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Die
Erfindung betrifft einen Befestigungsschuh für die beabstandete Befestigung
von Dachlatten auf Dachsparren eines Dachstuhles.
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Zur
Ausbildung eines Dachstuhles eines Gebäudes wird konventionell so
vorgegangen, dass zunächst
auf die Dachsparren des Dachstuhles eine entlang der Längsachse
der einzelnen Dachsparren verlaufende Konterlatte aufgebracht, z.B.
aufgenagelt wird und anschließend
quer zu Konterlatten und Dachsparren die Dachlatten aufgebracht
werden, an denen anschließend
die Dacheindeckung in Form von Dachziegeln befestigt wird. Die Konterlattung dient
dabei der beabstandeten Befestigung der Dachlatten von den Dachsparren,
um eine Luftzirkulation unter den Dachlatten hindurch zu ermöglichen, insbesondere,
wenn auf die Dachsparren eine Dachunterspannbahn oder eine Folie
aufgelegt wird.
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Die
Verwendung von Konterlatten ist jedoch nicht nur aufwendig, da diese
zunächst
auf die Dachsparren aufgebracht werden müssen, sondern sie bedingt auch
einen erheblichen Mehrverbrauch an für den Dachstuhl benötigtem Holz,
was verbesserungswürdig
erscheint.
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Aus
der
DE 203 06 792
U1 ist bereits ein Winkelprofil für die Halterung einer Dachlatte
bekannt, um die Verbindungsfestigkeit zwischen Dachlatte und Dachsparren
bzw. Konterlatte zu steigern. Sofern jedoch Konterlatten eingesetzt
werden, werden mit dem bekannten Winkelprofil die eingangs geschilderten
Nachteile nicht vermieden, während
bei einem Verzicht auf Konterlatten die notwendige Unterlüftung der
Dachlatten nicht mehr gewährleistet
ist.
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Ferner
ist aus der
DE 43 20
961 A1 eine Tragvorrichtung für Dachlatten auf einem geneigten Massivdach
bekannt, die aus einem komplex geformten Blechwinkel besteht, dessen
Anwendung jedoch nicht auf hölzerne
Dachstühle
mit Dachsparren übertragbar
ist. Überdies
hat die bekannte Herstellung des Tragprofiles aus einem metallischen
Werkstoff den Nachteil, dass Kältebrücken entstehen,
die die Schwitzwasserbildung begünstigen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Befestigungsschuh
für Dachlatten
vorzuschlagen, der eine Befestigung der Dachlatten auf dem Dachsparren
unter Verzicht auf Konterlatten ermöglicht, gleichzeitig die gewünschte Hinterlüftung der
Dachlatten gewährleistet
und darüber
hinaus den Aufbau eines solchen Dachstuhles und der sich anschließenden Dacheindeckung
soweit vereinfacht, dass nur noch wenige Arbeitskräfte hierfür benötigt werden.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die Ausbildung eines Befestigungsschuhs
gemäß den Merkmalen
des Schutzanspruches 1 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Befestigungsschuh für die beabstandete
Befestigung von Dachlatten auf Dachsparren eines Dachstuhles umfasst
einen Auflageschenkel mit Ober- und
Unterseite und der Auflageschenkel ist mit der Unterseite auf einem
Dachsparren aufliegend befestigbar. Auf der Oberseite des Auflageschenkels
ist ein Auflagebereich für
die Auflage und Befestigung einer Dachlatte quer zum Dachsparren
vorgesehen, der von einem oberseitig vorstehenden Anschlagvorsprung
begrenzt ist. Wird eine Dachlatte auf dem Auflagebereich des Befestigungsschuhs
aufgelegt, so kommt sie mit ihrem Längsrand am Anschlagvorsprung
zur Anlage, so dass bei entsprechend orientierter Befestigung des Befestigungsschuhs
auf den Dachsparren der Auflageschenkel die beabstandete Befestigung
der Dachlatte bewirkt und darüber
hinaus über
den Anschlagvorsprung die auftretenden Kräfte auf die Dachlatte zuverlässig in
den Dachspar ren eingeleitet werden können. Für eine einfache und preiswerte
Herstellung ist der Befestigungsschuh integral mit dem Auflageschenkel
und Anschlagvorsprung gebildet und in der Seitenansicht etwa L-förmig ausgebildet,
so dass er sich leicht fertigen und handhaben lässt und eine hohe Festigkeit
bietet.
