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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Handgriff, insbesondere einen Zusatzhandgriff,
für eine
Handwerkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zahlreiche
Elektrowerkzeuge, wie z.B. Winkelschleifer und Bohrhämmer, sind
mit einem Zusatzhandgriff ausgestattet. Um zu vermeiden, dass Schwingungen,
die im Betrieb des Elektrowerkzeugs entstehen, über den Zusatzhandgriff auf
den Bediener übertragen
werden, sind Zusatzhandgriffe meist mit schwingungsdämpfenden
Mitteln versehen.
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Aus
DE 10 2004 017 761
A1 ist z.B. ein vibrationsgedämpfter Handgriff bekannt, welcher
ein starres Montageteil zum lösbaren
Verbinden mit dem Elektrohandwerkzeug und ein starres Griffteil
umfasst, wobei sich das Montageteil in das Griffteil erstreckt.
Zwischen dem Montageteil und dem Griffteil ist ein vibrationsdämpfendes
Material vorgesehen, sodass das Montageteil im Innern des Griffteils
in dem vibrationsdämpfenden
Material aufgenommen ist. Das Montageteil ist zusätzlich mit
Halteelementen versehen, welche dem Montageteil über das eingespritzte vibrationsdämpfende
Material in dem Griffteil einen ausreichenden Halt verleihen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einem Handgriff für eine Handwerkzeugmaschine
mit einem Griffelement und einem Befestigungselement, mit dem der Handgriff
an einem Gehäuse
einer Handwerkzeugmaschine befestigbar ist, sowie einem Trägerelement
für das
Befestigungselement. Das Trägerelement
ragt mit dem Befestigungselement dabei teilweise in das Griffelement
hinein. Dementsprechend ist das Griffelement zumindest teilweise
hohl ausgeführt
oder weist zumindest eine Aufnahme für das Trägerelement mit dem Befestigungselement
auf. Zwischen dem Griffelement einerseits und dem Trägerelement
und dem Befestigungselement andererseits ist ein Dämpfungselement,
insbesondere aus einem elastischen Material, ganz insbesondere aus einem
Elastomer, vorgesehen. Das Griffelement und das Trägerelement
mit dem Befestigungselement stehen somit nicht direkt miteinander
in Berührung.
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Es
wird vorgeschlagen, dass das Trägerelement
mit dem Befestigungselement in dem Griffelement einen Hinterschnitt
bildet. Da das Griffelement und das Trägerelement mit dem Befestigungselement
einander nicht berühren,
sondern durch das Dämpfungselement
voneinander getrennt sind, bildet das Trägerelement mit dem Befestigungselement
in dem Griffelement einen berührungslosen
Hinterschnitt. Bei Versagen des Dämpfungselements aufgrund von
Beschädigung
oder Ermüdung
des Dämpfungsmaterials
wird durch den Hinterschnitt verhindert, dass das Griffelement von
dem Befestigungselement getrennt werden kann. Das Griffelement ist somit
durch den Hinterschnitt gegen Abreißen gesichert.
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Das
Trägerelement
mit dem Befestigungselement ist in dem Griffelement insbesondere
durch einen axialen Hinterschnitt gesichert. Der axiale Hinterschnitt
bewirkt eine axiale Sicherung, so dass das Trägerelement mit dem Befestigungselement
nicht von dem Griffelement abgezogen werden kann. Ein Trennen des
Trägerelements
mit dem Befestigungselement von dem Griffelement in axialer Richtung
ist somit gesperrt.
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Der
Hinterschnitt ist insbesondere dergestalt, dass bei einer Verdrehung
des Trägerelements mit
dem Befestigungselement relativ zu dem Griffelement um die Längsachse
des Handgriffs in jeder Verdrehposition das Trägerelement mit dem Befestigungselement
in dem Griffelement einen Hinterschnitt bildet.
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Um
den Hinterschnitt auszubilden, ist das Trägerelement mit zumindest einem
Hinterschnittelement versehen. Es können auch mehrere Hinterschnittelemente
vorgesehen sein. Das Hinterschnittelement kann beispielsweise eine
Rippe sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Hinterschnittelement eine axial in Richtung des Griffelements
vorstehende Hülse.
Dabei ragt die Hülse
bevorzugt zumindest teilweise in das Griffelement hinein. Die Hülse dient
insbesondere zur Aufnahme des Befestigungselements. Damit ragt auch
das Befestigungselement zumindest teilweise in das Griffelement
hinein.
