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Die
Erfindung betrifft eine Radialwellendichtung zur Dichtung einer
abgeschlossenen, mit einem fluiden Medium gefüllten Innenkammer an einer durch
eine Aufnahmeöffnung
aus der Innenkammer geführten,
rotierenden Welle gegenüber
einer äußeren Atmosphäre mit zwei
Membrankörpern,
die jeweils eine Dichtmembran mit einer zur Innenkammer schräg gestellten
Dichtlippe aufweisen, wobei die beiden Dichtlippen axial beabstandet
von einander an der Welle dichtend anlegbar sind, und mit einer Stützvorrichtung
zum Abstützen
der an derselben anliegenden Membrankörpern. Die Erfindung betrifft ferner
ein Radialwellendichtungssystem mit der Radialwellendichtung.
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Ein
gattungsgemäßes Radialwellendichtung wird
in der
DE 20 2006 003 897.3 beschrieben,
bei dem die Dichtmembrane auf der von der Innenkammer abgewandten
Seite von der Stützvorrichtung
gestützt
werden und die Stützvorrichtung
mit der Welle jeweils einen einer Dichtmembran zugeordneten Spalt
ausbildet. Hier besteht die Gefahr von Rundlaufungenauigkeiten zwischen
Stützteilöffnung und
Welle in der Stützteilöffnung und
damit von Spaltextrusionen der Dichtungsmembrane unter Druckwirkung, die
die Betriebsdauer der Radialwellendichtung herabsetzen.
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In
der EP-A-706 001 wird eine Radialwellendichtung beschrieben, in
der die Dichtmembran gegen den Druck des fluiden Mediums im Innenraum durch
eine Stützvorrichtung
gestützt,
die eine axial festgelegte Scheibe mit einer zentralen Öffnung aufweisen
kann, durch die die Welle mit einem Spaltabstand vom Rand der Öffnung hindurch
tritt. Der an der Welle anliegende Rand ist als zum Innenraum hin schräg gestellte
Dichtlippe ausgebildet, wodurch sich eine Dichtwirkung aufgrund
eines Innenüberdruckes selbst
verstärkt.
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Eine
weitere Radialwellendichtung dieser Art ist aus der WO-A-02/052180 bekannt.
Sie umfasst einen ersten Membrankörper mit einer Dichtmembran, die
mit einer schräg
gegen den Innenraum gestellten Dichtlippe an der Welle anliegt.
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Üblicherweise
wird vor der Erstbefüllung
der Innenkammer mit einem Fluid, insbesondere bei Kühlsystemen
mit Kühlmitteln
als Fluid, dieselbe mittels einer Saugpumpe evakuiert, um das System
auf Dichtheit zu prüfen,
wobei zur effizienten Dichtigkeitsprüfung ein möglichst geringer Unterdruck
angestrebt wird. Hierzu werden in der
DE 20 2006 003 897.3 sehr geringe
erreichbare Drücke
beschrieben. In der WO-A-02/052180 wird die Anwendung einer dritten
Dichtmembran mit nach außen
schräg
gestellter Dichtlippe vorgeschlagen, die ein Einströmen von außenatmosphärischen
Gasen in die Innenkammer vermindern soll. Durch die Maßnahme wird
jedoch der Aufbau der Dichtung kompliziert und es kommt im Betrieb
zu Energieverlusten und zusätzlicher
Erwärrnung.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute
Radialwellendichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
die der Gefahr von Rundlaufungenauigkeiten und Spaltextrusionen
wirksam begegnet und somit eine verbesserte Betriebsdauer aufweist
und die weiter geringere Innendrücke erlaubt.
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Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die beiden Membrankörper über ihren
gesamten Verlauf beabstandet zueinander angeordnet sind und dass
die Stützvorrichtung
einen Stützkörper aufweist,
der zwischen den Membrankörpern
angeordnet ist.
