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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fassadensystem zur Verkleidung
eines Bauwerks mit Fassadenelementen, bestehend aus senkrechten
Pfosten und quer hierzu verlaufenden Riegeln aus Metall, welche
jeweils mit innenseitigen Dichtungsstreifen belegt sind, wobei im
Kreuzungsbereich von Pfosten und Riegel die eine Dichtungsschiene
zur Ermöglichung
einer Passage der anderen Dichtungsschiene zumindest teilweise durchtrennt
ist und die durch die Trennung entstehenden stirnseitigen Öffnungen
in der einen Dichtungsschiene mit Dichtungsschienenverschlussmitteln
versehen sind.
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Das
Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung ist der Fassadenbau. Fassadenelemente,
wie Verbundglasscheibenelemente und dergleichen, werden gewöhnlich über eine
aus senkrechten Pfosten und waagerechten Riegeln gebildete Rahmenstruktur
lösbar
am Gebäude
befestigt. Zu Dichtungszwecken ist zwischen Pfosten und Riegeln
sowie dem Fassadenelement eine Dichtungsschiene aus einem Elastomermaterial
vorhanden. Bei derartigen Fassadensystemen ist sicherzustellen,
dass selbst im Kreuzungsbereich von Pfosten und Riegeln absolute
Dichtheit gewährleistet
ist, so dass korrisionsverursachendes Wasser insbesondere nicht
zwischen die Dichtungsschiene und den meist aus kaltgeformtem Stahl
bestehenden Pfosten und Riegeln gelangen kann.
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Aus
der
DE 296 03 707
U1 geht ein gattungsgemäßes Fassadensystem
hervor. Das Fassadensystem besteht aus einer Rahmenkonstruktion,
die aus Pfosten und Riegeln gebildet ist, wobei hierauf ein U-förmiger Schraubkanal
angeschweißt
ist. Die den Fassaden RD 40150/LK:
zugewandte Seite der Pfosten
und Riegel ist mit einem Dichtungsstreifen belegt, der gleichzeitig
auch den aufgeschweißten
Schraubkanal überbrückend überdeckt.
Hierauf wiederum ist an den waagerechten Riegeln eine Glashalteleiste
montiert, welche durch Befestigungsschrauben lösbar am Schraubkanal angebracht
ist.
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Nachteilig
bei diesem Fassadensystem wirkt sich die Trennung der einen Dichtungsschiene
im Kreuzungsbereich von Pfosten und Riegel aus. Während die
Dichtungsschiene des senkrechten Pfostens den Kreuzungsbereich passiert,
ist die Dichtungsschiene des waagerechten Riegels vollständig getrennt
und kommt mit der Stirnseite seitlich an den senkrechten Pfosten
zur Anlage. Um ein Eindringen von korrisionsverursachendem Wasser
an dieser Stelle zu vermeiden, ist auf eine abdichtende Anlage zu
achten. Kann diese nicht gewährleistet
werden, so wird diese Stelle in allgemein bekannter Weise mit einer
dauerelastischen Dichtmasse abgedichtet. Es kann jedoch nicht unter
allen Umständen
die Zuverlässigkeit
dieser Abdichtung gewährleistet
werden, zumal diese unter Baustellenbedingungen ausgeführt wird.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Fassadensystem
der gattungsgemäßen Art
dahingehend weiter zu verbessern, dass die stirnseitigen Öffnungen
in geteilten Dichtschienen sich mit einfachen Mitteln zuverlässig abdichten
lassen.
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Die
Aufgabe wird ausgehend von einem Fassadensystem gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen
gelöst.
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Die
Erfindung schließt
die technische Lehre ein, dass ein am Endbereich der Dichtungsschiene angebrachtes
und sich über
die Öffnung
wölbendes U-förmiges Kappenteil
als Dichtungsschienenverschlussmittel vorgesehen ist, an dem sich
ein im montierten Zustand in die Öffnung dichtend hineinragendes
Endstopfenteil anschließt.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht
insbesondere darin, dass auf Baustellen die Montagezeit verkürzt wird.
Die erfindungsgemäßen Dichtungsschienenverschlussmittel
stellen eine einfache und sichere Maßnahme gegenüber der
Verarbeitung herkömmlicher
dauerelastischen Dichtmassen da.
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Vorzugsweise
sind Kappenteil und Endstopfenteil der erfindungsgemäßen Dichtungsschienenverschlussmittel
als ein einstückiges
Kunststoffspritzteil ausgeführt,
vorzugsweise aus EPDM-Werkstoff, zumindest im Bereich des Endstopfenteils.
