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Die
Neuerung betrifft ein Ecklager für
einen verdeckt liegenden Dreh-Kippbeschlag eines gegen einen Rahmen
schwenkbaren Flügels
eines Fensters, einer Fenstertür
oder dergleichen mit einem rahmenseitigen Beschlagteil und einem
flügelseitigen Beschlagteil
und mit einem an den beiden Beschlagteilen gelagerten Steuerlenker
und mit an einem der Beschlagteile gelagerten und in dem anderen
Beschlagteil längsverschieblich
geführten
Flügelträger und
mit einer in dem Steuerlenker angeordneten Führung für einen Führungszapfen des Flügelträges, wobei
der Steuerlenker und der Flügelträger beim Drehen
des Flügels
gegenläufig
verschwenkbar sind.
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Solche
Ecklager zeichnen sich dadurch aus, dass sich alle Bauteile unterhalb
eines Flügelüberschlages
des Flügels
des Fensters, der Fenstertür oder
dergleichen anordnen lassen. Bei der Bewegung des Flügels in
eine von dem Rahmen entfernte Offenstellung erfordert ein solches
Ecklager jedoch, dass der Flügel
bei der anfänglichen Öffnungsbewegung
zunächst
in seiner Ebene von dem Rahmen entfernt wird. Anschließend kann
der Flügel
gegenüber
dem Rahmen gedreht werden.
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Ein
solches Ecklager ist beispielsweise aus der
DE 44 14 523 A1 bekannt.
Der Steuerlenker und der Flügelträger weisen
in ihrem Kreuzungspunkt den Führungszapfen
auf. Die Führung
für den
Führungszapfen
ist auf der Längsachse
des Steuerlenkers angeordnet. Weiterhin weisen der Steu erlenker und
der Flügelträger jeweils
eine Abkröpfung
mit Ausnehmungen auf, um die die Bauteile in der im Rahmen liegenden
Schließstellung
des Flügels
ineinander greifen. Bei der Bewegung des Flügels aus der Schließstellung
heraus in die Offenstellung gleitet der Führungszapfen in der Führung und
führt nahezu gleichzeitig
eine Drehbewegung und eine senkrechte Bewegung des Flügels aus.
Diese gleichzeitige Bewegung des Flügels führt jedoch zu einer starken
Beanspruchung von zwischen den Flügeln und dem Rahmen angeordneten
Dichtungen.
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Aus
der
DE 101 59 687
A1 ist ein Ecklager bekannt, bei dem das flügelseitige
Beschlagteil in seinem Eckbereich einen Zapfen trägt. Der
Zapfen dringt in eine bogenförmige
Nut einer am rahmenseitigen Beschlagteil gelagerten Tragplatte ein.
Das freie Ende der Tragplatte ist zudem an einem die Bewegung des
flügelseitigen
Beschlagteils führenden Steuerarm
gelagert. Durch diese Gestaltung addieren sich jedoch Toleranzen,
insbesondere zwischen den beiden an dem flügelseitigen Beschlagteil angelenkten
Bauteilen. Damit ist eine exakte Führung des Flügels bei
der Bewegung in die Offenstellung nur mit großem Aufwand möglich.
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Der
Neuerung liegt das Problem zugrunde, ein Ecklager der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass es eine besonders exakte Führung des
Flügels
ermöglicht
und eine starke Beanspruchung von Dichtungen des Fensters vermeidet.
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Dieses
Problem wird neuerungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Führung
einen ausgehend von einer übereinander
liegenden Schließstellung
der Beschlagteile in Öffnungsrichtung
des flügelseitigen Beschlagteils
aus der Längsachse
des Steuerlenkers heraus weisenden Abschnitt hat.
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Durch
diese Gestaltung wird die Bewegung des Flügelträgers bei der anfänglichen
Bewegung des Flügels
aus der Schließstellung
heraus von dem aus der Längsachse
des Steuerlenkers heraus weisenden Abschnitt der Führung geführt. Damit
wandert beim anfänglichen
Bewegen des Flügels
aus der Schließstellung
heraus der Drehpunkt des Flügels von
dem Rahmen weg, bevor der Flügel
stark verschwenkt wird. Damit werden die Dichtungen und die übrigen Bauteile
des mit dem neuerungsgemäßen Ecklager
ausgestatten Fensters zunächst
entlastet, bevor der Flügel
verschwenkt wird. Durch die Führung
des Flügelträgers mittels
der Führung
lässt sich das
flügelseitige
Beschlagteil mit engen Toleranzen an die übrigen Bauteile der neuerungsgemäßen Eckumlenkung
anbinden. Hierdurch wird eine besonders exakte Führung des mit dem neuerungsgemäßen Ecklager
gelagerten Flügels
gewährleistet.
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Die
Bewegung des Flügels
des mit dem neuerungsgemäßen Ecklager
ausgestatteten Fensters gestaltet sich ruckfrei, wenn die Führung die
Form eines Kreisbogens hat und wenn die Positionen des Führungszapfens
in der übereinander
liegenden Schließstellung
der Beschlagteile und einer voneinander weg gedrehten Offenstellung
der Beschlagteile den Endpunkten der Führung entsprechen.