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Indem
die Membrankörper
beabstandet zueinander angeordnet sind und somit wird eine direkte mechanische
Kopplung vermieden, sondern einzeln vom Stützkörper abgestützt werden, wird ein festerer Sitz
der Membrankörper
in der Radialwellendichtung gewährleistet.
Bei einem Aneinanderliegen der Membrankörper tritt auf Grund ihrer
notwendig leichten plastischen Verformbarkeit leicht ein Schwimmen oder
eine verminderte Lagefixierung der Membrankörper auf. Dies hat zur Folge,
dass der mit den Membrankörpern
mechanisch gekoppelte Stützkörper in
Einbaulage in einem entsprechend großen Abstand zur Welle gehalten
sein muss, damit er nicht in Berührung
mit derselben kommen kann. Dadurch wird wiederum das Dichtungsvermögen der
Radialwellendichtung entsprechend begrenzt, d.h. es ist zum Beispiel
wegen dieser „Leckage" nur ein bestimmter
Unterdruck gegenüber
der Außenatmosphäre erreichbar.
Ferner kann die Gefahr von Rundlaufungenauigkeiten der Welle zum
Stützkörper und damit
von Spaltextrusionen der Membrankörper vergrößert werden. Mit dem festeren
Sitz der Membrankörper
wird es möglich,
den Stützkörper in
Einbaulage näher
zur Welle zu beabstanden, wodurch den oben geschilderten Nachteilen,
wie Rundlaufungenauigkeiten der Welle zum Stützkörper und Spaltextrusionen der
Membrankörper,
wirksam begegnet werden kann. Somit können wesentlich niedriger Unterdrücke in der
Innenkammer vor dem Befüllungsvorgang
mit dem fluiden Medium und eine höhere Lebensdauer der Radialwellendichtung
im Betrieb erzielt werden.
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Die
Radialwellendichtung ist gemäß dem Stand
der Technik rotationssymmetrisch mit einer Rotationssymmetrieachse
ausgebildet, die in Dichtungslage idealerweise mit der Mittellängesachse
der Welle zusammenfallen soll. Der Stützkörper besteht bevorzugt aus
unelastischem Kunststoff, vorzugsweise aus einem thermoplastischen,
unelastischen Kunststoff. Hierbei wird ein Kunststoff aus Polyphenylensulfid
(PPS) bevorzugt. Vorzugsweise ist der Stützkörper spritzgegossen. Die Dichtmembrane können aus
einem elastomeren Material bestehen, das vorzugsweise Partikel eines
schmierenden Feststoffs enthält.
Die Partikel können
aus Graphit oder aus Polytetrafluorethylen (PTFE) bestehen. Der Raum
zwischen den Dichtmembranen kann mit einem Schmiermittel gefüllt sein.
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Der
Stützkörper kann
einen Innenraum aufweisen, in dem der eine, als innerer Membrankörper ausgebildete
Membrankörper
angeordnet ist. Ferner kann der andere Membrankörper außerhalb des Innenraumes angeordnet
ist und somit als äußerer Membrankörper ausgebildet
sein. Somit kann auf einfache Weise konstruktiv die Trennung der
beiden Membrankörper
voneinander verwirklicht werden. Hierbei können die Dichtmembrane der
Membrankörper
jeweils mit einer von der Innenkammer abgewandten Seitenfläche an einer
zu der Innenkammer zugewandten Seitenfläche des Stützkörpers anliegen.
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Der
Stützkörper weist
in einer bevorzugten Weiterbildung der Radialwellendichtung eine
den Innenraum bildende, dosenartige, kreiszylindrische Grundform
auf, die Zylindermantelwand und Zylinderstirnwänden umfasst. Hierbei können die
Zylinderstirnwände
jeweils eine mittige kreisrunde Öffnung
für den
Durchgang der Welle aufweisen. Hierzu kann, in Einbaulage der Radialwellendichtung,
eine Zylinderstirnwand als innere Zylinderstirnwand zur Innenkammer
hin und eine Zylinderstirnwand als äußere Zylinderstirnwand von
der Innenkammer abgewandt angeordnet sein. Der äußere Membrankörper kann
mit seiner Dichtmembran an einer zur Innenkammer gewandten Außenseite
der innere Zylinderstirnwand anliegen, während der innere Membrankörper mit
seiner Dichtmembran vorzugsweise an einer zur Innenkammer hin gewandten
Außenseite
der innere Zylinderstirnwand anliegt.