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Das
Trägerelement
ist vorzugsweise mit zusätzlichen
Rippen ausgestattet. Bei einem Dämpfungselement
aus einem Elastomer, insbesondere einem thermoplastischen Elastomer,
welches zwischen das Griffelement und das Trägerelement mit Befestigungselement
einspritzbar ist, sind diese Rippen von dem Elastomer umspritzt
und verstärken
so die Verbindung zwischen dem Elastomer und dem Trägerelement.
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Zur
Ausbildung des Hinterschnitts ist auch das Griffelement mit zumindest
einem Hinterschnittelement versehen. Es können auch mehrere Hinterschnittelemente
an dem Griffelement ausgebildet sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
steht das Hinterschnittelement axial in Richtung des Trägerelements
vor. Es ragt außerdem
radial nach innen und bildet so einen Kragen, der ein axiales Trennen des
Trägerelements
mit dem Befestigungselement von dem Griffelement verhindert. Der
Kragen kann umlaufend ausgeführt
sein oder aber in zwei oder mehrere Teilabschnitte unterteilt sein,
welche beispielsweise äquidistant
zueinander angeordnet sind.
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Das
Dämpfungselement
ist vorzugsweise aus einem elastomeren Material gebildet, welches zwischen
das Griffelement einerseits und das Trägerelement und das Befestigungselement
andererseits einbringbar ist. Das elastomere Material kann beispielsweise
ein thermoplastisches Elastomer sein, welches zwischen das Trägerelement
mit dem Befestigungselement und dem Griffelement eingespritzt werden
kann. So kann der gesamte Handgriff beispielsweise in einem Zweikomponenten-Spritzgießverfahren
hergestellt werden, in dem in einem ersten Schritt das Trägerelement
und das Griffelement in ihrer endgültigen Position zueinander
aus einem harten thermoplastischen Kunststoff geformt werden und
in einem zweiten Schritt das thermoplastische Elastomer als Dämpfungselement
zwischen die beiden Elemente gespritzt wird.
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Das
Dämpfungselement
ist vorzugsweise in Form von radial vorstehenden Rippen ausgebildet, d.h.
die Rippen ragen radial nach außen.
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Das
Befestigungselement kann z.B. nachträglich nach der Herstellung
des Griffelements und dem Trägerelement
sowie dem Dämpfungselement in
einem Spritzgießverfahren
in dem Trägerelement montiert
werden.
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Das
Befestigungselement kann in unterschiedlicher Weise ausgeführt sein.
Es kann z.B. ein Gewindebolzen sein, wobei das aus dem Griffelement
und dem Trägerelement
herausragende Ende mit einem Gewinde versehen ist, um das Befestigungselement
in das Gehäuse
einer Handwerkzeugmaschine zu schrauben. Anstelle eines Gewindes kann
auch z.B. eine Spannvorrichtung zum Verbinden des Handgriffs mit
dem Gehäuse
einer Handwerkzeugmaschine vorgesehen sein.
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In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
kann das Befestigungselement in Form einer Aufnahmehülse mit
einer Schraubenmutter ausgeführt
sein. Die Aufnahmehülse
dient zur Aufnahme einer Schraube, die mit der Schraubenmutter verbindbar
ist. Dabei kann eine Schraube an dem Gehäuse der Handwerkzeugmaschine
angebracht sein. Zum Anbringen des Handgriffs an der Handwerkzeugmaschine
wird die Schraube in die Aufnahmehülse eingeführt und mit der Schraubenmutter
verschraubt. Die Schraube kann z.B. über eine Spannvorrichtung an
dem Gehäuse
angebracht sein.
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Der
erfindungsgemäße Handgriff
hat vorzugsweise die Form eines Stiles, Stabes o.dgl. Dabei hat
das Griffelement des Handgriffs eine im Wesentlichen zylindrische
Form. Dies kann in einer einfachen Ausführungsform ein Zylinder sein.
In einer weitergehenden Ausführungsform
kann das zylinderförmige
Griffelement jedoch auch an die Ergonomie der menschlichen Hand
angepasst sein, indem es abweichend von einer reinen Zylinderform
entlang seiner Längsachse
beispielsweise unterschiedliche Durchmesser aufweist. Das Griffelement
kann rotationssymmetrisch ausgeführt
sein, so dass der Handgriff in beliebiger Ausrichtung vom Bediener
greifbar ist. Alternativ kann das Griffelement auch so speziell
an die Ergonomie der menschlichen Hand angepasst sein, dass ein
erster Bereich des Griffelements speziell als Auflagefläche für die Handfläche und
ein zweiter Bereich als Auflagefläche für die Finger dient.
