DE202006014550U1 - Vorrichtung zum Wechseln der Farben für Pulverbeschichtungssysteme mit Fernbetätigung - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zum Wechseln der Farben eines Pulverbeschichtungsmaterials, das
auf einen Gegenstand gesprüht
werden soll,
mit einer Sprühpistole,
mit einem Farbwechselverteiler,
mit einem Schlauch, der die Sprühpistole mit dem Farbwechselverteiler verbindet,
mit einem ersten Trichter für ein Pulverbeschichtungsmaterial erster Farbe und einer ersten Pumpe, die beim Einschalten Pulverbeschichtungsmaterial aus dem ersten Trichter durch den Verteiler, den Schlauch und die Sprühpistole fördert,
mit einem zweiten Trichter für ein Pulverbeschichtungsmaterial zweiter Farbe und einer zweiten Pumpe, die beim Einschalten Pulverbeschichtungsmaterial aus dem zweiten Trichter durch den Verteiler, den Schlauch und die Sprühpistole fördert,
mit einer Druckluftquelle, die mit dem Verteiler, dem Schlauch und der Pistole verbunden ist und, wenn sie eingeschaltet wird, Pulverbeschichtungsmaterial aus dem Verteiler, dem Schlauch und der Pistole ausgibt,
mit einer Steuereinrichtung, die bewirkt, dass wahlweise die erste Pumpe, die zweite Pumpe und die Druckluftquelle eingeschaltet wird, und
mit einer Fernbetätigungsfunktion, die...
mit einer Sprühpistole,
mit einem Farbwechselverteiler,
mit einem Schlauch, der die Sprühpistole mit dem Farbwechselverteiler verbindet,
mit einem ersten Trichter für ein Pulverbeschichtungsmaterial erster Farbe und einer ersten Pumpe, die beim Einschalten Pulverbeschichtungsmaterial aus dem ersten Trichter durch den Verteiler, den Schlauch und die Sprühpistole fördert,
mit einem zweiten Trichter für ein Pulverbeschichtungsmaterial zweiter Farbe und einer zweiten Pumpe, die beim Einschalten Pulverbeschichtungsmaterial aus dem zweiten Trichter durch den Verteiler, den Schlauch und die Sprühpistole fördert,
mit einer Druckluftquelle, die mit dem Verteiler, dem Schlauch und der Pistole verbunden ist und, wenn sie eingeschaltet wird, Pulverbeschichtungsmaterial aus dem Verteiler, dem Schlauch und der Pistole ausgibt,
mit einer Steuereinrichtung, die bewirkt, dass wahlweise die erste Pumpe, die zweite Pumpe und die Druckluftquelle eingeschaltet wird, und
mit einer Fernbetätigungsfunktion, die...
Description
- Verwandte Anmeldungen
- Diese Anmeldung ist eine teilweise Fortsetzung (CIP) der schwebenden Patentanmeldung der Vereinigten Staaten, Seriennummer 11/144.878, angemeldet am 3. Juni 2005, unter dem Titel „Color Change For Powder Coating Material Application System". Diese Patentanmeldung bezieht sich auf die vorläufige Patentanmeldung der Vereinigten Staaten, Seriennummer 60/577.223, angemeldet am 3. Juni 2004, unter dem Titel „Automated Powder Color Change System". Der gesamte Inhalt dieser Patentanmeldungen ist hierin durch Bezug enthalten. Diese Anmeldung beansprucht außerdem den Zeitrang der vorläufigen Patentanmeldung der Vereinigten Staaten, Seriennummer 60/718.492, angemeldet am 19. September 2005, mit dem Titel „Color Changer For Powder Coating System With Foot Switch", deren gesamter Inhalt hierin durch Bezug enthalten ist.
- Technisches Gebiet der Erfindungen
- Die Erfindungen beziehen sich allgemein auf Systeme zum Aufbringen von Material wie beispielsweise Systeme zum Aufbringen von Pulverbeschichtungsmateri al, insbesondere auf Geräte und Verfahren für verbesserte Materialwechselvorgänge wie beispielsweise einen schnellen Farbenwechsel.
- Hintergrund der Erfindung
- Ein typisches System zum Aufbringen von Pulverbeschichtungsmaterial enthält eine oder mehrere Quellen oder Zuführmöglichkeiten für Pulverbeschichtungsmaterial, eine Pumpenanordnung und ein Sprühgerät zum Aufbringen, beispielsweise eine Sprühpistole. Im allgemeinen werden die Pulverbeschichtungsmaterialien in einer Sprühkabine aufgetragen, in der nicht aufgetragenes Pulver zurückgehalten wird und die ebenfalls mit einem Rückgewinnungssystem zum Sammeln nicht aufgetragenen Pulvers ausgestattet ist, um dieses Pulver entweder wieder zu verwenden oder zu entsorgen. Sprühpistolen sind üblicherweise manuell zu handhabende Pistolen, die während des Sprühbetriebes von Hand gehalten werden, oder es handelt sich um automatische Pistolen, die auf einer Trägerstruktur befestigt sind und durch ein elektronisches Steuersystem in Betrieb gesetzt und gesteuert werden. Die Sprühpistolen können auf elektrostatischer Basis funktionieren, etwa durch Korona- oder Triboaufladung, oder auf nicht-elektrostatischer Basis. Im allgemeinen wird ein Zuleitungsschlauch verwendet, um eine Pulverquelle wie einen Vorratsbehälter mit einem Pumpeneinlass zu verbinden, und ein Zuführschlauch wird im allgemeinen verwendet, um einen Pumpenauslass mit einem Sprühpistoleneinlass oder mit mehreren Sprühpistoleneinlässen zu verbinden. Bei diesen Schläuchen handelt es sich üblicherweise um flexible Kunststoffschläuche.
- Viele Auftragssysteme für Pulverbeschichtungsmaterial sind so ausgelegt, dass sie eine breite Auswahl an Pulverbeschichtungsmaterialien auf eine noch größere Anzahl von Objekten auftragen können. Zu den unterschiedlichen Pulverbeschichtungsmaterialien gehören im allgemeinen unterschiedliche Farben, es kann sich jedoch auch um unterschiedliche Materialarten handeln wie beispielsweise Polymere, beispielsweise Epoxide, Polyester und Hybride von Epoxiden und Polyestermaterialien oder metallische Materialien wie beispielsweise Polyester mit Aluminiumblättchen. Für einen Wechsel von einem Beschichtungsmaterial zu einem anderen oder von einer Farbe zu einer anderen muss das Auftragungssystem gründlich von dem voraufgegangenen Material gereinigt werden, bevor das nächste Material gesprüht werden kann, um den neuen Sprühauftrag nicht zu verunreinigen. Dabei handelt es sich nicht nur um das Reinigen der Außenflächen beispielsweise der Sprühkabine und der Pistolen, sondern auch um das Reinigen aller Pulverzuführwege vom Pulvervorrat bis zur Pumpe und die Durchlässe der Sprühpistolen, die im voraufgegangenen Sprühvorgang verwendet wurden. Diese Farb- oder Materialwechselvorgänge sind zeit- und arbeitsintensiv und stellen darum einen bedeutenden Kostenfaktor dar.
- Zusammenfassung der Erfindungen
- Ein erster erfindungsgemäßer Aspekt beschäftigt sich mit einem System zum Auftragen von Pulverbeschichtungsmaterial, das eine Materialwechselfunktion für einen Farbwechselvorgang enthält. Die Wechselfunktion ermöglicht einen Materialfluss in eine Richtung und einen Reinigungsspülfluss in eine entgegengesetzte Richtung. In einer Ausführungsform ist ein Materialwechsler vorgesehen, der eine gemeinsame Zuführpassage aufweist, die mit einer Mehrzahl von Materialvorräten verbunden ist, wobei jedem Vorrat eine Einlasspassage zugeordnet ist, die sich der gemeinsamen Passage an einer Zugangsöffnung öffnet, die durch ein Ventilglied abgedichtet ist. Das Ventilglied dichtet die Zugangsöffnung mit einer Dichtung nahe der Innenöffnungslinie ab. In einer besonderen Ausführungsform ist die Zugangsöffnung in der Wand ausgebildet, die die gemeinsame Zuführpassage definiert. In einer weiteren Ausführungsform kann das Ventilglied durch Druckluft aufgeblasen werden und ein Teil des Ventilgliedes ragt geringfügig in die gemeinsame Zuführpassage, wodurch tatsächlich ein „Null-Hohlraum" oder eine annähernde Innenöffnungsdichtung geschaffen wird. Die gemeinsame Zuführpassage kann bei geschlossenen Einlassventilen durch Rückwärtsspülung an einen Auslass gereinigt werden, der mit einem Abfallbehälter oder einer anderen Pulversammelstelle wie der Sprühkabine verbunden sein kann. Es ist auch möglich, die Reinigungsfunktion durch einen Spülvorgang in Vorwärtsrichtung durchzuführen.
