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Die
Neuerung betrifft eine Fenster- bzw. Türensicherung.
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In
diesem Zusammenhang wird aus Gründen
der Vereinfachung nachfolgend stets von einem „Fenster" die Rede sein, wobei der vorliegende
Vorschlag allerdings nicht auf Fenster beschränkt ist, sondern beispielsweise
auch bei Türen
angewendet werden kann.
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Der
vorliegende Vorschlag geht davon aus, dass der Fensterflügel bzw.
die Tür
nach innen geöffnet
wird, also in den zu schützenden
Raum hinein, so dass im zu schützenden
Raum, also z. B. innerhalb eines Gebäudes, der vorgeschlagene Sicherungsbeschlag
angeordnet werden kann.
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Zur
Sicherung von Fenstern gegen Einbrecher sind verschiedene Beschläge bekannt,
die jeweils am Fensterflügel
und/oder am Fensterrahmen montiert werden können. Wenn diese Beschläge auch
vergleichsweise stark und wuchtig gestaltet sind, so besteht hinsichtlich
der Einbruchsicherheit ein Schwachpunkt in vielen Fällen darin,
dass die Verbindung eines derartigen Beschlages mit dem Flügel bzw.
dem Rahmen des Fensters über
vergleichsweise klein dimensionierte Schrauben oder ähnliche
Befestigungsmittel erfolgt, so dass letztlich der Widerstand, den
ein solcher Beschlag einem Einbruchsversuch entgegensetzt, vergleichsweise
gering ist und dementsprechend schnell überwunden werden kann. Zudem
ist bei derartigen klobigen Sicherungselementen nachteilig, dass
diese permanent das optische Erscheinungsbild des betreffenden Fensters
stören.
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Weiterhin
ist es aus der Praxis seit Jahrhunderten bekannt, einen stabilen
Riegel quer über
die gesamte Breite einer Tür
bzw. eines Fensters verlaufen zu lassen. Hierzu sind jedoch beiderseits
des Fensters Aufnahmen erforderlich, in welche der Riegel eingehängt werden
kann. Dabei ist erstens nachteilig, dass diese Aufnahmen permanent
sichtbar sind und ästhetisch
unerwünscht
sein können
bzw. den Anschluss von nah an die Fensteröffnung herangeführten Einbauten
oder Möbeln
behindern können. Zweitens
muss der großformatige
Riegel, der sich quer über
die Fensterbreite erstreckt, irgendwo gelagert werden, solange das
entsprechende Fenster nicht gesichert werden soll.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fenster- und Türensicherung
zu schaffen, die möglichst
unauffällig
angebracht werden kann und, wenn sie nicht benutzt wird, möglichst
unauffällig
ist, sowie im Bedarfsfall einen zuverlässigen Einbruchsschutz gegen
das Öffnen
einer Tür
oder eines Fensters bietet.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Sicherheitsbeschlag mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst, durch
ein Mauerwerkselement gemäß Anspruch
11 sowie durch ein Gebäude
mit den Merkmalen des Anspruchs 14.
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Die
Neuerung schlägt
mit anderen Worten vor, ein bewegliches Sicherungselement, nämlich den
so genannten „Riegel" in der Fensterlaibung
zu versenken, so dass er in dieser versenkten Stellung, der so genannten
Ruhestellung, weder optisch störend
in Erscheinung tritt noch das Öffnen
des Fensterflügels
behindert. In einem aus der Laibung heraustretenden Zustand nimmt
dieser Riegel seine Sicherungsstellung ein, in welcher er das Öffnen das Fensterflügels behindert.
Ein Führungselement
ist in der Laibung des Fensters montiert; es führt einerseits den Riegel zwischen
seiner Sicherungsstellung und seiner Ruhestellung, zudem kann dieses
Führungselement
dazu benutzt werden, den Sicherheitsbeschlag innerhalb der Laibung
zu befestigen, beispielsweise zu verkleben, und zudem kann das Führungselement
dazu dienen, Kräfte,
die auf den Riegel einwirken, zu verteilen, so dass diese Kräfte problemlos
und zerstörungs frei
in die Laibung eingeleitet werden können, wenn beispielsweise bei
einem Einbruchsversuch Biegekräfte
auf den Riegel einwirken.