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Eine
bevorzugte Bewegungsführung
des Flügels
beim Verschwenken gegenüber
dem Rahmen lässt
sich einfach erzeugen, wenn eine Verbindungslinie der Endpunkte
der Führung
parallel zur Längsachse
des Steuerlenkers angeordnet ist.
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Die
Schwenkbewegung des flügelseitigen Beschlagteils
gestaltet sich besonders einfach, wenn das flügelseitige Beschlagteil eine
Längsführung für einen
am freien Ende des Flügelträgers angeordneten
Längsführungszapfen
hat.
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Die
Bewegungen des Flügelträgers und
des Steuerlenkers kreuzen sich beim Drehen des Flügels und
könnten,
wie bei dem bekannten Ecklager, einander entsprechende Abkröpfungen
und Ausnehmungen aufweisen, mit denen sie in Schließstellung ineinander
greifen. Das neuerungsgemäße Ecklager weist
jedoch eine besonders hohe Stabilität auf, wenn der Steuerlenker
eine Ausnehmung zur Aufnahme des Längsführungszapfens des Flügelträgers in
Schließstellung
hat und wenn der Steuerlenker zwischen dem Flügelträger und dem flügelseitigen Beschlagteil
angeordnet ist.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Stabilität
des neuerungsgemäßen Ecklagers
trägt es
bei, wenn der Flügelträger eine
größere Blechdicke
und/oder eine größere Steifigkeit
aufweist als der Steuerlenker. Durch diese Gestaltung können die
wesentlichen Kräfte
des Flügels
von dem sehr stabil ausgeführten Flügelträger aufgefangen
werden. Der Steuerlenker dient dabei der Führung der Bewegung des Flügels und
kann besonders kostengünstig
herstellbar und platzsparend gefertigt sein.
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Ein
Kippen des Flügels
wird gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung einfach ermöglicht,
wenn die Längsführung bei
der der Schließstellung
der Beschlagteile entsprechenden Position des Längsführungszapfens eine Verbreiterung
aufweist. Bei der Bewegung des Flügels in Kippstellung ermöglicht die
Verbreiterung eine Kippbewegung des flügelseitigen Beschlagteils gegenüber dem
Längsführungszapfen.
Wenn der Flügel
jedoch in Richtung der Offenstellung gedreht wird, gelangt der Längsführungszapfen
aus der Verbreiterung heraus und lässt sich von der Längsführung eng
führen, wodurch
schlagende Geräusche
vermieden werden.
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Das
neuerungsgemäße Ecklager
gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn der Steuerlenker
auf seinem von dem rahmenseitigen Beschlagteil abgewandten Ende
einen ballig geformten Kippzapfen haltert und wenn das flügelseitige
Beschlagteil eine Bohrung zur Aufnahme des Kippzapfens hat. Der
ballige Kippzapfen ermöglicht
ein Kippen und ein Drehen des flügelseitigen
Beschlagteils gegenüber
dem Steuerlenker.
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Die
Neuerung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt in
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1 ein
Fenster mit einem neuerungsgemäßen Ecklager
in Schließstellung,
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2 eine
stark vergrößerte perspektivische Darstellung
des neuerungsgemäßen Ecklagers
aus 1 bei der Bewegung in eine Offenstellung,
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3 das
Ecklager aus 2 in einer zweiten perspektivischen
Darstellung,
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4 das
neuerungsgemäße Ecklager
aus 2 bei der weiteren Bewegung in die Offenstellung,
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5 das
neuerungsgemäße Ecklager
in Offenstellung.
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1 zeigt
ein Fenster mit einem in einem Rahmen 1 liegenden Flügel 2 und
mit einem Dreh-Kippbeschlag 3. Der Dreh-Kippbeschlag 3 weist
ein Scherenlager 4 und ein Ecklager 5 auf. Eine von
einer Handhabe 6 längsverschiebliche
Treibstange 7 ist an dem Flügel 2 angeordnet.
Auf der Treibstange 7 sind mehrere Schließzapfen 8 angeordnet, welche
in der dargestellten Schließstellung
formschlüssig in
am Rahmen 1 befestigte Schließbleche 9 eingreifen.
Um eine in der Verbindung des Scherenlagers 4 mit dem Ecklager 5 liegende
Drehachse 10 lässt
sich der Flügel 2 von
dem Rahmen 1 weg in eine Drehstellung drehen. Weiterhin
ermöglicht
der Dreh-Kippbeschlag 3, den Flügel 2 um eine durch das
Ecklager 5 geführte
horizontale Kippachse 11 von dem Rahmen 1 weg
zu kippen. Das Scherenlager 4 und das Ecklager 5 sind
von einem Flügelüberschlag 12 des
Flügels 2 verdeckt,
so dass keine Bauteile des Dreh-Kippbeschlages 3 bei
im Rahmen 1 verriegeltem Flügel 2 sichtbar sind.
