-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln von Kabeln und
dergleichen mit einem innenkreisförmigen Gehäuse und einem Wickeldorn.
-
Kabeltrommeln
und -aufroller sind in vielen Ausgestaltungen bekannt. So beschreibt
die
DE 2 938 573 C2 einen
Kabelaufroller zum Aufwickeln von freien Längen eines Kabels, insbesondere
Telefonkabeln, Lichtkabeln und dergleichen mit einem zweiteiligen
Gehäuse
und einer in diesem drehbar gelagerten, das Kabel aufnehmbaren Wickeltrommel
sowie einer Rückholfeder
und einer Arretiereinrichtung, bei dem das Kabel in Form einer geschlossenen
Schleife nach beiden Richtungen aufwickelbar und elektrisch anschlußfrei in
die Wickeltrommel einlegbar ist, wobei die Arretiereinrichtung durch
lediglich Zug am Kabel lösbar
ist. Es handelt sich dabei um einen der bekannten Telefonkabelaufroller.
Dieser hat den Nachteil, nur für
leichte, relativ feine Kabel zu funktionieren.
-
Aus
der weiteren
DE
20 2005 008 084 U1 ist ein Kabelaufroller mit einem beiderseitig
aufrollbaren Kabel mit einem Aufrollrad und einer Rückholfeder und
einer Arretiervorrichtung bekannt.
-
Nachteilig
bei dem bekannten Stand der Technik ist, dass jeweils nur gleichlange
Kabelenden vorhanden sind, und dass keine Variationsmöglichkeiten
bestehen. Auch können
vorhandene Kabel nicht nachträglich
mit einem Kabelaufroller ausgerüstet,
also nachgerüstet
werden. Bei den allseits bekannten Kabeltrommeln hingegen lassen
sich Kabel nur einseitig aufrollen, ebenso wie etwa Schläuche auf
entsprechende Schlauchtrommeln. Sowohl die offenen wie die geschlossenen Vorrichtungen
haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile.
-
Hier
setzt die vorliegende Erfindung an, die es sich zur Aufgabe gemacht
hat, verschiedenste Sorten von Kabeln, Schnüren, Drähten, Schläuchen in einem geschlossenen
aber öffenbaren
Behältnis aufzubewahren
und für
weitere Verwendungszwecke verfügbar
zu halten, und zwar in einer äußerst flexiblen
Art und Weise.
-
Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst,
dass der Wickeldorn einen mittigen Aufnahmeschlitz für das Kabel
und das Gehäuse
zwei hierzu korrespondierende seitliche Kabelein- und -auslaßöffnungen
aufweist. Hiermit werden die Vorteile eines offenen und geschlossenen
Systems kombiniert.
-
Bei
geöffnetem
Gehäuse
kann somit ein vorhandenes Kabel, eine Schnur, ein Draht, ein Schlauch
oder dergleichen genau so in die Vorrichtung eingelegt werden, dass
bei einem anschließenden
Aufrollen genau die gewünschte
Länge des
Kabels oder dergleichen verfügbar
bleibt, ohne dass die Vorrichtung selbst im Wege liegt. Mit anderen
Worten: Die Vorrichtung kann frei im gesamten Bereich des Kabels
oder dergleichen angeordnet sein, sie kann also entlang des gesamten
Kabels verschoben werden, bevor mit dem Aufwickeln begonnen wird. Das
Kabel oder dergleichen wird abschnittsweise in die Vorrichtung eingelegt.
Beim Aufwickeln werden dann beide Enden des Kabels eingezogen und
aufgerollt, und zwar so lange, bis das kürzere Ende vollständig aufgerollt
ist, während
das längere
Ende noch um das gewünschte
Maß aus
der Vorrichtung herausragt. So kann beispielsweise ein Lautsprecherkabel
genau auf die richtige Länge
abgemessen werden. Das eine, kürzere
Ende wird sodann mittels eines daran angeordneten Steckers beispielsweise in
die Ausgangsbuchse eines Verstärkers
oder dergleichen eingestöpselt,
die Aufwickeltrommel liegt dann geordnet direkt neben oder bei dem
Verstärker, während das
freie Ende exakt in der gewünschten Länge bis
zur Lautsprecherbox geführt
wird. Bei herkömmlichen
Kabelaufrollern läge
die Trommel hingegen irgendwo in der Mitte zwischen beiden Enden
in der Gegend herum, und würde
beispielsweise auf der Bühne
eine Stolperfalle bilden.
-
Natürlich kann
ein Kabel auch komplett aufgewickelt und verstaut werden. Hierzu
wird die Mitte des Kabels bestimmt und in die Vorrichtung exakt mittig
eingelegt. Anschließend
wird das Kabel gleichmäßig aufgerollt,
es dreht sich einmal im und einmal entgegen dem Uhrzeigersinn um
den Wickeldorn herum. Dabei legt es sich gegenläufig um den Wickeldorn herum.
