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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter eines Haushaltsgerätes mit
einem Deckel, insbesondere einen Wasserkocher mit Deckel, und mit einer
Führungseinrichtung
zur Führung
des Deckels, welcher mittels der Führungseinrichtung zwischen
einer Schließ-
und einer Offenstellung verschwenkbar ist.
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Ein
Wasserkocher mit schwenkbarem Deckel ist aus der
DE 91 06 749 U1 bekannt.
Der Deckel ist am Wasserkocher auf einer Drehachse drehbar gelagert.
Für die
Montage und Demontage, beispielsweise im Reparaturfall, muss regelmäßig ein
großer Teil
des Wasserkochers zerlegt werden. Das erfordert einen hohen Aufwand
und kann bei komplexen Geräten
zusätzliche
Fehlerquellen bei der Montage schaffen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Behälter anzugeben,
bei dem die Montage und Demontage eines Deckels vereinfacht ist,
um eine schnelle und zuverlässigere
Montage bzw. Demontage des Deckels zum Beispiel im Reparatur- bzw.
Austauschfall zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Behälter
eines Haushaltsgerätes
der oben genannten Art, wobei die Führungseinrichtung wenigstens
eine gestreckte kreisbogenförmig
gekrümmte
Führungsbahn
mit insbesondere einem großen
Kreisbogenradius aufweist, welche mit wenigstens einer korrespondierenden
Führungsbahn
des Deckels in Wirkverbindung steht. Der Deckel kann zwischen zwei Endpositionen,
nämlich
einer Offen- und einer Schließstellung
verschwenkt werden. In der Offenstellung hat der Deckel eine im
Wesentlichen vertikale und in der Schließstellung eine im Wesentlichen horizontale
Position. Die Offenstellung dient zur Befüllung und Leerung sowie zur
Reinigung des Behälters
durch eine vom Deckel freigegebene Öffnung hindurch. In der Schließstellung
verschließt
der Deckel die Öffnung
und bewirkt einen nahezu dampfdichten Verschluss. Das ist bei Wasserkochern
von Bedeutung, um das Wasser möglichst
schnell zum Kochen zu bringen. Er kann auch einen Auslaufschutz,
beispielsweise beim Umstoßen
des Behälters
gewährleisten.
Zusätzlich
können
auch Zwischenstellungen vorgesehen sein, in denen der Deckel arretierbar
ist.
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Bei
der Führungseinrichtung
kann es sich um ein am Behälter
angeordnetes Bauteil handeln, welches zwei Führungsbahnen aufweist. Um bei
montiertem Deckel eine Verschwenkbewegung des Deckels zwischen der
Schließ-
und Offenstellung zu ermöglichen,
sind am Deckel ebenfalls Führungsbahnen
angeordnet, welche mit denen an der Führungseinrichtung zusammenwirken.
Sie stellen Flächen dar,
auf denen sie relativ zueinander gleiten. Die Führungsbahnen der Führungseinrichtung
und des Deckels sind kreisbogenförmig
gekrümmt,
um eine Verschwenkbewegung des Deckels zu ermöglichen. Erfindungsgemäß weisen
sie einen gestreckten großen Kreisbogenradius
von etwa zwischen 1 und 2 cm auf. Er ist jedenfalls deutlich größer als
bei herkömmlichen
Achsen, so dass die Länge
der Führungsbahn um
ein Vielfaches länger
ist als die Führungsbahn
bei einer herkömmlichen
axialen Lagerung eines Deckels.
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Bei
axialer Lagerung des Deckels bilden zum einen die Drehachse mit
ihrer Mantelfläche
und zum anderen der die Drehachse umschließende Teil des Deckels die
Führungsflächen. Sie
sind aufgrund des im Allgemeinen kleinen Radius der Achse sehr klein. Sie
müssen
jedoch alle Kräfte
aufnehmen, die beim Verschwenken des Deckels auftreten können. Dies sind
neben der Gewichtskraft des Deckels auch Kräfte, die ein Benutzer beim Öffnen und
Schließen
auf den Deckel ausübt.
Insbesondere in einer geöffneten Stellung
des Deckels, bei welcher der Deckel einen großen Hebelarm darstellt, kann
es infolge unsachgemäßer Bedienung
durch Verkanten oder Kollision mit anderen Gegenständen zu
einer hohen Krafteinwirkung im Bereich der Führungsflächen kommen. Die Führungsflächen können dann
einer hohen Flächenbelastung
unterliegen, was zu erhöhtem
Verschleiß und
folglich zu einer geringeren Standzeit der betroffenen Bauteile
führt.