In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, das Kappenteil mit dem
Endstopfenteil über
ein angeformtes Filmscharnier zu verbinden. Das Filmscharnier ermöglicht ein
leichtes Eindrücken
des Endstopfenteils in die Öffnung
der Dichtschiene, wogegen sich das Kappenteil über die Öffnung stülpen lässt. Beide Teile sind über das
Filmscharnier verliersicher miteinander verbunden. Alternativ hierzu
ist es jedoch auch möglich,
Kappenteil und Endstopfenteil als separate Bauteile auszuführen und
am Einsatzort zusammenzufügen.
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Gemäß einer
die Erfindung verbessernden Maßnahme
wird vorgeschlagen, das die Befestigung des Kappenteils am Endbereich
der Dichtungsschiene über
mindestens ein in den Pfosten bzw. Riegel eingreifendes Befestigungsmittel
erfolgt, welches über
das Kappenteil eine Anpresskraft auf die Dichtungsschiene aufbringt.
Durch diese Maßnahme
erhöht
sich die Dichtwirkung zwischen den Dichtungsschienenverschlussmitteln
und der Dichtungsschiene und es wird auch quer zur Richtung der
Anpresskraft auf das Dichtungsmaterial eine Verdrängungskraft
ausgeübt,
so dass sich die Dichtschiene besser an die korrespondierende Dichtungsschiene
anschmiegt. Das Befestigungsmittel ist vorzugsweise als Schraube
ausgeführt,
die in einen Schraubkanal des Pfostens zum Eingriff kommen kann.
Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, andere Befestigungsmittel
wie Niet- oder Klippverbinder einzusetzen.
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Gemäß einer
weiteren die Erfindung verbessernden Maßnahme ist vorgesehen, dass
der Fussbereich des Kappenteils mit einem verbreiteteren Randabschnitt
ausgeführt
ist. Hierdurch wird ein Einschneiden des Kappenteils in die Dichtung
bei Aufbringen der Anpresskraft vermieden. Darüber hinaus sorgt ein verbreiteter
Randabschnitt auch dafür,
dass mehr Dichtungsmaterial bei Aufbringen der Anpresskraft verdrängt wird,
was die Dichtwirkung erhöht.
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Die
erfindungsgemäße Lösung kommt
insbesondere zum Einsatz bei einer Rahmenkonstruktion, der Pfosten
und Riegel an der dem Fassadenelement zugewandten Seite eine Schraubennut
zum Eingriff von Befestigungsschrauben für die Fassadenelemente aufweisen.
Wie bereits vorstehend erläutert,
kann in dieselbe Schraubennut auch die Schraube zur Befestigung
des Kappenteils zum Eingriff gelangen. Dabei kann eine solche Schraubennut
entweder direkt am Pfosten und Riegel ausgebildet sein oder über ein
Fassadenaufsatzprofil für
Pfosten und Riegel erzeugt werden.
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In
diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, die Dichtungsschiene schraubnahtüberbrückend über die
gesamte Breite von Pfosten und Riegel anzuordnen. Hierdurch dichtet
die Dichtungsschiene auch die Schraubennut wirkungsvoll vor eindringendem
Wasser ab. Eine weitere die Dichtwirkung verbessernde Maßnahme besteht
darin, dem Endstopfenteil eine Innenkontur zu verleihen, welche an
die Kontur der Dichtungsschiene stirnseitig angepasst ist.
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Weitere
die Erfindung verbessernde Maßnahmen
werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
Draufsicht auf ein Fassadensystem im Kreuzungsbereich zwischen Pfosten
und Riegel,
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2 eine
Seitenansicht des Fassadensystems von 1,
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3a eine
Seitenansicht eines Kappenteils von Dichtungsschienenverschlussmitteln,
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3b eine
Seitenansicht eines Endstopfenteils für das Kappenteil gemäß 3a,
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4a eine
Seitenansicht von Dichtungsschienenverschlussmitteln gemäß einer
weiteren Ausführungsform,
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4b eine
Draufsicht auf Dichtungsschienenverschlussmittel gemäß 4a,
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5a eine
Seitenansicht der Dichtungsschienenverschlussmittel von 4a im
Einbauzustand,
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5b eine
Draufsicht auf Dichtungsschienenverschlussmittel nach 4b im
Einbauzustand, und
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6 eine
Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Kappenteils.
