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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine modulare Körperschutzweste, ein Schulterbereich-Schutzelement dafür sowie
ein Befestigungselement für
ein Schulterbereich-Schutzelement
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, 11 bzw. 13.
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Hintergrund der Erfindung
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Derartige
Körperschutzwesten
werden beispielsweise von Polizisten und Soldaten getragen, um den
Oberkörper
insbesondere gegen Schläge, Stiche
und/oder Geschosse aus Schusswaffen zu schützen.
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Es
ist bekannt, derartige Körperschutzwesten
modular aufzubauen.
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Ein
modularer Aufbau aus zumindest Westenvorderteil und Westenrückenteil,
die über
zwei Schultergurte und ggf. seitliche Verbindungslaschen miteinander
klettverbindbar sind, ermöglicht
zunächst
eine individuelle Größenanpassung
der Körperschutzweste
an den jeweiligen Träger.
So kann das Ausmaß der Überlappung
der seitlichen Verbindungslaschen, die an einem Westenteil befestigt sind,
mit dem anderen Westenteil abhängig
vom Hüft-
und Brustumfang gewählt
werden, um die Körperschutzweste
schmal oder breit einzustellen. Auch können die Schultergurte entsprechend
der Körpergröße kurz
oder lang eingestellt werden, so dass die Westenteile sich stets
in der optimalen Höhe
befinden. Dadurch müssen
Körperschutzwesten
nicht in allen Konfektionsgrößen angeschafft
und vorgehalten werden.
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Zudem
ermöglicht
ein modularer Aufbau die variable Verwendung von Schutzelementen
je nach Einsatzszenario. Bei einem Polizeieinsatz während einer
Demonstration können
z. B. Schlag- und Stichschutzelemente verwendet werden, während z.
B. bei einer Geiselnahme ballistische Schutzelemente zum Schutz
gegen Geschosse aus Schusswaffen eingesetzt werden. Schulterbereich-Schutzelemente, seitliche
Schutzelemente, Schutzelemente für
den Schritt usw. können
je nach Einsatzszenario zusätzlich
zu Schutzelementen im Brust- und Rückenbereich an der Körperschutzweste
angebracht werden. Die Bestückung
mit Schutzelementen ist somit individuell und unter Berücksichtigung
des jeweiligen Bedrohungsszenarios wählbar, insbesondere abhängig von
der Art und der Richtung der zu erwartenden Bedrohung, z. B. bei
einem Angriffsszenario für
Soldaten von vorne und einem Polizeiszenario auch von oben und hinten.
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Insbesondere
ballistische Schutzelemente bedürfen
jedoch einer Überlappung,
um auch bei Rand- oder Schrägbeschuss
optimalen Schutz zu bieten. Daher muss z. B. ein ballistisches Schulterbereich-Schutzelement
mit einem ballistischen Brustbereich-Schutzelement überlappen.
Die erforderliche Überlappung
kann bis zu 5 cm betragen.
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Bei
bekannten modularen Schutzwesten entsteht jedoch bedingt durch die
Art der Befestigung immer ein Spalt, so dass die Körperschutzweste
nicht den höchsten Sicherheitsanforderungen
genügen kann.
Zudem führt
eine derartige Überlappung
zu einer Aufdopplung starrer Schutzelemente im Schulterbereich und
schränkt
die Bewegungsfreiheit des Trägers
der Körperschutzweste
erheblich ein. Ferner wird durch die Art der bekannten Befestigung
auch in Bereichen ohne Überlappung
die Bewegungsfreiheit eingeschränkt,
da das Schulterbereich-Schutzelement starr und gegenüber der
Körperschutzweste unbeweglich
ist. Weiterhin sind bei bekannten Körperschutzwesten die Schulterbereich-Schutzelemente
stets an der selben Stelle des jeweiligen Schultergurts befestigt.
