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Die
Erfindung betrifft einen Verschlussdeckel aus Metallblech zur Anbringung
auf einer Öffnung
eines Behälters,
insbesondere eines Nahrungsmittel enthaltenden Behälters, dessen
Inhalt bis zum erstmaligen Öffnen
des Deckels unter einem Unterdruck gehalten werden soll, mit einem
die Öffnung überspannenden
und gegen einen Umfangsrand der Öffnung
abdichtenden Verschlussteil und einem einstückig mit dem Verschlussteil
verbundenen, den Umfangsrand an seiner Außenseite umgebenden Randteil,
wobei der Verschlussteil mit einer durch ein Foliensiegel verschlossenen
Belüftungsöffnung versehen
ist. Die Erfindung betrifft weiter einen Behälter, insbesondere einen Nahrungsmittelbehälter, dessen Öffnung durch
einen solchen, auf dem Umfangsrand angebrachten Verschlussdeckel
verschlossen ist.
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Es
ist eine Reihe von Verschlussdeckeln aus Metallblech im Handel,
bei denen der Randteil mit einer nach innen überstehenden umlaufenden oder
unterbrochenen Sicke oder Bördelung
versehen ist. Diese Deckel werden recht häufig verwendet, um mit einem
Nahrungsmittel, wie Senf oder Mayonnaise gefüllte Glasbehälter luftdicht
zu verschließen,
bei denen der um die Behälteröffnung umlaufende
Umfangsrand keine ausreichende Dicke zur Anbringung eines Schraubgewindes
aufweist und/oder bei denen sich der Behälter nach dem Verzehr des Behälterinhalts
zur Weiterverwendung als Trinkglas eignen soll. Zur Sicherung der
Qualität
des Behälterinhalts
wird der Inhalt dieser Behälter
normalerweise bis zum erstmaligen Öffnen unter einem Unterdruck
gehalten, der eine Kontrolle der Aufrechterhaltung der Abdichtung
zwischen Verschlussdeckel und Öffnungsrand erlaubt.
Dies hat jedoch zur Folge, dass beim erstmaligen Öffnen eines
solchen Deckels nicht nur die mechanische Verankerung des Deckels
auf dem Behälter
infolge des Eingriffs der Sicke hinter dem gewöhnlich verdickten Umfangsrand
des Behälters
sondern auch noch der Unterdruck im Behälter zu überwinden ist. Insbesondere
bei Verschlussdeckeln mit größerem Durchmesser
ist dies nur mit erheblichem Kraftaufwand oder unter Verwendung
technischer Hilfsmittel möglich,
was nicht selten zu einer Beschädigung
des Deckels führt.
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Probleme
mit dem Öffnen
treten häufig
auch bei Konserven- oder Marmeladegläsern mit metallischen Schraubdeckeln
auf, deren Inhalt gleichfalls unter einem Unterdruck steht. Die
Schraubdeckel derartiger Behälter
weisen einen gegen den Umfangsrand der Behälteröffnung anliegenden Verschlussteil
und einen mit dem Verschlussteil verbundenen, den Umfangsrand auf
seiner Außenseite
umgebenden Randteil auf, der zum Eingriff mit überstehenden Gewinderippen
auf der Außenseite
des Umfangsrands an seinem freien unteren Stirnende mit einer nach
innen überstehenden
Sicke oder Bördelung
versehen ist. Diese Sicke oder Bördelung
wird beim Festschrauben des Deckels gegen die Unterseite der Gewinderippen
angepresst und sorgt zusammen mit dem Unterdruck im Inneren des
Behälters
für einen
sicheren Halt des Deckels und einen gasdichten Verschluss des Behälters. Zum Öffnen muss
der Schraubdeckel losgedreht werden, was jedoch insbesondere älteren und
schwächeren
Menschen häufig
recht schwer fällt.
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Um
diese Probleme zu lösen,
wurden bereits Verschlussdeckel der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
wie zum Beispiel in der
DE
297 11 363 U1 oder der
US
6,194,011 offenbart. Bei diesen Deckeln kann vor dem erstmaligen Öffnen des
Behälters
das Foliensiegel abgezogen werden, um Umgebungsluft durch die Belüftungsöffnung in
den Behälter
eintreten zu lassen. Dadurch wird der Unterdruck im Behälter beseitigt,
woraufhin sich der Deckel zumeist mühelos öffnen lässt.