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Die
Neuerung beschränkt
die Betrachtung somit nicht auf das Zusammenwirken von Fensterrahmen
und Fensterflügel
wie der erstgenannte Stand der Technik („klobiger Beschlag") oder ausschließlich auf
das das Fenster umgebende Mauerwerk wie der zweitgenannte Stand
der Technik („langer
Riegel"), sondern
erkennt vielmehr, dass ein Zusammenwirken des das Fenster umgebenden
Mauerwerks mit dem beweglichen Fensterflügel vorteilhaft sein kann.
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Beispielsweise
kann das bewegliche Sicherungselement, der „Riegel", schwenkbeweglich gelagert sein und
zwischen Ruhe- und
Sicherungsstellung verschwenkt werden. Vorteilhaft jedoch kann der
Riegel stiftartig ausgestaltet sein und axial verschiebbar sein.
Dies ermöglicht
eine einfache Montage, indem beispielsweise eine Bohrung in die
Fensterlaibung eingebracht wird und anschließend das Führungselement innerhalb dieser
Bohrung befestigt wird. Durch die Länge eines in der Bohrung, beispielsweise
im Führungselement,
verbleibenden Abschnitts des Riegels, wenn dieser seine Sicherungsstellung
einnimmt, kann eine stabile Abstützung
des Riegels sichergestellt werden. Wenn es bei einem Einbruchsversuch
zu einem Kontakt zwischen dem Fensterflügel und dem Riegel kommt, kann
dieser also hohe Kräfte
aufnehmen und das Öffnen
des Fensters wirksam verhindern.
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Vorteilhaft
wird der Sicherheitsbeschlag so montiert, dass der Riegel in seiner
Sicherungsstellung in möglichst
geringem Abstand zu dem Fensterflügel verläuft. So wird ausgeschlossen,
dass der Fensterflügel
mit Schwung gegen den Riegel geführt wird,
weil zum Schwung-Holen die erforderliche Wegstrecke nicht verfügbar ist
und dementsprechend die auf den Riegel bzw. seine Verankerung einwirkenden
Kräfte
möglichst
gering gehalten werden. Allerdings sind die heutigen Fensterprofile
oft mehrere cm dick, beispielsweise etwa 6 cm, so dass dementsprechend
auch ein Abstand von wenigen cm zwischen Riegel und Fensterflügel verhindern
kann, dass das Fenster geöffnet
wird.
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Insbesondere
bei einflügeligen
Fenstern kann es ausreichend sein, ein oder zwei derartige Sicherheitsbeschläge an der
den Scharnieren des Fensters gegenüberliegenden Seite anzuordnen. Vorteilhaft
wird das Fenster jedoch auf beiden Seiten mittels vorschlagsgemäßer Beschläge gesichert.
Bei zweiflügligen
Fenstern kann in der Fensterbank ein vertikaler Riegel vorgesehen
sein, der etwa mittig hinsichtlich der Fensterbreite angeordnet
ist.
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Vorteilhaft
kann das Führungselement
als Hülse
ausgestaltet sein, in welche der Riegel in seiner Ruhestellung eintaucht.
Auf diese Weise können beispielsweise
preisgünstig
herzustellende Geometrien mit runden Querschnitten sowohl der Hülse als auch
des Riegels verwendet werden und die nachträgliche Anbringung eines Sicherheitsbeschlages
ist auf einfache Weise dadurch möglich,
dass eine Bohrung mit rundem Querschnitt in die Laibung des Fensters
eingebracht wird und anschließend
das hülsenartige
Führungselement
mitsamt dem darin geführten
Riegel eingesetzt und verankert wird, beispielsweise geklebt.
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Vorteilhaft
kann das Führungselement
so lang bemessen sein, dass es den gesamten in die Laibung eintauchenden
Bereich des Riegels aufnimmt. Auf diese Weise wird verhindert, dass
ein Abschnitt des Riegels sich in die Fensterlaibung bis hinter
das hintere Ende des Führungselementes
erstreckt. Der Riegel kommt somit – je nach Wandkonstruktion – beispielsweise
nicht mit abbröckelnden Bestandteilen
eines Mauerwerks oder mit Holzspänen
in Kontakt, welche die Beweglichkeit des Riegels ggf. behindern
könnten.
