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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Möbel-Baukastensystem für den Wohn-,
Büro und/oder Lagerbereich,
das aus einzelnen Elementen ohne Hilfe von Werkzeugen und Kleinteilen
montiert und demontiert werden kann. Dabei ist die Anordnung und
Kombination der Elemente frei wählbar
und veränderbar.
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Der
Korpus für
Montagemöbel üblicher
Bauart wird aus plattenförmigen
Teilen mit Hilfe diverser Verbindungsmittel unter Verwendung von
Werkzeugen vom Erwerber zusammengesetzt. Das Gleiche gilt für die Komplettierung
durch Türen
(04), Schubladen (05) etc.
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Dieses übliche System
hat zumindest die folgenden Nachteile:
- • Eine Ergänzung oder
Veränderung
der Abmessungen , der Einteilung der Böden (06) der Art der Komplettierung
ist, je nach System, nur stark eingeschränkt in einem sehr grobem Raster
möglich.
- • Insbesondere
ist eine Flexibilität
in der Höhe
des Möbels,
wenn dieses z. B. genau unter einem Fensterbrett, einer Dachschräge, auf
der Höhe
eines anderen Möbels
oder Gegenstandes etc. enden muß,
bei der üblichen
Bauart nicht gegeben.
- • Mehrfaches
Umbauen bei Umzügen
führt oft zum
Verlust von Kleinteilen und Schäden
an den Verbindungsstellen.
- • Ein
beschädigtes
Bauteil kann nicht ohne weiteres durch ein anderes ersetzt werden.
Wird z. B. bei einem Schrank die linke Seitenwand an einer Stelle
beschädigt
muß diese
komplett neu erworben (wenn überhaupt
möglich)
und ausgetauscht werden. Als Ersatz kann nicht eine rechte Seitenwand
oder eine Rückwand
und schon gar nicht ein Teil dieser Elemente verwendet werden.
- • Da
diese Möbel
aus verhältnismäßig großformatigen
Bauteilen bestehen, werden für
den Versand entsprechend große
Verpackungen benötigt.
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Die
im Schutzanspruch angegebenen Merkmale der Erfindung sollen diese
Probleme lösen.
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Das
Baukastensystem besteht aus einem Sockel (09) mit darin
integrierter Spanneinrichtung (12) und darauf gestellten
streifenförmigen
Wandteilen (02/03) und Böden (06), welche durch
Dübel (14) justiert
und mit einem Spannseil (07) zusammengehalten werden (01 und 02).
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An
Stelle der einfachen Wandelemente (02/03) können vorkonfektionierte
Elemente mit Führungen,
Scharnieren o. ä.
zur Komplettierung des Möbels
mit Türen,
Klappen (04), Einschüben
(05) etc. eingesetzt werden.
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Die
Seitenteile (02) werden in unterschiedlichen Höhen gefertigt
(09), um einerseits bei höheren Elementen einen schnelleren
Aufbau zu ermöglichen
und andererseits durch die Verwendung von flachen Elementen ein
maximale Höhenflexibilität zu erreichen
(es wird von einer sinnvollen Abstufung in den Höhen 1, 2, 4, 8, 16, 32 cm ausgegangen).
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Das
Möbel kann
sowohl aus Massivholz als auch aus Holzwerkstoffen u. ä. Materialien
gefertigt werden. Auch ist der Einsatz von Elementen aus Kunststoff,
Acrylglas oder Metall – insbesondere
zur Aufwertung der Gestaltung – möglich.
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Der
Sockel (09) wird zum Aufbau geöffnet und das in ihm befindliche
Spannseil (07) schlaufenförmig ausgelegt (03, 04, 05, 06 und 07).
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Auf
dem so vorbereiteten Sockel (09) (06 und 07)
werden die Wandelemente (02/03) bis zur Höhe des ersten
Bodens (06) „gestapelt" (08 und 09).
Anschließend
wird der Boden (06) aufgelegt (10 und 11).
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In
dieser Art und Weise wird bis zum Erreichen der gewünschten
Höhe verfahren
(12 und 13).
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Mit
dem Auflegen der oberen Deckplatte (01) ist die Kubatur
des Möbels
hergestellt (13).
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Abschließend wird
das Spannseil (07) um den Korpus gelegt, mit Hilfe des
Spannhebels (12) gestrafft und der Deckel (11)
des Sockels geschlossen (14, 15).
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Ausführungsbeispiele
und der Aufbau des Systems werden nachstehend detailliert anhand
von Zeichnungen (Anlage) erläutert.
Es zeigen:
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1 Ein mit Klapptür (
04) und Akteneinschüben (
05)
komplettiertes Möbel-Tür (
04) und Schübe (
05)
geöffnet.
1 | obere
Abdeckung |
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
4 | Klappe |
5 | Einschübe |
6 | Regalboden |
7 | Spannseil |
8 | Schlitzführung Spannseil |
9 | Sockel |
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Die
Zeichnung zeigt die Aufteilung der Seitenwände in Streifen verschiedener
Höhen.
Das Spannseil (07) wird in einer umlaufenden Nut (08)
geführt.