Werden die Schultergurte für
eine große
Person lang eingestellt, ergibt sich damit aber eine andere Position
der Schulterbereich-Schutzelemente relativ zur Schulter als bei
kurz eingestellten Schultergurten für kleine Personen. Mithin sind
die bekannten Körperschutzwesten
nachteilig hinsichtlich der Anpassbarkeit. Dies trifft auch auf
Körperschutzwesten
zu, bei denen Schulterbereich-Schutzelemente über Ösen oder dergleichen an stets
der selben Stelle eines Schultergurts befestigt werden. Diesen Körperschutzwesten
mangelt es schließlich an
der für
einen optimalen ballistischen Schutz erforderlichen spaltlosen Überlappung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine modulare Körperschutzweste,
ein Schulterbereich-Schutzelement dafür sowie ein Befestigungselement
für ein
Schulterbereich-Schutzelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, 11 bzw. 13 zu schaffen, bei denen Bewegungsfreiheit und Anpassbarkeit
bei Austauschbarkeit des Schulterbereich-Schutzelements und hervorragender
Sicherheit verbessert sind.
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Diese
Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 1, 11
bzw. 13 gelöst.
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Demnach
wird eine modulare Körperschutzweste
mit einem Westenvorderteil, einem Westenrückenteil, einem das Westenvorderteil
und das Westenrückenteil überbrückenden
Schultergurt und einem am Schultergurt befestigbaren Schulterbereich-Schutzelement
für die
Schulter und/oder den Oberarm geschaffen, bei der das Schulterbereich-Schutzelement
ein Befestigungselement zum lösbaren
flächigen
Befestigen an einem Abschnitt eines sich entlang des Schultergurts
erstreckenden Befestigungsbereichs aufweist.
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Die
flächige
Befestigung an einer beliebigen Position entlang eines Befestigungsabschnitts,
der entlang des Schultergurts ausgebildet ist, ermöglicht dabei
eine optimale Positionierung des Schulterbereich-Schutzelements
sowohl bei einem für
große Personen
lang einzustellenden Schultergurt als auch bei einem für kleine
Personen kurz einzustellenden Schultergurt unter Vermeidung von
Spalten. Dies führt
zu einer idealen Größenanpassbarkeit
der Körperschutzweste
ohne Beeinträchtigung
der Schutzfunktion, da das Schulterbereich-Schutzelement stets für die jeweilige
Körpergröße optimal
positioniert werden kann. Zudem kann anders als bei angehängten Schulterbereich-Schutzelement
die aufgenommene Schlag- und/oder Schussenergie auch auf die Westenteile
und mithin auf die Rippenbögen
und den Rest des Korpus abgeleitet werden, wodurch die Sicherheit
ebenfalls erhöht
wird.
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Der
Befestigungsbereich erstreckt sich dabei in allen Ausführungsformen
entlang des Schultergurtes, d. h. in Richtung von dessen festem
Ende zu dessen freiem Ende, über
die gesamte Länge
des Schultergurts oder in einem Teilbereich davon, und ist zumindest
so lang, dass das Schulterbereich-Schutzelement an wenigstens zwei
verschiedenen Positionen entlang des Schultergurts flächig befestigt
werden kann. Die Breite des Befestigungsbereichs entspricht dabei
zweckmäßigerweise
der Breite des Schultergurtes.
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Für einen
optimalen Halt bei Auswechselbarkeit des Schulterbereich-Schutzelements kann
das Befestigungselement einen das Schulterbereich-Schutzelement oder
ein Abschnitt davon umgreifenden Halteeingriff aufweisen. Das Befestigungselement
wirkt dabei als Adapter, d. h. es ist einerseits zum Umgreifen eines
Schulterbereich-Schutzelements oder eines Abschnitts davon und andererseits
zur Befestigung am Befestigungsabschnitt ausgebildet. Ein derartiger
Adapter kann für eine
Vielzahl verschieden geformter Schulterbereich-Schutzelement verwendet werden.
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Besonders
vorteilhaft ist die Ausgestaltung des Befestigungselements als eine
Tasche, in die das Schulterbereich-Schutzelement oder ein Abschnitt davon
einsetzbar ist. Eine derartige Tasche ist einfach handhabbar und
hält das
Schulterbereich-Schutzelement sicher.
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Gegebenenfalls
ist das Befestigungselement fest mit dem Schulterbereich-Schutzelement verbunden,
z. B. in Form eines Klett- oder Flauschteils auf das Schulterbereich-Schutzelement
aufgeklebt, oder das Befestigungselement ist zumindest in einem
Abschnitt beflauscht. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, ein
separates Befestigungselement auszubilden, vorzuhalten und jeweils
mit dem Schulterbereich-Schutzelement zu verbinden.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Befestigungselement
ein Klett- oder Flauschteil und der Befestigungsbereich ein Flausch-
bzw. Klettteil. Flausch- und Klettteile sind als besonders einfach
handhabbare, kostengünstig
herstellbare und langlebige Verbindungselemente bekannt.
