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Die
Erfindung betrifft ein Fugenausräumgerät.
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Viele
Straßen,
Plätze
und Gehwege sind mit Pflastersteinen in loser Bauweise mit Sand
und Splitt verfugt. Durch Verkrautung und immer wiederkehrende Kehr-Saug-Reinigungen sowie
Auswaschungen der Fugen entsteht Bodenerosion. Mit der zunehmenden
Verkehrsachslast verschiebt sich das Straßenpflaster und führt zu kapitalen
Flächenschäden.
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Abhilfe
schafft hier das Ausräumen
der Pflasterfugen von max. 30–40
mm Tiefe und die anschließende
Sanierung mit Pflasterfugenmörteln.
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Verkrautungen
lassen sich mit Flammgeräten/Gasbrennern
entfernen. Pflasterfugen lassen sich von Straßenschmutz bis auf 1 cm Tiefe
reinigen. Ein vollständiges
Ausräumen
der Fugen, die erneuert werden sollen, war bisher nicht möglich.
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Hochdruckreiniger
schleudern das lose Material unkontrolliert aus den Fugen, so dass
Schäden an
parkenden Autos und Gebäuden
entstehen können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung bereitzustellen,
die ein vollständiges
Ausräumen
von Pflasterfugen ermöglicht.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein Fugenausräumgerät, bestehend
aus einem Gehäuse,
das auf Rädern
gelagert ist, einem an dem Gehäuse
befestigtem Haltebügel
und einer Düsenanordnung
mit Zuleitungen gelöst, bei
dem durch die Zuleitungen geführte
Druckluft oder Wasser durch die Düsenanordnung ausblasbar ist.
Mit einem solchen erfindungsgemäßen Fugenausräumgerät lassen
sich Pflasterfugen ausräumen,
d. h. Fugenmaterial oder Unkraut lässt sich aus den Fugen zwischen Pflastersteinen
herausblasen beziehungsweise herauswaschen.
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Das
Gehäuse
und die Düsenanordnung
werden aus Metall oder aus Kunststoff hergestellt.
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Das
nach unten offene Gehäuse
dient als Spritzschutz und verhindert, dass das ausgeräumte Material
nicht unkontrolliert verteilt wird.
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Die
Düsenanordnung
besteht vorzugsweise aus einem, beispielsweise im Querschnitt rechteckigen,
hohlen Stab (Kantrohr), wobei eine mittige Trennwand im Inneren
des hohlen Stabs die Düsenanordnung
in zwei Kammern teilt, wobei jede der Kammern eine Zuleitung aufweist
und jede der Kammern Spritzdüsen
aufweist.
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Die
Düsenanordnung
ist vorzugsweise diagonal in Vorwärtsrichtung im Gehäuse angeordnet. Unter
Vorwärtsrichtung
im Sinne der Anmeldung ist die Seite des Fugenausräumgerätes gemeint,
in die es bei seiner Verwendung geschoben wird.
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Die
Düsenanordnung
ist vorzugsweise drehbar im Gehäuse
angeordnet. Die Drehung der Düsenanordnung
wird jedoch durch die Zuleitungen begrenzt, die bei einer Drehung
der Düsenanordnung an
den Rand, der sich in der Abdeckung des Gehäuses befindlichen Aussparungen
anschlagen.
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Die
Drehung der Düsenanordnung
dient dazu, dass unterschiedliche Düsensätze verwendet werden können und
durch Drehung der Düsenanordnung
einsetzbar sind, ohne dass die einzelnen Spritzdüsen ausgetauscht werden müssen.
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Durch
das erfindungsgemäße Fugenausräumgerät wird es
ermöglicht
Fugen mit Druckluft auszublasen, es ist jedoch auch denkbar Wasser durch
die Düsenanordnung
zu leiten und mit den Spritzdüsen
auszusprühen.
Hierbei kann eine Düsenanordnung
zum Ausräumen
der Fugen mit Druckluft verwendet werden und die andere Düsenanordnung
dient der anschließenden
Spülung
mit Wasser.
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Die
Spritzdüsen
sind bevorzugt in einem Winkel von 45° in Vorwärtsrichtung angeordnet, d.
h. der Strahl der Spritzdüsen
trifft in einem Winkel von 45° auf
den Boden.
