-
Die
Erfindung betrifft einen Transportanker für Fertigteile, insbesondere
für Stahlbetonfertigteile, der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
-
Transportanker
mit einem Ankerkopf dienen zum Anschlagen von Fertigteilen an Hebezeuge
zum Transport der Fertigteile. Üblicherweise
ist der Ankerkopf in einer etwa halbkugelförmigen Vertiefung der Fertigteiloberfläche angeordnet.
Solche Transportanker sind geeignet, auch die beim Transport auftretenden
Querkräfte
aufzunehmen. Ein solcher Transportanker ist beispielsweise aus
DE 34 31 283 A1 bekannt.
Dabei ist der Ankerkopf unmittelbar mit einem Rippenstahl verbunden,
was zu einer guten und kostengünstigen
Lösung
führt.
Es ist jedoch nicht bei allen Fertigteilen möglich, den Ankerkopf unmittelbar mit
dem Rippenstahl zu verbinden, da die jeweilige Konfiguration des
Fertigteils im Hinblick auf tragende Bewehrungselemente berücksichtigt
werden muss. Insbesondere bei komplexen Fertigteilgebilden liegen
der Angriffspunkt für
ein Hebezeug und die kraftaufnehmenden Bewehrungselemente in deutlichem Abstand
zueinander.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Transportanker
für Fertigteile
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der für besondere
Fertigteilkonfigurationen und komplexe Fertigteilgebilde geeignet
ist.
-
Diese
Aufgabe wird durch einen Transportanker für Fertigteile mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
-
Der
erfindungsgemäße Transportanker
ist insbesondere für
Fertigteile mit in einem mindestens annähernd rechten Winkel zueinander
angeordneten Fertigteilelementen wie beispielsweise Fertiggaragen
geeignet. Dabei ist der Angriffspunkt für ein Hebezeug an der Oberseite
des Fertigteils gut zugänglich
und die Zugkraft wird von dem Zugbolzen zu einem vom Ankerkopf entfernt
liegenden Bewehrungselement bzw. dessen Aufnahmeelement für den Zugbolzen übertragen,
so dass die Zugkräfte
bis in den unteren Bereich des Fertigteils geleitet werden.
-
Gemäß einem
bevorzugten Einsatz des Transportankers wird vorgeschlagen, dass
das Aufnahmeelement in einem Wandelement des Fertigteils angeordnet
ist, während
der Ankerkopf sowie die Aussparung in einem Deckenelement vorgesehen sind,
und dass der Zugbolzen sich durch das Deckenelement in das Wandelement
erstreckt. Auf diese Weise wird erreicht, dass beim Anheben des
Fertigteils durch ein Hebezeug keine Zugkräfte auf das Deckenelement wirken,
sondern ausschließlich
auf das Wandelement, wobei die Zugkräfte über den Zugbolzen in die Bewehrungselemente übertragen werden.
-
Es
wird außerdem
als zweckmäßig angesehen,
dass das Aufnahmeelement eine Hülse
mit einem Innengewinde ist und der Zugbolzen einen Ankerschaft mit
einem Außengewinde
aufweist. Eine solche Gewindeanordnung bietet nicht nur eine einfache
Möglichkeit
der Verbindung des Zugbolzens mit dem Aufnahmeelement, sondern es
können
auch große
Kräfte über eine
solche Gewindeverbindung übertragen
werden. Vorteilhafterweise weist die Hülse bezogen auf ihre Längserstreckung
einen Verbindungsabschnitt auf, in den sich ein Ende des Rippenstahls
erstreckt und dieser Abschnitt mit dem Rippenstahl verpresst ist.
Dies stellt eine einfach produzierbare Verbindung dar, die große Kräfte übertragen kann.
-
Um
einen geeigneten Angriff eines Hebezeuges am Ankerkopf zu ermöglichen,
ist am Zugbolzen zwischen dem Ankerschaft und dem Ankerkopf ein Halsabschnitt
angeordnet. Damit beim Transport des Fertigteils keine nennenswerten
Querkräfte
vom Zugbolzen auf das Deckenelement wirken, ist in dem Deckenelement
eine konzentrisch zum Ankerschaft angeordnete Hülse vorgesehen, die vorzugsweise aus
einem PVC-Rohr besteht. Diese Hülse
erstreckt sich von der Aussparung bis zu der an dem Wandelement
anliegenden Seite des Deckenelementes. Damit beim Gießen des
Betons für
das Deckenelement kein Beton in den Aussparungskörper eindringt, ist es zweckmäßig, dass
die Aussparung durch einen Aussparungskörper gebildet ist, dessen der
Hülse abgewandte
Seite mittels eines abnehmbaren Verschlussdeckels abgedeckt ist.