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Um
die Beweglichkeit der die Körperschutzweste
tragenden Person möglichst
wenig einzuschränken,
kann das Befestigungselement flexibel ausgestaltet sein, was von
eigenständiger
erfinderischer Bedeutung ist. Hierzu kann das Befestigungselement
Segmente aufweisen. Die Segmente, die z. B. jeweils als Flauschteil
und/oder Klettteil ausgebildet sind, sind dabei möglichst
voneinander beabstandet, können
aber auch aneinandergrenzen und/oder durch unterteilende Nähte gebildet
sein. Im Bereich der Segmentgrenzen bzw. Beabstandungen ergibt sich
eine hohe Flexibilität,
insbesondere hinsichtlich Biegen und Knicken. Das Befestigungselement
passt sich damit der Bewegung der die Körperschutzweste tragenden Person
optimal an. Insbesondere wird einer Bewegung der Arme nach vorne
und/oder oben ein vergleichsweise geringer Widerstand entgegengesetzt.
Die Beweglichkeit ist besonders stark optimiert, wenn die Segmente
dreieckförmig
sind.
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Auch
der Befestigungsbereich kann in Segmente unterteilt sein. Besonders
vorteilhaft hat sich eine Kombination von dreieckigen Segmenten
am Befestigungselement und rechteckigen Segmenten am Befestigungsbereich
herausgestellt. Hierdurch wird neben der Beweglichkeit auch sichergestellt, dass
sich die jeweiligen Segmente zur optimalen Befestigung aneinander
stets in ausreichendem Maße überlappen.
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Es
ist bevorzugt, dass der Schultergurt einenends mit einem Westenteil
fest verbunden ist und an seinem freien Ende eine Umschlaglasche
aufweist, die in Richtung auf das Westenteil umschlagbar ist, und
am Westenteil eine Befestigungslasche vorgesehen ist, die sich in
Richtung auf das freie Ende des Schultergurts im wesentlichen parallel
dazu erstreckt. Hierdurch kann eine optimale Befestigung des Schulterbereich-Schutzelements
erreicht werden.
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Insbesondere
ermöglicht
es diese Ausführungsform
des Schultergurts, das Befestigungselement sandwichartig zwischen
dem Schultergurt einerseits und der Umschlag- und der Befestigungslasche
andererseits aufzunehmen und besonders sicher sowohl an seiner Oberseite
als auch an seiner Unterseite zu halten.
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Zweckmäßig ist
es dabei, das umschlaglaschenseitige Ende des Schultergurts am anderen Westenteil
zwischen einer Schultergurt-Befestigungsfläche und einer Schultergurt-Befestigungslasche
sandwichartig mittels einer Klettverbindung festzulegen, wodurch
ein sicherer Halt bei Einstellbarkeit der Länge des Schultergurts ermöglicht wird.
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Ferner
wird ein Schulterbereich-Schutzelement geschaffen, an dem ein Befestigungselement zum
lösbaren
flächigen
Befestigen an einem Abschnitt eines sich entlang eines Schultergurts
einer Körperschutzweste
erstreckenden Befestigungsbereichs fest angebracht ist, z. B. in
Form einer Beflauschung oder eines aufgeklebten Klett- oder Flauschteils
einer Klettverbindung. Ein derartiges Schulterbereich-Schutzelement
ist einfach handhabbar und ohne Adapter direkt an einer für die jeweilige
Körpergröße des Trägers geeigneten
Stelle der Körperschutzweste
festlegbar.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Befestigungselement
ein auf das Schulterbereich-Schutzelement aufgeklebtes Klett- oder
Flauschteil. Flausch- und Klettteile sind als besonders einfach
handhabbare, kostengünstig
herstellbare und langlebige Verbindungselemente bekannt.
