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Die
Erfindung bezieht auf eine Sitzfläche, insbesondere eines Fahrradsattels.
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Es
sind verschiedenartigste Fahrradsitz-Formen und -Konstruktionen
bekannt, die im Wesentlichen nach ergonomischen und anatomischen
Gesichtspunkten entwickelt wurden. Auch wird in vielen Patentschriften
auf die Gefahren einer möglichen, dauerhaften
Schädigung
der Funktionalität
der hauptsächlich
männlichen
Extremitäten
im Sitzbereich hingewiesen und wie diese Probleme konstruktiv gelöst werden
können.
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Unter
Anderem wird bei diesen Ausführungen
auch darauf hingewiesen, dass sie in den Bereichen der größten Sitzbelastung
einen weichen und nachgiebigen Sattelaufbau haben, der sehr oft
mittels einer Gel-Einlage erreicht wird.
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Diese
meist wuchtig ausgebildeten Formen haben den Nachteil, dass nur
eine eng begrenzte Auflagefläche
zur Aufnahme der vollen Druckbelastung über die Sitzbeinhöcker zur
Verfügung
steht und optisch unvorteilhaft wirken.
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Eine
wesentliche Verbesserung liegt dieser Erfindung zu Grunde, die diese
Nachteile kompensieren.
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Die
Druckbelastung auf die Sitzbeinhöcker wird
größtenteils
dadurch eliminiert, dass die Sitzfläche symmetrisch zur Mittelachse
A-A eingebuchtet ist. Diese Einbuchtung (1) wird erfindungsgemäß durch
einen Sattelträger
(2) bzw. einer inneren Polsterplatte (3) begrenzt.
Zusammen mit der in etwa hinten breiten und nach vorne spitz zulaufenden
Sitzfläche
(zwischen 25 und 30mm Höhe)
wird erreicht, dass auch bei einer relativ geringen Gesamtbauhöhe, die
Sitzbeinhöcker
unbelastet eintauchen können und
die Druckbelastung über
einen größeren Bereich entlang
der Linien a1/a2 aufgenommen wird. Die Einbuchtung (1)
kann den unterschiedlichsten geometrischen Ausbildungen entsprechen.
Im Ausführungsbeispiel
ist die Grundform im Wesentlichen eine Raute.
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Es
sollte auch ein Fahrradsitz entwickelt werden, der in seinem Gesamterscheinungsbild ästhetisch
ein neues Design zulässt,
z.B. dort Sitzflächen sind,
wo man sie benötigt
und dort weggelassen, wo sie ohne Belang, bzw. nur störend sind.
So wird beispielsweise auf die sonst übliche Sattelspitze nahezu verzichtet
und der Mittelbereich ausgenommen.
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Ein
ermüdungsfreies
und für
das Gesäß schmerzfreies
Fahren ist so über
längere
Strecken gewährleistet.
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Aus
dem Stand der Technik ist eine Vielzahl Sättel bekannt, die eine innere
Ausnehmung oder Vertiefung aufweisen, so beispielsweise die
DE 298 23 624 U1 ,
deren Vorteil darin zu sehen ist, dass der Schambeinbereich entlastet
wird. Auch besitzt diese Ausführung
im hinteren Sitzbereich Einbuchtungen, deren Wirkung zur Druckentlastung
allerdings durch den dünnen
Polsteraufbau nur gering sein kann. Diese beiden genannten Erfindungsmerkmale
werden in der vorliegenden Schrift vorteilhaft optimiert, indem die
entlastende Wirkung ähnlich
eines orthopädischen
Sitzringes zu betrachten ist. Dieses Prinzip ist allerdings auf
einen Sattel nicht ganz umzusetzen. Zum einen müsste er unnormal breit (oval)
sein, zu anderen ist dann eine Oberschenkelfreiheit zum Pedaltreten überhaupt
nicht mehr gegeben. Ein wirklich guter Kompromiss ist die vorliegende
Ausführung, bei
der die Sitzbeinhöcker
mehr als 50% entlastet werden und erfindungsgemäß über die ergonomisch Angeformten
Luftpolster nahezu drucklos eintauchen können.
