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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Sitzvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
EP 1 116 654 B1 ist
eine gattungsbildende Sitzvorrichtung mit einer Sitzbodenlagereinrichtung
bekannt, die dazu vorgesehen ist, einen Sitzboden beweglich zu lagern.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einer Sitzvorrichtung, insbesondere einer
Fahrzeug- oder Flugzeugsitzvorrichtung, mit einer Sitzbodenlagereinrichtung, die
dazu vorgesehen ist, einen Sitzboden beweglich zu lagern. Unter
einer „beweglichen
Lagerung" des Sitzbodens
soll insbesondere verstanden werden, dass der Sitzboden bei einer
Bewegung der Sitzbodenlagereinrichtung zumindest eine Bewegung relativ
zu mindestens einer Lagereinheit der Sitzbodenlagereinrichtung ausführt. Ferner soll
unter „vorgesehen" insbesondere speziell
ausgestattet und/oder ausgelegt verstanden werden.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Sitzbodenlagereinrichtung wenigstens
eine erste Lagereinheit mit zumindest einem Hebelgetriebe und wenigstens eine
zweite Lagereinheit mit zumindest einer Kulisse aufweist. Durch
eine entsprechende Ausgestaltung können Gewicht, Bauteile, Kosten
und/oder Montageaufwand der Sitzvorrichtung eingespart werden, indem
die Sitzbodenlagereinrichtung sowohl eine Vorwärtsbewegung des Sitzbodens
als auch eine Neigung des Sitzbodens ermöglicht. Hierdurch ist kosten-
und bauraumsparend die Vorwärtsbewegung des
Sitzbodens und die Sitzwinkeleinstellung in einer Baugruppe vereint.
Es ist ein großer
Verfahrweg des Sitzbodens und zusätzlich eine Neigungseinstellung der
Sitzfläche
möglich.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die erste, das Hebelgetriebe aufweisende
Lagereinheit in einem vorderen Bereich der Sitzvorrichtung und die
zweite, die Kulisse aufweisende Lagereinheit in einem hinteren Bereich
der Sitzvorrichtung angeordnet ist. Hierdurch wird der vordere Teil
des Sitzes über
das Hebelgetriebe nach vorne bewegt, wobei das Hebelgetriebe zusätzlich die
Sitzwinkeleinstellung, d.h. die Neigung des Sitzbodens übernimmt.
Der hintere Teil des Sitzes wird über die Kulisse nach vorne
bewegt.
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Die
Sitzvorrichtung kann besonders kostensparend ausgebildet werden,
wenn das Hebelgetriebe zumindest einen Hebel aufweist, welcher längenverstellbar
ist.
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Vorteilhafterweise
kann eine besonders fließende
Bewegung des Sitzbodens erreicht werden, wenn das Hebelgetriebe
mindestens zwei gelenkig miteinander verbundene Hebel aufweist,
da der Sitzboden damit eine kombinierte Bewegung ausführt, und
zwar eine translatorische und eine rotatorische Bewegung.
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Vorzugsweise
können
die Hebel unterschiedliche und/oder gleiche Längen aufweisen, wodurch der
Verstellweg des Sitzbodens unterschiedlich eingestellt werden kann.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass die Kulisse einen geradlinigen und/oder
einen kurvenförmigen Verlauf
aufweist. Hierdurch kann der Kulissenverlauf den unterschiedlichsten
Bedingungen hinsichtlich des Einbauraums, der Montage, der Benutzerfreundlichkeit
usw. Rechnung tragen.
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Vorteilhafterweise
weist die Kulisse einen U-förmigen
Querschnitt auf, wodurch eine kostengünstige und einfache Herstellung
des Bauteils möglich
ist. Des Weiteren ermöglicht
die einfache Geometrie eine sichere Führung eines Führungselementes
der zweiten Lagereinheit.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Stellvorrichtung
vorgesehen, die zum Antrieb der Sitzbodenlagereinrichtung dient.
Dies ermöglicht
eine einfache, bequeme Einstellung der Sitzvorrichtung.
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Vorzugsweise
ist die Stellvorrichtung am Hebelgetriebe vorgesehen. Insbesondere
steht die Stellvorrichtung mit mindestens einem Hebel derart in
Wirkverbindung, dass die Stellvorrichtung in einer Start-, Lande-
und Rollstellung (TTL-Position) der Sitzvorrichtung kaum belastet
wird, da das Hebelgetriebe die beim Starten, Landen und Rollen des
Flugzeugs eventuell vorkommenden Crashlasten im Wesentlichen direkt
in die Sitzvorrichtung einleitet.
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Vorteilhafterweise
dient die Stellvorrichtung zusätzlich
zur Dämpfung
der Stellbewegung der Sitzvorrichtung, wodurch ein separates Bauteil
zur Dämpfung
entfallen kann.