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Schließlich wird
ein Befestigungselement für ein
Schulterbereich-Schutzelement für
eine modulare Körperschutzweste
geschaffen. Das Befestigungselement weist einen Halteeingriff zum
zumindest abschnittsweisen Umgreifen des Schulterbereich-Schutzelements
auf. Dadurch wirkt das Befestigungselement als Adapter zwischen
einerseits der Schutzweste und andererseits einem bestimmten Schulterbereich-Schutzelement
oder einer Gruppe von Schulterbereich-Schutzelementen, die es haltend zumindest
abschnittsweise umgreifen kann.
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Besonders
vorteilhaft ist die Ausgestaltung des Befestigungselements als eine
Tasche, in die das Schulterbereich-Schutzelement oder ein Abschnitt davon
einsetzbar ist. Eine derartige Tasche ist einfach handhabbar und
hält das
Schulterbereich-Schutzelement sicher.
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An
zumindest einer und ggf. auch an beiden Außenseiten kann das Befestigungselement
ein Flausch- oder Klettteil für
eine einfach handhabbare und sichere Klettbefestigung an einem Befestigungsbereich
eines Schultergurts aufweisen.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren,
die beispielhafte Ausführungsformen
illustrieren.
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Figurenbeschreibung
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1a illustriert schematisch die Außenseite
eines Westenvorderteils einer Körperschutzweste.
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1b illustriert
schematisch die Innenseite eines Westenrückenteils einer Körperschutzweste.
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1c illustriert
das Westenrückenteil
aus 1b von der Außenseite.
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2a, b illustrieren schematisch jeweils
ein Schulterbereich-Schutzelement in Draufsicht.
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3a, c illustrieren jeweils ein Befestigungselement
in Draufsicht, 3b auch in Seitenansicht.
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4 illustriert
ein an einem Schultergurt befestigtes Schulterbereich-Schutzelement.
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5a, b illustrieren die Körperschutzweste mit
eingelegtem Schulterbereich-Schutzelement
für verschiedene
Körpergrößen im Schnitt.
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6a, b, c, d illustrieren jeweils verschiedene
Befestigungsvarianten eines Schulterbereich-Befestigungselements
an einer Körperschutzweste
im Schnitt.
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Detaillierte Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Die
in 1 beispielhaft schematisch illustrierte modulare
Körperschutzweste
umfast ein Westenvorderteil 1 und ein Westernrückenteil 2,
die über hier
am Westenrückenteil 2 vorgesehene
Schultergurte 3 und gegebenenfalls vorhandene seitliche Verbindungslaschen 4 miteinander
klettverbindbar sind.
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In
das in 1a dargestellte Westenvorderteil 1 ist
ein sich zumindest über
den Brust- und Bauchbereich erstreckendes Schutzelement, insbesondere
ein Schlag-, Stich- und/oder ballistisches Schutzelement, eingearbeitet
oder auswechselbar eingesetzt. Ein Schlag- oder Stichschutzelement kann
dabei ein Metall- oder Kunststoffelement umfassen, welches einem
vorgegebenen Schlagimpuls widerstehen und die damit verbundene Energie
großflächig verteilen
kann. Bei einem ballistischen Schutzelement kommt z. B. ein Kevlarmaterial
zum Einsatz, das dem Beschuss mit einem Geschoss aus einer Schusswaffe
standhält.
Gegebenenfalls sind ein Metallelement und ein Kevlarmaterial in
geeigneter Weise ggf. unter Zwischenlegung eines Abstandsgewirkes
aufgedoppelt, um einen kombinierten Schutz gegen Beschuss und gegen
Schläge
und/oder Stiche sicherzustellen. Beliebige Schutzelemente können hier
zum Einsatz kommen.
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Im
Halsbereich des Westenvorderteils 1 sind Schultergurtansätze 5 vorgesehen,
in die hinein sich das Schutzelement gegebenenfalls erstreckt und
die jeweils eine Schultergurt-Befestigungsfläche 6, z. B. ein Klett-
oder ein Flauschteil, aufweisen. Benachbart zu jeder Schultergurt-Befestigungsfläche 6 ist
jeweils eine Schultergurt-Befestigungslasche 7, die ebenfalls
ein Klett- oder Flauschteil aufweisen kann, insbesondere mittels
einer Befestigungsnaht 8 am Westenvorderteil 1 angebracht.
Jede der Schultergurt-Befestigungslaschen 7 ist in Richtung
auf den jeweiligen Schultergurtansatz 5 umklappbar. In
der umgeklappten Stellung befinden sich jede der Schultergurt-Befestigungslaschen 7 parallel
zur jeweils zugeordneten Schultergurt-Befestigungsfläche 6.