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Unter
anderem wegen einer stabileren, da Lage fixierteren Anordnung der
Membrankörper
kann vorgesehen sein, dass die Öffnungen
so dimensioniert sind, dass in Dichtungslage der Radialwellendichtung
zwischen Welle und Innenseitenfläche
der jeweiligen Öffnung
ein Ringspalt von kleiner oder gleich 0,05 mm, vorzugsweise kleiner
oder gleich 0,02 mm ausgebildet ist. Hierbei kann beim Abpumpen
der Luft aus dem Innenraum gegen die durch die Ringspalte nachströmende Luft
ein Innenunterdruck von bis zu 20mbar bis 30mbar im Innenraum erreicht werden.
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Es
wird weiterhin als Vorteil angesehen, dass ein Abfasen des den Ringspalt
begrenzenden und der Welle gegenüberliegende Öffnungsrand
der jeweiligen Zylinderstirnwand in Richtung zu der Innenkammer
hin vorgenommen ist. Dadurch kann die Zylinderstirnwand mechanischer
stabiler gegenüber
einem ein Innenüberdruck
der Innenkammer ausgelegt sein.
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Zu
seiner leichteren Zugänglichkeit
kann der Innenraum eine Öffnungsmöglichkeit
aufweisen, die vorzugsweise außerhalb
der Dichtungslage gegeben ist. Diese kann dadurch gegeben sein,
dass der Stützkörper in
einer Teilungsebene teilbar ist, wobei die Teilungsebene durch den
Innenraum verläuft. Hierzu
kann der Stützkörper eine
Teilung in zwei Stützelemente
aufweisen, die in Dichtungslage form- und/oder kraftschlüssig in
einer Teilungsfläche
aneinander anliegen. Vorzugsweise werden die Stützelemente in der Teilungsebene
lose bleibend, vorzugsweise nur durch Gegeneinanderpressen zusammen gehalten.
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Im
Falle einer oben beschriebenen zylindrischen Ausbildung des Stützkörpers kann
die Teilungsfläche
in einem Bereich angeordnet sein, in dem Zylindermantelwand und
innere Zylinderstirnwand aneinander angrenzen. Damit ist dem einen Stützelement
die innere Zylinderstirnwand zugeordnet. Das andere Stützelement
weist mit der äußeren Zylinderstirnwand
und der Zylindermantelwand eine kappenartige Form auf. Somit sind
beide Stützelemente
einfach herstellbar.
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Um
ein Abgleiten der Stützelemente
unter Anpressung in der Teilungsfläche zu vermeiden, weist die
Teilungsfläche
vorzugsweise einen stufigen Verlauf auf. Dieser kann insbesondere
bei der zylindrischen Form des Stützkörpers eine wechselnde Folge
von ringförmig
angeordneten umfänglichen
Teilflächen
zur Aufnahme von radialen Kräften
und mit ringförmig
angeordneten radialen Teilflächen
zur Aufnahme von axialen Kräften
aufweisen. Zum besseren Zusammenhalt der Stützelemente können die
Zylindermantelwand und/oder die innere Zylinderstirnwand in dem
Bereich der Teilungsfläche
eine verstärkte
Wandung aufweisen.