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Die
Düsenanordnung
ist dabei so konstruiert, dass durch eine Drehung ein anderer Spritzdüsensatz
eingesetzt werden kann aber trotzdem ein Sprühwinkel von 45° eingehalten
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Düsenkanäle in zwei
Stufen einstellbar, bei denen die Spritzdüsen jeweils in einem Winkel
von 45° zum
Boden in Vorwärtsrichtung
angeordnet sind. Diese Einstellungen werden durch die eingeschränkte Bewegung
der Düsenanordnung
erzielt. Die Zuleitungen werden in den einzelnen Stufen/Winkeln
durch einen Sicherungssplint gesichert. Die Düsenkanäle werden dabei durch die Kammern in
der Düsenanordnung
gebildet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Düsenkanäle in mehreren Stufen
einstellbar. So ist es denkbar, dass die Aussparung in der Abdeckung
des Gehäuses
eine Kante aufweist an der die Zuleitungen einrastbar sind. Auf diese
Weise können
weitere Winkel eingestellt werden.
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Die
Spritzdüsen
sind in einem Bereich von 10 mm und 100 mm, vorzugsweise in einer
Höhe von 21
mm über
dem Boden angeordnet.
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Die
Zuleitung der Druckluft oder des Wassers erfolgt mittels eines Kompressors.
Hierzu weisen die Zuleitungen vorzugsweise Anschlüsse zur Verbindung
mit einem Kompressor auf.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Gehäuse
an mindestens einer Seitenfläche
eine Auswurfklappe auf. Die Auswurfklappe ist für die Verwendung des Fugenausräumgerätes an gepflasterten
Wasserrinnen/Gossen geeignet. Dabei dient die Auswurfklappe dazu,
um den Materialauswurf aus der Rinne zu ermöglichen.
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Die
Auswurfklappe ist vor einer Öffnung
oder Aussparung in der Seitenfläche
des Gehäuses,
z. B. durch Scharniere, angebracht. Damit die Auswurfklappe nicht
durch die Druckluft aufgerissen wird, kann sie durch eine Stellschraube
in einem gewünschten
Winkel geöffnet
werden.
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Die
Auswurfklappe ist ungefähr
halb so lang wie die lange Seitenfläche des Gehäuses.
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Das
Fugenausräumgerät kann drei
oder vier Räder,
beispielsweise aus Hartgummi, besitzen. Das vordere Rad oder die
vorderen Räder
sind dabei bevorzugt drehbar am Gehäuse angeordnet. Dies hat den
Vorteil, dass sich das Fugenausräumgerät leicht manövrieren
lässt und
somit auch in verwinkelten Straßen
und Plätzen
eingesetzt werden kann.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher beschrieben.
Im Einzelnen zeigt
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1 eine
zweidimensionale Seitenansicht des erfindungsgemäßen Fugenausräumgerätes,
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2 eine
Draufsicht auf das erfindungsgemäße Fugenausräumgerät,
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3 eine
Ansicht der Unterseite des erfindungsgemäßen Fugenräumgerätes,
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4 eine
Ansicht der Düsenanordnung
und
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5 eine
Seitenansicht der Düsenanordnung.
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Die 1 zeigt
eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Fugenausräumgerätes 1,
bestehend aus einem Gehäuse 2,
einem Haltebügel 3,
drei Rädern 4,
einer Düsenanordnung 5,
zwei Zuleitungen 6.
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Der
Haltebügel 3 besteht
aus einem Oberteil 7 und einem Unterteil 8, die
teleskopartig ineinanderstecktbar sind und durch eine Fixierung 9 befestigt werden
können,
oder die faltbar sind und durch eine Flügelschraube miteinander verbunden
sind. Der Haltebügel 3 ist
seitlich an der Abdeckung des Gehäuses 2 befestigt und
ermöglicht
dadurch, dass das Fugenausräumgerät 1 geschoben
werden kann.
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Das
Gehäuse 2 ist
auf seiner Unterseite offen. Es besteht aus einer Abdeckung 10 und
Seitenflächen 11.
In der in den Figuren gezeigten Ausführungsform des Fugenausräumgerätes 1 besitzt
es eine rechteckige Grundform und somit vier Seitenflächen 11,
zwei kürzeren
Seitenflächen 11-1 und
zwei längeren
Seitenflächen 11-2.
Es ist aber auch denkbar, dass das Fugenausräumgerät 1 eine andere Grundform,
beispielsweise eine dreieckige oder runde, aufweist.
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Die
in den Figuren gezeigte Ausführungsform
des Fugenräumgerätes hat
die Maße
750 × 58 × 100 mm.
Das Gehäuse 2 ist
auf der Innenseite mit einem Schlag- und Spritzschutz beschichtet.
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Die
Räder 4 sind
an der Unterseite der Abdeckung 10 mit dem Gehäuse 2 verbunden.
Die Räder 4 ragen
dabei aus den Seitenflächen 11 heraus,
so dass das Fugenausräumgerät 1 auf
den Rädern 4 lagernd
geschoben werden kann.