Aufgrund dessen müssen bei
diesen Führungsflächen hochwertige
Materialien, wie beispielsweise in der Form einer Metallachse, eingesetzt
werden.
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Die
erfindungsgemäß gestreckten
Führungsbahnen
dagegen haben im Vergleich zu axialen Lagerungen eine relativ große Bogenlänge und
einen relativ großen
Kreisbogenradius. Sie weisen folglich auch eine relativ große Führungsfläche auf.
Aufgrund der großen
Führungsflächen ist
die Flächenbelastung
geringer. Die Führungsbahnen
können
daher auch aus weniger belastbaren und kostengünstigeren Materialien hergestellt
werden, beispielsweise aus einem Kunststoff, aus dem auch weitere
Komponenten des Wasserkochers gefertigt sind. Kunststoff lässt sich
beispielsweise im Spritzgießverfahren auch
leicht zu komplexen Bauteilen verarbeiten. Daher können die
Führungsbahnen
zusam men mit dem Deckel als einzelnes Bauteil in einem Arbeitsschritt hergestellt
werden. Auf dieselbe Weise können
die Führungsbahnen
samt der Führungseinrichtung
als integraler Bestandteil beispielsweise des Behältergriffes
in einem Arbeitsschritt hergestellt werden. Aufgrund der dann geringen
Anzahl einzelner Bauteile lässt
sich der Herstellungs- und Montageaufwand des Haushaltsgeräts erheblich
reduzieren. Auf hochfeste Materialen, wie zum Beispiel Metall für die Drehachse
bei axialen Lagerungen, kann zudem gänzlich verzichtet werden.
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Auch
bei einer herkömmlichen
Lagerung, deren Führungsbahnen
prinzipiell eine Verschwenkung des Deckels um 360 Grad zulassen,
ist die Verschwenkbewegung des Deckels zwischen Schließ- und Offenstellung
gerätetechnisch
auf einen Winkel von maximal etwa 100 Grad beschränkt. Erfindungsgemäß kann demnach
die Führungsbahn
des Deckels relativ zur Führungsbahn
der Führungseinrichtung
in einem Kreisbogenwinkel von bis zu 90 Grad bewegt werden. Als
ausreichend hat sich eine Verschwenkung des Deckels innerhalb eines
Kreisbogenwinkels von etwa 70 Grad herausgestellt. Die Länge der
erfindungsgemäßen Führungsbahnen kann
also auf die tatsächlich
erforderliche Bogenlänge
reduziert werden, so dass die Führungseinrichtung
trotz großer
Kreisbogenradien der Führungsbahnen
nur einen geringen Einbauraum beansprucht. Dadurch kann neben dem
erforderlichen Bauraum auch der Materialaufwand eingespart werden.
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Die
Führungsbahnen
der Führungseinrichtung
und des Deckels können
dabei grundsätzlich durch
jede geeignete Konstruktion miteinander verbunden sein, die eine
zwangsgeführte
Schwenkbewegung des Deckels zwischen der Schließ- und der Offenstellung ermöglicht.
Die Schwenkbewegung resultiert aus einem Gegeneinanderverschieben
von kreisbogenförmig
gekrümmten
und seitlich geführten Führungsbahnen
entlang einer Kreislinie. Die Kreislinie liegt dabei in einer Ebene,
die im Wesentlichen senkrecht zur Deckelfläche angeordnet ist. Sie entspricht
dabei der Kontur der Führungsflächen der Führungsbahnen.
Die Führungsbahnen
von Deckel und Führungseinrichtung
können
dafür beispielsweise
teleskopartig zusammenwirken. Unter „teleskopartig" soll dabei eine
Führungseinrichtung
mit zwei oder mehr ineinander verschiebbaren, beispielsweise rohrförmigen Querschnitten
verstanden werden. Alternativ können
die kreisbogenförmigen
Führungsbahnen
an im Wesentlichen flachen Profilen angeordnet sein, die direkt
aufeinander liegen und nur in Richtung der Schwenkbewegung des Deckels
gegeneinander verschiebbar sind. Dazu können sich die Profile gegenseitig
umgreifen.