Die Schultergurt-Befestigungslasche 7 und die Schultergurt-Befestigungsfläche 6 können gleich
groß ausgestaltet
sein.
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Das
in 1b mit der Außenseite
dargestellte Westenrückenteil 2 umfasst
zwei Schultergurte 3, die hier beispielhaft mit jeweils
einer Umschlaglasche 9 an ihren freien Enden illustriert
sind. Die Umschlaglaschen 9 weisen ein Klett- oder Flauschteil
auf und können
in Richtung auf die Innenseite des Westenrückenteils 2 umgeschlagen
werden.
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Auf
der anderen Seite können
die Schultergurte 3 wie in 1c illustriert
ausgestaltet sein. So können
die Umschlaglaschen 9 auch auf der Außenseite ein Flausch- oder
Klettteil aufweisen. Benachbart zu den Umschlaglaschen 9 können Befestigungsflächen 10 als
Klett- oder Flauschteile vorgesehen sein. Ferner kann das Westenrückenteil 2 an
seiner Außenseite
weitere Befestigungsflächen 11 in Form
von Klett- oder Flauschteilen für
die seitlichen Verbindungslaschen 4 des Westenvorderteils 1 aufweisen.
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Im
Bereich zwischen den Umschlaglaschen 9 und insbesondere
mittels einer Naht 12 am Westenrückenteil 2 befestigten
Befestigungslaschen 13 kann sich jeweils ein Befestigungsbereich 14 entlang des
jeweiligen Schultergurtes 3 erstrecken. Der Befestigungsbereich 14 kann
auch kürzer
als dargestellt sein, d. h. zur jeweiligen Umschlaglasche 9 und/oder Befestigungslasche 13 beabstandet
sein.
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Im
Befestigungsbereich 14 sind hier Flausch- oder Kletteile
vorgesehen, die segmentiert und insbesondere wie dargestellt aus
voneinander beabstandeten rechteckigen Segmenten 15 zusammengesetzt
sein können.
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Zum
Anlegen der in 1 dargestellten Körperschutzweste 1 wird
jeweils ein Schulterbereich-Schutzelement 16, 16', vgl. 2,
mittels eines Befestigungselements 17, 17', 17', vgl. 3,
flächig an
den Schultergurten 3 befestigt, vgl. 4,
und anschließend
wird das Westenvorderteil 1 mit dem Westenrückenteil 2 durch
Klettverbinden der Schultergurte 3, vgl. 5,
und der seitlichen Verbindungslaschen 4 verbunden.
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Erfindungsgemäße Schulterbereich-Schutzelemente 16, 16' sind in 2 beispielhaft
illustriert.
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Das
Schulterbereich-Schutzelement 16, vgl. 2a,
ist dabei insgesamt länglich
ausgebildet mit hier abgerundeten Ecken, wobei es zweckmäßigerweise
nicht breiter als die Schultergurte 3 ist. Es kann als
einstückiges
Metall- oder Kunststoffteil ausgeführt sein. Gegebenenfalls umfasst
es mehrere gelenkig miteinander verbundene Metall- oder Kunststoffteile, die
zudem überlappend
sein können.
Das Schutzelement 16 kann auch ein Kevlarteil oder dergleichen
für einen
ballistischen Schutz umfassen oder daraus bestehen. Das dargestellte
Schutzelement 16 dient dem Schutz des Schulterblatts und/oder
Schlüsselbeins.
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Wie
am Beispiel des Schulterbereich-Schutzelements 16', vgl. 2b, illustriert kann neben der Schulter
auch der Oberarm geschützt
werden. Hierzu weist das Schutzelement 16' ein am länglichen Teil insbesondere
gelenkig befestigtes Teil 18 auf, das ggf. entsprechend
dem Oberarm geformt ist und mehrere gelenkig miteinander verbundene,
insbesondere einander überlappende
Metall- oder Kunststoffteile umfassen kann. Auch das Schulterbereich-Schutzelement 16' kann zusätzlich ein
Kevlarteil oder einen anderen ballistischen Schutz umfassen oder
ausschließlich
aus diesem gebildet sein.
