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Die
Erfindung betrifft eine Vorkeimbox mit einem Oberteil und einem
Unterteil, die jeweils einen Boden und davon aufrecht abragende
Wandelemente aufweisen, wobei die Abmessungen von Ober- und Unterteil
derart miteinander korrespondieren, dass das Oberteil und das Unterteil
unter Bildung einer geschlossenen Box zusammenschiebbar sind.
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Derartige
Boxen finden im täglichen
Leben häufig
Verwendung für
den Transport und die Lagerung von unterschiedlichen Gütern. Dabei
werden die Güter
in das Unterteil der Box eingebracht, und anschließend wird
die Box mit dem Oberteil verschlossen. Die so geformte geschlossene
Box verhindert das Eintreten von Fremdkörpern und den Verlust der beinhalteten
Güter,
so dass diese Box gut für
Transport und Lagerung geeignet ist. Aufgrund des günstigen
Verhältnisses
von Gewicht und Stabilität
werden derartige Boxen häufig
aus Pappkarton gefertigt.
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Nachteilig
wird bei diesem Stand der Technik angesehen, dass die Boxen lediglich
einen Transport- und Aufbewahrungszweck erfüllen. Insbesondere bei dem
Transport und der Lagerung von Keimgut ist wichtig, dass das Keimgut
bereits vor dem Einbringen in die Erde unter speziellen Temperatur-
und Lichtbedingungen vorkeimen kann, um eine frühere Ernte zu Erreichen. Daher
ist nach dem Transport ein Umpacken des Keimguts in besondere Boxen
für das vorkeimen
notwendig. Dies kann einerseits zu Beschädigungen des Saatguts führen und
andererseits müssen
zusätzliche
Boxen bereitgestellt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorkeimbox der eingangs
genannten Art zur Verfügung
zu stellen, die sowohl für
Transport und Lagerung des Saatguts wie auch für das Vorkeimen benutzt werden
kann.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Wandelemente von Oberteil und Unterteil Öffnungen aufweisen.
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Der
Erfindung liegt somit die Überlegung
zugrunde, eine Transportbox so mit Öffnungen auszuführen, dass
Ober- und Unterteil zusätzlich
zum Vorkeimen genutzt werden können.
Für das
Vorkeimen ist wichtig, dass das Keimgut, insbesondere Knollenfrüchte wie
Kartoffeln, gleichmäßig auf
dem Ober- und Unterteil verteilt wird, was die Packdichte des Keimguts
verringert. Dies verbessert die für den Vorkeimprozess wichtige
Luftzufuhr und stellt darüber ei ne
gleichmäßige Temperaturverteilung
sicher. Zusätzlich
wird das Keimgut wesentlich besser dem Licht ausgesetzt, da es sich
gegenseitig wenig beschattet. Die Öffnungen in den Wandelementen
verbessern sowohl Lichteinfall wie auch Luftzufuhr weiter und erleichtern
so das Vorkeimen. Da die Öffnungen
die Stabilität
der Box nicht beeinträchtigen,
ist sie auch für
Transport und Lagerung nutzbar.
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In
Ausgestaltung der Erfindung können
die Öffnungen
von Oberteil und Unterteil miteinander korrespondieren und sich
in der zusammengeschobenen Box überdecken.
Somit ist während
des Transports eine ausreichende Belüftung sichergestellt. Da schon
in der geschlossenen Box Licht und Luft leicht das Keimgut erreichen
kann der Vorkeimprozess bereits während des Transports begonnen werden.