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Idealerweise
ist die verbleibende Sitzfläche als
Luftkammer (5) ausgebildet, mit bekanntermaßen hervorragenden
Dämpfungseigenschaften,
die individuell auf den jeweilig gewünschten Härtegrad mittels Fahrradpumpe
eingestellt werden kann.
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Diese
Luftkammer (5) wird nur über ein Ventil (6)
auf dem Sattelträger
(2) fixiert. Formgestaltend und damit maßgebend
für die
Sitzflächengestaltung und
der aufzunehmende Druckverteilung ist die Gestaltung des Bezugs
(7). Dieser kann ein- oder mehrteilig, aus Leder oder aus
sonst geeigneten Materialien gefertigt sein.
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Nachfolgend
beschrieben ist die beispielhafte Montage eines mehrteiligen Lederbezuges:
Aus fertigungstechnischen Gründen,
wird dieser Bezug dreiteilig ausgeführt, bestehend aus Seitenteile
innen (7.2), außen
(7.3) und dem Oberteil (7.1), der im Wesentlichen
die Größe der eigentlichen
Sitzfläche
bestimmt, und selbst mehrteilig ausgebildet sein kann. Die Seitenteile
(7.2, 7.3) sind einseitig mit dem Oberteil (7.1)
und randseitig mit schmalen Profilleisten (8, 9)
vernäht.
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Diese
können
entweder als Kunststoffformteile oder beispielsweise aus gestanzter
Pappe gefertigt sein, die entsprechend der Sattelkontur folgend
Ausnehmungen (10) aufweisen. Der Sattelträger (2),
vorzugsweise aus Kunststoff, besitzt angespritzte Fixierzapfen (11),
die genau den Abständen entsprechen,
wie zuvor den beschriebenen Ausnehmungen (10) in den Profilleisten
(8, 9).
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Somit
kann der Bezug sowohl innenseitig oben wie außenseitig unten fixiert werden.
Damit sich im Fahrbetrieb der Bezug nicht aushängen kann, wird abschließend eine
innere und äußere Polsterplatte (3, 4)
montiert, die Idealerweise miteinander verbunden werden. Durch ihre
Gestaltungsmöglichkeiten haben
sie wesentlich Anteil am optischen Gesamteindruck.
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Dann
wird die Luftkammer über
das Ventil (6) befüllt.
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Damit
sich der Nähfahnen
des Bezugs nach der Befüllung äußerlich
nicht abzeichnen und für
eine, zwar nur mäßigen Belüftung der
Sitzfläche
ist ein dünnes
Vlies (12) allseitig vorgesehen.
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Nicht
näher beschrieben
und daher nicht Bestandteil der Anmeldung ist die Montage des Sattels an
eine handelsüblichen
Sattelstütze.
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Beschreibung
der Darstellung
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1 eine
perspektivische Ansicht auf einen erfindungsgemäßen Sattel nach Anspruch 1
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2 eine
Ansicht von oben auf einen erfindungsgemäßen Sattel nach Anspruch 2
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3 eine Ansicht von oben auf einen erfindungsgemäßen Sattel
nach Anspruch 3 2 und 3 sind
verkleinert dargestellt
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4 eine
Schnittansicht entlang der Linie A-A
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5 eine
Schnittansicht entlang der Linie II-II
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6 eine
Einzelheit aus 3 (vergrößert dargestellt)
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- 1
- Ausnehmung
in der Sitzfläche
- 2
- Sattelträger
- 3
- Polsterplatte
innenseitig
- 4
- Polsterplatte
außenseitig
- 5
- Luftkammer
- 6
- Ventil
- 7
- Bezug
- 7.1
- Bezug
Oberteil
- 7.2
- Bezug
Seitenteil innen
- 7.3
- Bezug
Seitenteil außen
- 8
- Profilleiste
innen
- 9
- Profilleiste
außen
- 10
- Ausnehmung
in Profilleiste
- 11
- Fixierzapfen
in Polsterträger
- 12
- Polstervlies
- a1,
a2
- Umrisslinien
der Belastungsaufnahme
- A
- Mittellinie
der Sitzfläche