Dieser Verschlussdeckel kann später
nach dem Transport des Fertigteils, das heißt Platzierung am endgültigen Standort,
wieder zum Verschluss des Aussparungskörpers dienen. Damit wird ein
Eindringen von Schutz und Feuchtigkeit vermieden.
-
An
dem Verschlussdeckel ist zweckmäßigerweise
eine Halterung zum Umgreifen des Ankerkopfes vorgesehen. Diese Halterung
dient dazu, den Zugbolzen beim Betonieren des Deckenelementes in der
vorbestimmten Lage zu halten. Darüber hinaus ist es von Vorteil,
dass an dem Zugbolzen zwischen dem Ankerschaft und dem Halsabschnitt
ein radialer Kragen ausgebildet ist, der an der Innenwandung der Hülse dichtend
anliegt. Diese Maßnahme
dient dazu, ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit auch dann
zu verhindern, wenn der Verschlussdeckel nicht mehr an dem Aussparungskörper angebracht
ist.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt:
-
1 einen
Längsschnitt
durch in einer Betondecke anzuordnenden Aussparungsmitteln,
-
2 eine
Hülse mit
einem Rippenstahl zur Anordnung in einer Betonwand,
-
3 einen
Zugbolzen zum Einsatz als Transportanker,
-
4 einen
Schnitt durch den Verbindungsbereich eines Deckenelementes und eines
Wandelementes mit Verschlussdeckel an den Aussparungsmitteln,
-
5 einen
Schnitt durch den Verbindungsbereich des Deckenelementes und Wandelementes mit
einsatzbereitem Transportanker.
-
In 1 ist
ein Ausschnitt eines Deckenelementes 3 eines Betonfertigteils
gezeigt mit einem Längsschnitt
durch in dem Deckenelement 3 angeordnete Aussparungsmittel.
Diese Aussparungsmittel umfassen einen Aussparungskörper 5,
einen Verschlussdeckel 12 an der oberen Öffnung des
Aussparungskörpers 5 und
eine Hülse 6,
die sich bis zu der anderen in diesem Fall unteren Seite des Deckenelementes 3 erstreckt.
Die Hülse 6 besteht
beispielsweise aus einem PVC-Rohr. Der Aussparungskörper 5 und
der Verschlussdeckel 12 definieren die Form einer Aussparung 16,
wobei der Verschlussdeckel 12 nach dem Betonieren des Deckenelementes 3 bedarfsweise
abgenommen werden kann, beispielsweise um den Zugang zu Aussparung 16 zu
ermöglichen.
An der Innenseite weist der Verschlussdeckel 12 eine Halterung 13 und
einen Anschlag 14 auf, die später zu 4 noch erläu tert werden.
An der der Hülse 6 benachbarten
Seite ist am Aussparungskörper 5 eine Öffnung 21 vorgesehen.
-
In 2 ist
ein Schnitt durch einen Ausschnitt eines Wandelementes 4 des
Betonfertigteils gezeigt mit Ansicht auf eine Hülse 17 und einen mit dieser
verbundenen Rippenstahl 19, der als Bewehrungselement dient.
Die Hülse 17 weist
in ihrem unteren Bereich einen Verbindungsabschnitt 18 auf,
in den ein in 2 nicht sichtbares Ende des
Rippenstahls 19 eingeführt
ist. Dieser Verbindungsabschnitt 18 ist mit dem darin befindlichen
Ende des Rippenstahls 19 verpresst und auf diese Weise
zur Aufnahme großer
Kräfte
fest verbunden.
-
Die 3 zeigt
einen Zugbolzen 7, der einen Ankerkopf 8 und einen
Ankerschaft 9, an dem ein Außengewinde 15 angeordnet
ist, umfasst. Zwischen dem Ankerkopf 8 und dem Ankerschaft 9 befindet sich
ein Halsabschnitt 10 mit deutlich geringerem Durchmesser
als demjenigen des Ankerkopfes 8, so dass der Ankerkopf 8 sicher
von einem Hebezeug ergriffen werden kann. An dem Ende des Halsabschnitts,
das dem Ankerschaft 9 zugewandt ist, befindet sich ein
radialer Kragen 11, dessen Durchmesser etwas größer ist
als der des Gewindes 15 am Ankerschaft 9.