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In
dem Innenraum kann eine innere Aufnahme mit einem Aufnahmeraum für einen
Halteabschnitt des inneren Membrankörpers vorgesehen sein. Die
innere Aufnahme kann einen sich innenseitig axial von der inneren
Zylinderstirnwand und beabstandet zur Zylindermantelwand erstreckenden
Hohlzylinder aufweisen. Der Aufnahmeraum kann somit von dem Hohlzylinder
und der Zylindermantelwand in radialer Richtung und in axialer Richtung
durch die innere Zylinderstirnwand begrenzt werden, während er zur äußeren Zylinderstirnwand
geöffnet
ist. Somit kann der Halteabschnitt mechanisch stabil flächig in der
inneren Aufnahme anliegen. Der Hohlzylinder kann zum erleichterten
Einschieben des Halteabschnittes des inneren Membrankörpers so
konisch ausgebildet sein, dass sich der Aufnahmeraum zur hinteren
Zylinderstirnwand leicht und zwar vorzugsweise um wenige Winkelgrade öffnet. Vorzugsweise erstreckt
sich der Hohlzylinder bis an oder bis nahe an die Dichtmembran heran,
die, wie bereits beschrieben, vorzugsweise an der Innenseite der äußeren Zylinderstirnwand
anliegt, wodurch ein fester Sitz des inneren Membrankörpers verstärkt werden
kann. Dieser kann auch verstärkt
werden, indem der Halteabschnitt des inneren Membrankörpers unter
Flächenpressung
in der inneren Aufnahme angeordnet ist. Die beschriebene, im Schnitt
etwa rechtwinklige oder rechtwinklige Anordnung von Halteabschnitt und
Dichtmembran impliziert eine leicht herstellbare, kappenartige Ausbildung
des inneren Membrankörpers.
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Der äußere Membrankörper weist
ebenfalls eine kappenartige Form auf. Seine Dichtmembran liegt bei
der zylindrischen Ausbildung des Stützkörpers vorzugsweise außenseitig
an der inneren Zylinderstirnwand an, während er mit seinem Halteabschnitt
den Stützkörper soweit
umgreift, dass der Halteabschnitt außenseitig an der Zylindermantelwand und
zumindest in einem radial äußeren Ringbereich an
der äußeren Zylinderstirnwand
anliegt. Damit kann der äußere Membrankörper über den
Stützkörper gestülpt werden,
wodurch der äußere Membrankörper formstabil
auf dem Stützkörper lagefixiert
werden kann. Ferner kann der äußere Membrankörper die
beiden Stützelemente
klammerartig zusammenhalten. Zur Verstärkung der Fixierung und des
Zusammenhaltens kann vorgesehen sein, dass der äußere Membrankörper unter
elastischer Vorspannung an dem Stützkörper anliegt. Dies kann dadurch
erzielt werden, dass der äußere Membrankörper vor dem Überstülpen ein
leichtes Untermaß gegenüber dem
Stützkörper aufweist.
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Zur
stärkeren
Fixierung oder Verankerung der Membrankörper an dem Stützkörper kann
derselbe an Bereichen, in denen die Membrankörper an dem Stützkörper anliegen,
Rippen aufweisen, die in vorgesehene und den Rippen angepasste Nuten
im Membrankörper
eingreifen. So kann zum Beispiel die innere Zylinderstirnwand, eine
oder mehrere umfängliche
Rippen aufweisend, radial über
die Zylindermantelwand vorstehen und in eine umfängliche zugewandte, im Profil
der oder den Rippen angepasste Nut des äußeren Membrankörpers eingreifen.
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Der
Zusammenbau der Radialwellendichtung kann in folgenden Schritten
erfolgen: Zuerst wird der innere Membrankörper mit seinem Halteabschnitt axial über den
Hohlzylinder des einen Stützelement gezogen,
vorzugsweise bis der Halteabschnitt endstirnseitig an der Innenseite
der vorderen Zylinderstirnwand anliegt. In einem nächsten Montageschritt wird
der zylindrische Stützkörper dadurch
zusammengefügt,
indem das andere Stützelement
mit seiner Zylindermantelwand axial über den Halteabschnitt des
inneren Membrankörpers
geschoben wird, wobei der Halteabschnitt des inneren Membrankörpers vorzugsweise
radial gepresst wird. Schließlich
wird der äußere Membrankörper über den
zusammengefügten
Stützkörper übergestülpt, wodurch
dieser vorzugsweise axial und radial zusammengepresst wird. Da die
Radialwellendichtung durch den äußeren Membrankörper elastisch
und damit die einzelnen Teile der Radialwellendichtung lagerichtig
zusammengehalten werden können,
kann die derart vormontierte Radialwellendichtung, problemlos gelagert
und transportiert werden. Da die einzelnen Teile lose bleibend zu
der Radialwellendichtung zusammengefügt werden, kann dieselbe problemlos
wieder auseinandergenommen werden, um beispielsweise den inneren
Membrankörper
auszutauschen.