- In Übereinstimmung mit einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt enthält ein System zum Auftragen von Material eine Materialwechselfunktion, wie sie oben beschrieben wurde, eine Pumpe und eine Auftragsvorrichtung. In einem Zuführmodus des Betriebes erzeugt die Pumpe für die Wechselfunktion einen Unter druck, um Pulver vom Materialwechsler anzusaugen, und positiven Druck, um Pulver an die Auftragsvorrichtung zu drücken. Bei einem Reinigungsmodus des Betriebes erzeugt die Pumpe für die Wechselfunktion einen positiven Druck zurück zum Wechsler und wahlweise einen positiven Druck zur Auftragsvorrichtung. In einer Ausführungsform erzeugt die Pumpe sowohl einen weichen Reinigungsspülvorgang als auch einen harten Reinigungsspülvorgang, und der Materialwechsler kann in einen Abfall-Auslass entleert werden sowie auch durch den während des Beschichtungsbetriebes zuletzt benutzten Einlass.
- Bei einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt weist ein Beschichtungspulver-Materialvorrat eine Wechselfunktion und eine Pumpfunktion auf, wobei die Pumpfunktion während eines Zuführmodus des Betriebes Material aus einem ausgewählten Vorrat saugt und während eines Reinigungsmodus des Betriebes Druckluft in einem Rückwärtsstrom an die Wechslerfunktion liefert.
- Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt betrifft einen Materialwechsler wie er beispielsweise für einen Farbwechsel in einem Materialauftragsystem verwendet werden kann. In einer Ausführungsform enthält der Materialwechsler Steuerventile, die mit einer gemeinsamen Zuführpassage nahe der Innenöffnungslinie Dichtungen bilden, und wahlweise das Merkmal eines in Rückwärtsrichtung strömenden Reinigungsspülstroms. Das Merkmal des rückwärts gerichteten Reinigungsspülstroms kann als rückwärts gerichteter Spülstrom durch die gemeinsame Zuführpassage zu einem Auslass verwirklicht sein und wahlweise durch den vorher benutzten Einlass führen. Es kann auch wahlweise ein Spülmerkmal in Vorwärtsrichtung vorgesehen sein. In einer weiteren Ausführungsform ist der Materialwechsler oder zumindest der Materialflusspfad innerhalb des Materialwechslers aus einem niedrig schmelzenden, schlagzähen Material (low impact fusion material) wie beispielsweise PTFE (TEFLONTM) oder hochdichtem Polyethylen hergestellt. In einer weiteren Ausführungsform enthält jedes Steuerventil ein Ventilglied wie eine Blase aus elastischem Material, beispielsweise aus Naturgummi, das sich unter Drucklufteinfluss aufweitet, um eine Zugangsöffnung abzudichten, die einen Einlass mit einer gemeinsamen Zuführpassage verbindet. Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt beschäftigt sich mit der Verwendung einer Wechselfunktion entsprechend der Erfindung in Kombination mit einem System zum Auftragen von Material, das eine Pumpe, eine Auftragsvorrichtung wie beispielsweise eine Sprühpistole enthält und weiterhin eine Sprühkabine enthalten kann. In einer Ausführungsform kann die Pumpe eine Dichtphasenpumpe sein.
- Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Verfahren, die bei der Anwendung solcher Funktionen wie des oben beschriebenen Materialwechslers und Pulverbeschichtungssystems zur Ausführung kommen, sowie mit einem Verfahren einer weiteren Ausführungsform, bei dem der Materialwechsler im rückwärts gerichteten Spülgang gereinigt wird. Bei einem weiteren Verfahren wird die Steuerung des Pulverflusses durch einen Materialwechsler durch die Anwendung positiven Drucks auf eine Ventilfunktion durchgeführt, mit dem ein Ventilelement zum Expandieren und Verschließen einer Zugangsöffnung veranlasst wird.
- Noch ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt der Offenbarung ist das Schaffen eines Fernbetätigungsmerkmals zum Einleiten eines Material- oder Farbwechselvorgangs. In einer Ausführungsform wird das Fernbetätigungsmerkmal in Form eines pneumatischen Fußschalters verwirklicht, während das Merkmal in einer weiteren Ausführungsform in Form eines Schalters verwirklicht werden kann, der beispielsweise an einer Spritzpistole angeordnet ist.
- Diese und andere erfindungsgemäße Aspekte und zusätzliche Vorteile der vorliegenden Erfindung wird ein Fachmann dieser Technik aus der nachfolgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen erkennen, die sich auf die beigefügten Zeichnungen bezieht.
- Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
1 ist ein schematisches Diagramm eines Materialversorgungssystems für ein System zum Pulverbeschichtungsauftrag, das einen Materialwechsler und eine Pumpe verwendet, -
1A ist eine Draufsicht auf eine alternative Konfiguration eines Material- oder Farbwechslers, -
2 ist eine detaillierte schematische Darstellung eines Materialauftragssystems mit zwei Pistolen zur Pulverbeschichtung, -
2A ist eine alternative Ausführungsform der Anordnung nach2 mit einer Fernbetätigungsfunktion, -
3 ist ein Materialwechsler in isometrischer Darstellung, -
4 ist der Materialwechsler der3 in auseinander gezogener perspektivischer Darstellung, -
5 ist ein Querschnitt des Materialwechslers nach3 entlang der Linie 5-5 der3 mit Einlassventilen in geöffneter Stellung, -
6 ist eine vergrößerte Ansicht des in5 eingekreisten Bereiches, jedoch mit einem Einlassventil in geschlossener Stellung, -
7 ist eine zweite Ausführungsform eines Einlassventils für den Wechsler nach3 , -
8 ist eine dritte Ausführungsform eines Einlassventils für den Wechsler nach3 und -
9 ist eine alternative Ausführungsform einer Fernbetätigungsfunktion nach2A . - Beschreibung der Ausführungsbeispiele
- Die Ausführungsbeispiele werden hier unter besonderer Berücksichtigung eines Systems zum Auftragen von Material beschrieben, wie es beispielsweise zum Auftragen von Pulverbeschichtungsmaterialien wie Farbe, Lacke usw. verwendet werden kann. Obgleich die beschriebenen Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit einem System zum Auftragen von Pulverbeschichtungsmaterialien dargestellt werden, erkennen Fachleute solcher Technik ohne weiteres, dass die erfindungsgemäßen Aspekte und Konzepte außerdem in vielen unterschiedlichen Systemen zum Anbringen von trockenen Materialien eingesetzt werden können, zu denen unter anderen gehören: Talk auf Reifen, absorbierende Materialien für Windeln, Lebensmittel wie Mehl, Zucker, Salz usw. Exsikatoren, Trennmittel und pharmazeutische Produkte. Mit diesen Beispielen soll die breite Anwendbarkeit der Erfindungen illustriert werden für das An- oder Aufbringen spezieller Materialien zu oder auf Objekte oder Oberflächen. Die spezifische Konstruktion und der Betrieb des ausgewählten Systems zur Materialaufbringung schafft keine Grenzen für die vorliegenden Erfindungen, wenn dies nicht hierin ausdrücklich festgelegt wird. Jede Verwendung des Ausdrucks „Pulverbeschichtung" oder „Pulver" in dieser Schrift ist also nicht als ein technischer und exklusiver Ausdruck zu werten, sondern soll stattdessen als Ausdruck verstanden werden, der jedes trockene Feststoffteilchenmaterial einschließt.
- Außerdem wird bemerkt, dass, obgleich die Ausführungsbeispiele die Erfindungen als Teil eines Systems zum Auftragen darstellen, bei dem Pulverbeschichtungsmaterial an eine Anwendungsvorrichtung geführt wird, verschiedene erfindungsgemäße Aspekte ebenfalls dazu verwendet werden können, Material an einen weiteren Behälter wie einen Trichter zu befördern, der selbst ein ihm zugeordnetes Pulverfördersystem besitzt, mit dem er der Anwendungsvorrichtung Pulver zuführt.