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Darüber hinaus
wurden von den Anmeldern selbst in der
DE 20 2004 007 079 U1 sowie
in der
WO 2005/108233
A1 einige weitere Verschlussdeckel der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, bei denen die durch die Siegelfolie verschlossene
Belüftungsöffnung außerhalb
von einer in der Mitte des Verschlussdeckels eingeformten Klickblase
angeordnet ist.
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Klickblasen,
die auch als Flip oder Button bezeichnet werden, werden seit langem
in großem
Umfang auf metallischen Schraubdeckeln von Glaskonserven mit Eingemachtem,
Konfitüre
oder von dergleichen Glasbehältern
eingesetzt. Bei diesen Klickblasen handelt es sich um kreisförmige Hochwölbungen,
die bei der Herstellung der Schraubdeckel unter speziellen Spannungsverhältnissen
in die Mitte von deren Verschlussteilen eingeformt worden sind und die
vom Umgebungsdruck nach unten ins Behälterinnere gedrückt werden,
wenn die Druckdifferenz zwischen dem Umgebungsdruck und dem Unterdruck
in den Behältern
ein vorbestimmtes Maß übersteigt. Wenn
die Schraubdeckel beim erstmaligen Öffnen der Behälter soweit
gelöst
worden sind, dass Umgebungsluft zwischen einer auf der Unterseite
der Deckel angeformten Dichtung und dem Umfangsrand der Behälter hindurch
in die letzteren eintreten kann, schnellen die Klickblasen mit einem
hörbarem
Klicklaut wieder nach oben in ihre unbelastete Stellung. Allerdings
führt der
bereits erwähnte,
zum Öffnen
dieser Schraubverschlüsse
erforderliche nicht unbeträchtliche
Kraftaufwand dazu, dass viele Verbraucher zum Aufschrauben des Deckels
ihre Handfläche auf
die Deckeloberseite legen, so dass der beim Hochschnellen der Klickblase
erzeugte Klicklaut gedämpft
oder überhaupt
kein hörbarer
Klicklaut erzeugt wird. Wegen des erforderlichen Kraftaufwands konzentrieren
sich außerdem
viele Verbraucher beim Öffnen
des Behälters
so sehr auf den Öffnungsvorgang
selbst, dass der Klicklaut nicht wahrgenommen wird. Dazu tragen
auch die beim Losschrauben des Deckels entstehenden Geräusche bei,
die den Klicklaut überlagern
oder sogar übertönen können. Darüber hinaus
ist das Hochschnellen der Klickblase für den Verbraucher auch nicht
visuell überprüfbar, da
es kaum eine Möglichkeit
gibt, den Deckel zum Aufschrauben so zu ergreifen, dass die Klickblase
dabei sichtbar bleibt.
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Durch
die exzentrische Anordnung der Belüftungsöffnung und des Foliensiegels
bei den von den Anmeldern in der
DE 20 2004 007 079 U1 und in der
WO 2005/108233 A1 vorgeschlagenen
Deckeln lässt sich
das Hochschnellen der in der Deckelmitte vorgesehen Klickblase anders
als bei den übrigen
bekannten Deckeln sowohl visuell als auch akustisch gut wahrnehmen,
weil der Vorgang des Hochschnellens der Klickblase durch die am
Foliensiegel angreifenden Finger des Verbrauchers weder verdeckt
noch behindert wird und weil der beim Hochschnellen der Klickblase
erzeugte Klicklaut anders als bei einem die Klickblase ganz oder
teilweise überlappenden Foliensiegel
keinerlei Dämpfung
durch das Siegel erfährt.
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Die
exzentrische Anordnung des Foliensigels auf dem Verschlussteil des
Deckels macht jedoch gewisse Maßnahmen
erforderlich, um eine genaue Positionierung über der Belüftungsöffnung zu gewährleisten.
Zum Beispiel kann die Belüftungsöffnung nach
dem Lackieren der Verschlussdeckel in den Verschlussdeckel gestanzt
und unmittelbar anschließend
ohne ein zwischenzeitliches Verdrehen des Verschlussdeckels das
Foliensiegel über
der Belüftungsöffnung angebracht
werden, wodurch sich der Verschlussdeckel mit verhältnismäßig geringem zusätzlichem
Aufwand und damit recht preiswert herstellen lässt. Dies hat jedoch zur Folge,
dass der Verschlussdeckel entlang der beim Stanzen der Belüftungsöffnung erzeugten,
die Belüftungsöffnung umgebenden
Schnittkante nicht mit Lack beschichtet ist.