Für die
Klapptür
(04) werden die zugehörigen Seitenteile
(02) mit entsprechenden Führungen ausgestattet. Das Gleiche
gilt für
die Schübe
(05).
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Die
dargestellte Klapptür
(04) ist nach dem selben Prinzip wie der Korpus aus Streifen
zusammengesetzt und damit auch in seiner Abmessung modifizierbar.
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2 Ein mit Klapptür (
04) und Akteneinschüben (
05)
komplettiertes Möbel-Tür (
04) und Schübe (
05)
geschlossen.
1 | obere
Abdeckung |
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
4 | Klappe |
5 | Einschübe |
6 | Regalboden |
7 | Spannseil |
8 | Schlitzführung Spannseil |
9 | Sockel |
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3 Sockel (
09) mit geöffnetem
Deckel (
11) – Darstellung
der Spanneinrichtung (
12)
7 | Spannseil |
8 | Schlitzführung Spannseil |
10 | Seitenteil
Sockel |
11 | Deckel
Sockel, abgenommen |
12 | Spannhebel
für Spannseil – gelöst |
13 | Zugfeder |
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4 Übersichtsdarstellung
Sockel (
09) mit geöffnetem
Deckel (
11) und Spanneinrichtung (
12)
9 | Sockel |
11 | Deckel
Sockel, |
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5 Spanneinrichtung (
12), vergrößert
7 | Spannseil |
8 | Schlitzführung Spannseil |
10 | Seitenteil
Sockel |
11 | Deckel
Sockel |
12 | Spannhebel
für Spannseil – gespannt |
13 | Zugfeder |
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Im
Sockel (09) befinden sich das Spannseil (07) (kunststoffummanteltes
Stahlseil) und der Spannhebel (12). Zum Transport ist der
Deckel (11) geschlossen. Zum Aufbau wird der Deckel (11)
geöffnet
und das Seil (07) schlaufenartig ausgelegt.
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Das
eine Ende des Seils (07) ist über eine Zugfeder (13)
fest mit dem Sockel (09) verbunden. Das andere Ende zunächst locker
um den Spannhebel (12) geschlungen.
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Nach
dem Aufbau des Korpus wird dieses Ende, wie dargestellt, ein bis
zweimal um den Hebel geschlungen. Durch Hebelbewegung und Nachziehen
des Seiles (07) wird dieses vorgespannt. Anschließend wird
das Seil (07) mehrfach kreuzweise fest um den Hebel gelegt
und dieser bis zum Anschlag umgelegt. Der Hebel verbleibt in dieser
Stellung, da der Anschlag unterhalb der Wirkungslinie der Zugkraft
des Seiles (07) liegt.
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Die
Zugfeder (13) ist erforderlich, um auch bei Formveränderungen
des Möbels
durch Schwinden oder Temperaturdehnung des Materials die erforderliche
Spannung des Seils (07) zu garantieren.
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6 Sockel (
09), vorbereitet zum
Aufbau, Deckel (
11) geschlossen, Spannseil (
07)
ausgelegt
7 | ausgelegtes
Spannseil |
10 | Seitenteil
Sockel |
11 | Deckel
Sockel |
14 | vertikale
Dübel – "Lagerfuge" |
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Man
sieht die Aufstandsflächen
für das „Aufstapeln" der Wandelemente
(02/03). Diese werden mittels der vertikalen Holzdübel (14)
beim Aufbau justiert.
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7 vergrößerte Darstellung der Seite
des Sockels (
09)
7 | ausgelegtes
Spannseil |
10 | Seitenteil
Sockel |
11 | Deckel
Sockel |
14 | vertikale
Dübel – "Lagerfuge" |
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Die
Darstellung zeigt an der Seite des Sockels (09) (10)
die Nut (08) mit dem herausgeführtem Spannseil (07),
In der Nut (08) befinden sich, etwa mittig, eine Bohrung,
am oberen Rand eine Kerbe. Für
Transport und Versand wird das von den Befestigungspunkten innen
kommende Seil (07) durch die Bohrung herausgeführt und
entlang der Kerbe wieder in den Sockel (09) herein, wo
es aufgewickelt aufbewahrt wird. Zur Montage kann es dann einfach
nach außen
gelegt werden, um ein Verspannen des Korpus mit wenigen Handgriffen
zu ermöglichen.
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8 Darstellung der Wandelemente (
02/
03)
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
8 | Schlitzführung Spannseil |
14 | vertikale
Dübel – "Lagerfuge" |
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Hier
sind die Wandelemente (02/03) im Detail dargestellt. Sie verfügen jeweils
an der Oberkante über
2 (vormontierte) Dübel
(14) und an der Unterkante über die entsprechenden Dübellöcher. Auf
der Außenseite
verläuft
mittig eine Nut (08) zur Führung des Spannseils (07).
Durch verschiedene Bauhöhen der
einzelnen Elemente (1, 2, 4, 8, 16, 32 cm) lassen sich beliebige
vertikale Abmessungen im cm-Raster realisieren.