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Dabei
kann insbesondere vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Führungselement
einen geschlossenen Boden aufweist, so dass das Eindringen der vorerwähnten Verschmutzungen
in das Führungselement
zuverlässig
ausgeschlossen ist und somit die Beweglichkeit des Riegels zuverlässig sichergestellt
ist.
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Aus
optischen Gründen
kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Riegel vollständig in
das Führungselement
eintauchen kann, so dass also von dem Riegel in seiner Ruhestellung
kein sichtbarer Überstand
in der Fensteröffnung
verbleibt.
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Vorteilhaft
kann das Führungselement
einen Anschlag für
den Riegel bilden, welcher die Eintauchtiefe des Riegels in die
Laibung begrenzt. Ein derartiger Anschlag kann beispielsweise dadurch
geschaffen sein, dass das Führungselement
wie vorbeschrieben als Hülse
mit geschlossenem Boden ausgestaltet ist. Durch den erwähnten Anschlag
kann jedenfalls auf technisch einfache Weise und kostengünstig sichergestellt
werden, dass der Riegel nicht versehentlich unerwünscht weit
in die Laibung eingeführt
werden kann. Dann könnte
nämlich
anschließend
eventuell nur noch schwer zugänglich
sein, wenn er aus seiner Ruhestellung in die Sicherungsstellung
bewegt werden soll. Das Einbringen einer Bohrung in die Fensterlaibung
muss also nicht präzise
mit einer exakt definierten Tiefe erfolgen, um mittels des Grundes
der Bohrung einen solchen Anschlag für den Riegel zu schaffen. Somit
wird die Montage des Sicherheitsbeschlages vereinfacht.
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Vorteilhaft
kann der Riegel drucktastenartig betätigt werden, ähnlich wie
dies von den Betätigungskappen
bei Kugelschreibern oder vom Öffnen von
Möbeltüren bekannt
ist: Durch einmaligen Druck wird der Riegel gegen die Wirkung einer
Feder in eine vergleichsweise tief eintauchende Stellung bewegt,
die beispielsweise der Ruhestellung des Riegels entspricht. In dieser
Stellung kann der Riegel beispielsweise bündig mit der Laibung des Fensters abschließen. Wird
der Riegel gegen die Wirkung der Feder noch tiefer in die Laibung
bzw. in das Führungselement
eingedrückt,
so wird er aus der Ruhestellung gelöst und gelangt anschließend federkraftunterstützt in eine
teilweise aus der Laibung herausragende Stellung, so dass er nun
erfasst und weiter aus der Laibung herausgezogen werden kann, bis der
Riegel seine Sicherungsstellung einnimmt und das Öffnen des
Fensterflügels
verhindert. Auch wenn der Riegel in seiner Ruhestellung etwas in
die Laibung eintaucht, oder wenn er in seiner Ruhestellung so geringfügig aus
der Laibung ragt, dass er nur schlecht erfasst und weiter herausgezogen
werden kann, ist ein solcher drucktastenartiger Beschlag vorteilhaft.
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Vorteilhaft
kann ein Rastelement vorgesehen sein, welches den Riegel in seiner
Sicherungsstellung hält,
wobei dieses Rastelement gelöst
werden kann, um den Riegel aus der Sicherungsstellung in seine Ruhestellung
bewegen zu können.
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Ein
solches Rastelement kann beispielsweise in Form einer Bajonettverriegelung
ausgestaltet sein, so dass beispielsweise der Riegel zunächst axial
bewegt und aus dem Führungselement
herausgezogen wird und am Ende dieser Axialbewegung auch um seine
Längsseite
verdreht wird, so dass er in dieser verdrehten Stellung gegen eine
weitere axiale Verschiebbarkeit gesichert ist, insbesondere dagegen,
zurück
in die Ruhestellung verschoben zu werden.