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Weiterhin
kann das Griffelement einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein.
Ein Handgriff mit einem einteiligen Griffelement hat beispielsweise
ein stabförmiges
Griffelement, z.B. aus einem thermoplastischen Kunststoff, mit einem
Befestigungselement an einem Ende des Griffelements. Ein zweiteiliges
Griffelement dagegen hat beispielsweise einen Griffkern aus einem
harten Material, z.B. einem thermoplastischen Kunststoff, und einer
Griffhülle
aus einem weichen Material, z.B. einem elastischen Kunststoff. Die
Griffhülle
kann den Griffkern ganz oder teilweise umgeben.
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Einen
weiteren Gegenstand bildet eine Handwerkzeugmaschine mit einem erfindungsgemäßen Handgriff,
insbesondere einem Zusatzhandgriff. Der Handgriff eignet sich insbesondere
als Zusatzhandgriff für
einen Winkelschleifer.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Handgriffs
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2 einen
Längsschnitt
durch den Handgriff gemäß 1 entlang
der Linie A-A
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3 einen
Querschnitt durch den Handgriff gemäß 1 entlang
der Linie B-B
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4 einen
Querschnitt durch den Handgriff gemäß 1 entlang
der Linie C-C
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5 einen
Querschnitt durch den Handgriff gemäß 1 entlang
der Linie D-D
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6 einen
Querschnitt durch den Handgriff gemäß 1 entlang
der Linie E-E
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7 einen
Längsschnitt
durch den Kopf des Handgriffs entlang der Linie F-F gemäß 6.
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In 1 ist
eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Handgriffs 100 dargestellt.
Der Handgriff 100 eignet sich als Zusatzhandgriff für eine Handwerkzeugmaschine
(nicht dargestellt). Er umfasst ein Griffelement 20, ein
Befestigungselement 10 mit Trägerelement 40 und
ein zwischen Griffelement 20 und Trägerelement 40 bzw. Befestigungselement 10 angeordnetes
Dämpfungselement 30.
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Das
Griffelement 20 ist stilartig und zylinderförmig ausgeführt. An
seinem dem Trägerelement 40 zugeordneten
Ende weist das Griffelement 20 eine flanschartige Erweiterung 22 auf.
Im Inneren des Griffelements 20 ist ein Hohlraum 21 ausgebildet. Der
Hohlraum 21 dient dazu, das Trägerelement 40 mit
dem Befestigungselement 10 zumindest teilweise aufzunehmen.
Anstelle eines Hohlraums, der sich über die gesamte Länge des
Griffelements erstreckt kann im Bereich des dem Trägerelement
zugewandten Ende des Griffelements auch nur eine Aufnahme vorgesehen
sein (nicht dargestellt).
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Der
Handgriff 100 ist über
ein Befestigungselement 10, welches teilweise in das Griffelement 20 hineinragt,
mit einem Gehäuse
einer Handwerkzeugmaschine verbindbar. Das Befestigungselement ist
in der dargestellten Ausführungsform
ein Gewindebolzen, wobei das freie Ende des Befestigungselements 10 mit
Gewinde aus dem Griffelement 20 herausragt, so dass es
in ein Gehäuse
einer Handwerkzeugmaschine einschraubbar ist. Das Befestigungselement 10 ist
in einem Trägerelement 40 aufgenommen.
Das Trägerelement 40 weist ähnlich dem
Griffelement 20 eine flanschartige Erweiterung 42 auf.
Das Trägerelement 40 ragt
mit dem Befestigungselement 10 teilweise in das Griffelement 20 hinein.
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Zwischen
dem Griffelement 20 einerseits und dem Trägerelement 40 und
dem Befestigungselement 10 andererseits ist ein Dämpfungselement 30 aus
einem elastischen Material, ganz insbesondere aus einem Elastomer,
vorgesehen. Das elastomere Material kann beispielsweise ein thermoplastisches Elastomer
sein, welches zwischen das Trägerelement 40 mit
dem Befestigungselement 10 und dem Griffelement 20 eingespritzt
werden kann. So kann der gesamte Handgriff 100 beispielsweise
in einem Zweikomponenten-Spritzgießverfahren hergestellt werden,
in dem in einem ersten Schritt das Trägerelement 40 und
das Griffelement 10 in ihrer endgültigen Position zueinander
aus einem harten thermoplastischen Kunststoff geformt werden und
in einem zweiten Schritt das thermoplastische Elastomer als Dämpfungselement 30 zwischen
die beiden Elemente 10, 40 gespritzt wird. Somit
stehen das Griffelement 20 und das Trägerelement 40 mit
dem Befestigungselement 10 nicht direkt miteinander in
Berührung.