- Obgleich unterschiedliche erfindungsgemäße Aspekte, Konzepte und Merkmale der Erfindungen hier als in Kombination in den Ausführungsbeispielen enthalten beschrieben und dargestellt sein mögen, können diese unterschiedlichen Aspekte, Konzepte und Merkmale in alternativen Ausführungsformen entweder einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen und untergeordneten Kombinationen verwendet werden. Wenn dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist, sollen alle solche Kombinationen und untergeordneten Kombinationen als innerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindungen liegend gelten. Weiterhin haben, auch wenn unterschiedliche alternative Ausführungsformen hinsichtlich der unterschiedlichen Aspekte, Konzepte und Merkmale der Erfindungen – wie alternative Materialien, Strukturen, Konfigurationen, Verfahren, Schaltungen, Vorrichtungen und Komponenten, Software, Hardware, Steuerlogik, Alternativen hinsichtlich Form, Passung und Funktion usw. – hierin beschrieben sein mögen, solche Beschreibungen nicht das Ziel, eine vollständige oder ausschließliche Liste vorhandener möglicher Ausführungsformen zu sein, ob sie nun zur Zeit bekannt sind oder später entwickelt werden. Fachleute auf diesem Gebiet können ohne weiteres im Rahmen des Bereiches der vorliegenden Erfindungen einen oder mehrere der erfindungsgemäßen Aspekte, Konzepte oder Merkmale in zusätzliche Ausführungsformen und Verwendungen einfügen, selbst wenn solche Ausführungs formen hier nicht ausdrücklich offenbart sind. Außerdem haben, auch wenn einige Merkmale, Konzepte oder Aspekte der Erfindungen hier als bevorzugte Anordnung oder Verfahren beschrieben werden, solche Beschreibungen nicht das Ziel, ein solches Merkmal als erforderlich oder notwendig darzustellen, wenn dieses Ziel nicht ausdrücklich genannt wird. Weiter können repräsentative Werte und Bereiche als Beispiele hier enthalten sein, die jedoch nicht so auszulegen sind, als ob sie eine Begrenzung darstellten, und sie sind als kritische Werte oder Bereiche nur dann zu verstehen, wenn dies ausdrücklich gesagt wird. Obgleich unterschiedliche Aspekte, Merkmale und Konzepte hier ausdrücklich als erfindungsgemäß oder als Teil einer Erfindung benannt werden mögen, sind solche Benennungen nicht als exklusiv zu bewerten; stattdessen mögen erfindungsgemäße Aspekte, Konzepte und Merkmale, die hier vollständig beschrieben sind, ohne ausdrücklich selbst oder als Teil einer spezifischen Erfindung benannt zu werden, vorhanden sein und die Erfindungen stattdessen in den beigefügten Ansprüchen dargelegt sein. Die Beschreibung beispielhafter Verfahren oder Prozesse muss nicht unbedingt in allen Fällen alle als erforderlich erachteten Schritte enthalten, das Auslassen der Beschreibung solcher Schritte stellt keine Beschränkung dar. Auch ist die Abfolge der Schritte, die dargestellt wird, nicht als erforderlich oder notwendig auszulegen, wenn dies nicht ausdrücklich gesagt wird.
- In
1 ist ein Zuführsystem10 für ein System zum Aufbringen von Material dargestellt und enthält eine Materialwechselfunktion12 und eine Pumpfunktion14 . Die Materialwechselfunktion12 kann zum Wechseln zwischen der Zufuhr eines Materials und der Zufuhr eines anderen Materials bis zu N unterschiedlichen Materialien verwendet werden. Zum Beispiel kann der Materialwechsler zum Wechseln von Farben oder Materialarten verwendet werden. In1 sind ebenso die jeweiligen Ströme für Material und Luft während eines Betriebs-Zuführmodus und während eines Betriebs-Reinigungsmodus schematisch dargestellt. Der Ausdruck Betriebs-Zuführmodus bedeutet, dass Material aus einem ausgewählten Vorrat von N Vorräten an die Pumpe und weiter an eine Verbraucherfunktion befördert wird, beispielsweise an eine Sprühpistole oder an einen weiteren Behälter wie einen Vorratstrichter. Der Ausdruck Betriebs-Reinigungsmodus bedeutet, dass als Teil eines Farbenwechsels oder eines anderen Materialwechsels der Materialflusspfad vom vorher verwendeten Material in einem Reinigungs- oder Wartungsvorgang gereinigt oder ausgespült werden muss, bevor ein anderes ausgewähltes Material verwendet werden kann. - Die Richtungspfeile in
1 , die die Richtung der Ströme angeben, machen unmittelbar deutlich, dass Material in einer ersten Richtung fließt und die Reinigungsluft in einer zweiten Richtung strömt, die der ersten Richtung entgegengesetzt ist, wie nachfolgend detaillierter beschrieben wird. Eine wahlweise vorzusehende zweite Reinigungsfunktion reinigt den Wechsler in derselben Richtung wie das Material fließt. - Die Pumpfunktion
14 kann beispielsweise durch die Verwendung einer Pumpe16 verwirklicht sein, die einen Pulvereinlass18 und einen Pulverauslass20 hat. Der Pulverauslass20 kann mit einem Zuführschlauch, beispielsweise einem Sprühpistolenschlauch22 , mit einem anderen Anwender oder Verbraucher24 , beispielsweise einer Sprühpistole, Vorratstrichter usw., verbunden sein. Bei der Pumpe16 kann es sich beispielsweise um eine Dichtphasenpumpe oder eine andere geeignete Pumpenkonstruktion handeln. Beispiele für Pumpen, die für die Verwendung in der hier beschriebenen Erfindung geeignet sind, werden in den nachfolgend genannten Veröffentlichungen und Anmeldungen beschrieben. Diese Beschreibungen sind jedoch nicht als Einschränkung zu deuten: U.S. Patentanmeldung mit der Seriennummer 10/501.693, angemeldet am 16. Juli 2004, mit dem Titel „Process And Equipment For The Conveyance Of Powdered Material", veröffentlicht mit der Veröffentlichungsnummer US 2005/0095071 A1 am 5. Mai 2005; schwebende U.S. Patentanmeldung mit der Seriennummer 10/711.429, angemeldet am 17. September 2005, mit dem Titel „Dense Phase Pump For Dry Particulate Material". Die gesamte Offenbarung der beiden Schriften ist hierin durch Bezug vollständig enthalten. Die besonderen Einzelheiten der Pumpenkonstruktion sind allgemein bekannt und für das Verständnis der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich, sie brauchen darum hier nicht wiederholt zu werden. Der Pumpe16 zugeordnet ist üblicherweise eine Pumpensteuerfunktion26 , die die wechselnde Zufuhr von Luft mit Überdruck und Unterdruck28 ,30 an die Pumpendruckkammer32 steuert, um bei Unterdruck Pulver in die Pumpenkammer32a durch den Einlass18 zu saugen und mit Überdruck Pulver aus der Pumpenkammer an den Pumpenauslass20 zu drücken. Zum Beispiel kann ein poröses zylindrisches Rohr32b als Pumpenkammer32a verwendet werden, so dass dieser Pumpenkammer32a abwechselnd Über- und Unterdruck aus der Druckkammer32 zugeführt werden kann. Bei einem bevorzugten, jedoch nicht erforderlichen Aspekt der Erfindung enthält die Pumpe16 eine Reinigungsfunktion34 , die Druckluft durch die Pumpenkammer entweder als weniger intensiven Strom führt, was in dieser Beschreibung als sanfte Reinigung bezeichnet wird, oder mit einem höheren Druck, was in dieser Beschreibung als harte oder Systemreinigung bezeichnet wird. Die Reinigungsfunktion34 kann Transportluft aus der Pumpensteuerung26 beispielsweise ebenfalls dazu verwenden, eine sanfte Reinigung durch die porösen Druckkammerwände durchzuführen. Als Transportluft wird die Luft bezeichnet, die verwendet wird, um Pulver aus der Pumpenkammer unter Überdruck durch die porösen Druckkammerwände zu pumpen. Unabhängig von der ausgewählten Pumpenkonstruktion, liefert die Pumpe16 jedoch vorzugsweise Reinigungsluft auf geeignete Weise, wobei entweder die Pumpensteuerung26 oder eine andere Steuerfunktion eingesetzt wird, oder alternativ liefert eine weitere Quelle36 (gestrichelt gezeichnet) Reinigungsluft in das System, wobei die Reinigungsluft in Richtung der Wechselfunktion12 und wahlweise in Richtung des Anwendungsortes24 strömen kann. In dem Ausführungsbeispiel strömt Reinigungsluft von der Reinigungsfunktion34 , beispielsweise gesteuert durch ein Luftventil, durch die Pumpenkammer32a an den Einlass18 und den Auslass20 . Ebenso kann Reinigungsluft durch das poröse Rohr32b in die Pumpenkammer32a fließen, um beim Reinigen des porösen Rohrs mitzuwirken. - Die Pumpsteuerfunktion