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Gemäß 1 besteht
ein Fassadensystem aus senkrechten Pfosten 1 und quer hierzu
verlaufenden Riegeln 2 aus kaltgeformtem Stahl. Pfosten 1 und
Riegel 2 sind mit jeweils zugeordneten Dichtungsschienen 3a bzw. 3b belegt,
wobei die dem Pfosten 1 zugeordnete Dichtungsschiene 3a durchlaufend
gegenüber
dem Pfosten 1 angeordnet ist und die andere Dichtungsschiene 3b durchtrennt
ist und in eine korrespondierende Ausklinkung seitens der Dichtungsschiene 3a dichtend
eingesetzt ist. An dieser Stelle wird zur Erhöhung der Dichtwirkung ein Dichtklebeband
eingelegt.
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Gemäß 2 besteht
eine stirnseitige Öffnung 4 an
der Durchtrennungsstelle der Dichtungsschiene 3b, welche
mit Dichtungsschienenverschlussmitteln dichtend verschlossen ist.
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Die
Dichtungsschienenverschlussmittel weisen ein am Endbereich der Dichtungsschiene 3b angebrachtes
und sich über
die Öffnung 4 wölbendes U-förmiges Kappenteil 5 auf.
Das Kappenteil 5 wirkt zusammen mit einem im montierten
Zustand in die Öffnung 4 dichtend
hineinragendes Endstopfenteil 6. Kappenteil 5 und
zugeordnetes Endstopfenteil 6 bestehen aus Kunststoff.
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Wie
in 1 dargestellt, ist das Kappenteil 5 am
Endbereich der Dichtungsschiene 3b über ein in den Pfosten 2 eingreifendes
Befestigungsmittel 7 befestigt, welches durch Einschrauben
einer Anpresskraft des Kappenteils 5 auf die Dichtungsschiene 3b ausübt.
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Das
Befestigungsmittel 7 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Schraube
ausgeführt
und greift in eine – nicht
weiter dargestellte – Schraubennut
seitens des Riegels 2 ein.
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Gemäß 3a ist
das hier dargestellte Kappenteil 5' als separates Bauteil ausgeführt und
weist im Querschnitt gesehen eine U-Form auf, welche den – nicht
weiter dargestellten – Schraubkanal
kappenartig umgreift. Passend hierzu ist das Endstopfenteil 6' ebenfalls als
separates Bauteil ausgeführt
und weist eine Innenkontur 8 auf, die an die stirnseitige Kontur
der – nicht
weiter dargestellten – Schraubennut
angepasst ist, um eine bestmögliche
Dichtwirkung zu erzielen.
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Gemäß der in 4a gezeigten
Ausführungsform
ist Kappenteil 5'' und Endstopfenteil 6'' als einstückiges Bauteil ausgeführt. Das
Kappenteil 5'' ist mit dem
Endstopfenteil 6'' über ein
dazwischen angeordnetes Filmscharnier 9 miteinander schwenkbar
verbunden. Gemäß 4b ist
auch hier seitens des Endstopfenteils 6'' zu
Dichtzwecken eine Innenkontur 8 ausgebildet. Das Kappenteil 5'' weist eine Bohrung 10 für eine – nicht
weiter dargestellte – Schraube
als Befestigungsmittel auf.
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Gemäß 5a wird
im Einbauzustand das Endstopfenteil 6'' durch
Verschwenken um die Achse des Filmscharniers 9 in den Innenbereich
des Kappenteils 5'' eingeklappt.
Nach 5b bildet sich so eine im Wesentlichen würfelartige
Form, welche die – nicht
weiter dargestellte – Dichtungsschiene
im Öffnungsbereich
zuverlässig
umhüllt
und damit abdichtet.
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In
der 6 ist eine weitere Ausführungsform für ein Kappenteil 6''' gezeigt,
welches sich durch einen verbreiteten Randabschnitt 11 auszeichnet.
Mit dem verbreiteten Randabschnitt 11 wird eine höhere Verdrängung von
Dichtmaterial der – hier nicht
weiter dargestellten – Dichtungsschiene
bewirkt, was insgesamt die Dichtwirkung verbessert.
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Die
Erfindung ist nicht beschränkt
auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele.
Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche vom Schutzbereich
der nachfolgenden Ansprüche
abgedeckt sind. So ist es beispielsweise auch möglich, ein anderes Befestigungsmittel
als eine Schraube zur Aufbringung der Aufpresskraft der erfindungsgemäßen Dichtungsschienenverschlussmittel
auf die Dichtungsschiene zu verwenden.
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- 1
- Pfosten
- 2
- Riegel
- 3
- Dichtungsschiene
- 4
- Öffnung
- 5
- Kappenteil
- 6
- Endstopfenteil
- 7
- Befestigungsmittel
- 8
- Innenkontur
- 9
- Filmscharnier
- 10
- Durchbruch
- 11
- Randabschnitt