Vorteilhaft sind dabei die beiden Kabelein- und -auslaßöffnungen
auf verschiedenen Ebenen angeordnet, so dass sich die beiden Kabelenden auf
den oberen oder unteren Teilabschnitt des Wickeldorns aufrollen.
Der Wickeldorn kann auch als Spule ausgebildet sein, um ein Reiben
des Kabels am Gehäuseinneren
zu vermeiden. Ebenso ist es beispielsweise möglich, zwei in etwa nierenförmige Körper zu
verwenden, die sich zu einem in der Mitte offenen Zylinder ergänzen.
-
Wenn
hingegen der Kabelaufroller sich am Ende eines Kabels befinden soll,
sieht die Erfindung auch vor, dass das entsprechende Ende über einen Schlitz
im Deckel durch einen mittigen Kabelauslaß aus dem Kabelaufroller hinausgeführt wird.
Hierdurch besteht die Möglichkeit,
dass sich das Kabel während
des Aufrollens des langen Endes nicht mitdreht und damit verdrillt,
was zu Beschädigungen
am Kabel führen
könnte.
Zweckmäßig ist
der Kabelaufroller hierzu auch mit einem Arretierstück, insbesondere
einer drehbaren Buchse ausgerüstet,
um das kurze Kabelende festzulegen.
-
Zur
Betätigung
der Aufrollvorrichtung kann sowohl eine Drehscheibe, wie vorteilhaft
auch eine Kurbel vorgesehen sein. Dabei kann die Kurbel auch herausnehmbar
oder einklappbar sein.
-
In
an sich bekannter Weise kann die gesamte Vorrichtung auch mit einem
Handhabungsgriff ausgerüstet
sein, so dass beispielsweise der Kabelaufroller mit der linken Hand
gegriffen und mit der rechten Hand die Kurbel betätigt wird.
In den Handhabungsgriff können
Aufnahmen für
die freien Enden eines Kabels, insbesondere auch für damit
verbundene Stecker oder dergleichen, integriert sein.
-
In
einer einfachen Ausführungsform
kann ein entsprechender Kabelaufroller auch als Verpackungsmaterial
oder Verkaufshilfe dienen, insbesondere bei preisgünstiger
Herstellung.
-
Die
Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese
zeigt in:
-
1 eine
schematische und perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollbox;
-
2 eine
schematische Ansicht einer aufgeklappten Kabelaufrollbox ohne Innenteile;
-
3 eine
schematische Ansicht einer zugeklappten Kabelaufrollbox gem. 2;
-
4 eine
schematische Ansicht einer zugeklappten Kabelaufrollbox gem. 3 mit
eingelegtem Kabel;
-
5 eine
Abwandlung einer zugeklappten Kabelaufrollbox mit einem mittig ausgeführten Kabelende;
-
6 eine
Teilansicht eines zweigeteilten Wickeldorns neben einer zugeklappten
Kabelaufrollbox;
-
7 eine
schematische Ansicht eines Unterteils der Kabelaufrollbox mit zweigeteiltem
Wickeldorn mit eingelegtem Kabel;
-
8 eine
Abwandlung der Kabelaufrollbox gem. 7 mit zweiseitig
teilweise aufgerolltem Kabel;
-
9 eine
Abwandlung der Kabelaufrollbox gem. 7 mit einem
mittig ausgeführten
freien Kabelende.
-
Eine
allgemein mit 1 bezeichnete Kabelaufrollbox besteht aus
einem Basisteil 2 und einem beispielsweise über Scharniere 4 öffen- bzw.
aufklappbaren Deckel 3 mit einer Mittelbohrung 5 und
einem von dieser sich bis zum Randbereich 7 erstreckenden
Schlitz 6. Auf einer achssymmetrisch angeordneten Drehplatte 8 ist
ein mittig geteilter Wickeldorn, d. h. sind zwei Mitteldornhälften 9 und 10 mit
einem Aufnahmeschlitz 22 angeordnet. Auf der nicht dargestellten
Rückseite
des Basiselements 2 befindet sich eine hiermit verbundene
Drehscheibe 16 bzw. Kurbel 17. Auf der Vorderseite
ist eine drehbare Buchse 11 zum Aufstecken auf die Mittelöffnung 5 vorgesehen. Diese
Buchse 11 weist einen Längsschlitz 12,
der der Breite des Mittelschlitzes 6 entspricht, auf, und
ist gegenüber
dem Deckel 3 in der Mittelöffnung 5 verdrehbar
ausgebildet (1).
