-
Üblicherweise
bestehen Reisekissen aus einem gefüllten Hohlraum, der unterschiedlich
geformt und unterschiedlich gefüllt
sein kann. Ein solches Kissen wird zur Stützung des Körpers meist im Zusammenhang
mit der Kopf- bzw. Rückenlehne
einer Sitzgelegenheit bzw. einer seitlichen Begrenzung (z.B. einer
Fensterscheibe im Zug) verwendet. Mit dem Einsatz eines herkömmlichen
Kissens wird zwar der direkte Kontakt des Kopfes zur Fläche, an
die sich der Reisende anlehnt, gedämpft, so dass durch das Verkehrsmittel
ausgelöste
Erschütterungen
abgemildert werden. Der Entspannungseffekt – und damit die Voraussetzung
für einen
erholsamen Schlaf – hängt für viele
Menschen jedoch auch mit der Möglichkeit
zusammen, das Gewicht des Kopfes nach der ersten Positionierung
nicht mehr bewusst in der gewählten
Haltung beibehalten zu müssen.
-
Mit
herkömmlichen
Reisekissen ist dieses Ziel nur schwer zu erreichen. Bei einem durchgehenden
Kissen mit einem Hohlraum, das üblicherweise im
Nacken-/Kopfbereich platziert wird, wird bei der Nutzung ein Teil
der Füllung
zusammengedrückt,
so dass der Kopf bzw. der Nacken nach vorn gedrückt wird. Eine Fixierung des
Kopfes durch die verbleibende Füllung
findet i.d.R. nicht statt. Bei der Nutzung eines U-förmigen Kissens
wird dieses üblicherweise um
den Nacken gelegt. Der Abstand zwischen Kopf und Kissen bleibt jedoch
so groß,
dass der Kopf trotzdem seitlich wegknicken kann. Wenn der Reisende keine
Möglichkeit
hat, seinen Kopf in der normalen Sitzposition anzulehnen, wird er – soweit
möglich – auf andere
Positionen ausweichen, die dies erlauben. Nicht immer ist jedoch
eine seitliche Begrenzung des Sitzes vorhanden.
-
Sobald
nach der ersten Positionierung des Kopfes mit Hilfe eines herkömmlichen
Kissens ansatzweise ein Entspannungseffekt eintritt und – bedingt
durch die sich entspannende Hals- und Nackenmuskulatur – der Kopf
zur Seite knickt, wird dies i.d.R. als unangenehm empfunden, der
Reisende muss diese Muskeln wieder anspannen, um seinen Kopf erneut
in eine passende Position zu bringen. Eine dauerhafte Entspannung
ist auf diesem Weg nur schwer zu erreichen.
-
Die
Aufgabe der Erfindung ist es nun, den Kopf des Reisenden in der
normalen Sitzposition so stabil zu fixieren, dass der Kopf nur zu
Anfang einmal positioniert werden muss und sich danach die betroffenen
Muskeln entspannen können.
Gleichzeitig sollen mögliche
Erschütterungen
gedämpft
werden. Die Fixierung des Kopfes soll individuell und einfach einzurichten
sein, so dass der Reisende in jedem Fall eine angenehme Entspannungsposition
finden kann.
-
Diese
Aufgaben werden durch einen Gegenstand mit den im Anspruch 1 aufgeführten Merkmalen
gelöst.
-
Mit
Hilfe eines Kissens mit zwei Kissenkammern, das in der normalen
Sitzposition hinter dem Kopf positioniert wird, kann der Kopf seitlich
fixiert werden. Das verbindende Zwischenteil ist dabei deutlich
schmaler als die Kopfbreite, so dass die Innenseiten der Kissenkammern
bereits eine Polsterung des Kopfes bewirken und so eine Dämpfung von Erschütterungen
erreichen. Dabei kann der Reisende, je nach individueller Kopfbreite
und den Gegebenheiten der Lehne, das Kissen höher oder niedriger positionieren,
bis eine angenehme und stabile Haltung erreicht ist.
-
Zur
Fixierung der Kopfposition reicht schon ein relativ geringes Kissenvolumen
aus. Da die Füllung
nur während
der Nutzung erforderlich ist, könnte die
Reisetauglichkeit darüber
hinaus noch erhöht werden,
wenn der Reisende die Kissenkammern selbst befüllt, z.B. mit Luft oder mitgeführten Textilien. Dies
hätte den
weiteren Vorteil, dass der Nutzer den Füllungsgrad selbst bestimmen
und für
sich angenehm einrichten kann.