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Unter
Verwendung eines erfindungsgemäßen Befestigungsschuhs
ist es sodann möglich,
mit lediglich einem, maximal zwei Dachdeckern Dachlatten unter Verwendung
der Befestigungsschuhe gemäß der Erfindung
anzubringen, und zwar aufsteigend in Richtung des Dachfirstes. Hierbei
gewährleisten
die über
die erfindungsgemäßen Befestigungsschuhe
am Dachsparren festgelegten Dachlatten einen sicheren Halt für die auf
dem Dach arbeitenden Dachdecker.
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Bevorzugt
ist der Auflageschenkel des erfindungsgemäßen Befestigungsschuhs im Auflagebereich
mit mindestens einer Durchgangsbohrung für den Durchtritt einer Schraube
oder eines Nagels zur Befestigung der Dachlatte am Dachsparren ausgebildet,
wobei die Durchgangsbohrung weiter bevorzugt als Langloch ausgebildet
ist. Somit wird die auf den Befestigungsschuh gemäß der Erfindung
aufliegende Dachlatte unmittelbar im Dachsparren verankert.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass der Anschlagvorsprung mindestens eine Durchgangsbohrung
für einen
Nagel oder eine Schraube aufweist, mittels derer der Befestigungsschuh
auf dem Dachsparren fixierbar ist, so dass auch eine unmittelbare Befestigung
des Befestigungsschuhs auf dem Dachsparren gewährleistet wird.
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In
Anpassung an die üblicherweise
auf Dachstühlen
eingesetzten Dachlatten weist der Auflagebereich bevorzugt eine
Breite von 40 bis 60 mm, vorzugsweise 50 mm und eine Länge von
20 bis 50 mm, vorzugsweise 40 mm auf, wobei insbesondere die Breite
an die vorherrschende Dachlatte anzupassen ist, um eine vollflächige Auflage
derselben zu gewährleisten.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Befestigungsschuh aus einem thermoplastischen Kunststoff als Massivteil
gefertigt, wobei er in großen
Stückzahlen
kostengünstig z.B.
als Spritzgussteil oder auch Strangpressteil gefertigt werden kann,
welches zu einzelnen Befestigungsschuhen abgelängt wird. Als thermo plastische Kunststoffe
kommen eine Vielzahl formstabiler und preiswerter Kunststoffe in
Frage, auch die zumindest teilweise Verwendung von Recycling-Material
ist ohne weiteres möglich.
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Die
Verwendung thermoplastischem Kunststoff für den erfindungsgemäßen Befestigungsschuh bietet
darüber
hinaus den Vorteil einer nahezu unbegrenzten Lebensdauer, da ein
derartiger Kunststoff über
die zu erwartende Lebensdauer eines Dachstuhles nicht verwittert.
Außerdem
wird eine hohe Isolationswirkung unter Vermeidung von Kältebrücken erzielt.
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Da
erfindungsgemäß durch
Zwischenlage des Befestigungsschuhs zwischen dem Dachsparren und
den Dachlatten kein unmittelbarer Kontakt Holz auf Holz zwischen
Dachlatte und Dachsparren mehr stattfindet, wird nicht: nur eine
gute Dachdurchlüftung erreicht,
sondern auch eine Kontaktfäule
zwischen Dachlatten und Dachsparren vermieden.
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Weitere
Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend
anhand eines Ausführungsbeispieles
in der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 die
Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Befestigungsschuh;
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2 den
Schnitt durch den Befestigungsschuh gemäß 1 entlang
der Linie C-C;
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3 die
Aufsicht auf einen Dachstuhl;
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4 die
Seitenansicht eines Dachstuhles.
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In
den 3 und 4 ist der Aufbau eines Dachstuhles
ohne die außenseitige
Dacheindeckung, z.B. in Form von Dachziegeln dargestellt. Der Dachstuhl
umfasst mehrere voneinander beabstandete und rechtwinklig zum Firstbalken
(nicht dargestellt) verlaufende Dachsparren 2, auf denen
quer verlaufende, d.h. parallel zum Firstbalken verlaufende und
ebenfalls voneinander beabstandete Dachlatten 3 aufgebracht
sind.
