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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Kühlmöbel-Scheibenverbund mit einer
Außenscheibe
und einer Innenscheibe.
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Kühlmöbel, beispielsweise
Kühltruhen,
Kühlregale
und Kühlschränke weisen
insbesondere im gewerblichen Bereich zur Sichtbarmachung des Kühlgutes
im geschlossenen Kühlmöbel transparente
Wände und
Deckel auf. Die Wände
und Deckel werden in der Regel von einem Scheibenverbund aus zwei
oder mehr Scheiben gebildet. Dies ist insbesondere bei Tiefkühlmöbeln, und
hier insbesondere bei Tiefkühl-Schränken, erforderlich,
um eine ausreichende thermische Isolation der Außenscheibe vom Kühlraum zu
realisieren, um Kondensation an der Außenscheibe zu vermeiden.
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Ein
weiteres Problem insbesondere bei Tiefkühlmöbeln stellt die Kondensation
der Innenseite des Scheibenverbundes beim Öffnen eines mit dem Scheibenverbund
ausgerüsteten
Deckels bzw. einer damit ausgerüsteten
Tür dar.
Zum Lösen
diese Problems sind Kühlmöbel-Scheibenverbunde
bekannt, die zwei oder mehr Glasscheiben aufweisen und mit einer
Heizung ausgestattet sind, die die Innenseite der Innenscheibe beheizt,
um nach einem Öffnen
des mit dem Scheibenverbund ausgestatteten Deckels bzw. der damit
ausgestatteten Tür
die aufgetretene Kondensationsschicht schnellstmöglich abzubauen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgegenüber, einen
Kühlmöbel-Scheibenverbund
mit einfachem Aufbau, guter thermischer Isolation und geringer Kondensationsneigung
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem
Kühlmöbel-Scheibenverbund mit
den Merkmalen des Schutzanspruches 1.
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Der
erfindungsgemäße Kühlmöbel-Scheibenverbund
weist eine Außenscheibe
aus Glas und eine Innenscheibe aus Kunststoff auf. Vorliegend ist die
Außenscheibe
die der Kühlmöbel-Außenseite und
ist die Innenscheibe die dem Kühlmöbel-Kühlraum zugewandte Seite. Der
Scheibenverbund ist also mindestens zweischeibig, so dass insgesamt eine
gute Wärmeisolation
in Bezug auf Wärmeleitung realisiert
wird. Kunststoff weist eine schlechte Wärmeleitfähigkeit und eine geringe spezifische
Wärmekapazität auf. Die
Kunststoff-Innenscheibe trägt
also erheblich zu einer guten thermischen Isolation in Bezug auf
die Wärmeleitung
bei. Die Glas-Außenscheibe
dagegen verschafft dem Scheibenverbund eine hohe Stabilität und eine
hohe Unempfindlichkeit in Bezug auf Abrieb, Beschädigungen,
Kratzer etc.
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Durch
die geringe Wärmekapazität von Kunststoff
kann sich die Kunststoff-Innenscheibe beim Öffnen eines
mit dem Scheibenverbund ausgestatteten Deckels bzw. einer damit
ausgestatteten Tür
relativ schnell an die Umgebungstemperatur anpassen. Dieser Effekt
wird durch die geringe spezifische Wärmeleitfähigkeit von Kunststoff noch
verstärkt.
Eine Kondensation von Feuchtigkeit auf der Innenseite der Innenscheibe
beim Öffnen
des Deckels bzw. der Tür
kann auf diese Weise selbst bei Tiefkühlmöbeln auf ein Minimum reduziert
werden, ohne dass hierfür
eine technisch aufwendige und energieverzehrende Heizung erforderlich
wäre.
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Durch
die Kombination einer Glas-Außenscheibe
mit einer Kunststoff-Innenscheibe
wird ein mehrscheibiger Scheibenverbund realisiert, der relativ
wenig Gewicht aufweist, so dass auch die Gesamtkonstruktion weniger
aufwendig ist.
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Durch
die Gewichtseinsparung und durch die Reduzierung des Scheibenzwischenraumes
zwischen der Außenscheibe
und der Innenscheibe auf ein geringes Maß oder auf Null ist der Scheibenverbund äußerst kompakt
und erlaubt filigrane Konstruktionen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung weist die Außenscheibe auf ihrer Innenseite,
d. h. auf ihrer der Innenscheibe zugewandten Seite, vollflächig eine
wärmereflektierende
Beschichtung auf. Unter einer wärmereflektierenden
Beschichtung ist vorliegend eine Beschichtung zu verstehen, die
die Wärmestrahlung
weitgehend reflektiert. Bekannte wärmereflektierende Beschichtungen
reduzieren den Eintrag durch Wärmestrahlung
um bis zu 80%. Derartige wärmereflektierende
Beschichtungen bestehen beispielsweise aus einer dünnen Beschichtung aus
Silber oder Zinnoxid.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung liegen die Außenscheibe und die Innenscheibe
vollflächig
und spaltfrei unmittelbar aufeinander auf. Wegen der guten wärmeisolierenden
Eigenschaften der Kunststoff-Innenscheibe kann auf eine zusätzliche wärmeisolierende
Luftschicht in dem Zwischenraum zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe vollständig verzichtet
werden. Hierdurch wird die Konstruktion erheblich vereinfacht, da
eine konstante Beabstandung der Außenscheibe von der Innenscheibe
nicht mehr erforderlich ist.