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9 System des Zusammensetzens der Wandteile
(
02/
03)
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
8 | ausgelegtes
Spannseil |
9 | Sockel |
12 | Spannhebel
für Spannseil – gelöst |
14 | Schlitzführung Spannseil |
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Die
einzelnen Wandstreifen (02/03) werden lediglich
aufeinander gesteckt.
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10 Zusammengefügte erste
Ebene (Darstellung mit offenem Sockel (
09))
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
7 | ausgelegtes
Spannseil |
9 | Sockel
mit Spannhebel |
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Hier
ist eine fertig zusammengesteckte „Etage" dargestellt)
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11 erste
Ebene mit aufgesetztem Boden (
06) (Darstellung mit offenem
Sockel (
09))
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
6 | Regalboden |
7 | ausgelegtes
Spannseil |
9 | Sockel
mit Spannhebel |
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Abgeschlossen
wird jede Etage mit einem Boden (
06), der analog der Seitenteile
(
02) mit vertikalen Dübeln
(
14) und Dübellöchern ausgestattet
ist.
12 Aufbau der nächsten Ebene
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
6 | Regalboden |
7 | ausgelegtes
Spannseil |
9 | Sockel
mit Spannhebel |
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Oberhalb
des Bodens (06) erfolgt der weitere Aufbau wie zu 9 beschrieben.
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13 Aufsetzen
der oberen Deckplatte (
01)
1 | obere
Abdeckung |
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
6 | Regalboden |
7 | ausgelegtes
Spannseil |
9 | Sockel |
12 | Spannhebel
für Spannseil – gelöst |
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Nach
dem Erreichen der gewünschten
Endhöhe
wird die obere Deckplatte (01) aufgesetzt. Diese verfügt über eine
oberseitige Nut (08) zur Aufnahme des Spannseils (07).
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Das
Spannseil (07) wird um den Korpus in die umlaufende Nut
(08) gelegt.
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14 Verspannen
des Korpus
1 | obere
Abdeckung |
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
6 | Regalboden |
7 | Spannseil |
8 | Schlitzführung Spannseil |
9 | Sockel |
11 | Deckel
Sockel |
12 | Spannhebel
für Spannseil – gespannt |
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Das
Spannseil (07) wird, wie zu 5 beschrieben,
mittels des Spannhebels (12) gestrafft.
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Danach
kann der Sockel (09) wieder durch Einlegen des Deckels
(11) geschlossen werden. Im Sockel (09) bleibt
Platz für
die nicht benötigte
Seillänge
(07) (Reserve für
spätere
Umbauten). Ebenso können
dort einzelne Wandelemente (02/03) z. B. zum Austausch
beschädigter
Teile – und
natürlich auch
andere Dinge – aufbewahrt
werden.
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15 fertiger
Grundkörper
1 | obere
Abdeckung |
2 | Seitenteil(e) |
3 | Rückenteil(e) |
6 | Regalboden |
7 | Spannseil |
8 | Schlitzführung Spannseil |
9 | Sockel |
11 | Deckel
Sockel |
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Hier
ist der fertige Grundkörper
dargestellt.
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Mit
der Erfindung wird ein Möbelsystem
geschaffen, daß sich
durch einfachen Herstellung, schnelle Montage und hohe Flexibilität auszeichnet. Die
horizontale Strukturierung ermöglicht
eine interessante und prägnante
Gestaltung. Gegenüber
konventionellen Möbelsystemen
ergeben sich wesentliche Vorteile:
- • Das Baukastensystem
kann vom Nutzer ohne Verwendung von Werkzeugen und Kleinteilen montiert
und demontiert werden.
- • Das
Grundmodul besteht aus wenigen, beliebig miteinander kombinierbaren
Teilen, die auf die jeweils erforderliche Gesamthöhe oder
Höhe der Böden (06)
untereinander „gestapelt" werden.
- • Die
erfindungsgemäße Art der
Verbindungen der Elemente untereinander führt bei mehrfacher Montage
und Demontage kaum zu Verschleiß.
- • Elemente
zur Komplettierung des Korpus können
unkompliziert – ggf.
auch bei gefülltem
Möbel – wie folgt
auch nachträglich
eingebaut werden:
Spannseil (07) lösen, Teile oberhalb des einzubauenden
Elements abheben, vorkonfektionierte Wandteile (02/03)
einsetzen, abgehobene Teile wieder aufsetzen, Seil (07)
spannen.
- • Durch
den Gebrauch beschädigte
Elemente können
unproblematisch ausgetauscht werden (analog dem Einbau von Elementen
zur Komplettierung). So kann z. B. ein zerkratztes Element der linken
Seitenwand durch eines der möglicherweise
nicht direkt sichtbaren rechten Seitenwand ersetzt werden. Die vollständige Entfernung
beschädigter
Teile führt
nur zu einer Verringerung der Abmessungen des Möbels.
- • Die
Verwendung kleinteiliger Elemente führt zu geringeren Verpackungsgrößen. So
läßt sich
z. B. ein Regal der Abmessungen 40 × 40 × 160 cm in einem Paket der
Abmessungen 40 × 4 × 40 cm versenden.