-
In
vielen Fällen
reicht der Druck des Kopfes auf das Zwischenteil bereits aus, um
das Reisekissen in der eingerichteten Position zu fixieren. Ist
der Neigungswinkel der Kopfstütze
jedoch hierfür
nicht ausreichend (z.B. bei Autorücksitzen) oder besteht aus anderen
Gründen
die Notwendigkeit, das Kissen darüber hinaus zu fixieren, kann
das Kissen über
eine zusätzliche
Haltevorrichtung an der Lehne befestigt werden.
-
Das
Grundmodell der Erfindung wird anhand der 1-4 erläutert. Ein
Ausführungsbeispiel mit
Haltevorrichtung bei separaten Kopfstützen wird anhand der 5-7 dargestellt.
Es zeigen:
-
1 Grundmodell
des Reisekissens in der Frontalansicht
-
2 Grundmodell
im Querschnitt
-
3 das
positionierte Reisekissen in der Frontalansicht
-
4 das
positionierte Reisekissen bei durchgehender Kopf-/Rückenlehne
in der Seitenansicht
-
5 das
Reisekissen mit rückseitiger
Klettfläche
in der Frontalansicht
-
6 längenvariabler
Haltegurt mit Klettfläche
in der Frontalansicht
-
7 das
positionierte Reisekissen bei separater Kopflehne in der Frontalansicht
-
Das
dargestellte Grundmodell besteht aus zwei Kissenkammern 1,
verbunden mit einem Zwischenteil 2. Der Kopf des Reisenden
wird durch die beiden Kammern seitlich fixiert, das Kissen wird durch
den Druck des Kopfes auf die durchgehende Lehne 3 in dieser
Position gehalten.
-
Als
Beispiel für
eine flexible Haltevorrichtung für
den Einsatz bei separaten Kopflehnen befindet sich an der Rückseite
des Zwischenteils 2 eine Klettverschlussfläche 4,
deren Gegenstück 5 auf
einem längenverstellbaren
Gurt 6 mit Verschluss 7 angebracht ist. Der Gurt
wird um eine separate Kopfstütze 8 gelegt,
an der Rückseite
geschlossen und die Länge
eingestellt. Mit Hilfe des Klettverschlusses 4/5 wird
anschließend
das Zwischenteil 2 des Reisekissens auf dem Gurt befestigt.
-
Ausgehend
vom Grundmodell sind diverse Varianten denkbar.
-
Die
Füllung
der Kissenkammern kann bereits bei der Herstellung des Kissens erfolgen,
aber auch eine Befüllung
durch den Reisenden selbst, z.B. durch Luft oder mitgeführte Textilien,
ist praktikabel und trägt
dazu bei, das Volumen im ungenutzen Zustand zu verringern. Zudem
kann der als angenehm empfundene Füllungsgrad in den beiden letztgenannten
Fällen
vom Reisenden selbst bestimmt werden. Zusätzlich ist eine Variante denkbar,
in der auch das verbindende Zwischenteil mit einer geringen Polsterung
versehen ist, um den Dämpfungseffekt, der
im Grundmodell durch die Kissenkammern entsteht, noch zu erhöhen.
-
Die
Form des Kissens kann variieren, so kann sie anstatt zweier Quadrate
als Kissenkammern auch eine abgerundete oder sonstige individuelle Form
erhalten, z.B. die Form eines Logos eines Lizenznehmers.
-
Außerdem sind
bzgl. der Größe Varianten
für verschiedene
Kopfgrößen denkbar.
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit
besteht darin, die Weite des Zwischenteils – bspw. mit Hilfe eines Klettverschlusses
auf der Rückseite – individuell
anzupassen.
-
Grundsätzlich ist
bzgl. des Materials anzustreben, dass die äußerste Schicht des Kissens
angenehm im Hautkontakt ist und das Kissen vom Reisenden selbst
gereinigt werden kann (z.B. durch die Verwendung waschbarer Textilien
und einer entsprechenden Füllung).
In Abhängigkeit
von der Art bzw. dem Mechanismus der Füllung (z.B. bei aufblasbaren
Kissenkammern) kann eine zusätzliche
Kissenhülle
erforderlich sein, die den o.g. Kriterien entspricht.
-
Die
Fixierung des Kissens bzgl. der Lehne kann – wie im Ausführungsbeispiel
des Grundmodells dargestellt – durch
den Druck, den das Eigengewicht des Kopfes auf eine geneigte Lehne
(Neigungswinkel von > 0° bis 90°) auslöst, gehalten
werden. Alternativ dazu kann die Fixierung des Kissens an der Rücken-/Kopflehne
der Sitzgelegenheit auch durch andere Mittel wie bspw. Klettverschlüsse direkt
an der Lehne oder an einer speziellen – fest am Sitz installierten
oder vom Reisenden selbst flexibel angebrachten – Kissenhalterung erfolgen.