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Andere
Formen und Ausgestaltungen des Schulterbereich-Schutzelements sind
je nach Einsatzzweck denkbar. So kann z. B. auch ein Teil zum Schutz
des Kehlkopfes vorgesehen sein. Auch kann ein Kragenschutz vorgesehen
sein. Wesentlich ist in jedem Fall ein Abschnitt, der in montiertem
Zustand am Befestigungsbereich 14 festlegbar ist.
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Zur
flächigen
lösbaren
Befestigung des Schulterbereich-Schutzelements 16 am Schultergurt wird
ein separates Befestigungselement 17, 17', vgl. 3a, 3b, oder
fest mit dem Schulterbereich-Schutzelement 16 ausgebildetes
Befestigungselement 17'', vgl. 3c, verwendet.
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Das
Schulterbereich-Schutzelement 16 kann z. B. vollständig in
ein als flache Tasche mit einem Reißverschluss 19 ausgebildetes
Befestigungselement 17, vgl. 3a,
eingesetzt werden. Das Befestigungselement 17 weist auf
einer oder beiden Seiten ein insbesondere segmentiertes Flausch-
und/oder Klettteil 20 auf, hier beispielhaft in Form von
Dreiecken, die wie dargestellt voneinander beabstandet sein können, oder
auch aneinander angrenzen können.
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Beim
Schulterbereich-Schutzelement 16' wird lediglich der längliche
Abschnitt, an dem das Teil 18 angelenkt ist, in das als
Tasche ausgebildete Befestigungselement 17 eingesetzt.
Der Reißverschluss 19 wird
dann nur so weit geschlossen, dass das Teil 18 fest gehalten
ist. Gegebenenfalls kann der Reißverschluss 19 hier
zweigeteilt sein, d. h. einen von links nach rechts schließenden und
einen von rechts nach links schließenden Verschlussteil aufweisen,
zwischen denen das Teil 18 sich aus der Tasche heraus erstreckt.
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Anstelle
des Reißverschlusses 19 kann
ein beliebiges anderes Element verwendet werden, mit dem das eingesetzte
Schulterbereich-Schutzelement 16, 16' gegen Herausfallen,
Verdrehen und/oder Verrutschen gesichert werden kann.
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Das
Befestigungselement muss nicht taschenförmig sein. Vielmehr genügt jede
zum Halten des Schulterbereich-Schutzelements geeignete Ausgestaltung,
sofern sie flächig
am Schultergurt 13 festlegbar ist.
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Beispielsweise
kann ein Befestigungselement 17', vgl. 3b,
verwendet werden, welches das Schulterbereich-Schutzelement 16, 16' oder einen
Abschnitt davon haltend umgreift, und Befestigungsmittel wie etwa
durch Schraffur beispielhaft angedeutete Flausch- und/oder Klettteile
zum flächigen lösbaren Festlegen
am Schultergurt 3 aufweist.
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In
einer besonders einfach handhabbaren Ausführungsform ist das Befestigungselement 17'', vgl. 3c,
fest mit dem Schulterbereich-Schutzelement 16, 16' verbunden.
Dies kann durch Aufkleben eines Flausch- oder Klettteils, ggf. segmentiert,
auf einen entsprechenden Abschnitt des Schulterbereich-Scutzelements 16, 16' oder durch
Beflauschen dieses Abschnitts erfolgen.
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Mittels
des Befestigungselements 17, 17' oder 17'' wird
das Schulterbereich-Schutzelement 16 oder 16' am Schultergurt 3 flächig lösbar befestigt.
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Dies
erfolgt vorzugsweise durch Auflegen des Schulterbereich-Schutzelements über das
Befestigungselement auf den Schultergurt 3, vgl. 4, und
anschließendes
Umschlagen der Umschlaglasche 9 sowie der Befestigungslasche 13.
Das Schulterbereich-Schutzelement wird dadurch sandwichartig zwischen
dem Schultergurt 3 einerseits und der Umschlaglasche 9 sowie
der Befestigungslasche 13 andererseits aufgenommen. Zweckmäßigerweise greifen
Flausch- und Klettteile sowohl an der Oberseite als auch an der
Unterseite des Befestigungselements in Klett- bzw. Flauschteile
an den entsprechend zugewandten Oberflächen des Schultergurts 3,
der Umschlaglasche 9 und/oder der Befestigungslasche 13 derart
ineinander ein, dass eine flächige lösbare Klettverbindung
geschaffen wird.