Dabei können
sich die Öffnungen
des Ober- und Unterteils im zusammengeschobenen Zustand auch nur
teilweise überdecken,
so dass eine Belüftung
in der geschlossenen Box sichergestellt ist, während große Öffnungen des Ober- und Unterteils das
Vorkeimen besonders begünstigen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Fläche der Öffnungen zwischen 15 % und
35 %, insbesondere etwa 25 % der Fläche der Wandelemente. Dieses
Verhältnis
stellt einerseits die Stabilität
der Wandelemente und damit der Box insgesamt sicher und sorgt außerdem dafür, dass
die Öffnungen eine
ausreichende Luft- und Lichtzufuhr für das Vorkeimen gewährleisten.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen Öffnungen eine längliche
Form auf, deren Breite insbesondere kleiner als 25 mm ist. Damit
sind die Öffnungen
optimal an das Keimgut, insbesondere Kartoffeln, angepasst, die
für die
Verwendung als Saatkartoffeln üblicherweise
eine runde oder ovale Form aufweisen und deren Durchmesser üblicherweise
zwischen 25 mm und 55 mm liegt. Damit ist es nicht möglich, dass
das Keimgut durch die Öffnungen aus
der Box herausfallen kann, während
die länglichen Öffnungen
eine gute Luft- und Lichtzufuhr gewährleisten. Zusätzlich stellen
die Langlöcher
die Stabilität
der Box bei gleichzeitig großem
Flächenanteil
der Öffnungen
an den Wandelementen sicher. Auch eine Kombination verschiedener Öffnungsformen
ist möglich.
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Insbesondere
können
die länglichen Öffnungen
parallel zu einander ausgerichtet sein und sich mit einer Neigung
gegenüber
der Höhenrichtung
von Ober- und Unterteil erstrecken. Somit ist sichergestellt, dass
Beim Vorkeimen Luft und Licht das gesamte Keimgut gleichmäßig erreichen,
da durch die verringerte Füllhöhe wenigstens
der obere Teil der Öffnungen
nicht verdeckt sein kann. Auch kann die Stabilität der Box, insbesondere bei
strukturiertem Material der Wandelemente gesteigert werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Oberteil und/oder
das Unterteil zusätzlich wenigstens
eine Stütze
aufweisen, die sich zwischen gegenüberliegenden Wandelementen
erstreckt und eine Aufstellfläche
für einen
Bo den bildet. Dadurch wird sichergestellt, dass auch bei geringem
Platzangebot durch das Stapeln von Ober- und Unterteil ein optimales
Vorkeimen gewährleistet
ist, da die Licht- und Luftzufuhr durch die seitlichen Öffnungen
gewährleistet
bleibt. Ein weiterer Vorteil der Stütze ist, dass sich das Keimgut
beim Transport nicht so stark bewegen kann, so dass Beschädigungen
des Keimguts zuverlässig
vermieden werden können.
Dies gilt insbesondere für
bereits vorgekeimtes Keimgut, da die Keime leicht abbrechen können. Bei
der Ausgestaltung der Stütze
ist zu beachten, dass die Stütze die
Zufuhr von Luft und Licht an das Keimgut durch Aussparungen oder
die Verwendung eines durchlässigen
Materials ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
die Wandelemente des Ober- und Unterteils die gleiche Höhe auf weisen.
Dementsprechend ist ein Stapeln der Ober- und Unterteile besonders einfach möglich, da
beim Stapeln nicht zwischen verschiedenartigen Teilen unterschieden
werden muss. Zusätzlich
ist sichergestellt, dass Luft- und Lichtzufuhr
für das
Keimgut in Ober- und Unterteilen immer gleichmäßig gut sind. Beim Transport
wir die Stabilität
durch die vollständige Überdeckung
der Wandelemente erhöht.
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Auch
die Böden
von Oberteil und Unterteils können Öffnungen
aufweisen, wodurch die Belüftung des
Keimguts weiter verbessert wird. Da diese Öffnungen vom Keimgut beschattet
sind und nur begrenzt der Lichtzufuhr dienen, können sie verglichen mit den Öffnungen
in den Wandelementen klein gewählt
sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung können das Ober- und Unterteil jeweils
aus einem gestanzten und gefalzten Materialbogen, insbesondere aus
Pappkarton oder Kunststoff, gefertigt sein. Ober- und Unterteil
sind somit besonders einfach herstellbar, wobei die einzelnen Elemente
des Materialbogens beispielsweise durch Heften oder Kleben aneinander
befestigt werden. Die Verwendung von Pappkarton oder Kunststoff
ist dabei besonders vorteilhaft, da diese Werkstoffe bei geringem
Gewicht eine hohe Festigkeit aufweisen und gleichzeitig leicht zu
bearbeiten sind. Das Transportgewicht wird durch das geringe Eigengewicht
der Box nur minimal vergrößert. Der
Pappkarton bietet den zusätzlichen
Vorteil, dass er vollständig
recycelt oder auch kompostiert werden kann.