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Der
Halteabschnitt des äußeren Membrankörpers kann
außenseitig
in dem Bereich, in dem dieser an der Zylindermantelwand anliegt,
umfänglich und
beabstandet zueinander angeordnete Rippen aufweisen. Diese können sich
radial nach außen
erstrecken. Vorzugsweise erstrecken sich die Rippen in Einbaulage
in einem spitzen Winkel zur Längsachse der
Welle zu der Innenkammer hin. Durch ein Zusammendrücken der
Rippen beim weiter unten beschriebenen Einsetzen der Radialwellendichtung
in die Innenkammer kann ein Presssitz der Radialwellendichtung erzielt
werden.
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Der
Halteabschnitt des äußeren Membrankörpers in
einem Anlagebereich, der sich von Zylindermantelwand und zur äußeren Zylinderstirnwand hin
erstreckt, abgefast sein, wodurch das Einsetzen der Radialwellendichtung
in die Innenkammer erleichtert wird.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Radialwellendichtung kann die
Dichtmembran des äußeren Membrankörpers einen
radial überstehenden Bund
mit einer in Dichtungslage von der Innenkammer abgewandten Fläche zur
flächigen
Anlage an der Innenseite der Wandung der Innenkammer an der Aufnahmeöffnung aufweisen.
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Es
wird ferner ein Radialwellendichtungssystem mit einer Radialwellendichtung
gemäß einer
zuvor beschriebenen Ausführungs formen
und mit einer die Aufnahmeöffnung
aufweisenden Dichtungsaufnahme für
die Radialwellendichtung in der Innenkammer vorgeschlagen. Die Radialwellendichtung
ist vorzugsweise in einem Presssitz in der Dichtungsaufnahme anordenbar,
wobei der Presssitz, wie bereits beschrieben, vorzugsweise auch über die
Rippen erzeugt wird.
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Vorzugsweise
ist die Radialwellendichtung in einer Aufnahmerichtung in Richtung
des Druckgefälles
bei Normalbetrieb in die Aufnahmeöffnung einsetzbar. Dies heißt bei einer
Verwendung der Innendruckkammer zur Lagerung eines fluiden Mediums, kann
die Aufnahmerichtung von der Innenkammer nach außen weisen.
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Vorzugsweise
wird die Radialwellendichtung soweit in Aufnahmerichtung in die
Aufnahmeöffnung eingeschoben,
bis der vorgesehene radial überstehenden
Bund mit seiner in Dichtungslage von der Innenkammer abgewandten
Fläche
an der Innenseite der Wandung der Innenkammer an der Aufnahmeöffnung anschlägt.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand zweier in einer Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Längsschnittansicht
eines Radialwellendichtungssystems mit einer ersten Ausführungsform
einer Radialwellendichtung,
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2 eine
Ausschnittsvergrößerung II
gemäß 1 und
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3 eine
Längsschnittansicht
eines Radialwellendichtungssystems mit einer zweiten Ausführungsform
der Radialwellendichtung.
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In
den 1 bis 3 werden zwei Ausführungsformen
eines Radialwellendichtungssystems R mit einer eine Aufnahmeöffnung 2 aufweisenden Dichtungsaufnahme
D und mit einer erfindungsgemäßen Radialwellendichtung 1 zur
Dichtung einer abgeschlossenen, mit einem fluiden Medium M gefüllten Innenkammer
K an einer durch eine Aufnahmeöffnung 2 aus
der Innenkammer K geführten, rotierenden
Welle W gegenüber
einer äußeren Atmosphäre At gezeigt,
wobei die Innenkammer K lediglich durch einen Wandabschnitt mit
der Aufnahmeöffnung 2 angedeutet
dargestellt ist. Die Radialwellendichtung 1 ist in einer
von Innen nach Außen
weisenden Aufnahmerichtung a in die Aufnahmeöffnung 2 in einen
Presssitz hinein eingeschoben.