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Wie
am besten in 3–5 erkennbar,
ist das Dämpfungselement 30 mit
radial zur Längsachse des
Handgriffs 100 vorstehenden Rippen 32 ausgebildet.
Vier derartige Rippen 32 ragen äquidistant über den Umfang verteilt radial
nach außen.
Außerdem
ist erkennbar, dass das Dämpfungselement 30 in
etwa auf halber Länge
der axialen Ausdehnung eine Einschnürung 33 aufweist.
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Das
Trägerelement 40 mit
Befestigungselement 10 bildet in dem Griffelement 20 einen
berührungslosen
Hinterschnitt 12. Der Hinterschnitt 12 ist berührungslos,
da das Trägerelement 40 mit
dem Befestigungselement 10 und das Griffelement 20 durch das
Dämpfungselement 30 voneinander
getrennt sind, d.h. das Trägerelement 40 mit
Befestigungselement 10 und das Griffelement 20 berühren einander nicht.
Im Falle des Versagens des Dämpfungselements 30 verhindert
der Hinterschnitt 12 jedoch, dass das Befestigungselement 10 von
dem Griffelement 20 getrennt werden kann. Der Hinterschnitt 12 ist
im speziellen ein axialer Hinterschnitt, welcher eine axiale Sicherung
des Trägerelements 40 mit
Befestigungselement 10 bewirkt.
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Der
Hinterschnitt 12 ist insbesondere dergestalt, dass bei
einer Verdrehung des Trägerelements 40 mit
dem Befestigungselement 10 relativ zu dem Griffelement 20 um
die Längsachse
des Handgriffs 100 in jeder Verdrehposition das Trägerelement 40 mit
dem Befestigungselement 10 in dem Griffelement 20 einen
Hinterschnitt 12 bildet.
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Um
den Hinterschnitt 12 auszubilden, ist das Trägerelement 40 mit
zumindest einem Hinterschnittelement 45 versehen. Es können auch
mehrere Hinterschnittelemente vorgesehen sein (nicht dargestellt).
In der dargestellten Ausführungsform
wird das Hinterschnittelement 45 durch eine axial in Richtung des
Griffelements 20 vorstehende Hülse 44 gebildet. Dabei
ragt die Hülse 44 bevorzugt
zumindest teilweise in das Griffelement 20 hinein. Die
Hülse 44 dient insbesondere
zur Aufnahme des Befestigungselements 10, weshalb auch
das Befestigungselement 10 zumindest teilweise in das Griffelement 20 hineinragt.
Die Hülse 44 weist
an ihrem in das Griffelement 20 hineinragenden Ende eine
Erweiterung 43 zur Aufnahme des Kopfes 12 des
Befestigungselements 10 auf. Die Erweiterung 43 bildet
gegenüber
dem Schaft 41 der Hülse 44 einen
vorstehenden Kragen, welcher als Hinterschnittelement 45 gegenüber dem Griffelement 20 wirkt.
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Zur
Ausbildung des Hinterschnitts 12 ist auch das Griffelement 20 mit
zumindest einem Hinterschnittelement 25 versehen. Als Hinterschnittelement
dient ein kragenartiger Vorsprung 23, welcher im Bereich
des Flansches 22 an das Griffelement 20 angeformt
ist und radial nach innen ragt. Der Vorsprung 23 steht
außerdem
axial in Richtung des Trägerelements 40 vor.
Der kragenartige Vorsprung 23 verringert den Durchmesser
des Hohlraums 21. Im Bereich des Vorsprungs 23 ist
die Öffnung
zur Aufnahme des Trägerelements 40 mit
Befestigungselement 10 enger als die Hülse 44 im Bereich
der Erweiterung 43 breit ist. Dadurch stehen das Trägerelement 40 mit
dem Befestigungselement 10 und das Griffelement 20 zueinander
in einem axialen Hinterschnitt 12. Der kragenartige Vorsprung 23 kann
umlaufend ausgeführt
sein oder aber in zwei oder mehrere Teilabschnitte unterteilt sein,
welche beispielsweise äquidistant
zueinander angeordnet sind.
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Das
Trägerelement 40 ist
mit zusätzlichen Rippen 46 ausgestattet,
welche von dem Elastomer des Dämpfungselements 30 umspritzt
sind und so die Verbindung zwischen dem Elastomer und dem Trägerelement 40 verstärken.