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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abtrocknen nasser
Fahrzeug-Oberflächen, insbesondere
zum Einsatz am Ende einer Autowaschstraße, mit den im Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1 aufgeführten
Merkmalen.
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Bei
einer aus der
DE 88
06 860 U1 bekannten Anlage befindet sich am Ende der Autowaschstraße eine
aus einer Vielzahl von flexiblen hängenden Streifen gebildeten
Trocknungsanlage, die auch als Mitter bezeichnet wird. Die Streifen
bestehen aus saugfähigem
Material und haben die Aufgabe, die Nässe von der Oberfläche des
Fahrzeuges aufzunehmen und zu speichern sowie ins Freie wieder abzugeben.
In der Regel sind diese flexiblen Streifen an einer in geschlossener
Bahn umlaufenden kettenförmigen
Halterung hängend
angeordnet. Diese Halterung ist am Gestell der Autowaschstraße oberhalb des
Fahrzeuges um vertikale Achsen bewegbar. Beim Auftreffen auf das
Fahrzeug werden die Streifen abgelenkt und gleiten entlang der Fahrzeugoberfläche quer
zur Fahrzeuglängsachse
ab. Dies vorbekannte Trocknungseinrichtung benötigt eine Vielzahl von flexiblen
Streifen, von denen immer nur die Hälfte zum Einsatz kommt, wobei
der Trocknungseffekt wegen der nur in einer Richtung erfolgenden
Wischbewegung der Streifen verbesserungswürdig ist.
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Die
DE 22 20 194 A betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Waschen von Fahrzeugen mittels
flexibler Materialstreifen, die Wasser aufnehmen können und
die für
den Waschprozess vorwärts
und rückwärts über das
Fahrzeug bewegt werden. Hierbei hängen die Waschstreifen mit
ihrem oberen Ende an einer Seilschlaufe, die in einer oszillierenden
Bewegung um eine horizontale Achse hin und her gedreht wird. Die
mit der Seilschlaufe mitbewegten Waschstreifen führen dabei eine Hebe- und Senkbewegung
sowie eine vorwärts
und rückwärts gerichtete
Axialbewegung gegenüber
dem Fahrzeug aus. Die Streifen bilden miteinander einen flexiblen
Streifenvorhang in den von oben Waschwasser aus Düsen eingesprüht wird.
Der Streifenvorhang überdeckt
im Ruhezustand die Vorderfront eines einzelnen Fahrzeugs.
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Die
US 5,259,084 A zeigt
eine Drehmitter-Anordnung für
die Fahrzeugwäsche,
wobei an den Armen eines sternförmigen
Trägers
vertikal herabhängende
Waschstreifen unter Bildung eines zylindrischen Mittervorhangs angeordnet
sind. Diese Mittervorhänge überdecken
nur einen Teilbereich und nicht einmal die Hälfte der Fahrzeugfront. Die
Halterung kann sich nur drehen und hat keine weitere Bewegungsachse.
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Die
US 3,914,818 A offenbart
einen ähnlichen
reinen Drehmitter wie der vorhergehende Stand der Technik, der nur
eine Rotationsbewegung seines zylindrischen Mittervorhangs ausführen kann.
Der Mitter überdeckt
die gesamte Fahrzeugfront.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den Aufwand an flexiblen
Streifen und ihrer Halterung für
das Waschen oder/und zu reduzieren, aber dennoch die Reinigungs-
bzw. Trocknungswirkung der Streifen zu verbessern.
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Ausgehend
von den bekannten Anordnungen mit an einer Halterung hängend angeordneten flexiblen
Streifen besteht die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe
darin, dass die Halterung einen Antrieb aufweist, der auf die Streifen
mindestens eine zusätzliche
Bewegungskomponente ausübt.
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Während die
Streifen beim Stand der Technik regelmäßig nur in einer Richtung quer
zur Fahrzeugoberfläche
bewegt werden, schlägt
die Erfindung vor, zusätzlich
zu dieser Querrichtung eine weitere Bewegungskomponente auf die
Streifen auszuüben.