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Die
Radialwellendichtung 1 weist zwei Membrankörpern 3, 4 mit
jeweils einer Dichtmembran 5 auf, die mit einer in Einbaulage
zur Innenkammer K hin schräg
gestellten Dichtlippe 6 versehen ist, die axial beabstandet
von einander an der Welle W dichtend anliegen. Ferner umfasst die
Radialwellendichtung 1 eine Stützvorrichtung 7 mit
einem einen Innenraum K aufweisenden Stützkörper 8 auf, an dem
die Dichtmembran 4 an ihrer von der Innenkammer K abgewandten
Seitenfläche 9 abgestützt ist.
Die Radialwellendichtung 1 mit Membrankörper 3 und Stützvorrichtung 7 ist
rotationssymmetrisch mit ihrer Längsachse 1 als
Rotationssymmetrieachse ausgelegt, die in in den 1 und 3 gezeigten
Dichtungslage mit der Mittellängesachse
der Welle W zusammenfällt.
Beide Membrankörper 3,4 weisen
eine kappenartige Form mit jeweils einem Halteabschnitt 10 auf, der
sich radial außen
in axialer Richtung von der Dichtmembran 5 erstreckt und über den
die Membrankörper 3, 4 jeweils
lose bleibend mit dem Stützkörper 8 verbunden
sind.
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Beide
Membrankörper 3, 4 sind über ihren gesamten
Verlauf beabstandet zueinander angeordnet. Ferner sind sie durch
den Stützkörper 8 getrennt, indem
dieser zwischen den Membrankörpern 3, 4 angeordnet
ist. Indem vermieden wird, dass die notwendig verhältnismäßig leicht
elastisch verformbaren Membrankörper 3, 4 nicht
zumindest über
einen bestimmten Bereich aneinander anliegen oder in Berührung kommen,
sondern jeweils von dem steifen Stützkörper 8 abgestützt werden,
ist ein festere Sitz der Membrankörper 3, 4 gewährleistet
und werden nicht so leicht Schwingungen des einen Membrankörpers 3, 4 auf
den anderen Membrankörper 4, 3 und
damit auf die Welle W übertragen.
Infolge dessen wird die Gefahr von Rundlaufungenauigkeiten der Welle
W und von Spaltextrusionen der Membrankörper 3, 4 vermindert,
welches wiederum die Betriebsdauer der Radialwellendichtung 1 erhöht.
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Der
Stützkörper 3, 4 weist
einen Innenraum 11 auf, in dem der eine, als innerer Membrankörper 3 ausgebildete
Membrankörper
angeordnet ist. Der Innenraum 11 ist zur dichtenden Anlage
der Dichtlippe 5 des inneren Membrankörpers 3 an der Welle
W zur Welle W hin radial und umfänglich
geöffnet
und ist gegenüber
der Außenatmosphäre A und
der Innenkammer K bis auf mittige, kreisrunde Öffnung 12 zum Durchgang
der Welle W bzw., bei eingeschobener Welle W, bis einen bezüglich der
Innenkammer K inneren Ringspalt 13 und einen bezüglich der
Innenkammer K äußeren Ringspalt 14 geschlossen.
Der andere, als äußerer Membrankörper 4 ausgebildete Membrankörper ist
außerhalb
des Innenraumes 11 angeordnet.
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Der
Stützkörper 8 weist
eine den Innenraum 11 bildende, dosenartige, kreiszylindrische
Grundform mit Zylindermantelwand 15 und zwei Zylinderstirnwänden 16, 17,
eine bezüglich
der Innenkammer K innere Zylinderstirnwand 16 und eine
bezüglich
der Innenkammer äußere Zylinderstirnwand 17,
auf, wobei die Öffnung 12 jeweils
mittig der Zylinderstirnwände 16, 17 angeordnet
ist.