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Diese
Ausgestaltung der Führungseinrichtung
und des Deckels ermöglicht
bei entsprechender Konstruktion der Querschnitte bzw. Profile eine
erhebliche Montagevereinfachung. Der Deckel kann nämlich durch
einfaches Einschieben seiner Führungsbahn
in die der Führungseinrichtung
am Wasserkocher montiert werden. Bereits nach Ineinanderschieben
der Führungsbahnen
von Führungseinrichtung
und Deckel können
sie folglich ihre bestimmungsgemäße Funktion übernehmen.
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Die
Bewegung des Deckels zwischen der Offen- und Schließstellung
wird durch Anschläge
begrenzt. In der Schließstellung
liegt der Deckel herkömmlicherweise
auf einer Öffnung
des Wasserkochers auf und verschließt sie. In der Offenstellung kann
der Deckel an einer beliebigen Stelle am Wasserkocher, zum Beispiel
im oberen Bereich des Griffes, anschlagen. Im Gebrauch des Wasserkochers bleiben
hier unansehnliche Beschädigungen
und Verschleiß nicht
aus. Um dies zu vermeiden, kann die Verschwenkbewegung des Deckels
in Öffnungsrichtung
mittels eines separaten Anschlags begrenzt werden.
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Der
Anschlag kann vorteilhafterweise an der Führungseinrichtung angeordnet
sein. Denn die Führungseinrichtung
ist weitgehend unsichtbar. Damit beeinträchtigen Verschleißerscheinungen
des Abschlags nicht den optischen Eindruck des Wasserkochers. Der
Anschlag kann zudem als Rastelement ausgebildet sein, das bei der
Montage des Deckels von einem Gegenrastelement am Deckel überdrückbar ist.
Zusammen mit dem Gegenrastelement kann er einen Anschlag beim Verschwenken
des Deckels in Öffnungsrichtung
bilden. Das Gegenrastelement rastet nach dem Überdrücken des Rastelements hinter
diesem in der Führungseinrichtung
ein. Da sowohl das Rastelement als auch das Gegenrastelement herstellungstechnisch
jeweils als Bestandteil der Führungseinrichtung
bzw. des Deckels ausgebildet werden können, sind keine zusätzlichen
Bauteile für den
Anschlag erforderlich. Somit können
auch hier Herstellungs- und Montageaufwand reduziert und zusätzliche
Teile eingespart werden.
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Das
Rastelement kann zum Beispiel in Form einer federelastischen Lippe
an der Führungseinrichtung
angeformt sein. Die federnde Eigenschaft der Lippe kann zum einen
durch entsprechende Materialauswahl und/oder zum anderen durch deren
Abmessungen bzw. Geometrie erreicht werden. Wichtig dabei ist, dass
die Lippe derart elastisch verformbar ist, dass ein Überdrücken der
Lippe durch das Gegenrastelement bei der Monta ge bzw. Demontage
des Deckels nicht zu einer Beschädigung
der Lippe führt. Die
Lippe kann vorteilhaft so an der Führungseinrichtung angeordnet
sein, dass sie in Schließrichtung leichter überdrückbar ist
als in Öffnungsrichtung.
Das kann durch ihre Konstruktion – wie beispielsweise mittels
der Ausrichtung der Lippe relativ zur Führungsbahn – erreicht werden, indem sie
radial zur Führungsbahn
der Führungseinrichtung
sowie in Schließrichtung
des Deckels leicht geneigt angeordnet ist. Anstelle einer Lippe
können
auch mehrere Lippen oder Elemente mit gleichartiger Funktion vorgesehen
sein.
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Bei
dem Gegenrastelement am Deckel, welches bei der Montage bzw. Demontage
des Deckels das Rastelement der Führungseinrichtung überdrückt, kann
es sich zum Beispiel ebenfalls um eine Lippe handeln, welche vorzugsweise
im Wesentlichen radial zur Führungsbahn
des Deckels angeordnet ist.
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Als
Anschlag des Deckels in der Offenstellung kann es zu hohen Beanspruchungen
des Rastelements kommen. Deshalb kann die Führungseinrichtung bei einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung zusätzlich zum Rastelement einen
Stützvorsprung
aufweisen, der eine Bewegung des Rastelements nach einer gewissen
Auslenkung in der Öffnungsrichtung
des Deckels begrenzt. Dazu kann er mit einem gewissen Abstand zum
Rastelement angeordnet sein. Bei Belastung lenkt sich das federnde Rastelement
in Belastungsrichtung aus, bis der Abstand überbrückt ist und sich das Rastelement
an dem Stützvorsprung
anlehnt. Er nimmt somit die hohen Beanspruchungen des Rastelements
auf und schützt
das Rastelement vor Überbeanspruchung bzw.