26 kann beispielsweise auf jede mögliche Weise verwirklicht sein, dazu gehört die Verwendung von Ventilen, die Luft für eine alternierende Zufuhr von Über- und Unterdruck an die Pumpenkammer32 verwenden, sowie Ventile, die Luft für die Steuerung der Anwendung von positivem Luftdruck für die Reinigungsfunktion einsetzen. Alternativ kann die Reinigungsfunktion ihre eigene Steuerfunktion verwenden. Die Steuerfunktion26 kann weiterhin die Verwendung zusätzlicher Ventile einschließen, wie beispielsweise pneumatische Klemmventile (nicht gezeigt), um den Pulver- und Reinigungsluftstrom zur Pumpenkammer32 und von ihr fort über den Einlass18 und den Aus lass20 zu steuern. Es kann eine beliebige Anzahl einer großen Auswahl an Steuerschaltungen für die Steuerung des Betriebes der unterschiedlichen pneumatischen und der Pulverflussventile eingesetzt werden. - Die als Beispiel angegebene Pumpe
16 , die oben beschrieben und schematisch in1 und anderen Zeichnungen dieser Beschreibung dargestellt ist, ist in der schwebenden U.S. Patentanmeldung mit der Seriennummer 10/711.429, angemeldet am 17. September 2005, mit dem Titel „Dense Phase Pump For Dry Particulate Material", vollständig beschrieben. Die Offenbarung der zitierten Anmeldung ist hiermit eingeschlossen. Die oben gegebene Beschreibung reicht jedoch aus, um den Aufbau und den praktischen Einsatz einer solchen Pumpenkonstruktion oder eines anderen Pumpenaufbaus für die vorliegende Erfindung zu verstehen. Die Pumpfunktion16 liefert darum vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, eine Reinigungsdruckluft-Funktion, die zur Wechselfunktion12 zurückführt, sowie eine Saugfunktion am Pumpeneinlass 18, um aus der Wechselfunktion12 Pulver in die Pumpe hineinzuziehen. Es wird darauf hingewiesen, dass in der in Figur dargestellten Ausführungsform die Richtung des Reinigungsstromes für die Wechselfunktion12 entgegengesetzt zur Richtung des Materialflusses ist, wohingegen die Richtung des Reinigungsstromes, die zum Anwendungsort24 führt, dieselbe ist wie die Richtung des Materialflusses. - Die Materialwechslerfunktion
12 enthält eine Materialwechslervorrichtung40 , die beispielsweise als Farbwechsler ausgelegt ist. Je nach Erfordernis kann der Wechsler40 wahlweise noch mehrere zusätzliche Funktionen und Komponenten enthalten, die Teil des Wechslers40 oder ihm zugeordnet sind, wie dies nachfolgend beschrieben wird. Der Wechsler40 ist vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, ein Verteiler aus niedrig schmelzendem, schlagzähen Material (low impact fusion material) wie beispielsweise Polyethylen mit ultrahohern Molekulargewicht oder einem anderen geeigneten Material. Alternativ kann der Wechslerkörper40 aus jedem Material geeigneter Festigkeit hergestellt sein, wobei die Pulverstrompfade mit einem geeigneten Schmelzmaterial niedriger Schlagfestigkeit beschichtet sind. - Der Wechsler
40 enthält eine gemeinsame Zuführpassage42 . Die Zuführpassage42 bildet den Hauptpfad für den Pulverfluss durch den Wechsler und ist eine gemeinsame Durchgangspassage, was bedeutet, dass jedes ausgewählte Material von jeder einzelnen der N Zuführmöglichkeiten durch die gemeinsame Passage42 an die Pumpfunktion14 fließt. Der Wechsler40 enthält weiterhin N Einlässe441 –44N . Jeder Einlass44 kann mit einem Vorrat an Beschichtungspulvermaterial (nicht gezeigt in1 ) beispielsweise mit N Farben oder mit anderen Materialeigenschaften verbunden werden. Einlass-Steuerventile (nicht gezeigt in1 ) werden verwendet für die Wahl des Einlasses und des Materials für den besonderen Anwendungsfall. Eine Wechslersteuerfunktion46 wird verwendet, um den Betrieb und die Auswahl der N-Einlass-Steuerventile zu steuern. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Einlass-Steuerventilen um pneumatische Ventile und deshalb kann die Steuerfunktion46 auf eine von mehreren Arten verwirklicht sein, um die Zufuhr von Druckluft49 über N entsprechende Luftschläuche48 an die Einlassventile zu steuern. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel werden die Einlassventile durch die Zufuhr von Überdruck geschlossen und durch das Ablassen des Überdrucks geöffnet. - Der Materialwechsler
40 kann außerdem einen Reinigungsauslass50 enthalten. Der Reinigungsauslass50 kann durch eine Steuerfunktion52 , beispielsweise ein Ablassventil, gesteuert werden. Mit Hilfe des Ablassventils kann beispielsweise gesteuert werden, ob das im Reinigungsstrom enthaltene Pulver in einen Abfallbehälter54 oder zurück in die Sprühkabine56 geleitet wird. Je nach Erfordernis können mehr als ein Ablassventil verwendet werden. Das Reinigungsauslass-Ablassventil kann getrennt vom Wechsler40 oder als Teil des Wechslers vorgesehen sein. Wenn das Reinigungsauslass-Ablassventil als eine getrennte Komponente vorgesehen ist, kann der Wechsler als symmetrische Einheit ausgelegt sein, die mit anderen Wechslern direkt verkettet ist. - Der Materialwechsler
40 wird in einem Reinigungsspülmodus oder einem Zuführmodus betrieben. Während des Zufuhrmodus ist einer der Einlässe44 geöffnet (auf das zugehörige Einlassventil wird keine Druckluft gegeben), um es einem Material zu ermöglichen, durch eine Einlasspassage180 (5 ) über einen Zugang192 (5 ) in die gemeinsame Zuführpassage42 an einen Wechslerauslass58 (1 ) zu fließen, der mit dem Pumpeneinlass18 (1 ) über einen Zuführschlauch oder ein Zuführrohr60 (1 ) verbunden ist. Alle anderen (N–1)-Einlässe sind geschlossen (durch Anlegen von Druckluft49 an die Einlassventile), obgleich es für manche Anwendungsfälle von Nutzen sein kann, dass zwei oder mehr Einlässe gleichzeitig die selbe Art von Material an den Wechsler liefern, um beispielsweise höhere Fließraten zu erzielen. Während des Zuführmodus hält das Ablassventil52 den Wechsler-Reinigungsauslass50 geschlossen. Das Material fließt demnach aufgrund der am Pumpeneinlass18 erzeugten Saugwirkung in einer ersten Richtung entlang der gemeinsamen Passage42 zur Pumpfunktion14 . - Während eines Reinigungsspülmodus, der nachfolgend im Einzelnen anhand eines als Beispiel dienenden Reinigungs- oder Farbwechselverfahrens beschrieben wird, strömt Reinigungsdruckluft in den Wechsler
40 , und zwar über den Auslass58 in eine Richtung, die der Fließrichtung des Materials zur Pumpfunktion entgegengesetzt ist. Das Reinigen oder Durchspülen kann in unterschiedlichen Schritten und mit unterschiedlichen Drücken durchgeführt werden, jedoch laufen die beiden der grundsätzlichen, obgleich wahlfreien, Schritte wie folgt ab. Bei geöffnetem Ablassventil, das ein Ausströmen aus dem Reinigungsauslass50 ermöglicht, sind alle Einlassventile geschlossen, so dass ein gerader, durchgehender Pfad für die Reinigungsluft besteht, um vom Wechslerauslass58 (der während des Reinigungsmodus als Reinigungslufteinlass wirkt) zum Reinigungsauslass50 zu strömen, um die gemeinsame Zuführpassage42 zu reinigen. Eine zweite Option besteht darin, das Ablassventil52 zu schließen, womit der Reinigungsauslass50 abgetrennt wird. Ist das zuletzt benutzte Einlassventil offen und sind alle anderen Einlassventile geschlossen, dann strömt Reinigungsluft in die gemeinsame Zuführpassage42 vom Wechslerauslass58 und durch den zuletzt benutzten Einlass an den zugehörigen Materialvorrat und reinigt auf die Weise den Pulvereinlasspfad vom Vorrat zur gemeinsamen Zuführpassage42 , besonders an dem Zugang, der die Einlasspassage (wie nachfolgend beschrieben wird) mit der gemeinsamen Zuführpassage42 verbindet. Das Reinigen des Einlasses kann nach einem Sprühvorgang vor dem Schließen des Einlassventils durchgeführt werden, um die Möglichkeit zu verringern, dass Pulver im Einlassventil zurückbleibt. Nach dem Durchspülen des Einlasses kann die gesamte gemeinsame Zuführpassage42 über den Reinigungsauslass50 durchgespült, das heißt gereinigt werden. - Bei einer wahlweise vorzusehenden Reinigungsfunktion, die nachfolgend mit Bezugnahme auf