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Insbesondere
kann ein erstes Paar von gegenüberliegenden
Wandelementen von Ober- und/oder Unterteil an ihren Seitenrändern Befestigungslaschen
aufweisen, um die Wandelemente mit einem zweiten Paar von benachbarten
Wandelementen zu verbinden, und dass die Befestigungslaschen Ausstanzungen
besitzen, welche mit den Öffnungen in
dem zweiten Paar Wandelemente korrespondieren. Somit wird die Zufuhr
von Luft und Licht durch die Befestigungslaschen nicht beeinträchtigt.
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Auch
kann das zweite Paar von Wandelementen jeweils an seine dem Boden
gegenüberliegenden
Rand eine Umschlaglasche tragen, die unter Bildung einer Tasche,
in welche die Befestigungslaschen steckbar sind, in Richtung des
Bodens umschlagbar ist und mittels einer Zunge, die mit einer Aussparung
im Boden in Eingriff bringbar ist, fixiert werden kann, wobei die
Befestigungslaschen Ausstanzungen aufweisen, die mit Öffnungen
in dem zweiten Paar Wandelemente korrespondieren. Dies vereinfacht
die Herstellung des Ober- und Unterteils dahingehend, dass diese
ausschließlich
durch das Falten der Wandelemente und der Laschen sowie das Einstecken
der Zungen in die Aussparungen hergestellt werden können. Die
Befestigungslaschen werden dabei zwischen Wandelementen und Umschlaglaschen
gehalten, so dass kein Klebstoff oder anderweitige Fixierungen notwendig
sind. Wichtig ist, dass alle Ausstanzungen an Befestigungslaschen und
Umschlaglaschen die Öffnungen
in dem zweiten Paar von Wandelementen überdecken.
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Schließlich können Befestigungslaschen vorgestanzte
Sicherungslaschen aufweisen, die mit den Öffnungen in dem zweiten Paar
Wandelemente korrespondieren und durch diese umschlagbar sind. Im
zusammengeschobenen Zustand können
Ober- und Unterteil auf besonders einfache Weise für den Transport
gegeneinander gesichert werden, indem die Sicherungslaschen eines
Ober- oder Unterteils durch die korrespondierende Öffnung des
jeweils anderen Teils umgeschlagen werden. Derartige Sicherungslaschen
sind lediglich für
einige überdeckende Öffnungen
notwendig, bei spielsweise nur für
das Ober- oder Unterteil, oder für
einzelne Öffnungen
von Ober- und Unterteil.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird auf die
Unteransprüche
sowie nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorkeimbox mit
Ober- und Unterteil in perspektivischer Darstellung
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2 eine
Draufsicht eines vorgestanzten und gefalteten Pappkartonbogens zur
Herstellung eines Unterteils der Vorkeimbox aus 1,
und
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3 eine
Draufsicht eines vorgestanzten und gefalteten Pappkartonbogens zur
Herstellung eines Oberteils der Vorkeimbox aus 1.
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Die 1 zeigt
eine Vorkeimbox 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Vorkeimbox 1 ist für den Transport und das Vorkeimen
von Keimgut, in diesem Fall Kartoffeln gleichermassen geeignet.
Die rechteckige Vorkeimbox 1 ist aus einem Oberteil 2 und
einem Unterteil 3 gebildet, die jeweils einen Boden 4 und
davon senkrecht abstehende Wandelemente 5, 6 aufweisen.
Die Abmessungen von Ober- 2 und Unterteil 3 korrespondieren
derart, dass sie unter Bildung der Box 1 zusammenschiebbar
sind. Die Wandelemente 5, 6 weisen jeweils korrespondierende Öffnungen 7, 8 auf,
die einander überdecken, wenn
das Oberteil 2 und das Unterteil 3 zusammengeschoben
sind. Die Höhe
der Wandelemente 5, 6 von Ober- 2 und
Unterteil 3 ist gleich groß, so dass sie sich zusammengeschoben
vollständig überdecken.
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Die
Fläche
der Öffnungen 7, 8 beträgt etwa 25
% der gesamten Fläche
der Wandelemente 5, 6 und setzt sich aus Rundlöchern 7 in
den Stirnwandelementen 5 und Langlöchern 8 in den Längswandelementen 5 zusammen.