Abbrechen. Der Stützvorsprung
kann zum Beispiel keil- bzw. rampenförmig ausgebildet sein. Bei der
Montage des Deckels gleitet das Gegenrastelement des Deckels auf
dem rampenförmigen
Vorsprung über
das Rastelement hinweg und rastet dahinter in der Führungseinrichtung
ein. In der Gegenrichtung dagegen schlägt das Gegenrastelement des Deckels
am Rastelement an und verhindert seine weitere Bewegung. Zur Demontage
des Deckels kann das Rastelement mit einem Werkzeug zurückgedrückt und
der Deckel entfernt bzw. ausgetauscht werden. Alternativ kann auch
die gesamte Führungseinrichtung
federelastisch sein. Bei Demontage des Deckels kann dann die Führungseinrichtung
samt Rastelement und Stützvorsprung
zurückgedrückt werden,
um das Gegenrastelement des Deckels freizugeben.
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Die
Bedienung des Deckels kann vorzugsweise in der Öffnungsrichtung erleichtert
sein, indem eine in Öffnungsrichtung
auf den Deckel wirkende Feder vorgesehen ist. Die Feder kann sich
zwischen Deckel und Behälter
einspreizen, um die Verschwenkbewegung des Deckels zwischen der Schließstellung
und der Offenstellung zu unterstützen.
Bei der Feder kann es sich um eine Dreh- bzw. Schenkelfeder handeln.
Sie kann bei der Montage am Behälter
und/oder bei Montage des Deckels als Druckfeder vorgespannt werden.
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Die
Feder kann in vorteilhafter Weise bereits am Behälter so vormontiert und gegebenenfalls
vorgespannt sein, dass sie bereits bei der Montage des Deckels ohne
zusätzliche
Handgriffe in Wirkverbindung mit dem Deckel tritt. Nach dem Einrasten
des Gegenrastelements des Deckels in der Führungseinrichtung etwa kann
ein Schenkel der Drehfeder an dem Gegenrastelement des Deckels zur
Anlage kommen und ihn in die Offenstellung drücken.
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Damit
können
in einem Arbeitsgang sowohl die Führungsbahnen zur Führung der
Deckelbewegung, der Anschlag zur Begrenzung der Deckelbewegung in
der Offenstellung und die Drehfeder zur Erleichterung der Deckelbedienung
montiert und zugleich aktiviert werden. Dies erspart einen erheblichen
Montageaufwand, ohne die Herstellung der Bestandteile des Wasserkochers
wesentlich zu verteuern. Aufgrund der getrennten Montage des Deckels stört er bei
der Montage des Behälters
bzw. Wasserkochers nicht. Auch Funktions- bzw. Qualitätskontrollen
wie beispielsweise die der Wasserkocherfunktion können behinderungsfrei
durchgeführt
werden, weil der Deckel erst anschließend und mit wenigen Handgriffen
montiert wird.
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Das
Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren beispielhaft
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Teilschnitt eines Wasserkochers mit Deckel in Offenstellung;
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2 einen
Teilschnitt eines Wasserkochers mit Deckel in Schließstellung;
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3 einen
Teilschnitt eines Wasserkochers mit Deckel zu Beginn der Montage
des Deckels;
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4 einen
Teilschnitt eines Wasserkochers mit Deckel während der Montage des Deckels
und
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5 einen
Teilschnitt eines Wasserkochers im Bereich der Führungseinrichtung.
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1 zeigt
den oberen Bereich eines Wasserkochers 10 mit einem Behälter 11,
einem Deckel 12 und einem Griff 14 in einer teilgeschnittenen
perspektivischen Ansicht. Der Deckel 12 befindet sich in einer
Offenstellung, in der er eine Öffnung 15 des
Behälters 11 freigibt.
An der Unterseite des Deckels 12 befindet sich eine Arretierungseinrichtung 13,
mit der der Deckel 12 in der Schließstellung am Behälter 11 ver-
bzw. entriegelt werden kann.
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Im
oberen Bereich des Wasserkochers 10 nahe dem Griff 14 ist
eine Führungseinrichtung 16 angeordnet.
Die Führungseinrichtung 16 weist
zwei parallel zueinander angeordnete kreisbogenförmige Führungsbahnen 20 auf,
wobei in 1 aufgrund der Schnittdarstellung
nur eine Führungsbahn 20 gezeigt ist.