1A beschrieben wird, kann eine Reinigungsfunktion eingesetzt werden, bei der Reinigungsluft durch den Wechsler40 und aus einem oder mehreren Ablassventilen ausströmt, die Teil des Wechslers sein können. In einer Ausführungsform werden ein oder mehrere der Materialeinlässe stattdessen an einem Ende des Wechslers als Reinigungslufteinlässe verwendet, wie beispielsweise das Reinigungsauslassende in der Nähe des Reinigungsauslasses50 , und ein oder mehrere Materialeinlässe werden stattdessen als Ablassventile an einem entgegengesetzten Ende des Wechslers benutzt, beispielsweise das Auslassende in der Nähe der Auslasskammer58 . - Die Pumpfunktion
14 kann zusätzlich zu einem rückwärts strömenden Reinigungsstrom an den Wechsler40 in Vorwärtsrichtung strömende Reinigungsluft an den Anwendungsort24 liefern. Auf die Weise kann bei den als Beispiel hier beschriebenen Ausführungsformen der gesamte Pfad, den das Pulver durchfließt, von den Vorratsbehältern durch die Zuführschläuche und den Zuführzugang zur gemeinsamen Zuführpassage42 , durch den Wechsler40 , durch den Zuführschlauch60 , durch den Pumpeneinlass18 , die Pumpenkammer32a und den Pumpenauslass20 , durch den Anwenderschlauch22 und den Anwendungsort24 für ein vollständiges Materialanwendungssystem gereinigt bzw. durchspült werden. - Es wird hier darauf hingewiesen, dass abhängig von der Anzahl der für eine gegebene Pumpe zu verwendenden unterschiedlichen Farben oder Materialien zwei oder mehr Materialwechsler
40 verkettet betrieben werden können, indem einfach der Wechslerauslass eines ersten Wechslers mit einem vorzugsweise kurzen Schlauch oder Rohr mit dem Reinigungszugang eines zweiten Wechslers verbunden wird. - Unter Hinweis auf die
2 wird eine detaillierte schematische Darstellung eines vollständigen Applikationssystem100 für Pulverbeschichtungsmaterial mit zwei Pistolen dargestellt, bei dem verschiedene Aspekte der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Elemente, die auch in der1 vorhanden sind, sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Der grundsätzliche Betrieb von Pumpen und Materialwechslern ist der gleiche wie in der Ausführungsform nach1 . - Das System
100 nach2 enthält zwei Anwendungsvorrichtungen102 ,104 (als Pistole1 und Pistole2 bezeichnet, die zugehörigen Pumpen und Wechsler im System100 sind ebenfalls mit1 und2 bezeichnet), die als manuell oder automatisch oder auf beide Arten zu betätigende Sprühpistolen ausgebildet sein können; das System kann, je nach Erfordernis, elektrostatisch oder nicht-elektrostatisch betrieben werden. Obgleich nur zwei Pistolen dargestellt sind, kann die Erfindung mit einer größeren Anzahl von Pistolen verwendet werden, und einer der Vorteile der vorliegenden Erfindung besteht in der Möglichkeit, Pulver- und Farbwechselvorgänge für eine große Zahl von Applikatoren und Farben vorzusehen. Es wird hier angemerkt, dass der Einsatz des Farbenwechslers für zwei Pistolen es ermöglicht, dass eine Bedienungsperson mit einer Pistole sprüht, während die andere Pistole gereinigt oder auf den nächsten Farbwechsel vorbereitet wird, wodurch der durch einen Farbenwechsel entstehende Zeitverlust minimiert wird. - Das System
100 enthält ferner eine Sprühkabine106 mit geeigneten Kabinensteuereinrichtungen108 , wie sie zum Beispiel zur Steuerung eines Gehängeförderers (nicht gezeigt) zum Transportieren von Teilen in die Kabine106 hinein und aus ihr heraus sowie zur Steuerung eines Sprühpulver-Rückgewinnungssystems110 für das Pulver, das nicht vom zu beschichtenden Gegenstand aufgenommen wurde, verwendet werden. Das Sprühpulver-Rückgewinnungssystem110 kann auf jede geeignete Weise aufgebaut sein; dabei kann es sich um die Rückgewinnung durch Fliehkraftabscheider, Filterpatronen usw. handeln. Das Rückgewinnungssystem110 kann das wiedergewonnene Pulver in den Abfall transportieren oder zurück in die Materialvorräte112 . - Es wird eine Mehrzahl von N Materialvorratsbehältern
112 verwendet, die zum Beispiel N Farben oder andere Materialien darstellen können. Bei den Materialvorratsbehältern kann es sich beispielsweise um einfache Kästen oder Vorratstrichter handeln, um einige gut bekannte Beispiele zu nennen. Zu jedem Vorratsbehälter112 gehört ein erster Zuführschlauch114a , der an einen ersten Materialwechsler401 führt, und ein zweiter Zuführschlauch114b , der an einen zweiten Materialwechsler402 führt. Der erste Farbwechsler401 weist einen Wechslerauslass58 auf, der mit einem Einlass18 einer ersten Pumpe16 , verbunden ist, und der zweite Farbwechsler402 weist einen Wechslerauslass58 auf, der mit einem Einlass18 einer zweiten Pumpe162 verbunden ist. Wie bereits beschrieben wurde, kann jeder Wechsler40 mit seiner eigenen Wechslersteuerfunktion46 ausgestattet sein, und jede Pumpe kann ihre eigene Pumpsteuerfunktion26 haben, obgleich jede oder alle der Steuerfunktionen des Systems100 in ein einziges Steuersystem integriert sein können. Die Wechsler40 sind mit ihren zugeordneten Pumpen16 vorzugsweise, wenn auch nicht notwendigerweise, über kurze Schlauchlängen60 , die sogar nur ein paar Zoll lang sein können, verbunden, um Saugverluste zu minimieren und um auch die Schlauchlängen zu minimieren, die durchgespült, also gereinigt werden müssen. Jeder Wechsler40 enthält auch einen Reinigungsauslass50 , der in einen gemeinsamen Abfallbehälter116 , beispielsweise durch zugeordnete Ablassventile (1 ) entleert. - In dem Beispiel eines Betriebsvorgangs wählt die Bedienungsperson über die Wechslersteuerung den Materialvorratsbehälter
112 aus, von dem die jeweilige Pistole102 ,104 beschickt wird. Jeder Wechsler40 verbindet nacheinander einen Einlass nach dem anderen mit seiner entsprechenden gemeinsamen Zuführpassage, so dass die zugeordnete Pumpe16 Pulver aus dem ausgewählten Materialvorrat112 in den zugeordneten Pumpeneinlass18 saugt, weiter durch den Pumpenauslass20 durch einen Pistolenschlauch21 an die zugeordnete Sprühpistole102 ,104 . Jede Pumpe16 erzeugt auch Reinigungsdruckluft zurück zu ihrem zugeordneten Wechsler40 und ihre zugeordneten Pistolen102 ,104 für den oben beschriebenen Reinigungsvorgang. - In den
3 und4 ist ein Materialwechsler40 für Pulverbeschichtungsmaterial dargestellt. Der Wechsler40 enthält einen Hauptkörper150 , der beispiels weise aus einem niedrig schmelzenden, schlagzähen Material (low impact fusion material) wie beispielsweise UHMW Polyethylen oder TEFLONTM bestehen kann. Der Hauptkörper150 hat eine erste Fläche152 mit einer Mehrzahl von darin diskret gebildeten Einlassventilkammern154 , die auf jeder Seite entlang einer Längsachse X (nur des Bezugs halber angegeben) des Wechslers angeordnet sind. Jede Ventilkammer154 nimmt ein elastisches, becherförmiges Ventilelement oder Ventilglied156 auf, das beispielsweise aus Naturgummi hergestellt sein kann. Die Ventilelemente156 können sich ganz nach unten in ihrer jeweilige Ventilkammer154 erstrecken, obgleich das nicht in allen Fällen erforderlich ist. Jede Ventilkammer154 kann eine Flanschaufnahmevertiefung oder eine entsprechende zylindrische Senkung158 aufweisen. Ebenfalls in der ersten Fläche152 ist eine Mehrzahl von Bolzenöffnungen160 vorhanden. Die Ventilelemente oder Ventilglieder156 wirken als elastische aufblasbare Blasen, die, wenn sie mit Druckluft aufgeblasen sind, einen Pulverfluss verhindern, und, wenn der Luftdruck abgelassen ist und die Ventilelemente in ihre natürliche Form und Größe zurückgekehrt sind, einen Pulverfluss ermöglichen. - Jedes Ventilelement
156 kann beispielsweise in Form einer Blase ausgeführt sein und eine Lippe oder einen Flansch162 an einem Ende der Blase aufweisen, der eine druckdichte Abdichtung für die zugehörige Ventilkammer154 bildet. Die geeigneten Maße für die Flansche162 sind etwas kleiner als die der Vertiefungen158 , so dass die Flansche162 zusammengedrückt werden können und expandieren können, um eine gute Dichtung zu bilden, wenn eine Druckplatte164 am Hauptkörper150 befestigt wird. In jedem Ventilelement156 ist ebenfalls eine Luftdruckpassage157 ausgebildet. Die Luftdruckpassagen157 erstrecken sich vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, nicht durch das ganze Ventilelement154 , obwohl sie sich als Alternative ganz hindurch erstrecken können. In einem solchen Fall ist ein zweiter Flansch auf dem entgegengesetzten Ende des Ventilelementes (nicht gezeigt) vorgesehen, und eine zweite Druckplatte (nicht gezeigt) wird auf der entgegengesetzten Seite der ersten Fläche152 des Hauptkörpers verwendet, um eine druckfeste Abdichtung für die Druckkammern154 zu bilden. - Jedes Ventilelement