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Der
Stützkörper 8 weist
eine Teilung in zwei Stützelemente,
ein erstes Stützelement 18 und
ein zweites Stützelement 19,
auf, die in Dichtungslage form- und/oder kraftschlüssig in
einer Teilungsfläche 20 aneinander
anliegen. Die Teilungsfläche 20 trennt die
Zylindermantelwand 17 von der inneren Zylinderstirnwand 16,
so dass das erste Stützelement 18 im wesentlichen
die innere Zylinderstirnwand 16 umfasst, während das
zweite Stützelement 19 im
wesentlichen die äußere Zylinderstirnwand 17 und
die Zylindermantelwand 17 und somit eine kappenartige Form
aufweist.
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Der äußere Membrankörper 4 umgreift
den Stützkörper 8.
Hierzu liegt der äußere Membrankörper 4 unter
elastischer Vorspannung mit seiner Dichtmembran 5 außenseitig
an der inneren Zylinderstirnwand 16 und mit seinem Halteabschnitt 10 außenseitig
die Zylindermantelwand 15 und die äußere Zylinderstirnwand 17 in
einem radial äußeren Bereich
an. Dadurch werden die an sich lose bleibenden Stützelemente 18, 19 in
der Teilungsfläche 20 gegeneinander
gepresst und gehalten.
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Die
Teilungsfläche 20 weist
einen stufigen Verlauf mit ringförmig
angeordneten umfänglichen Teilflächen 21 für den Übergang
von radialen Kräften und
mit ringförmig
angeordneten radialen Teilflächen 22 für den Übergang
von axialen Kräften
auf. Zur Sicherung weist die innere Zylinderstirnwand 16 im
Bereich der Teilungsfläche 20 eine
Verstärkung 23 ihrer Wandung
auf.
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Im
Innenraum 11 ist eine innere Aufnahme 24 mit einem
Aufnahmeraum 25 für
den Halteabschnitt 10 des inneren Membrankörpers 3 vorgesehen,
der ganzflächig
oder im wesentlichen ganzflächig
anliegend und unter Pressspannung in der inneren Aufnahme 24 in
einem Presssitz angeordnet ist. Die innere Aufnahme 24 weist
einen Hohlzylinder 26 auf, der sich innenseitig und axial
von der inneren Zylinderstirnwand 16 sowie beabstandet
zur Zylindermantelwand 15 erstreckt, so dass der Aufnahmeraum 25 von
Hohlzylinder 26, Zylindermantelwand 15 und inneren
Zylinderstirnwand 16 begrenzt wird und zur äußeren Zylinderstirnwand 17 offen
ist. Der Aufnahmeraum 25 erstreckt sich axial bis an die
Dichtmembran 5 des inneren Membrankörpers 3.
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Dank
der zuvor beschriebenen Verbesserung im Abstützen der Dichtungskörper 3,4 und
der verminderten Gefahr von Übertragungen
von Schwingungen zwischen den Dichtungskörpern 3,4 kann
die Spaltbreite eines oder beider Spalte 13,14 besonders
klein gehalten werden. Hierbei ist die Spaltbreite des inneren Ringspaltes 13 kleiner
oder gleich 0,02 mm. Abweichend von der ersten Ausführungsform
der Radialwellendichtung 1 gemäß 1, weist
auch der äußere Spalt 14 in
der zweiten Ausführungsform
der Radialwellendichtung 1 gemäß 3 eine Spaltbreite
von kleiner oder gleich 0,02 mm auf. Dank dieser geringen Spaltbreiten,
mittels derer die zugehörige
Dichtmembran 5 weiter zur Welle W hin abgestützt wird,
wird das Dichtungsverhalten der Radialwellendichtung 1 weiter
entschieden verbessert. Ferner ist der den inneren Ringspalt 13 begrenzende
bzw., zusätzlich
in der zweiten Ausführungsform,
der den äußeren Ringspalt 14 begrenzende
Rand der jeweiligen Öffnung 12 zu
der Innenkammer K hin abgefast, wodurch die jeweils zugehörige Dichtlippe 6 besser
abgestützt
wird und somit eine Gefahr in Hinsicht auf eine Extrusion derselben
in den Ringspalt 13, 14 weiter vermindert wird.