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4 illustriert
bereits, dass das Schulterbereich-Schutzelement 16, 16' an mehreren
Positionen am Befestigungsbereich 14 des Schultergurts 3 festlegbar
ist.
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So
kann z. B. das Schulterbereich-Schutzelement 16, 16' an einem Abschnitt 21 benachbart
zur Umschlaglasche 9 des Befestigungsbereichs 14 festgelegt
werden, vgl. 5a. Diese Position entspricht der
längstmöglichen
Einstellung des Schultergurts 3 für große Personen, in der das Schulterbereich-Schutzelement 16, 16' exakt mittig über der Schulter
des Benutzers der Körperschutzweste
ausgerichtet ist. Exakt mittig über
der Schulter ist das Schulterbereich-Schutzelement 16 auch für kleine Personen
festlegbar, nämlich
indem es an einem Abschnitt 22 benachbart zur Befestigungslasche 13 festgelegt
wird, vgl. 5b. Der Bereich zwischen den
Abschnitten 21, 22 steht für eine individuelle Anpassung
zwischen den Extremen zur Verfügung.
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Die
in 5 illustrierte sandwichartige Festlegung des Schultergurts 3 am
Westenvorderteil 1 zwischen dem Schultergurtansatz 5 und
der Schultergurt-Befestigungslasche 7 ist
rein beispielhaft. So ist insbesondere die Schultergurt-Befestigungslasche 7 optional.
Auch kann der Schultergurt 3 an der Innenseite des Schultergurtansatzes 5 festgelegt werden.
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6 zeigt
beispielhaft und nicht abschließend
weitere mögliche
Ausführungsformen
der gegenseitigen Befestigung.
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In 6a ist eine Ausführungsform illustriert, bei
der die Umschlaglasche 9 so lang ausgeführt ist, dass sie den gesamten
Befestigungsbereich 14 überlappt.
Auf die Befestigungslasche 13 kann hier verzichtet werden.
Gegebenenfalls ist am freien Ende der Umschlaglasche 9 eine
Klettverbindung zu einer Fläche 23 am
Westenrückenteil 2 vorgesehen.
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6b illustriert ein auf der Außenseite
des Schultergurts 3 aufgesetztes Schulterbereich-Schutzelement 16.
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6c illustriert ein zwischen einem Schultergurt 3 des
Westenrückenteils 2 und
einem Schultergurt 3' des
Westenvorderteils 1 sandwichartig befestigbares Schulterbereich-Schutzelement 16.
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In 6d ist die Schultergurt-Befestigungslasche 7 so
lang ausgeführt,
dass sie sich über
den Befestigungsbereich 14 hinaus erstreckt und mit dem Westenrückenteil 2 klettverbindbar
ist.
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Die
Klett- und Flauschteile sind in allen Ausführungsformen zweckmäßigerweise
so angeordnet, dass stets eine Klettverbindung möglich ist, d. h. dass ein Klettteilabschnitt
einem Flauschteilabschnitt gegenüberliegt.
Anstelle einer Klettverbindung können andere
lösbare
flächige
Verbindungen verwendet werden. Die Schultergurte 3 können auch
fest mit dem Westenvorderteil 1 verbunden sein, um über Klettverbindungen
oder dergleichen mit dem Westenrückenteil 2 lösbar verbunden
zu werden.
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- 1
- Westenvorderteil
- 2
- Westenrückenteil
- 3
- Schultergurt
- 4
- seitliche
Verbindungslasche
- 5
- Schultergurtansatz
- 6
- Schultergurt-Befestigungsfläche
- 7
- Schultergurt-Befestigungslasche
- 8
- Befestigungsnaht
- 9
- Umschlaglasche
- 10,
11
- Befestigungsfläche
- 12
- Naht
- 13
- Befestigungslasche
- 14
- Befestigungsbereich
- 15
- rechteckige
Segmente
- 16,
16'
- Schulterbereich-Schutzelement
- 17,
17', 17''
- Befestigungselement
- 18
- Teil
- 19
- Reißverschluss
- 20
- Flausch-
und/oder Klettteil
- 21,
22
- Abschnitt
- 23
- Fläche