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Alternativ
kann das Rastelement beispielsweise durch eine federbelastete Kugel
geschaffen sein, welche beispielsweise im Riegel vorgesehen ist und
unter Entspannung der Feder teilweise aus dem Riegel heraustritt,
wenn dieser ausreichend weit aus dem Führungselement herausbewegt
ist, z. B. wenn der Riegel seine Sicherungsstellung einnimmt. In Umkehr
dieses Prinzips kann diese federbelastete Kugel im Führungselement
angeordnet sein und beispielsweise in eine Ausnehmung des Riegels
eintauchen, beispielsweise eine zirkumferente Nut, wenn der Riegel
ausreichend weit aus der Laibung heraus bewegt worden ist. In beiden
Fällen
kann unter Überwindung
des Federdruckes die Kugel zurückbewegt werden,
indem der Riegel aus seiner Sicherungsstellung in die Ruhestellung
zurückbewegt
wird.
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Als
weitere Alternative eines Rastelementes kann beispielsweise eine
Blattfeder vorgesehen sein, die gemeinsam mit dem Riegel aus dem
Führungselement
herausgezogen wird, sich anschließend entspannt und sich über den
Umfang des Riegels hinausragend aufstellt, so dass das anschließende Einschieben
des Riegels in das Führungselement
verhindert wird. Auch hier kann in Umkehr dieses Prinzips die Blattfeder
im Führungselement
angeordnet sein und beispielsweise in eine Ausnehmung des Riegels
eintauchen. Während
die vorgenannte federbelastete Kugel unsichtbar montiert sein kann,
ist sicherzustellen, dass die Blattfeder derart von außen zugänglich ist,
dass sie betätigt
werden kann, um die Verrastung zu lösen und das Einschieben des
Riegels in seine Ruhestellung zu ermöglichen.
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Dem
Fachmann sind weitere Möglichkeiten zu
Schaffung einer Verrastung bekannt. In jedem Fall dient das Rastelement
dazu, ungewollte Manipulationen am Riegel zu verhindern, so dass
dieser beispielsweise nicht von außen durch einen schmalen Schlitz
zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel erfasst und aus seiner
Sicherungsstellung in die Ruhestellung bewegt werden kann. Zudem
ermöglicht das
Rastelement die Anordnung des Riegels nicht nur in horizontal liegender
Ausrichtung, sondern beispielsweise auch in vertikaler Ausrichtung,
so dass der in seine Sicherungsstellung bewegte Riegel daran gehindert
ist, schwerkraftbedingt in seine Ruhestellung abzusinken.
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Vertikal
ausgerichtete Riegel können
wie vorerwähnt
beispielsweise vorgesehen sein, wenn der Sicherungsbeschlag nicht
seitlich in der Laibung des Fensters angeordnet ist, sondern beispielsweise in
der Fensterbank. Dies kann beispielsweise vorgesehen sein, wenn
bei einem zweiflügeligen
Fenster in dessen mittlerem Bereich, wo die beiden Fensterflügel aneinander
gren zen, die Öffnungsbewegung
der Fensterflügel
mittels eines aus der Fensterbank nach oben ragenden Riegels behindert
werden können.
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Vorteilhaft
kann der Riegel elektrisch beweglich sein. Die Bewegung kann elektromotorisch
erfolgen, rein beispielhaft mittels eines Spindeltriebs, oder sie
kann elektromagnetisch erfolgen, so dass jedenfalls der Riegel mittels
einer aus der Ferne betätigbaren
Steuerung bewegt werden kann. Insbesondere kann vorzugsweise eine
Zentralsteuerung vorgesehen sein, die es ermöglicht, mittels eines einzigen
Steuerbefehls mehrere Riegel, die an diese Zentralsteuerung angeschlossen
sind, in ihre Ruhestellung oder in ihre Sicherungsstellung zu bewegen.
Der Steuerbefehl kann beispielsweise mittels eines Schaltknopfes
oder mittels eines Schlüsselschalters ausgelöst werden,
also beispielsweise durch einen Tastendruck oder eine Schlüsseldrehung.
Insbesondere bei einem Neubau oder einer Wohnungs- bzw. Hausrenovierung
kann eine derartige Zentralsteuerung vergleichsweise einfach installiert
werden, so dass innerhalb kürzester
Zeit und mit minimalem Aufwand die mit Sicherheitsbeschlägen versehenen Fenster
und Türen
ge- oder entsichert werden können.