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Dies
kann erfindungsgemäß beispielsweise dadurch
geschehen, dass die Halterung der Streifen oszillierend angetrieben
ist. Unter "oszillierend" wird eine Hin- und
Herbewegung verstanden, die sowohl linear als auch rotierend ausgeführt werden
kann.
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Im
einfachsten Ausführungsbeispiel
der Erfindung besteht die Halterung aus einem linearen Balken, an
dem die Streifen hängend
befestigt sind, wobei der Balken quer zur Förderrichtung der Fahrzeuge
hin und her bewegbar angetrieben ist. Es kommt demnach nur eine
Reihe von flexiblen Streifen zur Berührung mit der Fahrzeugoberfläche, die
aber deswegen intensiver ist, weil die Streifen hin und her bewegbar
geführt
werden.
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Eine
andere Variante besteht darin, dass die Halterung als kreisförmige oder
ovale Fläche
ausgebildet ist, an deren Rand die flexiblen Streifen hängend befestigt
sind. Eine solche Anordnung benötigt einen
oszillierenden Drehantrieb.
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Schließlich bietet
die Erfindung die Möglichkeit,
die Halterung für
die flexiblen Streifen auf- und abbewegbar anzutreiben, also parallel
zur Längserstreckung
der Streifen.
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Diese
oder andere Bewegungsmöglichkeiten der
Streifen können
miteinander überlagert
werden, so dass sich am Eingriffsbereich der Streifen mit der Fahrzeugoberfläche eine
intensivere Trocknungswirkung ergibt.
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Ein
vorzugsweises Ausführungsbeispiel
der Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruches 5, wonach
die Halterung aus einem um eine vertikale Achse antreibbaren plattenförmigen, ringförmigen,
korbförmigen
oder linear sich erstreckenden Träger besteht, an dessen Rand
die Streifen hängend
befestigt sind. Der Durchmesser bzw. die lineare Erstreckung des
Trägers
sollte mindestens der maximal vorkommenden Breite des zu bearbeitenden
Fahrzeuges entsprechen.
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Im
Sinne der Erfindung ist bevorzugt die Möglichkeit gegeben, den Träger oszillierend
hin und her zu bewegen, was sowohl linear als auch in Drehrichtung
erfolgen kann. Bei oszillierendem Antrieb in Drehrichtung sollte
der Drehwinkel maximal 180° betragen,
so dass die Einwirkungszeit des einzelnen flexiblen Streifens optimal
ausgenutzt werden kann.
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Eine
vorteilhafte Weitergestaltung der Erfindung ergibt sich dadurch,
dass in einer Autowaschanlage mindestens zwei oder mehr Träger (die
auch als Mitter bezeichnet werden) paarweise nebeneinander oder
hintereinander angeordnet sind, wobei es sich empfiehlt, die Träger gegenläufig rotierend
anzutreiben. Bei einer Nebeneinander-Anordnung überdecken folglich zwei Träger die
Fahrzeugbreite.
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Die
flexiblen Streifen können
nicht nur zum Trocknen nasser Fahrzeug-Oberflächen eingesetzt werden sondern
auch zum Waschen von Fahrzeugen in stationären oder bewegliche Waschanlagen.
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Einzelheiten
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung. In ihr ist die Erfindung
schematisch und beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
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1:
eine Seitenansicht einer Autowaschstraße,
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2:
eine frontale Stirnansicht einer Trocknungsvorrichtung am Ende der
Autowaschstraße und
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3:
eine Draufsicht auf die Trocknungsvorrichtung gemäß 2.
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Die
erfindungsgemäße Trocknungsvorrichtung
wird bevorzugt in einer Autowaschstraße eingesetzt, von der ein
Ausführungsbeispiel
in 1 gezeigt ist. Hierbei wird das einzelne Fahrzeug
(2) mit einer nicht dargestellten Einrichtung durch verschiedene
Arbeitsgruppen, beispielsweise die Arbeitsgruppe (3) für horizontale
Waschbürsten
und die Arbeitsgruppe (4) für vertikale Waschbürsten hindurch geführt. Am
Ende dieser Bewegungsstrecke befindet sich die erfindungsgemäße Trocknungsvorrichtung (5),
deren Einzelheiten in 2 dargestellt sind.