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Bei
Auslagerungsversuchen der Anmelder mit Sauerkonserven in Glasbehältern, die
mit solchen Verschlussdeckeln verschlossen waren, wurde nun festgestellt,
dass es insbesondere bei Verschlussdeckeln aus Weißblech entlang
der Schnittkanten gelegentlich zum Auftreten von Korrosionserscheinungen
kommen kann, was auf jeden Fall vermieden werden muss.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Verschlussdeckel
und einen Behälter
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass ein Auftreten
von Korrosionserscheinungen am Verschlussdeckel sicher verhindert
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass eine beim Einbringen der Belüftungsöffnung in den Verschlussteil
gebildete, die Belüftungsöffnung umgebende
Schnittkante mit einer Beschichtung versehen ist, vorzugsweise einer
aus einem Lack bestehenden Beschichtung, die einen Kontakt zwischen
dem Behälterinhalt
und dem Metall des Verschlussdeckels verhindert.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Lack
ein Elektrotauchlack ist. In diesem Fall werden gemäß einer
ersten Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
der Verschlussdeckel die Belüftungsöffnungen entweder
nach dem Formen der Verschlussdeckel in die fertigen Deckel oder
nach dem Bedrucken und Lackieren der zur Herstellung der Deckel
dienenden Blechtafeln in die Blechtafeln gestanzt. Anschließend werden
die Deckel bzw. Blechtafeln entlang der beim Stanzen der Belüftungsöffnungen
um diese herum erzeugten Schnittkanten mit der Beschichtung versehen.
Das Aufbringen der Beschichtung erfolgt in diesem Fall mittels eines
elektrochemischen Tauchlackierverfahrens, bei dem die bereits lackierten
und mit den Belüftungsöffnungen
versehenen Deckel bzw. Blechtafeln in den elektrisch leitfähigen flüssigen Tauchlack
eingetaucht werden, der vorzugsweise Wasser, Bindemittel, mit Wasser
mischbare organische Lösemittel
sowie ggf. Pigmente enthält.
Nach dem Eintauchen der Deckel bzw. Blechtafeln wird ein Gleichspannungsfeld
zwischen den lackierten Deckeln bzw. Blechtafeln und einer Gegenelektrode
angelegt, wodurch sich das Bindemittel in Form eines geschlossenen,
an den Schnittflächen
haftenden Films an den die Belüftungsöffnungen
umgebenden Schnittflächen
abscheidet. Da die Lackierung auf den übrigen Oberflächen der
Verschlussdeckel einen Stromfluss in das Tauchbad verhindert, wird
der Film ausschließlich
auf den Schnittflächen
abgeschieden. Der auf den Schnittflächen abgeschiedene Film kann nach
der Entnahme der Verschlussdeckel bzw. Blechtafeln aus dem Tauchbad
chemisch mit Hilfe von Katalysatoren oder thermisch in einem Wärmeofen
behandelt werden, um dreidimensional vernetzte Kettenmoleküle zu bilden
und dadurch das Bindemittel des Tauchlacks auszuhärten und
fest mit dem Material der Deckel bzw. Blechtafeln zu verbinden.
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Vorteilhaft
enthält
der zum überwiegenden Teil
aus Wasser bestehende flüssige
Elektrotauchlack als wesentlichen Bestandteil des Bindemittels ein
Epoxidharz.
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Eine
alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Lack
derselbe Lack wie ein zum Lackieren der übrigen Oberflächen der
Verschlussdeckel verwendete Lack ist, der gemäß einem anderen erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung der Verschlussdeckel, vorzugsweise durch Walzlackieren,
auf eine zum Ausstanzen einer Mehrzahl von Verschlussdeckel dienende
Blechtafel aufgebracht wird, die in einem vorangehenden Schritt,
d.h. in unbedrucktem und unlackiertem Zustand, innerhalb der Verschlussteile
der späteren
Verschlussdeckel durch Stanzen mit einer außerhalb der Klickblasen der
späteren
Verschlussdeckel und exzentrisch zu deren Mitte angeordneten Belüftungsöffnung versehen
wurde. Beim Lackieren von derart vorgestanzten Blechtafeln dringt
ein Teil des um die Belüftungsöffnungen
herum auf mindestens eine Oberfläche
der Verschlussteile der Deckel aufgebrachten Lacks in die Belüftungsöffnungen
ein, wo er deren Schnittkanten bedeckt und nach dem Aushärten des
Lacks die Beschichtung bildet.