Die Breite der Langlöcher 8 ist geringfügig kleiner
als 25 mm, wodurch einerseits die Kartoffeln nicht aus der Box 1 fallen
können
und andererseits viel Licht und Luft die Kartoffeln erreichen. Die
Langlöcher 8 sind
parallel zu einander ausgerichtet und erstrecken sich mit einer
Neigung zu der Höhenrichtung
der Box 1.
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Im
zusammengeschobenen Zustand kann die Box 1 besonders vorteilhaft
für den
Transport von in diesem Fall Kartoffeln genutzt werden. Für das Vorkeimen
können
die Kartoffeln gleichmäßig in dem Ober- 2 und
Unterteil 3 verteilt werden, wodurch die Füllhöhe jeweils
auf die Hälfte
reduziert wird. Luft und Licht erreichen die Kartoffeln von oben
sowie durch die seitlichen Langlöcher 8 und
die stirnseitigen Rundlöcher 7,
so dass auch in Randbereichen des Ober- 2 und Unterteils 3 eine
gute Beleuchtung und Belüftung
der Kartoffeln gegeben ist. Gleichzeitig stabilisieren die Langlöcher 8 die
Längswandelemente 5 durch ihre
besondere Form. Zusätzliche
Boxen, die entweder nur für
den Transport oder nur für
das Vorkeimen verwendet werden können,
entfallen.
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In
der 2 ist ein gestanzter und gefalzter Pappkartonbogen 9 zur
Herstellung des Unterteils 3 gezeigt. Zentrales Element
ist der rechteckige Boden 4, an den sich über eine
Faltkante 10 die Wandelemente 5, 6 anschließen. Der
Boden 4 weist entlang der Stirnseiten jeweils eine längliche
Aussparung 11 auf. Das Paar gegenüberliegender Längswandelemente 6 besitzt
an seinen Seitenrändern
Befestigungslaschen 12, die entlang von Faltkanten 13 faltbar
sind und über
eine runde Ausstanzung 7a verfügen, die mit den Rundlöchern 7 in
den Stirnwänden 5 korrespondiert.
Die Stirnwandelemente 5 weisen an ihre dem Boden gegenüberliegenden
Rand Umschlaglaschen 14 auf, die unter Bildung einer Tasche, in
welche die Befestigungslaschen 12 eingreifen können, entlang
einer Faltkante 15 umschlagbar und mittels einer Zunge,
die in die Aussparung 11 im Boden 4 eingreifbar
ist, fixierbar sind. Die Befestigungslaschen 12 verfügen über Austanzungen 7b,
die mit den Rundlöchern 7 in
den Stirnwänden 5 korrespondieren.
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Für die Fertigung
des Unterteils 3 aus dem Pappkartonbogen 9 werden
zunächst
die Befestigungslaschen 12 und anschließend die Längswandelemente 6 nach
oben gefaltet. Die Stirnwandelemente 5 werden ebenfalls
nach oben gefaltet, so dass sie an den Befestigungslaschen 12 anliegen. Abschließend werden
die Umschlaglaschen 14 unter Bildung einer Tasche nach
innen umgeschlagen und durch Einschieben der Zungen 17 in
die Aussparungen 11 gesichert, wobei die Befestigungslaschen
in den Taschen fixiert werden. Die Ausstanzungen 7a, 7b in
den Befestigungslaschen 12 und den Umschlaglaschen 14 überdecken
die Rundlöcher 7 der Stirnwandelemente 5.
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Das
Oberteil 2 wird auf die gleiche Weise aus einem ähnlichen
Pappkartonbogen 17 gefertigt, der in der 3 gezeigt
ist. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass zwei diagonal
gegenüberliegende
Befestigungslaschen 12a statt einer Ausstanzung an gleicher
Stelle umschlagbare Sicherungslachen 18 aufweisen. Die
Sicherungslachen 18 können
umgeschlagen werden und Ober- 2 und Unterteil 3 der Box 1 gegeneinander
sichern. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Rundlöcher 7 in
Ober- 2 und Unterteil 3 unterschiedlich hoch positioniert
sind.