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Die
erfindungsgemäße Sitzvorrichtung
eignet sich aufgrund der möglichen
Gewichtsreduzierung insbesondere für einen Flugzeugsitz. Grundsätzlich ist
eine entsprechende Sitzvorrichtung jedoch auch bei anderen, dem
Fachmann als geeignet erscheinenden Sitzen einsetzbar, wie insbesondere bei
Kraftfahrzeugsitzen, Sitzen für
Hörsäle usw.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale
zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 einen
schematisch dargestellten Flugzeugsitz in einer Seitenansicht mit
einer erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung
in einer ersten Stellung und
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2 den
Flugzeugsitz gemäß 1 in
der Seitenansicht in einer zweiten Stellung.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
einen schematisch dargestellten Flugzeugsitz in einer Seitenansicht
mit einer Sitzvorrichtung, die eine Sitzbodenlagereinrichtung 10 umfasst,
die dazu vorgesehen ist, einen Sitzboden 12 des Flugzeugsitzes
beweglich zu lagern. Der Sitzboden 12 ist über ein
Trägerelement 32 mit
der Sitzbodenlagereinrichtung 10 gekoppelt, welche dazu
vorgesehen ist, auf einem Kabinenboden eines Flugzeugs befestigt
zu werden. Das Trägerelement 32 ist als
separates Bauteil ausgebildet und fest mit dem Sitzboden 12 verbunden.
Alternativ hierzu kann das Trägerelement 32 auch
einstückig
mit dem Sitzboden 12 ausgebildet sein.
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Ferner
umfasst die Sitzvorrichtung eine Rückenlehneneinheit 34 und
eine nur teilweise dargestellte Rückenlehnenkinematikeinheit 36, über welche
die Rückenlehneneinheit 34 mit
dem Trägerelement 32 und/oder
der Sitzbodenlagereinrichtung 10 gekoppelt ist.
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Die
Sitzbodenlagereinrichtung 10 umfasst eine erste Lagereinheit 14 mit
mindestens einer ersten Lagerstelle 38 und eine zweite
Lagereinheit 18 mit mindestens einer zweiten Lagerstelle 40.
Die Lagereinheiten 14, 18 sind über die
Lagerstellen 38, 40 mit dem Trägerelement 32 und
somit mit dem Sitzboden 12 gekoppelt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind zwei Lagerstellen 38, 40 vorgesehen. Es können jedoch
auch weitere, insbesondere in Querrichtung des Sitzbodens 12 voneinander
beabstandete Lagerstellen an der Sitzbodenlagereinrichtung 10 vorgesehen
sein. Dabei soll unter „Querrichtung des
Sitzbodens" insbesondere
eine Richtung verstanden werden, die zumindest eine Komponente parallel
zu einer Sitzbodenvorderkante 42 aufweist.
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Erfindungsgemäß umfasst
die erste Lagereinheit 14 ein Hebelgetriebe 16,
wobei die erste Lagerstelle 38 der Sitzbodenlagereinrichtung 10 mit dem
Hebelgetriebe 16 verbunden ist, welches wiederum über ein
Fußelement 44 mit
dem Kabinenboden des Flugzeugs verbunden ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
weist das Hebelgetriebe 16 zwei gelenkig miteinander verbundene
Hebel 26, 28 auf. Es sind jedoch auch weitere,
dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Ausführungen von Hebelgetrieben
möglich,
wie beispielsweise ein Hebelgetriebe mit einem Hebel, dessen Länge verstellbar
ist. Die beiden Hebel 26, 28 weisen vorzugsweise
unterschiedliche Längen
auf, wobei auch Hebel mit gleichen Längen möglich wären. Der kürzere Hebel 26 ist
mit der ersten Lagerstelle 38 und der längere Hebel 28 ist über das
Fußelement 44 mit
dem Kabinenboden des Flugzeugs verbunden.
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Erfindungsgemäß umfasst
die zweite Lagereinheit 18 eine Kulisse 20. Die
zweite Lagerstelle 40 der Sitzbodenlagereinrichtung 10 weist
zur Führung in
der Kulisse 20 ein Führungselement 46,
vorzugsweise in Form eines Klotzes auf, wobei die Kulisse 20 über das
Fußelement 44 mit
dem Kabinenboden des Flugzeugs in Verbindung steht. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
weist die nach hinten abgesenkte Kulisse 20 einen geradlinigen
Verlauf auf, wobei jedoch auch jeder weitere, einem Fachmann als
sinnvoll erscheinende Verlauf der Kulisse 20 möglich ist, wie
beispielsweise ein kurvenförmiger
Verlauf oder eine Kombination von geradlinigem und kurvenförmigem Verlauf.