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Die
Foliensiegel werden bei beiden Verfahren vorzugsweise auf die fertigen
Verschlussdeckel aufgebracht. Um im Falle einer Anwendung des zuletzt
genannten Herstellungsverfahrens eine mittige Positionierung der
Foliensiegel über
der zugehörigen Belüftungsöffnung jedes
Deckels trotz des relativ geringen Öffnungsquerschnitts und damit
der verhältnismäßig schlechten
Erkennbarkeit der Belüftungsöffnung sicherzustellen,
sieht in diesem Fall eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
vor, dass in einer vorgegebenen Beziehung zu der Belüftungsöffnung eine
Markierung auf den Deckel aufgedruckt wird, zweckmäßig in Form
eines die Belüftungsöffnung umgebenden
farbigen Punktes mit kreisförmigem
Umriss. Diese Markierung kann in einer zum Aufbringen der Foliensiegel
dienenden Vorrichtung auf optischem Wege erkannt werden, um den
Deckel dann in einer gewünschten
Drehstellung anzuhalten, in der sich die Belüftungsöffnung genau unterhalb des
aufzubringenden Foliensiegels befindet.
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Wie
bei den aus der
DE
20 2004 007 079 U1 und der
WO 2005/108233 A1 bekannten
Deckeln sieht eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
vor, dass die mit dem Foliensiegel verschlossene Belüftungsöffnung in
radialer Richtung des Deckels zwischen einem äußeren Rand der Klickblase und
einem erhöhten,
auf der Unterseite mit einem Dichtungsmaterial versehenen Dichtungsrand
des Verschlussteils der Deckel angeordnet ist, vorzugsweise innerhalb
eines ringförmigen
Abschnitts des Verschlussdeckels, der den Nutgrund einer zwischen dem äußeren Rand
der Klickblase und dem Dichtungsrand angeordneten flachen Ringnut
bildet. Bei nach oben gewölbter
unbelasteter Klickblase ist dieser Nutgrund im Wesentlichen parallel
zu den Ebenen, die von der ebenen Oberseite des erhöhten Dichtungsrandes
des Deckels bzw. von der Unterkante des Randteils aufgespannt werden.
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Der
Durchmesser der Belüftungsöffnung beträgt zweckmäßig zwischen
1 mm und 1,5 mm, was einerseits nach dem Abziehen des Foliensiegels
ein Eindringen von Verunreinigungen und Keimen durch die Belüftungsöffnung weitgehend
verhindert und andererseits eine schnelle Zufuhr von genügend Umgebungsluft
in den Behälter
ermöglicht,
um den dort herrschenden Unterdruck schnell auszugleichen.
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Wenn
die Druckdifferenz zwischen dem im Behälterinneren herrschenden Unterdruck
und dem äußeren Umgebungsdruck
0,2 bis 0,3 bar übersteigt, wobei
diese Druckdifferenz vom Durchmesser des Deckels abhängig und
zum Beispiel durch Veränderung
der Dicke des Deckels sowie anderer Parameter in gewissen Grenzen
einstellbar ist, wird die Klickblase vom Umgebungsdruck in ihre
eingezogene Stellung gedrückt,
in der sie unter Vorspannung steht. Wenn der Unterdruck beim erstmaligen Öffnen des Deckels
entlastet wird und genügend
Umgebungsluft in den Behälter
einströmt,
schnellt die Klickblase nach oben, wobei ein deutlich hörbarer Klicklaut
erzeugt wird.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, ein
Siegel zu verwenden, das sich nach dem Abziehen wieder über der
Belüftungsöffnung am
Deckel festkleben lässt,
um ein Eindringen von Verunreinigungen und Keimen durch die Belüftungsöffnung ins
Innere des Behälters
so weit wie möglich
zu unterbinden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Foliensiegel
einen auf der Oberseite des Deckels auf den Rand der Belüftungsöffnung aufgesiegelten
Siegelteil und eine einstückig
mit dem Siegelteil verbundene Grifflasche auf, die einseitig über den
bevorzugt im Wesentlichen kreisförmigen
Siegelteil übersteht,
wobei ihre Mittelachse zweckmäßig im Wesentlichen
senkrecht zu einem durch die Belüftungsöffnung verlaufenden
Deckelradius ausgerichtet ist. Auf diese Weise kann das Foliensiegel
in einer Richtung abgezogen werden, die seitlich an der Klickblase
vorbei verläuft,
so dass diese beim Abziehen nicht von den mit der Grifflasche im
Eingriff stehenden Fingern des Verbrauchers verdeckt wird.