-
Die 4 zeigt
den Ausschnitt eines Fertigteils 2, in dem ein Deckenelement 3 und
ein Wandelement 4 aneinandergefügt sind. Bei dem Fertigteil 2 handelt
es sich beispielsweise um eine Fertiggarage aus Stahlbetonbauteilen.
Dieser Ausschnitt zeigt einen Längsschnitt
durch die Aussparungsmittel und einen Transportanker 1.
Die Aussparungsmittel umfassen den bereits zu 1 beschriebenen
Aussparungskörper 5,
die Hülse 6 und
den Verschlussdeckel 12. Die Unterseite des Deckenelementes 3 liegt
auf der Oberkante des Wandelementes 4, wobei das die Hülse 6 bildende
PVC-Rohr koaxial zur Hülse 17 im Wandelement 4 ausgerichtet
ist.
-
Wie
aus 4 weiter hervorgeht, befindet sich der Zugbolzen 7 in
dem Deckenelement 3 und dem Wandelement 4, also
insgesamt im Fertigteil 2, und dient somit als Transportanker 1 für das Fertigteil 2.
Der Zugbolzen 7 ist mittels seines Außengewindes am Ankerschaft 9 so
weit in ein entsprechendes Innengewinde 22 der Hülse 17 geschraubt,
dass sich etwa die Hälfte
der axialen Länge
des Ankerschaftes 9 innerhalb der Hülse 17 befindet. In
dem Verbindungsabschnitt 18 der Hülse 17 liegt ein Ende 20 des Rippenstahls 19,
wobei der Verbindungsabschnitt 18 mit dem Ende 20 verpresst
ist.
-
Es
ist aus 4 ferner ersichtlich, dass die obere
Hälfte
des Ankerschaftes 9 sich durch die Hülse 6 erstreckt und
der Kragen 11 an der Innenwandung der Hülse 6 nahe deren oberen
Ende anliegt. Auf diese Weise wird der Innenraum der Hülse 6 zur im
Aussparungskörper 5 gebildeten
Aussparung 16 hin geschlossen, so dass ein Eindringen von
Feuchtigkeit und Schmutz vermieden wird.
-
Durch
die in 1 gezeigte Öffnung 21 im Aussparungskörper 5 erstreckt
sich der Halsabschnitt 10, an dessen oberem Ende der Ankerkopf angeformt
ist. In die nach außen
gerichtete Öffnung des
Aussparungskörpers 5 ist
der Verschlussdeckel 12 eingesetzt, dessen Halterung 13 den
Ankerkopf 8 fest umschließt und wobei der Anschlag 14 zur
Anlage am Ankerkopf 8 gelangt. Der Verschlussdeckel 12 verhindert
beim Gießen
des Betons für
das Deckenelement 3 das Eindringen von Beton oder Feuchtigkeit
in die Aussparung 16, so dass diese mit Sicherheit frei
bleibt. Nach dem endgültigen
Positionieren des Fertigteils 2 kann der Transportanker 1 herausgeschraubt
werden, so dass dieser für weitere
Verwendungen zur Verfügung
steht. Es ist möglich,
einen normalen Bolzen einzusetzen oder die Hülsen 6, 17 leer
zu lassen. Der Verschlussdeckel 12 sollte später wieder
eingesetzt werden, um das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit
zu vermeiden.
-
Die 5 zeigt
einen Schnitt durch den Verbindungsbereich von Deckenelement 3 und
Wandelement 4 des Fertigteils 2 mit einsatzbereitem
Transportanker 1. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass
in dem Wandelement 4 das Bewehrungselement in Form eines
Rippenstahls 19 angeordnet ist, dessen Ende 20 vertikal
in den Verbindungsabschnitt 18 der Hülse 17 ragt. Die Anordnung
des Zugbolzens 7 entspricht derjenigen in 4,
allerdings ist in 5 der Verschlussdeckel 12 entfernt,
so dass der Ankerkopf 8 zugänglich ist und mit einem Hebezeug gekoppelt
werden kann. Für
gleiche Teile stimmen daher die Bezugszeichen mit denen der 4 überein.