewährleisten, wenn der Schutzrand 33 umlaufend
dicht an der Kartuscheninnenwand anliegt. Des Weiteren kann Druckluft aus
einem pneumatischen Auspresswerkzeug durch diese Durchbrüche
strömen und die dahinter liegende Dichtlippe dichtend an
die Kartuschenwand andrücken.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel der 6 und 7 sind
zwei vordere, nach vorne weisende Dichtlippen 20, 21 vorgesehen,
und zwei hintere, nach hinten weisende Dichtlippen 32, 34.
Die vorderen Dichtlippen 20, 21 werden in axialer
Projektion von dem vorderen radialen Schutzrand 30 teilweise überdeckt und
die hinteren Dichtlippen 32, 34 werden von dem hinteren
axialen Schutzrand 33 in axialer Projektion teilweise überdeckt.
Der hintere Schutzrand 33 hat außen axiale Durchlässe 37,
die Luftkanäle bilden, durch welche die beim Kolbensetzen
außen an dem Kolben entlangstreichende Luft nach hinten
entweichen kann.
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7 zeigt
bei dem dritten Ausführungsbeispiel die Relationen zwischen
dem Kartuschenkolben und der Innenfläche der Kartusche.
Die freien Enden der Dichtlippen 20, 21 und 32, 34 werden
von der Kartuschenwand nach innen gedrückt. Der hintere
Schutzrand 33 streift an der Innenfläche 39 der Kartusche
entlang, während der vordere Schutzrand 30 einen
Abstand a von der Innenfläche 39 einhält.
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8 zeigt
die gleiche Kolbenstruktur wie bei den ersten Ausführungsbeispielen,
jedoch mit einem Membranboden 40 in der Kolbenbrust 11.
Der Membranboden 40 besteht aus einem flexiblen Ringbalg 41,
der zwei Filmgelenke 42, 43 aufweist und in der
Zeichnung im entspannten, gefalteten Zustand dargestellt ist. Beim
Auspressen von Masse wird Druckluft in den Kolben geleitet, so dass
der Membranboden 40 sich nach vorne ausstülpt.
Lässt der Luftdruck nach, so nimmt der Membranboden wieder die
dargestellte Ursprungsstellung ein. Auch der Kolben von 8 weist
flexible Dichtlippen 20, 21 und vor diesen einen
vorderen Schutzrand 30 auf.
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9 zeigt
einen Längsschnitt durch eine Kartusche 50 in
Kombination mit einem Kartuschenkolben 10. Die Kartusche 50 weist
einen langgestreckten zylindrischen Kartuschenkörper 51 auf,
der an einem Ende durch eine Stirnwand 52 verschlossen
ist. In der Stirnwand 52 befindet sich ein Auslassstutzen 53 mit einem
Gewinde zum Aufschrauben einer Düse. Der Auslassstutzen 53 ist
geschlossen. Er kann durch Abtrennen seines äußeren
Endes geöffnet werden.
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Die
Kartusche 50 enthält eine auspressbare Masse 55,
die durch die rückwärtige Öffnung 56 eingefüllt
wird, bevor der Kolben 10 gesetzt wird. Die Masse 55 bildet
im Regelfall nach dem Einfüllen einen Mitteldom 57,
der von einem ringförmigen Graben 58 umgeben ist.
Beim Setzen des Kolbens 10 gelangt zuerst das Zentrum der
Kolbenbrust 11 in Kontakt mit dem Mitteldom 57.
Die Masse 55 wird von der Kolbenbrust 11 nach
außen verdrängt. Der vordere Schutzrand 30 verhindert
das vorzeitige Verschließen des Kolbenrandes für
die entweichende Luft. Außerdem wirkt der Schutzrand 30 eine
Vorzentrierung des Kolbens beim Einführen in die Kartusche 50 und
einen Schutz der Dichtlippe 20 bei der Lagerung und Handhabung
des Kolbens sowie beim Einführen des Kolbens in die Kartusche.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006025873
A1 [0003, 0034]
- - DE 3005855 A1 [0004]
- - DE 3148490 [0005]
- - DE 8502083 U1 [0006]