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Das
Foliensiegel selbst besteht vorzugsweise aus einer gasdichten Aluminiumfolie,
die um die kreisförmige
Belüftungsöffnung herum
mit dem Deckel verbunden ist, und zwar auf einer Fläche, deren Radius
ein Mehrfaches des Radius der Belüftungsöffnung beträgt.
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Um
das Foliensiegel mit dem Deckel zu verbinden, wird es vorzugsweise
auf seiner dem Deckel zugewandten Unterseite mit einem kunststoffhaltigen Lack
beschichtet, der mit einem entsprechenden, auf die Außenseite
des Deckels aufgebrachten kunststoffhaltigen Lack verschmilzt, wenn
das auf den Deckel aufgelegte Foliensiegel im Bereich seines Siegelteils
kurzzeitig auf eine die Schmelztemperatur des Lacks übersteigende
Temperatur erwärmt
und dabei gegen den Deckel angepresst wird. Dabei können die
Siegelfolie bzw. die Außenseite
des Deckels entweder ganzflächig
oder nur partiell in den zu versiegelnden Bereichen mit dem Lack
beschichtet werden, wobei im zuerst genannten Fall allerdings nur der
Siegelteil erwärmt
und gegen den Deckel angepresst werden darf. Alternativ kann jedoch
auch ein Heißkleber
verwendet werden.
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Um
das Ergreifen der Grifflasche des Foliensiegels zu erleichtern,
kann die Grifflasche mit einer Einprägung versehen werden, die bewirkt,
dass ihr vom Siegelteil abgewandte hinterer Rand etwas nach oben über die
Deckeloberfläche übersteht.
Alternativ oder zusätzlich
kann zu demselben Zweck auch der Verschlussteil des Deckels in der
Nähe der
Belüftungsöffnung mit
einer kleinen eingeprägten
Hochwölbung
versehen werden.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine Oberseitenansicht eines erfindungsgemäßen Verschlussdeckels;
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2:
eine Schnittansicht durch den gesamten Verschlussdeckel entlang
der Linie A-A aus 1;
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3:
eine Schnittansicht durch einen Teil des Verschlussdeckels entlang
der Linie B-B aus 1;
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4:
eine stark vergrößerte Schnittansicht des
Ausschnitts C in 3;
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5:
eine teilweise weggebrochene Schnittansicht durch einen mit dem
Verschlussdeckel verschlossenen Behälter;
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6:
eine Ansicht entsprechend 4, jedoch
mit teilweise geöffnetem
Verschlussdeckel;
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7:
eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines modifizierten Verschlussdeckels;
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8:
eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines anderen modifizierten
Verschlussdeckels;
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9:
eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines weiteren modifizierten
Verschlussdeckels;
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10:
eine Schnittansicht durch einen als Schraubdeckel ausgebildeten
erfindungsgemäßen Verschlussdeckel;
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11:
eine teilweise weggebrochene Schnittansicht durch einen mit dem
Schraubdeckel verschlossenen Behälter.
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Die
in der Zeichnung dargestellten Verschlussdeckel 2 für einen
Behälter 4,
zum Beispiel ein Senf- oder Mayonnaiseglas (1 bis 9) oder
ein Konservenglas (10 und 11), bestehen
im Wesentlichen aus einem einstückig
aus Metallblech hergestellten Deckelkörper 6 mit einem Verschlussspiegel 8 und
einem einseitig über
den Verschlussspiegel 8 überstehenden Randteil 10,
einem angrenzend an einen Übergang 12 zwischen
dem Verschlussspiegel 8 und dem Randteil 10 auf
der Unterseite eines erhöhten
Dichtungsrandes 14 des Verschlussspiegels 8 ringförmig angeformten
Dichtungsmaterial 16, sowie einem auf der Oberseite des
Verschlussspiegels 8 angebrachten Foliensiegel 18,
das eine den Verschlussspiegel 8 durchsetzende Belüftungsöffnung 20 verschließt.
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Der
Verschlussspiegel 8 weist in seiner Mitte eine sogenannte
Klickblase 22 auf, die aus drei aufeinanderfolgenden konzentrischen
Abschnitten 24, 26, 28 des Verschlussspiegels 8 besteht,
einem kreisförmigen
inneren Abschnitt 24, einem ringförmigen mittleren Abschnitt 26 und
einem ringförmigen äußeren Abschnitt 28.