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Dabei
kann vorzugsweise mittels Sensoren eine Rückmeldung erfolgen, falls einer
der Sicherheitsbeschläge
blockiert ist und nicht seine Sicherungsstellung einnehmen kann.
Dies kann beispielsweise dadurch hervorgerufen sein, dass auf einer Fensterbank
oder nahe einer Fensterlaibung in der Fensteröffnung ein Hindernis befindlich
ist, beispielsweise ein Buch oder ein Dekorationsgegenstand. Aufgrund
der sensorisch ausgelösten
Rückmeldung kann
der Benutzer dieses Hindernis beseitigen und dafür Sorge tragen, dass sämtliche
Sicherheitsbeschläge
zuverlässig
ihre Sicherungsfunktion erfüllen können.
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Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass der Riegel sich nicht nur innen vor den
Rahmen des Flügels
erstreckt und somit den Flü gel
an der Öffnungsbewegung
hindert, sondern dass der Riegel sich darüber hinaus bis vor die Füllung des
Fensterflügels
erstreckt. Davon ausgehend, dass diese Füllung üblicherweise transparent ist,
beispielsweise in Form von Klarglasscheiben, liegt dieser vorteilhaften
Ausgestaltung die Überlegung
zugrunde, dass die von außen
erkennbare Anwesenheit der Sicherheitsbeschläge und der in ihrer Sicherungsstellung
befindlichen Riegel bereits von vornherein einen Einbruchsversuch
scheitern lässt.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass
die meisten der Einbrüche,
insbesondere der im privaten Bereich stattfindenden Wohnungseinbrüche innerhalb
kürzester
Zeit durchgeführt
werden und die Einbrecher die Wohnung bereits nach wenigen Minuten
verlassen. Wird von vornherein ein Hindernis erkennbar, welches
den Zugang zur Wohnung erschwert, lassen die Einbrecher häufig von
einem Einbruchversuch ab oder starten den Einbruchsversuch erst
gar nicht, so dass der Sicherheitsbeschlag allein schon dadurch
eine Schutzfunktion erfüllt,
dass er von außen
erkennbar ist.
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Davon
ausgehend, dass der aus der Laibung bzw. aus der Führung ragende
Riegel bei einem Einbruchsversuch auf Biegung beansprucht wird,
kann das entsprechende Widerstandsmoment des Riegels gegenüber einem
Vollquerschnitt dadurch verbessert werden, dass der Riegel vorteilhaft
als Hohlprofil ausgestaltet ist. Zudem können hierdurch die Materialkosten
für den
Sicherheitsbeschlag reduziert werden. Durch die reduzierte Masse
ist auch ein elektrischer Antrieb des Riegels einfacher bzw. wirtschaftlicher möglich als
bei einem schwereren Riegel. Gegebenenfalls kann vorgesehen sein,
den Riegel und ggf. auch das Führungselement
als vergleichsweise preisgünstig
herstellbare Strangpressprofile, beispielsweise aus Aluminium, herzustellen.
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Mittels
nachträglich
in die Fensterlaibung einzubringender Bohrungen kann der vorschlagsgemäße Sicherheitsbeschlag
problemlos nachgerüstet werden.
Vorteilhaft jedoch kann bereits bei der Erstellung eines Gebäudes vorgesehen
sein, im Bereich der Fensterlaibung ein Mauerwerkselement zu verwenden,
welches das Einsetzen eines solchen Sicherheitsbeschlages ermöglicht.
Hierzu kann das Mauerwerkselement eine Ausnehmung aufweisen, die
zur Aufnahme des Führungselements
des Sicherheitsbeschlages geeignet ist, wobei diese Ausnehmung in
der Oberfläche
des Mauerwerkselementes mündet,
so dass das Führungselement
problemlos in dieses Mauerwerkselement einsetzbar ist. Insbesondere
wenn ein Antrieb der Riegel vorgesehen ist und eine Betätigung mittels
einer Zentralsteuerung, kann vorteilhaft auch bereits ein Kabelkanal
bzw. eine Kabelaustrittsöffnung
in dem Mauerwerkselement vorgesehen sein.