Vorzugsweise weist die Kulisse 20 einen U-förmigen Querschnitt
auf. Die am Fußelement 44 befestigte
Kulisse 20 erstreckt sich seitlich neben der zweiten Lagerstelle 40 derart,
dass eine Öffnung 48 des
U-Querschnitts der Kulisse 20 der zweiten Lagerstelle 40 zugewandt
ist.
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Vorteilhafterweise
ist die erste Lagereinheit 14 in einem vorderen Bereich 22,
d.h. in einem der Sitzbodenvorderkante 42 zugewandten Bereich
der Sitzvorrichtung und die zweite Lagereinheit 18 in einem
hinteren Bereich 24, d.h. in einem der Rückenlehneneinheit 34 zugewandten
Bereich der Sitzvorrichtung angeordnet.
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Ferner
weist die Sitzvorrichtung eine Stellvorrichtung 30 auf,
die zum Antrieb der Sitzbodenlagereinrichtung 10 dient.
Die Stellvorrichtung 30 ist am Hebelgetriebe 16 vorgesehen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
steht die Stellvorrichtung 30 mit beiden Hebeln 26, 28 in
Wirkverbindung, indem sie mit beiden Hebeln 26, 28 verbunden
ist. Es sind jedoch auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende
Anordnungen der Stellvorrichtung 30 an der Sitzbodenlagereinrichtung 10 vorstellbar,
beispielsweise die Anordnung der Stellvorrichtung 30 zwischen
Trägerelement 32 und
Fußelement 44.
Zusätzlich
kann die Stellvorrichtung 30 zur Dämpfung der Stellbewegung der
Sitzvorrichtung dienen.
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1 zeigt
den Flugzeugsitz mit der Rückenlehneneinheit 34 in
einer im Wesentlichen aufrechten Stellung, wie sie beispielsweise
der Start-, Lande- und Rollstellung (TTL-Stellung) entspricht. Hierbei
befindet sich der Sitzboden 12 in seiner vordersten Position,
wobei sich die zweite Lagerstelle 40 der zweiten Lagereinheit 18 vorne
in der Kulisse 20 befindet, und der kurze Hebel 26 des
Hebelgetriebes 16 nach vorne verschwenkt ist. 2 zeigt
den Flugzeugsitz mit der Rückenlehneneinheit 34 in
einer nach hinten geneigten Stellung, also in der sogenannten Reisestellung.
Hierbei befindet sich der Sitzboden 12 in einer hinteren
Position, wobei sich die zweite Lagerstelle 40 der zweiten
Lagereinheit 18 in der Kulisse 20 weiter hinten
befindet und der kurze Hebel 26 des Hebelgetriebes 16 nach
hinten verschwenkt ist.
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Wird
von einem Passagier die Rückenlehneneinheit 34 von
der TTL-Stellung in die Reisestellung bewegt, wird der Sitzboden 12 über die
zweite Lagereinheit 18 in der Kulisse 20 nach
hinten gefahren. Zeitgleich wird der kurze Hebel 26 des
Hebelgetriebes 16 nach hinten verschwenkt, was ein Anheben
des Sitzbodens 12 in seinem vorderen Bereich bewirkt. Zusätzlich ist
die Kulisse 20 nach hinten abgesenkt und bildet somit eine
Rampe, so dass der Sitzboden 12 durch die Bewegung nach
hinten und das Verschwenken des kurzen Hebels 26 nach hinten
zusätzlich
in seinem vorderen Bereich nach oben geführt wird.
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Der
Sitzboden 12 führt
damit eine kombinierte Bewegung aus, und zwar eine translatorische
und eine rotatorische Bewegung. Ist eine gewünschte Position erreicht, werden
die Rückenlehneneinheit 34 und
der Sitzboden 12 in ihren Stellungen durch eine Fixiereinheit 50 fixiert.
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- 10
- Sitzbodenlagereinrichtung
- 12
- Sitzboden
- 14
- erste
Lagereinheit
- 16
- Hebelgetriebe
- 18
- zweite
Lagereinheit
- 20
- Kulisse
- 22
- vorderer
Bereich der Sitzvorrichtung
- 24
- hinterer
Bereich der Sitzvorrichtung
- 26
- kurzer
Hebel
- 28
- langer
Hebel
- 30
- Stellvorrichtung
- 32
- Trägerelement
- 34
- Rückenlehneneinheit
- 36
- Rückenlehnenkinematikeinheit
- 38
- erste
Lagerstelle
- 40
- zweite
Lagerstelle
- 42
- Sitzbodenvorderkante
- 44
- Fußelement
- 46
- Führungselement
- 48
- Öffnung
- 50
- Fixiereinheit