Von diesen Abschnitten 24, 26, 28 fluchtet
bei unbelastetem Deckel 2 der innere Abschnitt 24 im
Wesentlichen mit einer von der ebenen Oberseite des Dichtungsrandes 14 aufgespannten
Ebene E, während
der mittlere der beiden Abschnitte 26 unter einem flachen
Neigungswinkel von dieser Ebene E weg zum äußeren Abschnitt 28 hin geneigt
ist, der wiederum unter einem etwas größeren Neigungswinkel von der
Ebene E weg zum Grund 32 einer flachen Ringnut 30 geneigt
ist, die konzentrisch zu den drei Abschnitten 24, 26, 28 ist,
wobei ihre innere Flanke von den beiden Abschnitten 26, 28 gebildet
wird. Wie am besten in den 1, 2, 6 und 10 dargestellt,
erstreckt sich die Ringnut 30 radial nach außen bis
zum Dichtungsrand 14, wobei ihr Nutgrund 32 bei
unbelastetem Deckel 2 (2 und 10)
etwa parallel zur Ebene E der Oberseite des Dichtungsrandes 14 ist.
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Wenn
der Verschlussdeckel 2 so auf einem zuvor befüllten Behälter 4 angebracht
worden ist, dass der Verschlussspiegel 8 die ebene Mundöffnung 34 des
Behälters 4 überspannt
und das Dichtungsmaterial 16 an der Unterseite des Dichtungsrandes 14 um
die Behälteröffnung 34 herum
auf dessen verdicktem Umfangsrand 36 aufliegt, und wenn dann
infolge eines Kondensierens von Dampf in einem Hohlraum 38 unterhalb
des Deckels 2 der Druck im Behälter 4 absinkt, bis
die Druckdifferenz zum Umgebungsdruck etwa 0,2 bis 0,3 bar beträgt, wird die
Klickblase 22 vom Umgebungsdruck zum Behälterinneren
hin in eine eingezogene Stellung gedrückt, wie in 5 und 11 dargestellt.
In dieser Stellung fluchtet der kreisförmige innere Abschnitt 24 im Wesentlichen
mit der Behälteröffnung 34,
während die
beiden ringförmigen
Abschnitte 26, 28 jeweils unter einem geringen
Neigungswinkel in Richtung der Ebene E aufeinander zu geneigt sind.
Der Nutgrund 32 der Ringnut 30 ist dann in Richtung
zur Deckelmitte hin ebenfalls unter einem geringen Neigungswinkel
von der Ebene E weg geneigt. Infolge der Verformung des Deckels 2 steht
die Klickblase 22 in diesem Zustand unter einer Vorspannung,
was zur Folge hat, dass sie beim erstmaligen Öffnen des Deckels 2 nach
oben schnellt, wobei ein deutlich hörbarer Klicklaut erzeugt wird.
Da der Druck im Behälter 4 jedoch nicht
nur beim erstmaligen Öffnen
des Deckels 2 ansteigen kann, sondern auch infolge einer
Undichtigkeit, wenn geringe Mengen Umgebungsluft zwischen dem Dichtungsrand 14 des
Deckels 2 und dem Umfangsrand 36 des Behälters 4 in
diesen eintreten, stellt die Klickblase 22 in ihrer eingezogenen
Stellung ein sichtbares Anzeichen für die Unversehrtheit der Abdichtung
des Behälters 4 dar.
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Die
mit dem Foliensiegel 18 verschlossene Belüftungsöffnung 20 weist
einen Durchmesser von 1,5 Millimeter auf und ist in Bezug zur Klickblase 22 exzentrisch
etwa mittig auf dem Grund 32 der Ringnut 30 angeordnet,
das heißt
etwa in der Mitte zwischen einem äußeren Rand 40 der
Klickblase 22 und einer zum Dichtungsrand 14 hin
ansteigenden Nutflanke 42, so dass sich das Foliensiegel 18 im
Wesentlichen vollständig
innerhalb der Ringnut 30 befindet, die Klickblase 22 jedoch
nicht überlappt.
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Das
aus einer Aluminiumfolie hergestellte Foliensiegel 18 besteht
im Wesentlichen aus einem Siegelteil 44, der etwa kreisförmig ausgebildet
ist, den Rand der Belüftungsöffnung 20 allseitig überdeckt
und ganzflächig
auf der Oberseite des Verschlussspiegels 8 befestigt ist,
sowie einer quadratischen oder rechteckigen Grifflasche 46,
die einstückig
mit dem Siegelteil 44 verbunden ist und einseitig über diesen übersteht.