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Das
Mauerwerkselement kann beispielsweise als horizontaler Sturz ausgestaltet
sein, der oberhalb oder unterhalb eines Fensters angeordnet wird und
der bei dieser vorgesehenen horizontalen Einbaulage vertikal ausgerichtete
Ausnehmungen aufweist, so dass beispielsweise die vertikal ausgerichteten
Riegel anbringbar sind, die bei zweiflügeligen Fenstern im mittleren
Bereich der Fensterbreite vorgesehen sind und das Öffnen der
beiden Flügel
verhindern. Wenn der Sturz aus einem Betonwerkstoff besteht, können die
Ausnehmungen beim Gießen des
Sturzes problemlos geschaffen werden, ohne dass eine nachträgliche Bearbeitung
des Betonwerkstoffes erforderlich wäre.
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Das
Mauerwerkselement kann alternativ als quaderförmiger Mauerstein ausgestaltet
sein, beispielsweise aus Kalksandstein, wobei der Mauerstein üblicherweise
in horizontaler Ausrichtung angeordnet wird. Die Ausnehmung zur
Aufnahme des Führungselementes
verläuft
bei einer horizontalen Einbaulage dieses Mauerwerkselementes ebenfalls horizontal,
so dass Sicherheitsbeschläge
mit horizontal ausgerichteten Riegeln in den beiden seitlichen Laibungen
der Fensteröffnung
in diesen Ausnehmungen angeordnet werden können.
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Ein
vorschlagsgemäß gesichertes
Gebäude weist
ein Fenster auf mit wenigstens einem nach innen öffnenden Flügel, so dass im Inneren der
Fensteröffnung
ein vorschlagsgemäßer Sicherheitsbeschlag
angeordnet werden kann. Dieser kann entweder in den beiden seitlichen
Laibungen der Fensteröffnung
und/oder in der Fensterbank vorgesehen sein. Grundsätzlich können auch
im Sturz oberhalb des Fensters vorschlagsgemäße Sicherungselemente angeordnet
werden; in der Praxis kann dies jedoch nachteilig oder unmöglich sein,
da die Erreichbarkeit der dort angeordneten Riegel bei manueller
Betätigung
der Riegel problematisch sein kann oder da dort Rollladenkästen vorgesehen
sind, die keine ausreichend stabile Abstützung für die Riegel bieten.
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Abgesehen
von den vorbeschriebenen Fenstern können die vorgeschlagenen Vorteile selbstverständlich auch
bei Türen
zum Tragen kommen, bei denen die Tür in das Gebäudeinnere öffnet, so
dass, wie auch bei nach innen öffnenden
Fenstern, die Anordnung der Sicherheitsbeschläge innen von dem Fenster bzw.
von der Tür
einen wirksamen Schutz gegen Einbrüche bzw. Einbruchsversuche darstellen
kann. Auch dabei ist davon auszugehen, dass selbstverständlich nach
wie vor ein Einbruch durch Einschlagen des Fensterglases bzw. Zerstörung des
Türblattes
möglich
ist. Dies erfolgt jedoch in der Regel nicht aufgrund der damit verbundenen
Lärmentwicklung,
so dass ein wirksamer Einbruchschutz bereits dadurch erzielt werden
kann, dass ein Öffnen
der Tür
bzw. des Fensters verhindert wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend
näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 einen
Schnitt durch eine Fensterlaibung mit einem darin angeordneten Sicherheitsbeschlag,
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2 eine
Ansicht ähnlich 1,
für ein zweites
Ausführungsbeispiel
eines Sicherheitsbeschlags,
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3 einen
Sicherheitsbeschlag in auseinander gezogener Darstellung und die
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4 und 5 zwei
unterschiedliche Einbausituationen für Sicherheitsbeschläge, in Anpassung
an unterschiedlich ausgestaltete Fenster.
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In
den Zeichnungen ist mit 1 jeweils allgemein ein Sicherheitsbeschlag
bezeichnet, wobei der Sicherheitsbeschlag jeweils aus im Wesentlichen zwei
Bauteilen besteht, nämlich
einem Führungselement 2 und
einem Riegel 3. Das Führungselement 2 ist
bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
jeweils als Hülse
ausgestaltet und der Riegel 3 jeweils als zylindrischer
Stift, wobei der Riegel 3 teleskopisch in dem Führungselement 2 gelagert
ist, also axial längs
beweglich im Führungselement 2 angeordnet ist.