156 ist ebenfalls mit einer zugeordneten porösen Filterscheibe172 ausgestattet, die oberhalb der Druckluftpassage157 positioniert ist. Die Scheibe lässt Druckluft in die Druckpassage157 eintreten, verhindert aber, dass Pulver zurückgeblasen wird, wenn ein Ventilelement154 bricht oder sich darin ein Leck bildet. Die Scheiben172 sind zwischen der unteren Fläche der Druckplatte164 und der oberen Fläche des Flansches162 angeordnet (siehe5 ). - Die Druckplatte
164 enthält eine Mehrzahl von Luftführungsöffnungen166 und eine Mehrzahl von Bolzenöffnungen168 . Die Platten-Bolzenöffnungen168 sind gegenüber den Bolzenöffnungen160 des Hauptkörpers150 ausgerichtet. Mit Bolzen170 wird die Druckplatte164 am Hauptkörper150 befestigt. Die Luftführungsöffnungen166 enthalten je eine Luftführung174 (5 ), die mit einer Quelle für Druckluft49 , beispielsweise an der Wechslersteuerung46 (1 ), verbunden ist. - Die Luftführungsöffnungen
166 sind koaxial mit den Ventilkammern154 , den Scheiben172 und den Druckpassagen157 ausgerichtet, so dass Druckluft in die Druckpassagen157 eintritt, um ein Einlassventil zu schließen, und die Einlassventile geöffnet sind, wenn kein Druck auf sie ausgeübt wird. - Im Hauptkörper
150 ist an einander gegenüberliegenden Seitenflächen des Hauptkörpers eine Mehrzahl von Pulvereinlasspassagen180 ausgebildet. Jede Pulvereinlasspassage180 weist einen entsprechenden Schlauchanschluss182 auf, der zum Verbinden eines Zuführschlauches114 (2 ) von einem Materialvorrat an die Pulvereinlasspassage180 verwendet wird. Jede Pulvereinlasspassage180 erstreckt sich durch die zentrale gemeinsame Passage42 , die entlang der Achse X ausgebildet ist. Die Pulvereinlasspassagen180 sind also quer zu den Ventilkammern154 ausgebildet und schneiden die Ventilkammern (siehe5 ). Auf diese Weise werden die Ventilelemente156 benutzt, um den Pulverfluss von den Einlasspassagen180 an die gemeinsame Passage42 zu öffnen und zu verschließen. Es wird darauf hingewiesen, dass die gemeinsame Flusspassage42 mit dem Wechslerauslass58 und dem Reinigungsauslass50 ausgestattet ist. Jeder Auslass kann mit einem Schlauchanschluss184 ,186 ausgerüstet sein, um den Pumpenzuführschlauch60 (1 ) und einen Reinigungs- bzw. Durchspülschlauch zu befestigen. Es wird bemerkt, dass das Ablassventil52 (1 ) getrennt vom Wechsler40 vorgesehen (wie in4 dargestellt) oder in den Hauptkörper150 integriert sein kann. - In den
5 und6 ist gezeigt, dass jede Einlasspassage180 sich bis zur Ventilkammer154 und dann zu einem Zuführzugang190 erstreckt, der in der Wand192 gebildet ist, die die gemeinsame Zuführpassage42 definiert. Im mittleren Bereich194 der Ventilkammer154 ist die Ventilkammer154 über den Durchmesser des Ventilgliedes156 hinaus aufgeweitet. Diese Aufweitung kann schräg verlaufen, wie in5 dargestellt. Dieses vergrößerte Volumen bietet Raum für einen mittleren Abschnitt der Blase oder des Ventilgliedes156 , um zu expandieren oder sich auszuweiten, wenn Druckluft in die Druckpassage157 geleitet wird. Diese kontrollierte Ausweitung erzeugt einen kleinen Höcker oder Vorsprung156a , der sich in den Zuführzugang190 hinein ausdehnt und den Zugang verschließt. Die Größe der nach außen vorstehenden Aufweitung bzw. die Größe des Höckers ist minimiert, um einen toten Punkt in der gemeinsamen Zuführpassage42 zu verhindern; ein kleiner Abschnitt aber kann in die Passage42 hineinragen, um Rückhalte- oder Fanggebiete in der Einlasspassage zu verhindern. Auf diese Weise bildet das Ventilglied156 und insbesondere der vorspringende Abschnitt156a eine Dichtung nahe der Innenöffnungslinie an der Wand192 am Zugang190 . Der Spalt G zwischen dem Zuführzugang192 und der Wand190 kann auf einem Minimum gehalten werden, damit das Ventilglied156 teilweise in die gemeinsame Zuführpassage42 hineinragt, ohne das Ventilglied einer übermäßigen Spannung auszusetzen. Die Bearbeitungstoleranzen können so sein, dass der Spalt G in der Praxis nicht wirklich vorhanden ist. Bei Vorhandensein eines gewissen Spaltes G wird ein gleichförmiger Sitz für das Ventilelement156 geboten, gegen den es abdichtet; in einigen Fällen kann ein Spalt jedoch entbehrlich sein. - Wird die Druckluft aus der Luftpassage
157 entfernt, dann entspannt sich das elastische Ventilglied156 in seine, in5 dargestellte, natürliche Form. Damit öffnet sich der Zuführzugang192 , so dass Pulver aufgrund der von der Pumpe erzeugten Saugkraft von der Einlasspassage180 um das Ventilglied156 und in die gemeinsame Zuführpassage42 fließen kann. - Aus den
4 und5 ist zu erkennen, dass jeder Flansch162 des Ventilgliedes156 ein flaches Element162a enthält. Damit ist ein geringerer Abstand der Ventilglieder in der Nähe der gemeinsamen Zuführpassage42 möglich, um jeden toten Raum zu minimieren und gleichzeitig zu ermöglichen, dass ein ausreichend großer Flansch162 die Ventilkammer154 abdichtet. - Aus der
1A ist eine alternative oder zusätzliche Konfiguration zu entnehmen, bei der der Wechsler40 so angeordnet sein kann, dass einer oder mehrere der Einlässe44 (1 ) als Reinigungseinlass und einer oder mehrere der Einlässe44 (1 ) als Ablassventil verwendet werden, so dass der Wechsler40 auch in derselben Richtung durchgespült, also gereinigt, werden kann wie das Material durch die gemeinsame Zuführpassage fließt. In dem Beispiel nach1A sind zwei Reinigungseinlässe an einem Ende des Wechslers, vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, am Ende des Reinigungsauslasses50 vorgesehen und zwei Reinigungs- oder Ablassauslässe am entgegengesetzten Kammerende, beispielsweise am Ende des Auslasses58 . Auf diese Weise kann Druckluft an die Reinigungseinlässe gegeben werden, die durch die gemeinsame Zuführpassage des Wechslers in Richtung des Auslasses58 und aus dem Ablassauslass hinaus strömt. Dieser Reinigungsvorgang in Vorwärtsrichtung kann als Teil der Anfangsreinigungssequenz eingesetzt werden, wenn nach einem beendeten Sprühvorgang so viel des Pulvers wie möglich aus dem Wechsler und dem Pulverfließpfad entfernt werden soll. Diese Vorwärtsreinigungsfunktion für den Wechsler kann für die Entfernung des gesamten Pulvers eine Verbesserung über das alleinige Rückwärts-Reinigungsmerkmal hinaus darstellen. Für die Reinigungseinlässe und die Ablassauslässe, die Teil des Wechslers40 sind, können die gleichen aufblasbaren blasenähnlichen Ventilelemente156 verwendet werden, um die zugeordneten Strömungspassagen zu öffnen und zu schließen. - Wie aus
7 hervorgeht, kann in einer alternativen Ausführungsform ein Versteifungselement200 in die Luftpassage157 des Ventilgliedes eingesetzt sein. Dieses wahlfreie Merkmal ist besonders, jedoch nicht ausschließlich, nützlich für die Reinigungsventileinlässe und Ablassventilauslässe nach1A , weil dann, wenn die Ventile offen sind, um Reinigungsdruckluft in die gemeinsame Zuführpassage42 einzulassen, der Strom der Reinigungsluft um das elastische Blasen-Ventilelement156 herumströmen muss. Wenn die Strömungsgeschwindigkeit hoch genug ist, dann könnte das Ventilelement156 kollabieren. Das Versteifungselement200 wird eingesetzt, um das Ventilglied156 gegen Druck von außen, wie er bei einem Reinigungsvorgang auftritt, zu schützen. In dieser Ausführungsform ist das Versteifungselement200 becherförmig so ausgebildet, dass es allgemein dem Profil der Luftpassage157 im Ventilglied156 entspricht. Alternativ kann das Versteifungselement200 beispielsweise einfach ein Stück Luftschlauch oder ein entsprechendes Rohr sein, dass in die Luftpassage157 eingeführt ist und eine Mehrzahl von Öffnungen aufweist, um Luft durchströmen zu lassen. Das Versteifungselement kann aus porösem Material bestehen, aus dem gleichen Material wie die Scheiben172 (zum Beispiel gesintertes Polyethylen) oder es kann mit einer Anzahl von Löchern202 versehen sein, so dass Druckluft durch das Versteifungselement200 hindurchgeht, um das Ventilglied zu erweitern, um den zugeordneten Zuführzugang192 zu schließen, jedoch ein Kollabieren des Ventilgliedes156 verhindert, wenn Reinigungsluft an den Reinigungseinlass gelegt wird. - In