Um zu vermeiden, dass die zum Abziehen des Foliensiegels 18 zwischen
zwei Fingern gehaltene Grifflasche 46 über die Klickblase 22 bewegt
werden muss, wobei diese durch die Finger verdeckt wird, ist die
durch den Siegelteil 44 und die Grifflasche 46 verlaufende
Mittelachse 50 des Foliensiegels 18 im Wesentlichen
senkrecht zu einem Radius R durch die Belüftungsöffnung 20 ausgerichtet.
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Zur
gas- und flüssigkeitsdichten
Befestigung des Foliensiegels 18 ist dieses auf seiner
dem Deckel 2 zugewandten Unterseite mit einer Schicht 52 aus einem
Lack beschichtet, der fein dispergierten Kunststoff, z.B. Polypropylen,
enthält.
Die Außenseite
des Deckelkörpers 6 ist
mit einer Schicht 54 aus demselben Lack beschichtet. Auf
diese Weise können
die beiden Lackschichten vor dem Anbringen des Deckels 2 auf
dem Behälter 4 miteinander
verschmolzen werden, wenn das mit dem Siegelteil 44 über der Belüftungsöffnung 20 positionierte
Foliensiegel 18 im Bereich des Siegelteils 44 über einen
Zeitraum von 200 bis 300 ms auf eine Temperatur von 200 bis 250°C erwärmt und
dabei gegen den Deckel 2 angepresst wird.
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Diese
Art der Versiegelung eignet sich sowohl für eine Heiß- und Kaltabfüllung des Behälterinhalts,
mit oder ohne thermische Nachbehandlung, Pasteurisation bis 100°C und/oder
Sterilisation bis 125°C.
Bei Produkten ohne thermische Nachbehandlung könnte die Befestigung des Foliensiegels 18 auch
auf andere Art erfolgen, zum Beispiel mittels eines Klebers, vorzugsweise
eines Heißklebers.
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Um
beim Öffnen
eines Verschlussdeckels 2 das Ergreifen der Grifflasche 46 des
Foliensiegels 18 zu erleichtern, weist diese eine über ihre
Unterseite überstehende
Einprägung 52 auf,
die das freie hintere Ende 54 der Grifflasche 46 im
Abstand vom Nutgrund 32 hält (3).
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Um
zu vermeiden, dass im Falle einer Lagerung von mit Nahrungsmitteln
und insbesondere mit Sauerkonserven, wie Gurken oder Kohl, gefüllten Behältern 4 über einen
längeren
Zeitraum eine die Belüftungsöffnung 20 umgebende
unbeschichtete Schnittkante 66 im Verschlussteil 8 der
aus Metallblech und insbesondere aus Weißblech hergestellten Verschlussdeckel 2 Korrosionserscheinungen
zeigt, wird die Schnittkante 66 nach dem Ausstanzen der Belüftungsöffnung 20 im
Verschlussteil 8 mit einem Lack 68 beschichtet,
um das Metall des Deckels 2 vor einem Kontakt mit den Nahrungsmitteln
zu schützen.
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Bei
dem in 4 dargestellten Verschlussdeckel 2 wird
dieser zur Schnittkantenversiegelung dienende Lack 68 nach
dem Ausstanzen der Belüftungsöffnungen 20 aus
den fertig bedruckten und lackierten Deckeln 2 oder aus
einer zur Herstellung der Deckel 2 dienenden fertig bedruckten
und lackierten Blechtafel durch ein elektrochemisches Tauchlackierverfahren
auf die beim Ausstanzen der Belüftungsöffnungen 20 um
diese herum erzeugten Schnittkanten 66 aufgebracht. Dazu
werden die gestanzten Deckel 2 bzw. Blechtafeln kathodisch
tauchlackiert, indem sie in ein Tauchbad aus einer Dispersion eines
Bindemittels, wie eines Epoxidharzes, und Pigmenten in Wasser und
mit Wasser mischbaren organischen Lösemitteln eingetaucht werden
und indem dann ein Gleichspannungsfeld zwischen den Deckeln 2 bzw. Blechtafeln
und einer Gegenelektrode angelegt wird. Auf diese Weise kann das
Bindemittel aus dem Tauchbad als Film an den Schnittflächen 66 abgeschieden
werden, während
auf den bereits zuvor bedruckten und lackierten Oberflächen der
Verschlussdeckel 2 bzw. Blechtafeln infolge der Isolierung
durch die Lackschicht 54 und die Druckfarbe ein Stromfluss in
das Tauchbad verhindert wird und damit keine Abscheidung von Tauchlack
erfolgt. Nach der Entnahme der Verschlussdeckel 2 bzw.