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Rein
beispielhaft ist dargestellt, dass das Führungselement 2 an
seinem ersten stirnseitigen Ende einen umlaufenden Kragen 4 aufweist
und an seinem zweiten stirnseitigen Ende einen geschlossenen Boden 5 bildet.
Der Sicherheitsbeschlag 1 ist mithilfe einer Verfüllmasse 6 in
eine Wand, insbesondere beispielsweise eine Fensterlaibung eingesetzt.
Bei den 1 und 2 sowie 4 ist
die dargestellte Wand als Mauerwerk 7 mit einer äußeren Putzschicht 8 dargestellt.
Beim Einbringen einer Bohrung, die zur Aufnahme des Sicherheitsbeschlages 1 dient
auftretende Unsauberkeiten oder Unregelmäßigkeiten am Mündungsrand
der Bohrung werden nach Einsetzen des Sicherheitsbeschlages 1 durch
den Kragen 4 des Führungselementes 2 verdeckt.
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Der
geschlossene Boden 5 des Führungselementes 2 verhindert
das Eindringen der Verfüllmasse 6 in
das hülsenförmige Führungselement 2,
so dass die ungehinderte Beweglichkeit des Riegels 3 im
Führungselement 2 sichergestellt
ist.
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Der
Riegel 3 weist bei dem Ausführungsbeispiel der 1 eine
Handhabe 9 in Form eines kugelförmigen Knopfes auf, so dass mithilfe
dieser Handhabe der ansonsten vollständig in das Führungselement 2 versenkte
Riegel 3 erfasst und hin und her bewegt werden kann. Alternativ
kann vorgesehen sein, den Riegel 3 so lang auszugestalten
oder so im Führungselement 2 zu
lagern, dass stets ein zu erfassender Abschnitt des Riegels 3 außerhalb
des Führungselementes 2 verbleibt,
so dass der Riegel 3 unmittelbar erfasst und betätigt, das
heißt,
axial verschoben werden kann.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Sicherheitsbeschlages 1. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist keine außen
vorstehende Handhabe 9 vorgesehen, wenn sich der Riegel 3 in
seiner aus 2 ersichtlichen Ruhestellung
befindet. Im Führungselement 2 ist,
aus 2 nicht ersichtlich, ein tastendruckartiges Beschlagelement
untergebracht, welches es zulässt,
den Riegel 3 tiefer in das Führungselement 2 einzuschieben
als aus 2 ersichtlich. Wenn der Riegel 3 anschließend losgelassen
wird, wird er durch dieses tastendruckartige Beschlagelement weiter
aus dem Führungselement 2 heraus
bewegt, als es seiner aus 2 ersichtlichen Ruhestellung
entspricht, so dass der Riegel 3 in dieser Zwischenstellung
dann erfasst und manuell noch weiter aus dem Führungselement 2 heraus
bewegt werden kann, um seine Riegelstellung einzunehmen. Durch den
Verzicht auf die Handhabe 9 ist das Ausführungsbeispiel
der 2 vergleichsweise unauffällig. Abweichend von diesem
dargestellten Ausführungsbeispiel
kann vorgesehen sein, auch auf den Kragen 4 des Führungselementes 2 zu
verzichten und den Riegel 3 mitsamt dem Führungselement 2 bündig mit
der Wandoberfläche
abschließen
zu lassen, beispielsweise mit der dargestellten Putzschicht 8 oder
mit einer Gipskartonplatte oder dergleichen, welche als Oberfläche der
Fensterlaibung vorgesehen ist, so dass jedenfalls eine optisch möglichst
unauffällige
Ausgestaltung des Sicherheitsbeschlages 1 in dessen eingebautem
Zustand resultiert.
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3 zeigt
einen Sicherheitsbeschlag 1 im ausgebauten und demontierten
Zustand, wobei also der Riegel 3 von dem Führungselement 2 getrennt dargestellt
ist. Beide Bauteile sind unterbrochen dargestellt, so dass die Darstellung
in 3 nicht deren tatsächliche Längenverhältnisse wiedergibt.