Die zweite Führungsbahn 20 ist
bezogen auf die Schnittebene gespiegelt zur dargestellten Führungsbahn 20 angeordnet.
Als integrales Teil weist die Führungseinrichtung 16 zwischen
den beiden Führungsbahnen 20 eine
Rastlippe 18 auf. Bezogen auf den Kreisbogen der Führungsbahnen 20 ragt
ein freies Ende der Rastlippe 18 im Wesentlichen radial
nach innen.
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Oberhalb
der Rastlippe 18 ist ein keil- bzw. rampenförmiger Stützvorsprung 26 an
die Führungseinrichtung 16 angeformt.
Das freie Ende des Stützvorsprungs 26 befindet
sich dicht neben und nahezu auf gleicher Höhe mit dem freien Ende der
Rastlippe 18.
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An
dem Deckel 12 sind zwei parallel zueinander angeordnete,
ebenfalls kreisbogenförmige Führungsbahnen 22 angeformt,
wobei in 1 aufgrund der Schnittdarstellung
wiederum nur eine Führungsbahn 22 von
zweien gezeigt ist. Zwischen den Führungsbahnen 22 befindet
sich ein Gegenrastelement 24. Das Gegenrastelement 24 ragt
bezogen auf den Kreisbogen der Führungsbahn 22 radial
nach außen.
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Zu
Beginn der Montage des Deckels 12 am Behälter 11 werden
die Enden der Führungsbahnen 22 fluchtend
zu den Führungsbahnen 20 der
Führungseinrichtung 16 angeordnet,
wobei die Führungsbahnen 22 bereits
auf den Führungsbahnen 20 aufliegen.
Wird der Deckel 12 dann weiter in Schließrichtung
bzw. Montagerichtung verschwenkt, gleiten die Führungsbahnen 22 auf
den Führungsbahnen 20 entlang,
bis das Gegenrastelement 24 die Rastlippe 18 berührt. Aufgrund
der leicht in Schließrichtung
geneigten Anordnung der Rastlippe 18 lässt sie sich von dem Gegenrastelement 24 durch
leichten Druck in Schließrichtung überdrücken. Dabei
rastet das Gegenrastelement 24 in der Führungseinrichtung hinter der
Rastlippe 18 ein. Diese Position ist in 1 gezeigt.
Sie entspricht gleichzeitig der Offenstellung des Deckels 12,
in der die Rastlippe 18 für das Gegenrastelement 24 einen
Anschlag bildet.
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2 zeigt
den Wasserkocher 10 mit Behälter 11 und Deckel 12 in
der Schließstellung
des Deckels 12 in einer teilgeschnittenen perspektivischen Ansicht.
Der Deckel 12 ist in der Schließstellung durch die Arretierungseinrichtung 13 mit
dem Behälter 11 verriegelt.
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Am
Behälter 10 ist
eine Feder 28 nahe der Führungseinrichtung 16 angeordnet.
Bei der Feder 28 handelt es sich um eine als Druckfeder
vorgespannte Schenkelfeder, deren sichtbarer Schenkel 30 am
Gegenrastelement 24 des Deckels 12 vorgespannt
anliegt. Die Vorspannung der Feder 28 wird beim Schließen des
Deckels 12 erzeugt. Da der Deckel 12 am Behälter 10 verriegelt
ist, ist ein Aufschwenken des Deckels 12 in Öffnungsrichtung
trotz wirkender Federkraft nicht möglich. Nach einer Entriegelung
des Deckels 12 schwenkt die vorgespannte Feder 28 den
Deckel 12 gegen dessen Eigengewicht bis in die Offenstellung.
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In 2 sind
die beiden parallel zueinander angeordneten, kreisbogenförmig gekrümmten Führungsbahnen 22 des
Deckels 12 ungeschnitten gezeigt, die jeweils auf einer
Führungsbahn 20 der
Führungseinrichtung 16 verschiebbar
aufliegen. Die Kreisbogenform der Führungsbahnen 20 und 22 ermöglicht ein
Verschwenken des Deckels 12 aus einer im Wesentlichen horizontalen
Schließstellung
in eine im Wesentlichen vertikale Offenstellung.
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3 zeigt
den Wasserkocher 10 mit Behälter 11 und Deckel 12 in
einer weiteren Schnittdarstellung. In der dargestellten Position
ist der Deckel 12 geschlossen und mit dem Wasserkocher 10 verriegelt.