Der somit erreichbare Unterdruck beim Abpumpen der Luft aus der
Innenkammer K gegen die durch die Ringspalte nachströmende Luft
beträgt
höchstens
120 mbar.
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Die
Dichtmembran 5 des äußeren Membrankörpers 4 weist
einen radial überstehenden
Bund 27 mit einer in Dichtungslage von der Innenkammer
K abgewandten Fläche 28 zur
flächigen
Anlage an der Innenseite der Wandung der Innenkammer K an der Aufnahmeöffnung 2 auf,
der somit als Anschlag beim Einführen
der Radialwellendichtung 1 in Aufnahmerichtung a in die
Aufnahmeöffnung 2 dient.
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Um
einen Presssitz der Radialwellendichtung 1 in der Aufnahmeöffnung 2 zu
fördern,
weist der Halteabschnitt 10 des äußeren Membrankörpers 4 außenseitig
in dem Bereich, in dem dieser an der Zylindermantelwand 15 anliegt,
umfänglich
und beabstandet zueinander angeordnete Rippen 28 auf, die
sich radial nach außen
erstrecken. Die Rippen 28 weisen einen stufigen Aufbau
mit einer sich zum Halteabschnitt 10 leicht konisch verjüngenden
Basis 29 und einem daran mittig anschließen Fortsatz 30,
wodurch sich die Rippen 28 beim Einführen der Radialwellendichtung 1 in
die Aufnahmeöffnung 2 leichter umbiegen
lassen und Presssitz wirkungsvoller in der Aufnahmeöffnung 2 innenwandig
gegen die Aufnahmeöffnung 2 drücken.
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Außenseitig
der Dichtmembran 5 des äußeren Membrankörper 4 ist
eine Ringnut 32 vorgesehen, die das Überstülpen des äußeren Membrankörpers 4 über den
Stützkörper 8 mit
dem eingeschlosse nen inneren Membrankörper 3 erleichtert.
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Um
ein Einschieben der Radialwellendichtung 1 in die Aufnahmeöffnung 2 zu
erleichtern, ist der Halteabschnitt 10 in einem in Aufnahmerichtung a
hinteren Bereich 31 abgefast.
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- 1
- Radialwellendichtung
- 2
- Aufnahmeöffnung
- 3
- Innerer
Membrankörper
- 4
- Äußerer Membrankörper
- 5
- Dichtmembran
- 6
- Dichtlippe
- 7
- Stützvorrichtung
- 8
- Stützkörper
- 9
- Seitenfläche
- 10
- Halteabschnitt
- 11
- Innenraum
- 12
- Öffnung
- 13
- Innerer
Ringspalt
- 14
- Äußerer Ringspalt
- 15
- Zylindermantelwand
- 16
- Innere
Zylinderstirnwand
- 17
- Äußere Zylinderstirnwand
- 18
- Stützelement
- 19
- Stützelement
- 20
- Teilungsfläche
- 21
- umfängliche
Teilfläche
- 22
- radiale
Teilfläche
- 23
- Verstärkung
- 24
- Innere
Aufnahme
- 25
- Aufnahmeraum
- 26
- Hohlzylinder
- 27
- Bund
- 28
- Rippe
- 29
- Basis
- 30
- Fortsatz
- 31
- Bereich
- 32
- Ringnut
- a
- Aufnahmerichtung
- A
- Außenatmosphäre
- D
- Dichtungsaufnahme
- K
- Innenkammer
- R
- Radialwellendichtungssystem
- W
- Welle
- 1
- Längsachse