-
Zum
Aufwickeln eines Kabels 17 oder dergleichen wird der Kabelaufroller 1 geöffnet, d.
h. der Deckel 3 wird aufgeklappt (2). Weiter
wird der Wickeldorn 9, 10 längsparallel zu den beiden seitlich gegenüberliegenden
Kabelein- und -auslaßöffnungen 18, 19 ausgerichtet,
die zweckmäßig auf
zueinander versetzt angeordneten Ebenen (im Verhältnis zum Wickeldorn) angeordnet
sind (7). Anschließend
wird das Kabel 17 derart eingelegt, dass es in der Aufwickelposition
an beiden Enden die gewünschte
Länge aufweist.
Hierzu kann das Kabel 17 gegenüber dem Kabelaufroller 1 hin-
und hergeschoben, d. h. in der Aufnahmelage verändert werden. Anschließend wird
der Deckel 3 geschlossen, und der Aufwickelvorgang kann
beginnen (8). Dieser endet spätestens
dann, wenn ein freies, beispielsweise mit einem Stecker 20 verbundenes
Kabelende, vollständig
aufgerollt ist und beispielsweise ein Stecker 20 durch
Anschlagen an die äußere Wandung des
Gehäuses 1 ein
weiteres Aufwickeln stoppt. In diesem Fall kann das gegenüberliegende
Kabelende noch um das gewünschte
Stück weit
aus dem Kabelaufroller 1 herausragen und z. B. zum Anschluß von Lautsprechern,
Lampen oder dergleichen dienen. Wird der Kabelaufroller 1 hingegen
genau mittig auf ein frei herumliegendes Kabel 17 aufgesetzt,
und anschließend
das Kabel 17 aufgerollt, so erreichen beide freie Enden
simultan die äußeren, gegenüberliegenden
Wandungen des Kabelaufrollers 1.
-
Bei
entsprechender Ausgestaltung des Tragegriffs 13, der z.
B. als Hohlrohr 14 oder mit sonstigen Einstecköffnungen 15 versehen
sein kann (3), lassen sich hierin auch
die Stecker 20, beispielsweise Lautsprecher-, Dioden-,
Klinkenstecker oder dergleichen unterbringen. Anschließend kann die
Kabeltrommel 1 zu Aufbewahrungs- oder Transportzwecken
weggestellt werden, beispielsweise können auch mehrere erfindungsgemäße Kabeltrommeln 1 nebeneinander
in ein Magazin oder dergleichen, in ein Regal oder anderes gestellt
werden, wobei die Kabeltrommeln auch Verbindungsmittel z. B. Rastmittel
aufweisen können,
um sie zu Trommelpaketen zusammenzustellen.
-
Soll
ein Kabel 17, wie etwa bei einer herkömmlichen Kabeltrommel, nur
einseitig aufgerollt werden, so wird das freie, kurze, nicht aufzurollende Ende
durch den Schlitz 6 in der Deckelklappe 3 bis zum
Mittenauslaß 5 zurückgeführt und
dann entlang der Achse des Kabelaufrollers 1 aus diesem
herausge führt
(5 und 9). Dabei kann die aufgesteckte
Buchse 11, in die das kurze Kabelende mit Hilfe des Schlitzes 12 eingeführt wird,
gegenüber dem
Schlitz 6 und dem Deckel 3 dergestalt, beispielsweise
um 90°,
verdreht werden, dass das kurze Kabelende nicht aus dem Kabelaufroller 1 herausrutscht
bzw. nicht in den Schlitz 6 zurückgleitet. Vielmehr wird das
kurze Kabelende auf diese Weise festgelegt und kann sich beim Aufrollen
des Kabels nicht verdrillen und somit auch nicht beschädigt werden.
-
Der
Wickeldorn 9, 10 kann auch als Spule 21 ausgebildet
sein, um ein Schleifen des Kabels 17 an dem Basisteil 2 und
dem Deckel 3 von innen zu vermeiden. Auch können die
Wickeldornhälften 9, 10 im wesentlichen
nierenförmig
ausgebildet sein, um einen in der Mitte offenen Zylinder zu bilden
(6). In jedem Fall ist wesentlich, dass ein Mittelschlitz 22, also
ein mittiger Aufnahmeschlitz 22 für das aufzurollende Kabel 17 oder
dergleichen, gebildet wird.
-
Natürlich ist
die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen
sind möglich,
ohne den Grundgedanken zu verlassen. So können mit entsprechend dimensionierten
Vorrichtungen beispielsweise auch Seile, Bindfäden, Leinen, Bänder, Garne,
Drähte,
Fäden,
Schläuche,
Ketten und andere aufwickelbare Gegenstände aufgespult und ordentlich
und platzsparend verstaut und während
ihres Einsatzes stolperfrei auf ihrer erforderlichen Länge gehalten
werden.