8 ist eine weitere mögliche Ausführungsform gezeigt. In diesem Fall ist die gemeinsame Zuführpassage42 unterhalb der Ventilkammer154 ausgebildet. Die untere Ventilkammerwand enthält den Zuführzugang192 , der in der Wand190 ausgebildet ist, die die gemeinsame Zuführpassage42 definiert. Wieder kann ein kleiner Spalt vorgesehen sein, wie dies oben beschrieben wurde. Wenn bei dieser Ausführungsform Druckluft in die Luftpassage157 des Ventilgliedes156 eingelassen wird, expandiert das Ventilglied in Längsrichtung und bildet wieder eine kleine Beule, die in die gemeinsame Zuführpassage42 hineinreicht, um den Zuführzugang190 abzudichten. Es wird darauf hingewiesen, dass die Pulvereinlasspassage180 ebenfalls weiter unten ausgebildet ist und sich zur Ventilkammer154 unterhalb des unteren Endes des Ventilgliedes156 öffnet, wenn das Ventilglied nicht aufgeblasen ist. Diese Anordnung schafft einen ungehinderten Fließpfad für Pulver von der Einlasspassage180 zur gemeinsamen Zuführpassage42 , ohne dass das Pulver um das Ventilglied156 herumfließen muss. - In Übereinstimmung mit einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt erleichtert die Kombination einer Farbwechselfunktion mit einer Rückwärts-Reinigungsfunktion einen Farbwechselvorgang, der für einen gesamten Pulverfließpfad des gesamten Systems zur Materialanwendung vorgenommen werden kann, vom Vorratsbehälter bis zur Auslassdüse des Anwendungsgerätes, beispielweise einer Sprühpistole. Vom Standpunkt der Systemebene aus (
2 beispielsweise) umfasst der Pulverfließpfad die Zuführschläuche114 , den Farbwechsler40 , den Zuführschlauch60 , den Pumpeneinlass, die Pumpenkammer32a und den Pumpenauslass, den Pistolenschlauch21 und den Fließpfad der Sprühpistole102 (vom Einlass zur Pistole durch den Düsenauslass oder die Sprühmündung). - Es sei angenommen, dass mit dem System
100 ein erstes Material oder eine erste Farbe durch die Pistole1 (102 ) aufgesprüht wurde. Um zu einem zweiten Material oder einer zweiten Pistole zu wechseln, kann der folgende, als Beispiel angegebene Materialwechselprozess durchgeführt werden, obgleich die präzise Folge von Schritten oder die Anzahl der Schritte jeder besonderen Anwendung entsprechend angepasst werden kann. Nachdem die Sprühpistole abgeschaltet oder auf andere Weise außer Betrieb gesetzt wurde, werden alle Einlassventile des Farbwechslers401 außer dem zuletzt benutzten geschlossen (indem Druckluft auf die entsprechenden Luftpassagen gegeben wird). Das Ablassventil oder die Ventile52 (1 ) werden geöffnet (ebenso die wahlweise vorzusehenden Ablassventile nach1A , wenn die dort angegebene Ausführungsform verwendet wird), und die Pumpe16 kann mit voller Kraft arbeiten, was bedeutet, dass die Pumpe den maximal möglichen Luftstrom durch den Farbenwechsler zieht, um das meiste Pulver vom letzten Sprühvorgang aus dem Pulverfließpfad zu entfernen. Der Luftstrom durch den Wechsler und die Pumpe wirkt wie ein Siphonspülvorgang und drückt ebenfalls durch die Spritzpistole, womit er eine Anfangsreinigung des Pulverfließpfades durchführt. Obgleich das zuletzt benutzte Einlassventil während des Siphonspülvorgangs offen gelassen werden kann, tritt kein neues Pulver aus dem Materialvorrat in den Wechsler ein. - Nachdem der Siphonspülvorgang abgeschlossen ist (beispielsweise nach einer Dauer von einer Sekunde), kann ein weicher Reinigungsvorgang bei geöffneten Ablassventilen
52 durchgeführt werden (Pistole ist noch außer Betrieb, alle Wechslereinlassventile sind noch geschlossen außer dem zuletzt benutzten Einlassventil, das noch offen ist). Druckluft28 , beispielsweise etwa 2,5 scfm (standard cubic feet per minute), entsprechend 70,8 l/min., die normalerweise zum Auspumpen von Pulver aus der Pumpenkammer32a verwendet wird, strömt durch die porösen Rohre32b und fließt sowohl an die Pistole102 als auch an den Wechsler40 und zum Reinigungsauslass50 und dem noch offenen zuletzt benutzen Einlass hinaus. Alternativ ist es möglich, die Pistole getrennt zu reinigen, beispielsweise mit etwa 4 scfm, entsprechend 113,3 l/min. - Der weiche Reinigungsvorgang zum Materialvorrat durch den zuletzt benutzten Einlass hilft beim Entfernen jeglichen Pulvers aus dem Einlassventil und insbesondere vom Zuführzugang
192 , bevor das Ventil geschlossen wird. Diese weiche Reinigungsspülung kann etwa drei Sekunden dauern. Die Ablassventile52 können dann geschlossen werden und die weiche Reinigung durch die Pistole für etwa nur eine Sekunde durchgeführt werden. Dies könnte auch durchgeführt werden, indem die Pumpeneinlass-Pulverflusssteuerventile (nicht gezeigt) geschlossen werden. - Nach dem Abschluss des weichen Reinigungsvorgangs kann eine harte Reinigung durchgeführt werden, bei dem die Reinigungsluft
34 , die direkt in die Pumpenkammer32 hineinströmt und durch sie hindurch und aus dem Pumpeneinlass18 hinaus in den Farbenwechsler40 , aus dem Reinigungsauslass50 des Farbenwechslers hinausströmt (Pistole noch abgeschaltet, alle Wechsler-Einlassventile geschlossen). Dieser Reinigungsvorgang kann beispielsweise mit Systemdruck durchgeführt werden, beispielsweise mit etwa 568 kPa (85 psi). Dieser anfängliche harte Reinigungsvorgang kann im Wechsler allein durchgeführt werden; die Pistole102 wird dabei isoliert, indem das Pumpenauslass-Steuerventil (nicht gezeigt) geschlossen wird. Dieser anfängliche harte Reinigungsvorgang kann beispielsweise etwa vier bis fünf Sekunden dauern. Der harte Reinigungsvorgang wie auch alle Reinigungsvorgänge können wahlweise mit einem pulsierenden, einem gleichmäßig starken oder einer Kombination aus beiden Luftstromarten durchgeführt werden. Während des harten Reinigungsvorgangs kann die Reinigungsluft, die durch die porösen Rohre hindurchströmt, noch verwendet werden. - Nach dem anfänglichen harten Reinigungsvorgang durch die Kammer kann ein harter Reinigungsvorgang durch die Pistole
102 durchgeführt werden (Pistole ist noch außer Betrieb). Dieser Pistolen-Reinigungsvorgang kann bei abgetrenntem Wechsler40 durchgeführt werden, indem die Pulverfluss-Steuerventile am Pumpeneinlass18 geschlossen werden. - Nachdem das System gereinigt wurde, wird das für die nächste Farbe oder das nächste Material zu benutzende Einlassventil geöffnet und die Pumpe auf die höchste Leistungsstufe gestellt, um das neue Pulver so schnell wie möglich an die Pistole zu transportieren. Danach kann mit betriebsbereit geschalteter Pistole ein normaler Sprühbeginn beginnen.
- Ein bedeutender erfindungsgemäßer Aspekt ist die Möglichkeit, wahlweise in beide Richtungen durch den Farbenwechsler zu reinigen und auch wahlweise rückwärts durch die Einlassventile zum Materialvorrat zu reinigen. Der gesamte Pulverflusspfad vom Materialvorrat durch die Pistolenmündung kann ebenfalls gereinigt werden, sowohl mit weichen als auch mit harten Reinigungsspülvorgängen. Der anfängliche weiche Reinigungsvorgang durch die Pistole und den Farbenwechsler ist bei einigen Anwendungen von Nutzen, weil dann, wenn im Fließpfad viel Pulver vorhanden ist, dieses Pulver sanft entfernt werden kann, bevor ein harter Reinigungsstrom auf das System einwirkt. Das Anwenden eines harten Reinigungsstromes von Beginn an kann zu Aufschlagverklumpungen führen, beispielsweise insbesondere im Sprühkopf der Pistole.
- Der Reinigungsvorgang wie auch alle Steuerfunktionen, die den Betrieb von Wechsler, Pumpen, Pistolen, Kabine und Rückgewinnungssystem betreffen, können mit programmierbaren oder anderen geeigneten elektronischen oder pneumatischen Steuersystemen ausgeführt werden, wie dies Fachleuten auf dem Gebiet der Steuerung von Betätigung und zeitlichem Betriebsablauf unterschiedlicher Luftventile und Strömungs- oder Fließsteuerventile usw. bekannt ist, so dass ein voll automatisierter Reinigungs- und Farbwechselbetrieb durchgeführt werden kann.