Blechtafeln aus dem Bad werden die Verschlussdeckel 2 bzw.
Blechtafeln in einem Wärmeofen
thermisch behandelt, um den auf den Schnittflächen 66 abgeschiedenen
Film durch Bildung untereinander dreidimensional vernetzter Kettenmoleküle des Bindemittels
zu einer geschlossenen, fest an den Schnittflächen 56 haftenden
Schicht aus dem Lack 58 auszuhärten.
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Um
das erstmalige Öffnen
des gasdicht mit dem Deckel 2 verschlossenen Behälters 4 (5 und 11)
zu erleichtern, wird zuerst das Foliensiegel 18 abgezogen,
bevor der Deckel 2 vom Behälter 4 abgehoben (6)
bzw. losgeschraubt wird. Zum Abziehen des Foliensiegels 18 wird
die Grifflasche 46 mit zwei Fingern ergriffen und in Richtung
des Pfeils P in 1 abgezogen, bis Umgebungsluft
durch die Öffnung 20 in
den Hohlraum 38 im Behälter 4 eintritt und
der Unterdruck im Behälterinneren
beseitigt wird. Dabei schnellt die mitten im Blickfeld des Verbrauchers
befindliche Klickblase 22 für ihn sichtbar und mit einem
deutlichen Klicklaut gut hörbar
nach oben, so dass die Aufrechterhaltung der Dichtheit des Verschlusses
bis zu diesem Zeitpunkt für
den Verbraucher sowohl akustisch als auch visuell deutlich erkennbar
wird. Anschließend
kann der Deckel 2 mühelos
vom Behälter 4 abgenommen
werden.
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Dort,
wo der Deckel 2, wie in den 1 bis 8 dargestellt,
einen zum Beispiel als Trinkglas verwendbaren Behälter 4 mit
einem verdickten oberen Öffnungsrand 36 verschließt, wird
er auf dem Behälter 4 von
einer nach innen über
den Randteil 10 überstehenden
Sicke oder Einprägung 56 festgehalten,
die den verdickten Rand 36 hintergreift und von außen gegen
seine Unterseite angepresst wird, wie am besten in 5 dargestellt.
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Die
Sicke 56 kann dort als durchgehende, um den Randteil 10 umlaufende
Umfangssicke ausgebildet sein, wie in den 2, 6 und 8 dargestellt,
oder in Form von mehreren, zum Beispiel je nach Deckeldurchmesser
fünf bis
sieben in gleichen Abständen
um den Umfang herum verteilten Einzelsicken 56, wie in
den 7 und 9 dargestellt, wobei das Letztere
das Abheben des Deckels 2 erleichtert.
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Um
die Gefahr von Schnittverletzungen am freien unteren Ende des Randteils 10 zu
minimieren, ist dieses Ende entweder nach innen oder nach außen eingerollt,
wie zum Beispiel in 2 und 5 bzw. 7 und 9 bei 58 dargestellt.
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Dort,
wo der Deckel 2, wie in den 10 und 11 dargestellt,
als Schraubdeckel ausgebildet ist und mit mehreren, über die äußere Umfangsfläche des Öffnungsrandes 36 des
Behälters 2 überstehenden,
unter einem flachen Winkel zur Ebene E geneigten Gewinderippen 60 auf
der Außenseite
des Randes 36 in Eingriff tritt, ist er in bekannter Weise
am freien unteren Stirnende seines Randteils 10 mit einer
radial nach innen überstehenden
umlaufenden Bördelung 62 versehen.
Um den Deckel 2 auf dem Behälter 4 festzuhalten,
ist die Bördelung 62 in
ihrer Oberseite ebenfalls in bekannter Weise mit einer der Anzahl
der Gewinderippen 60 des Behälters 2 entsprechenden
Anzahl von im Winkelabstand voneinander angeordneten Sicken oder
Einprägungen 64 versehen,
wodurch die Bördelung 62 an
diesen Stellen etwas flacher ist und weiter nach innen übersteht. Beim
Aufsetzen des Schraubdeckels 2 auf den Öffnungsrand 36 des
Behälters 2 treten
diese Sicken 64 jeweils zwischen zwei benachbarten Gewinderippen 60 hindurch
und werden beim anschließenden
Festschrauben des Deckels 2 von außen gegen die Unterseite einer
darüber
befindlichen Gewinderippe 60 angepresst.