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Bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Riegel 3 an
seiner äußeren zylindrischen
Umfangsfläche
zwei gegenüberliegende Führungssteine 10 auf.
Diesen Führungssteinen 10 des
Riegels 3 sind im Führungselement 2 zwei
Paare von Nuten 11 und 12 zugeordnet: In die längeren Nuten 11 tauchen
die Führungssteine 10 weit
ein, wenn der Riegel 3 tief in das Führungselement 2 eingeschoben
wird, also seine versenkte Ruhestellung einnimmt. Wird der Riegel 3 mittels
der Handhabe 9 erfasst, aus dem Führungselement 2 herausgezogen um
90° verdreht,
und anschließend
wieder in das Führungselement
zurückbewegt,
so tauchen die Führungssteine 10 in
die beiden kürzeren
Nuten 12 ein und verhindern ein weiteres Eintauchen des
Riegels 3 in das Führungselement 2,
so dass der Riegel 3 nun in seiner herausragenden Riegelstellung
fixiert ist. Abweichend von diesem dargestellten Ausführungsbeispiel
können
andere Riegelmechanismen vorgesehen sein, beispielsweise bajonettverschlussartige
oder anderweitig ausgestaltete Verriegelungselemente. Das dargestellte
Ausführungsbeispiel
der 3 sichert den Riegel 3 lediglich gegen
eine Bewegung, die den Riegel 3 aus seiner Riegelstellung
in seine Ruhestellung zurückführen würde. Andere
Verriegelungsmittel, wie beispielsweise der erwähnte Bajonettverschluss, können den
Riegel 3 in beiden axialen Bewegungsrichtungen sichern.
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4 zeigt
einen Sicherheitsbeschlag 1 in horizontaler Einbaulage
in einer Fensterneigung, wobei der Sicherheitsbeschlag 1 auf
der Seite eines Fensters 14 angeordnet ist, die den Scharnieren 15 des
Fensters 14 gegenüberliegt.
Das Fenster 14 öffnet
nach innen, das heißt,
der Fensterflügel
wird in ein Gebäude
hinein verschwenkt, wenn das Fenster geöffnet wird. Der Si cherheitsbeschlag 1 befindet sich
dementsprechend auf der im Gebäudeinneren vorgesehenen
Seite des Fensters 14. Dabei ist der Sicherheitsbeschlag 1 so
dicht vor dem Fensterflügel montiert,
dass der bewegliche Fensterflügel
des Fensters 14 im besten Fall gar nicht geöffnet werden kann
und jedenfalls nicht so weit geöffnet
werden kann, dass ein Gegenstand zwischen dem gebäudefesten
Fensterrahmen und dem beweglichen Fensterflügel angesetzt bzw. in das Gebäudeinnere
eingeschoben werden kann.
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4 zeigt
lediglich den unteren Bereich des Fensters 14. Im oberen
Bereich kann ebenfalls ein Sicherheitsbeschlag 1 vorgesehen
sein, beispielsweise um den beweglichen Fensterflügel zusätzlich zu
sichern und insbesondere nicht nur gegen eine Schwenkbewegung zu
sichern, welche um die Scharniere 15 erfolgt, sondern auch
ein Kippen des Fensterflügels
zu vermeiden, welches um nicht dargestellte horizontal ausgerichtete
Scharniere im unteren Bereich des Fensters erfolgen würde.
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5 zeigt
ein Fenster 14 mit zwei Fensterflügeln. Ein Sicherheitsbeschlag 1 ist
bei diesem Fenstertyp nicht seitlich in der Fensterlaibung angeordnet,
sondern vertikal ausgerichtet in der Fensterbank unterhalb des Fensters 14 angeordnet. 5 zeigt
den Sicherheitsbeschlag 1 in seiner Ruhestellung, in welcher
die Fensterflügel 16 über die
Handhabe 9 hinweg verschwenkt werden können. Der Sicherheitsbeschlag 1 des
Ausführungsbeispiels
von 5 ist mit einer Arretierung versehen, die – beispielsweise
wie in 3 dargestellt – den Riegel 3 in seiner
aus dem Führungselement 2 herausgezogenen
Riegelstellung sichert, so dass er nicht in seine aus 5 ersichtliche
Ruhestellung zurücksinken kann.