In der dargestellten Schließstellung
liegen ein rahmenseitiges Beschlagteil 13 und ein flügelseitiges
Beschlagteil 14 des Ecklagers 5 übereinander.
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Damit
der Flügelüberschlag 12 bei
der Bewegung des Flügels 2 um
die vertikale Drehachse 10 nicht an dem Rahmen 1 anstößt, wird
beim anfänglichen Öffnen des
Fensters der Flügel 2 in
seiner Ebene von dem Rahmen 1 weg bewegt. Der Flügel 2 wird dabei
zunächst
nur geringfügig
gegenüber
dem Rahmen 1 gedreht. Diese Stellung des Ecklagers 5 ist
in 2 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Das
flügelseitige
Beschlagteil 14 und das rahmenseitige 13 Beschlagteil
sind jeweils winkelförmig
gestaltet und an den jeweiligen Bauteilen des Flügels 2 und des Rahmens 1 befestigt.
Die Bewegung des flügelseitigen
Beschlagteils 14 gegenüber
dem rahmenseitigen Beschlagteil 13 wird über einen
Steuerlenker 15 und einen Flügelträger 16 geführt. Der
Steuerlenker 15 und der Flügelträger 16 sind in Lagerungen 28, 29 an
dem rahmenseitigen Beschlagteil 13 gegenläufig schwenkbar
gelagert. Der Flügelträger 16 weist
einen Führungszapfen 17 auf,
welcher in eine Führung 18 des
Steuerlenkers 15 eindringt.
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Der
Führungszapfen 17 befindet
sich nahe eines Endpunktes 19 der Führung 18. In diesem
Endpunkt 19 der Führung 18 befindet
sich der Führungszapfen 17 in
der in 1 dargestellten Schließstellung. Ausgehend von diesem,
der Schließstellung entsprechenden
Endpunkt 19 hat die Führung 18 einen
in Öffnungsrichtung
des flügelseitigen
Beschlagteils 14 aus der Längsachse des Steuerlenkers 15 heraus
weisenden Abschnitt 20, in dem sich der Führungszapfen 17 in
der in 2 dargestellten Stellung gerade befindet. Dieser
Abschnitt 20 bewirkt beim anfänglichen Bewegen des Flügels 2 in
die Drehstellung die zunächst
nahezu senkrechte Bewegung des Flügels 2 in seiner Ebene
von dem Rahmen 1 weg. Die Führung 18 hat die Form
eines Kreisbogens, wobei eine Verbindungslinie beider Endpunkte 19, 21 der
Führung 18 parallel
zur Längsachse
des Steuerlenkers 15 angeordnet ist.
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Der
Steuerlenker 15 weist an seinem dem rahmenseitigen Beschlagteil 13 abgewandten
Ende einen in einer Bohrung 22 des flügelseitigen Beschlagteils 14 gelagerten
balligen Kippzapfen 23 auf. Der Kippzapfen 23 ist
im Schnittpunkt der horizontalen Kippachse 11 und der vertikalen
Drehachse 10 des Flügels 2 angeordnet
und in einer perspektivischen Darstellung von unten auf das Ecklager 5 in 3 zu
erkennen. In der in 3 dargestellten Perspektive
ist zudem zu erkennen, dass das flügelseitige Beschlagteil 14 eine
Längsführung 24 für einen
an dem freien Ende des Flügelträgers 16 angeordneten Längsführungszapfen 25 aufweist.
An einem Ende hat die Längsführung 24 eine
Verbreiterung 26. Wenn in der in 1 dargestellten
Schließstellung der
Flügel 2 in
dem Rahmen 1 liegt, befindet sich der Längsführungszapfen 25 in
der Verbreiterung 26 der Längsführung 24. Hierdurch
wird ein Kippen des flügelseitigen
Beschlagteils 14 gegenüber
dem Längsführungszapfen 25 und
damit ein Kippen des Flügels 2 gegenüber dem
Rahmen 1 ermöglicht.
Weiterhin hat der Steuerlenker 15 eine Ausnehmung 27 zur Umgreifung
des Längsführungszapfens 25 in Schließstellung.
Zudem ist der Flügelträger 16 gerade
gestaltet und hat eine größere Blechstärke als
der Steuerlenker 15.
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4 zeigt
das Ecklager 5 aus 2 nach einer
weiteren Drehung in die Offenstellung. Hierbei befindet sich der
Führungszapfen 17 nahe
des zweiten Endpunktes 21 der Führung 18. Das flügelseitige Beschlagteil 14 ist
im Vergleich zu der Stellung aus 2 wesentlich
stärker
von dem rahmenseitigen Beschlagteil 13 weg gedreht.
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Eine
der Offenstellung des Fensters aus 1 entsprechende
Stellung des Ecklagers 5 ist perspektivisch in 5 dargestellt.
Hierbei ist zu erkennen, dass der Führungszapfen 17 an
dem zweiten Endpunkt 21 der Führung 18 liegt und
das flügelseitige
Beschlagteil 14 um nahezu 100° von dem rahmenseitigen Beschlagteil 13 weg
gedreht ist.