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Die
Autowaschstraße
(1) wird durch einen Rahmen (6) gebildet, an dem
die einzelnen Arbeitsgruppen angeordnet sind. Im Fall der 2 ist
an einem solchen Rahmen auch der Antrieb (11) mit einem
Getriebegehäuse
(12) zum Antrieb der Arbeitsgruppe Trocknungsvorrichtung
(5) befestigt. Diese Arbeitsgruppe Trocknungsvorrichtung
(5) weist einen Träger
(7) auf, der in der Fachsprache als Mitter bezeichnet wird.
Dieser Träger
ist um eine vertikale Achse (8) mit Hilfe des Antriebes
(10) und des Getriebegehäuses (12) drehbar
angeordnet. Wie der Pfeil (9) darstellt, kann der Träger (7)
oszillierend um die vertikale Achse (8) hin und her drehbewegbar
sein, wobei es sich empfiehlt, den Drehwinkel des Trägers (7)
bei oszillierendem Antrieb auf maximal 180° zu beschränken.
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Wenn
der Träger
(7) als kreisförmiger
oder ovale Platte ausgebildet ist, sollte auch eine Umdrehung um
360° möglich sein,
um alle am Rand des Trägers
(7) befindliche flexible Streifen (13) zum Eingriff
auf der Fahrzeugoberfläche
zu bringen.
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Wie 2 zeigt,
kann der Träger
(7) auch längs
des Pfeiles (10) oszillierend vertikal hin und her bewegt
werden, um den flexiblen Streifen (13) eine zusätzliche
Bewegungskomponente zu vermitteln.
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Der
Durchmesser des Trägers
(7) bzw. seine lineare Erstreckung sind abhängig von
der maximalen Breite der vorkommenden Fahrzeuge zu bemessen. Es
ist schließlich
denkbar, den Antrieb und die Halterung des Trägers (7) längs eines
Querträgers des
Rahmens (6) bewegbar hin und her zu führen, um dadurch eine weitere
Bewegungskomponente auf die flexiblen Streifen einwirken zu lassen.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 3 besitzt der Träger (7) eine Kreisform,
dessen Kranz (17) mittels Speichen (16) mit einer
drehbar gelagerten und antreibbaren Nabe (18) verbunden
ist. Die Streifen (13) sind hängend am Kranz (17)
(nicht dargestellt) befestigt und können beliebig wählbare Querschnitte aufweisen.
In der Draufsicht ergibt sich das Bild eines drehbar gelagerten
Korbes.
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Der
Durchmesser des Trägers
(7) ist im Fall der Anwendung gemäß 2 der maximalen
Breite der zu waschenden Fahrzeuge (2) angepasst.
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Es
empfiehlt sich aber auch eine Tandem-Anordnung von mindestens zwei
Trägern
(7), entweder nebeneinander oder hintereinander. Bei der
Nebeneinander-Anordnung entsprechen zwei Träger (7) der maximal
vorkommenden Fahrzeugbreite.
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In
jedem Fall empfiehlt es sich, die einzelnen Träger (7) bei paarweiser
Anordnung gegenläufig
anzutreiben.
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- 1
- Autowaschstraße
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Arbeitsgruppe
horizontale Waschbürste
- 4
- Arbeitsgruppe
vertikale Waschbürste
- 5
- Arbeitsgruppe
Trocknungsvorrichtung
- 6
- Rahmen
- 7
- Träger (Drehmitter)
- 8
- vertikale
Achse
- 9
- Pfeil
für oszillierende
Drehrichtung
- 10
- Pfeil
für vertikale
oszillierende Drehbewegung
- 11
- Antrieb
- 12
- Getriebegehäuse
- 13
- flexible
Streifen
- 14
- Förderrichtung
des Fahrzeugs
- 15
- Traverse
- 16
- Speiche
- 17
- Kranz
- 18
- Nabe