Die Führungseinrichtung 16 sowie
die Führungsbahnen 20 und 22 sind
quer zur Führungsrichtung
geschnitten. Die Führungsbahnen 20 und 22 liegen
flächig
aufeinander und erhalten eine seitliche Führung von an der Führungsein richtung 16 angeordneten
Seitenwänden 32.
Beim Verschwenken des Deckels 12 gleiten die Führungsbahnen 22 zwangsgeführt von
den Seitenwänden 32 auf
den Führungsbahnen 20 in
einer Ebene senkrecht zur Schnittebene. Dabei bewegen sich die Führungsbahnen 22 auf den
ortsfesten Führungsbahnen 20 in
Schließrichtung
des Deckels 12 auf den Betrachter zu und in Öffnungsrichtung
vom Betrachter weg in die dargestellte Schnitt- oder Betrachtungsebene hinein.
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4 zeigt
den oberen Bereich des Wasserkochers 10 mit dem Behälter 11,
dem Deckel 12 und dem Griff 14 in einem Längsschnitt.
Der Deckel 12 befindet sich in einer Ausgangsposition,
wie sie zu Beginn einer Montage des Deckels 12 am Wasserkocher 10 typisch
ist. Die Montagerichtung A entspricht der Verschwenkrichtung beim
Schließen
des Deckels 12.
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Der
Schenkel 30 der Feder 28 liegt in dieser Ausgangsposition
am freien Ende der Rastlippe 18 an. Neben der Führungseinrichtung 16 ist
ein Zahnrad 34 angeordnet. Es greift in eine an den Deckel 12 angeformte
Zahnstange (in 4 nicht dargestellt) ein. Die
Zahnstange ist rückseitig
an einer der Führungsbahnen 22 angeordnet
und weist ebenfalls eine kreisbogenförmige Krümmung auf. Durch eine mit dem
Zahnrad 34 in Wirkverbindung stehende Mechanik, zum Beispiel
einen Silikonöldämpfer, kann
die Schwenkgeschwindigkeit der Deckelbewegung kontrolliert gedämpft werden.
Dies ist insbesondere beim Öffnen
des Deckels 12 von Bedeutung, da der Deckel ohne Dämpfung nach
dem Entriegeln durch die Federkraft ungebremst bis in die Offenstellung
an der Rastlippe 18 anschlagen würde. Das könnte sowohl am Deckel 12 als
auch an Teilen der Führungseinrichtung
zu Beschädigungen
führen.
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5 zeigt
die Montage des Deckels 12 in der gleichen Schnittebene
wie in 4. Der Deckel 12 wird in Montagerichtung
A weiter bewegt. Die Führungsbahnen 22 des
Deckels 12 greifen dabei in die Führungsbahnen 20 der
Führungseinrichtung 16 ein. Die
Rastlippe 18 (in 5 nicht
dargestellt) ist in dieser Montageposition bereits von dem Gegenrastelement 24 (in 5 ebenfalls
nicht dargestellt) überdrückt. Der
Schenkel 30 der Feder 28 liegt nun am in der Führungseinrichtung 16 eingerasteten
Gegenrastelement 24 des Deckels 12 an. Durch ein
weiteres Verschwenken des Deckels 12 in Schließrichtung bzw.
Montagerichtung A wird die Feder 28 vorgespannt. Damit
der Deckel 12 aus der Schließstellung heraus aufgrund der
entgegen der Schließrichtung wirkenden
Federkraft nicht so fort aufschwenkt, wird er in der Schließstellung
mittels der Arretiereinrichtung 13 verriegelt. Die Entriegelung
des Deckels 12 erfolgt mit einer Taste 36 im Zentrum
des Deckels 12. Beim Entriegeln des Deckels 12 hat
die Feder 28 die Funktion, den Deckel 12 bereits
nach Betätigung
der Taste 36 etwas anzulenken, so dass er nach Betätigung der
Taste 36 nicht wieder verriegelt werden kann.
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Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei dem vorhergehenden, detailliert
beschriebenen Wasserkocher 10 um ein Ausführungsbeispiel
handelt, welches vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert
werden kann, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere
ist die Anwendung der Erfindung nicht auf Wasserkocher beschränkt.
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Es
wird der Vollständigkeit
halber außerdem darauf
hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein" bzw. „eine" nicht ausschließt, dass
die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.