- In
2A ist eine zusätzliche Ausführungsform gezeigt, bei der eine Fernbetätigungs- oder Fernsteuerfunktion300 vorgesehen sein kann, um das Einleiten eines Material- oder Farbwechselvorgangs zu erleichtern. In einem Ausführungsbeispiel ist die Fernbetätigungsfunktion300 in Form eines Schalters verwirklicht, beispielsweise als ein pneumatischer Schalter, der ein Signal erzeugt, beispielsweise ein Luftsignal302 , das die Materialwechslersteuerung46 auslöst, einen wie für das Beispiel oben beschriebenen Materialwechselvorgang zu beginnen. Wahlweise kann die Fernbetätigungsfunktion300 ein Signal oder eine Anzeige an die Pumpensteuerung26 senden, dass ein Farbwechselvorgang durchzuführen ist. Wie genau, wann und in welcher Form die Fernbetätigungsfunktion300 den Steuerfunktionen signalisiert, einen Materialwechselvorgang einzuleiten, hängt vom Aufbau jedes spezifischen Systems ab. Es ist jedoch ein erfindungsgemäßer Aspekt der Offenbarung, dass eine solche Fernbetätigungsfunktion300 für die Einleitung des Vorgangs verwendet wird. Da das System nach2A zwei Materialwechsler enthält, können zwei Schalter300 vorgesehen sein, oder ihre Funktion kann in einem einzigen Schalter kombiniert sein. Die Fernbetätigungsfunktion kann beispielsweise ein pneumatischer Schalter oder ein elektrischer Schalter sein, wie bei einem weiteren Beispiel. Die Art des Schalters hängt vom Aufbau der Steuerschaltung ab, die das dem Schalter zugeordnete Signal empfangen und verarbeiten soll. Der Schalter kann beispielsweise mit dem Fuß, von Hand oder durch jede andere geeignete Technik betätigt werden. Beispielsweise können optische Schalter durch Lichtsignal betätigt werden, das an einer von einer Bedienungsperson zu betätigenden Quelle erzeugt wird. Fachleuten sind ohne weiteres viele verschiedene und unterschiedliche Formen von Schaltern oder anderen Steuervorrichtungen bekannt, die zum Betätigen der Fernbetätigungsfunktion300 verwendet werden. Der Ausdruck „Fern" wird hier in einem weiten Sinn verwendet und bezieht sich auf jede Betätigungsfunktion, die in einiger Entfernung vom Materialwechsler40 selbst ausgeführt werden kann. Es sind zwei Beispiele hier beschrieben; es können jedoch ohne weiteres weit mehr eingesetzt werden, um das hier beschriebene erfindungsgemäße Konzept und die erfindungsgemäße Funktion auszuführen. Der Ausdruck „Schalter" wird eben falls in einem sehr weiten Sinn verwendet, um sich auf jede Vorrichtung zu beziehen, mit der ein Signal oder eine Anzeige erzeugt oder an den Materialwechsler gesendet werden kann, um einen Materialwechselvorgang einzuleiten. - Um den Vorgang weiter zu erleichtern, ist in einer Ausführungsform die Fernbetätigungsfunktion
300 in Form eines mit dem Fuß zu betätigenden pneumatischen Schalters ausgeführt, so dass die Bedienungsperson nur auf den Schalter300 zu treten braucht, um die Materialwechselsequenz einzuleiten. Vor dieser Offenbarung musste eine Bedienungsperson, wenn der Beschichtungsvorgang eines Teiles beendet war, die Sprühpistolenbetätigung freigeben, zum Farbenwechsel-Steuerkasten hinüber gehen und eine Starttaste für den Farbenwechsel drücken, um Pistole, Schläuche und Wechsler von der bis dahin verwendeten Farbe zu reinigen. Die Bedienungsperson drückte außerdem eine Taste, um die nächste durch die Pistole zu sprühende Farbe auszuwählen. Nach der Beendigung des Reinigungsvorgangs wurde das der folgenden Farbe entsprechende Ventilglied156 aktiviert und die Bedienungsperson betätigte die Pistolenbetätigung, nachdem die Zuführleitung zur Pistole mit Pulver aufgefüllt war. Bei Verwendung der vorliegenden erfindungsgemäßen Aspekte und Konzepte wird dadurch Zeit eingespart, dass der Schalter300 , beispielsweise ein Fußpedal, auf dem Boden nahe dem Arbeitsplatz der Bedienungsperson angeordnet ist. Ist der Sprühvorgang für ein Teil beendet, wird die Pistolenbetätigung freigegeben und die Bedienungsperson kann sofort oder zu jedem geeigneten Zeitpunkt auf den Schalter treten, um den Farbwechselvorgang zu beginnen. Die Bedienungsperson geht zur Wechslersteuerung, um die nächste Farbe auszusuchen, aber in der Zwischenzeit läuft der Farbwechselvorgang und insbesondere die Reinigungsfunktion bereits ab. - Unter Hinweis auf
9 ist in einem weiteren Beispiel die Fernbetätigungsfunktion300 in Form eines manuellen Schalters400 ausgeführt, der bequem zu bedienen und wahlweise an einer Sprühpistole402 , beispielsweise am Pistolengriff404 , angeordnet ist. Ein solcher Schalter400 kann beispielsweise ein elektrischer Schalter mit Membrane sein, der bei Druck ein elektrisches Steuersignal auf der Leitung406 erzeugt, um der Wechslersteuerfunktion46 anzuzeigen, das ein Material- oder Farbwechselvorgang einzuleiten ist. Der Schalter400 braucht nicht am Pistolengriff404 angeordnet zu sein. Wenn er am Griff404 angeordnet ist, kann der Schalter durch einen Mechanismus ausgelöst werden, der wie ein Abzugshebel wirkt, auf etwa die gleiche Weise, wie ein Abzugshebel408 verwendet wird, um die Pistole402 zu betätigen. Bei dem Schalter400 kann es sich um jede Art von elektrischem oder pneumatischem Schalter handeln, es ist nicht erforderlich, dass ein membranartiger Schalter verwendet wird. Für einen membranartigen Schalter ist jedoch eine geeignete Ausführungsform in dem U.S. Patent Nr. 6.375.094 offenbart; diese Offenbarung ist hiermit hierin eingeschlossen. Die Art des von dem Schalter erzeugten Signals wird bestimmt durch die Art des Schalters, dem erwünschten Funktionsvorgang in der Wechslersteuerfunktion46 und dem grundsätzlichen Aufbau des Steuersystems. - Die Beschreibung der Erfindungen bezieht sich auf Ausführungsbeispiele. Nach dem Lesen und Verstehen dieser Beschreibung und der Zeichnungen werden Fachleuten Modifikationen und Änderungen möglich erscheinen. Die Erfindungen sollen alle solche Modifikationen und Änderungen insofern einschließen, als sie sich im Rahmen der angefügten Ansprüche oder ihrer Äquivalente befinden.
Claims (17)
- Vorrichtung zum Wechseln der Farben eines Pulverbeschichtungsmaterials, das auf einen Gegenstand gesprüht werden soll, mit einer Sprühpistole, mit einem Farbwechselverteiler, mit einem Schlauch, der die Sprühpistole mit dem Farbwechselverteiler verbindet, mit einem ersten Trichter für ein Pulverbeschichtungsmaterial erster Farbe und einer ersten Pumpe, die beim Einschalten Pulverbeschichtungsmaterial aus dem ersten Trichter durch den Verteiler, den Schlauch und die Sprühpistole fördert, mit einem zweiten Trichter für ein Pulverbeschichtungsmaterial zweiter Farbe und einer zweiten Pumpe, die beim Einschalten Pulverbeschichtungsmaterial aus dem zweiten Trichter durch den Verteiler, den Schlauch und die Sprühpistole fördert, mit einer Druckluftquelle, die mit dem Verteiler, dem Schlauch und der Pistole verbunden ist und, wenn sie eingeschaltet wird, Pulverbeschichtungsmaterial aus dem Verteiler, dem Schlauch und der Pistole ausgibt, mit einer Steuereinrichtung, die bewirkt, dass wahlweise die erste Pumpe, die zweite Pumpe und die Druckluftquelle eingeschaltet wird, und mit einer Fernbetätigungsfunktion, die der Steuereinrichtung signalisiert, die Druckluftquelle einzuschalten.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung Schalter aufweist, um die nächste Farbe des aufzusprühenden Pulvers auszuwählen.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eine Farbwechselsteuerung aufweist.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbetätigungsfunktion einen von der Steuereinrichtung entfernt angeordneten Schalter aufweist.
- Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter einen pneumatischen Schalter enthält.
- Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der pneumatische Schalter einen fußbetätigten Schalter enthält.
- Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter an der Sprühpistole angeordnet ist.
- Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter einen elektrischen Schalter enthält.
- Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter einen Membranschalter am Pistolengriff enthält.
- Materialwechsler für ein Materialanwendungssystem, mit einem Verteiler, der zwei oder mehr Steuerventile zum Auswählen eines von mindestens einem ersten und einem zweiten Material aufweist, das durch den Verteiler einer Anwendungsfunktion zugeführt werden soll, mit einer Wechslersteuerung zum Betätigen eines der Steuerventile auf der Basis des ausgewählten Materials und mit einer Fernbetätigungseinrichtung zum Einleiten eines Wechsels des ausgewählten Materials, das durch den Verteiler zugeführt werden soll, wobei die Fernbetätigungseinrichtung entfernt von dem Verteiler und der Wechslersteuerung angeordnet ist.
- Materialwechsler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbetätigungseinrichtung eine Einrichtung enthält, die durch die Bedienungsperson betätigt wird, um zu signalisieren, dass ein Farbwechselvorgang beginnen soll.
- Materialwechsler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbetätigungseinrichtung einen Schalter enthält.
- Materialwechsler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbetätigungseinrichtung einen pneumatischen Schalter enthält.
- Materialwechsler nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der pneumatische Schalter einen fußbetätigten Schalter enthält.
- Materialwechsler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter an einer Sprühpistole angeordnet ist, die vom Verteiler zugeführtes Material erhält.
- Materialwechsler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter einen elektrischen Schalter enthält.
- Materialwechsler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter einen Membranschalter am Pistolengriff enthält.
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