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Die
vorliegende Konstruktion eignet sich sowohl für einen ebenen Scheibenverbund
als auch für einen
gewölbten
Scheibenverbund, bei dem sich die in gewissem Maße biegsame Kunststoff-Innenscheibe
an die Wölbung
der entsprechend vorgeformten Glas-Außenscheibe anpasst.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist ein gasdichter Verbundrahmen vorgesehen,
der die Seitenränder
der Außenscheibe
und der Innenscheibe gasdicht umfasst. Der gasdichte Verbundrahmen hat
hierzu beispielsweise einen U-förmigen
Querschnitt. Durch den gasdichten Verbundrahmen wird ein Eindringen
von Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen den beiden Scheiben
verhindert. Hierdurch wird auch langfristig ein ästhetisches Erscheinungsbild
des Scheibenverbundes insbesondere im Randbereich sichergestellt.
Auch ein Beschlagen der Außenscheibe
oder der Innenscheibe auf ihren einander zugewandten Seiten wird
auf diese Weise zuverlässig
verhindert.
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Vorzugsweise
weist der Verbundrahmen an mindestens einer Seite des Scheibenverbundes
einen Trocknerraum auf, der mit dem Scheiben-Zwischenraum verbunden ist. Der Trocknerraum
ist mit einem Trockenmittel gefüllt,
beispielsweise mit Silikatgel. Der Trocknerraum kann sich auch über den gesamten
Umfang in dem Verbundrahmen erstrecken. Der Trocknerraum kann beispielsweise
konstruktiv dadurch realisiert sein, dass die Kunststoff-Innenscheibe eine
verringerte Breite und Länge aufweist,
so dass auf diese Weise an allen vier Seitenrändern des Scheibenverbundes
in dem Verbundrahmen ein entsprechender umlaufender Trocknerraum
gebildet wird. Durch den Trocknerraum und das darin gelagerte Trockenmittel
wird auch bei Eindringen von Feuchtigkeit in den Verbundrahmen-Innenraum
verhindert, dass diese Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen
den Scheiben kriechen kann. Auf diese Weise wird auch bei kleinen
Undichtigkeiten des Verbundrahmens bzw. der Abdichtung zwischen
dem Verbundrahmen und den Scheiben ein Einsickern von Feuchtigkeit
in den Scheibenzwischenraum vermieden.
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Gemäß einem
nebengeordneten Schutzanspruch weist eine Kühlregal-Tür einen Scheibenverbund nach
einem der vorangegangenen Schutzansprüche auf. Insbesondere bei Kühlregal-Türen, und insbesondere
bei Tiefkühlregal-Türen, ist
wegen der unvermeidlichen Wärmeschichtung über die
Höhe der
Kühlregal-Tür ein starkes
Abkühlen
der Innenseite der Innenscheibe bei geschlossener Tür unvermeidlich.
Beim Öffnen
der mit dem Scheibenverbund ausgestatteten Kühlregal-Tür ist daher ein Beschlagen
der Innenseite der Innenscheibe unvermeidlich. Durch den Einsatz
einer Kunststoff-Innenscheibe wird die Kondensation auf ein Minimum
reduziert, da die Kunststoff-Innenscheibe ein guter Isolator ist
und nur eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit
und Wärmekapazität aufweist.
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Im
Folgenden wird unter Bezug auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Kühlmöbel-Scheibenverbund
bestehend aus einer Glas-Außenscheibe
und einer Kunststoff-Innenscheibe, und
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2 einen
Querschnitt des Scheibenverbundes der 1.
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In
den 1 und 2 ist ein Kühlmöbel-Scheibenverbund dargestellt,
wie er zum Verglasen einer Kühlmöbel-Tür oder eines
Kühlmöbel-Deckels
eines Tiefkühlmöbels verwendet
wird.
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Der
Scheibenverbund 10 besteht aus einer Glas-Außenscheibe 12 und
einer Kunststoff-Innenscheibe 14.
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Die
Glas-Außenscheibe 12 besteht
aus einem in einer Richtung gewölbten
Einscheiben-Sicherheitsglas. Auf der Innenseite der Glas-Außenscheibe
ist eine wärmereflektierende
Beschichtung 16 aus Zinnoxid aufgebracht.
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Die
entsprechend der Außenscheibe 12 gewölbte Kunststoff-Innenscheibe 14 besteht
aus Polycarbonat oder PMMA und liegt vollflächig spaltfrei auf der Innenseite
der Außenscheibe
auf. Die Außenscheibe 12 hat
eine Dicke von 4–6
mm und die Innenscheibe 14 hat eine Dicke von ebenfalls
4–6 mm.
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Die
Außenscheibe 12 und
die Innenscheibe 14 werden durch einen umlaufenden gasdichten
und im Querschnitt U-förmigen
Verbundrahmen 20 zusammengehalten, der gasdicht mit den
beiden Scheiben 12, 14 verklebt ist. Die Innenscheibe 14 ist
jeweils 1–2
cm weniger lang und weniger breit als die Außenscheibe. Hierdurch wird
in dem Verbundrahmen 20 ein umlaufender Trocknerraum 22 gebildet, der
mit einem Trockenmittel 24 gefüllt ist. Als Trockenmittel
dient Silikatgel. Der Trocknerraum 22 hat einen Querschnitt
von ungefähr
4 × 8
mm.
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Der
Scheibenverbund 10 ist trotz seiner Zweischeibigkeit relativ
leicht. Durch Verzicht auf eine Luftschicht zwischen der Innenscheibe 14 und der
Außenscheibe 12 ist
der Aufbau und ist insbesondere der Verbundrahmen 20 sehr
einfach und kompakt. Durch Verwendung einer Kunststoff-Innenscheibe 14 sind
die thermischen Eigenschaften des Scheibenverbundes insbesondere
für die
Verwendung in Tiefkühlmöbeln sehr
vorteilhaft, da das Beschlagen von Feuchtigkeit an der Innenseite
der Innenscheibe 14 beim Öffnen einer mit dem Scheibenverbund 10 ausgestatteten
Tür auf
ein Minimum reduziert wird.