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Die
in der 1 gezeigte Ausführungsform des Fugenausräumgerätes 1 besitzt
drei Räder 4, wobei
dass vordere Rad 4-1 drehbar (360°) und die hinteren Räder 4-2 fixiert
sind, wodurch eine bessere Beweglichkeit des Fugenausräumgerätes 1 ermöglicht wird.
Die Räder
und die Radlager sind spritzgeschützt angeordnet.
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Die 2 zeigt
eine Draufsicht und die 3 eine Ansicht der Unterseite
des erfindungsgemäßen Fugenausräumgeräts 1.
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Die 2 zeigt
wieder Haltebügel 3 an
der Abdeckung 10 des Gehäuses 2 befestigt ist.
Der Haltebügel 3 dient
dem Benutzer zum Schieben des Fugenausräumgerätes 1. An dem Haltebügel 3 können weitere
Vorrichtungen befestigt sein. Denkbar ist beispielsweise eine Vorrichtung
mit der der Druck, mit dem die Flüssigkeit oder das Gas durch
die Spritzdüsen 13 gepumpt
wird, geregelt wird. Zur Erzeugung des Flüssigkeits- oder Gasstrahls
der aus den Spritzdüsen 13 austritt,
wird ein Kompressor verwendet. Hierbei können die verschiedensten dem
Fachmann bekannten Kompressoren, z. B. Baukompressoren, verwendet
werden. Der Kompres sor ist dabei über Leitungen mit den Zuleitungen 6 der
Düsenanordnung 5 verbunden.
Zur Verbindung der Leitungen des Kompressors mit den Zuleitungen 6 werden
konventionelle ½ Zoll
Bajonettkupplungen verwendet. Durch die Verwendung eines Druckluftvolumens
ab 3,0 m2/min und 7–8 bar Dauerdrucks, können die
Fugen bis zur Steinauflage (3–10
cm) ausgeräumt
werden.
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Die
Düsenanordnung 5 ist
in Vorwärtsrichtung
diagonal an den Seitenflächen 11-2 drehbar
befestigt. Aus der Düsenanordnung 5 ragen
die Zuleitungen 6 heraus.
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In
der Abdeckung 10 des Gehäuses 2 sind zwei längliche
Aussparungen 12 angeordnet, durch die die Zuleitungen 6 der
Düsenanordnung 5 herausragen.
Durch eine Drehung der Düsenanordnung 5 bewegen
sich die Zuleitungen 6 in den Aussparungen 12.
Gleichzeitig begrenzen die Aussparungen 12 auch die Bewegung
der Zuleitungen 6 und damit die Drehung der Düsenanordnung 5,
so dass die Spritzdüsen 13,
die an der Düsenanordnung 5 angeordnet sind,
in einem Winkel von jeweils 45° in
Vorwärtsrichtung
zum Boden gerichtet sind. (Auftrittswinkel auf den Boden = 45°)
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In
der in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Fugenausräumgerätes 1 sind
die Aussparungen 12 200 mm lang und 25 mm breit. Der Abstand
zwischen den Aussparungen 12 beträgt 116 mm. Die Düsenanordnung 5 weist
eine Länge
von 650 mm auf und eine Kantenlänge
von 40 mm.
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In
der 4 ist die Düsenanordnung 5 mit den
Spritzdüsen 13 dargestellt.
Bei der Düsenanordnung 5 handelt
es sich um ein Kantrohr. Zur Herstellung des Kantrohres werden zwei
Kantrohre mit einem dreieckigen Querschnitt an einer Fläche miteinander
verbunden, so dass ein viereckiges Kantrohr entsteht. Die Düsenanordnung 5 weist
somit in ihrer Mitte eine Trennwand 14 auf. Durch die Trennwand 14 wird
die Düsenanordnung 5 in
ihrem Inneren in zwei Kammern 15 getrennt. Jede dieser
Kammern 15 ist mit einer Zuleitung 6 und einer
oder einer Vielzahl von Spritzdüsen 13 versehen.
Es wäre
jedoch auch denkbar, die Düsenanordnung 5 aus
beispielsweise zwei Rohren herzustellen.
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- 1
- Fugenausräumgerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Haltebügel
- 4
- Rad
- 4-1
- vorderes
Rad
- 4-2
- hinteres
Rad
- 5
- Düsenanordnung
- 6
- Zuleitung
- 7
- Oberteil
- 8
- Unterteil
- 9
- Fixierung
- 10
- Abdeckung
- 11
- Seitenfläche
- 11-1
- kurze
Seitenfläche
- 11-2
- lange
Seitenfläche
- 12
- Aussparung
- 13
- Spritzdüsen
- 14
- Trennwand
- 15
- Kammer