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Wie
insbesondere aus der 4 ersichtlich, erfolgt die Befestigung
der Dachlatten 3 am Dachsparren 2 unter Zwischenlage
von Befestigungsschuhen 1, die in näheren Einzelheiten aus den 1 und 2 ersichtlich
sind.
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Ein
solcher in den 1 und 2 dargestellter
Befestigungsschuh 1 ist als Massivteil aus einem thermoplastischen
Kunststoff beispielsweise im Spritzgussverfahren gefertigt und umfasst
einen Auflageschenkel 10 sowie einen integral angeformten Anschlagvorsprung 11,
so dass sich aus der in der 2 ersichtlichen
Seitenansicht eine etwa L-förmige Konfiguration
ergibt.
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Der
Auflageschenkel 10 ist mit seiner Unterseite 101 auf
dem Dachsparren 2 aufliegend befestigbar, was üblicherweise
unter Zwischenlage der aus der 4 ersichtlichen
Dachunterspannbahn bzw. Dachfolie 4 erfolgt.
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Im
Bereich seiner Oberseite 100 weist der Auflageschenkel 10 darüber hinaus
einen Auflagebereich 100a mit einer Breite B von beispielsweise
50 mm und einer Länge
A von beispielsweise 40 mm auf, der an einem Breitenende von einem
oberseitig vorstehenden Anschlagvorsprung 11 begrenzt wird.
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Wie
auch aus den Darstellungen gemäß 3 und 4 ersichtlich,
werden die Befestigungsschuhe 1 über einen Nagel oder eine Schraube 5,
die durch eine Durchgangsbohrung 13 im Anschlagvorsprung 11 geführt wird,
am Dachsparren 2 in der gewünschten Position befestigt,
wobei bei der aus der 4 ersichtlichen Schrägdachkonfiguration mit
schräg
verlaufenden Dachsparren 2 die Orientierung der Befestigungsschuhe 1 der-art
erfolgt, dass der Anschlagvorsprung 11 in Abwärtsrichtung
des Dachsparrens 2 orientiert ist.
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Sodann
kann auf den Auflagebereich 100a des Auflageschenkels 10 die
Dachlatte 3 quer zum Dachsparren 2 aufgelegt werden,
wobei durch die entsprechende Breite B des Auflagebereiches 100a gewährleistet
ist, dass die Dachlatte 3 vollflächig auf dem Auflagebereich 100a aufliegt
und mit ihrem unteren Längsrand
am Anschlagvorsprung 11 zur Anlage kommt. Hierdurch wird
die Dachlatte 11 bereits an einem Herabrutschen entlang
des geneigt verlaufenden Dachsparrens gehindert und auf die Dachlatte 3 einwirkende
Kräfte
werden zuverlässig
in den Dachsparren 2 eingeleitet.
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Sodann
werden die Dachlatten 3 über weitere Schrauben oder
Nägel 5 am
Dachsparren 2 fixiert, wozu der Auflageschenkel 10 im
Bereich seiner Auflagefläche 100a mit
einer zentralen Durchgangsbohrung 12 in Langlochform ausgebildet
ist, durch welchen der eingesetzte Nagel bzw. die Schraube 5 zur Befestigung
der Dachlatte 3 am Dachsparren 2 hindurch tritt.
Die Langlochform der Durchgangsbohrung 12 lässt dabei
einen gewissen Freiraum für
die Positionierung des eingesetzten Nagels bzw. der Schraube 5.
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Somit
wird unter Verwendung des vorangehend beschriebenen Befestigungsschuhs 1,
wie wiederum aus den 3 und 4 ersichtlich,
trotz Verzichts auf bisher übliche
Konterlatten auf den Dachsparren 2 eine beabstandete und
damit Hinterlüftung ermöglichende
Befestigung der Dachlatten 3 auf den Dachsparren 2 bewirkt,
wobei ein unmittelbarer Holzkontakt zwischen den Dachsparren 2 und
den Dachlatten 3 und die damit einhergehende Gefahr von Fäulnis verhindert
wird.
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Die
vorangehend erläuterten
Befestigungsschuhe 1 können
mit geringem Aufwand auf den Dachsparren 2 befestigt und
anschließend
die Dachlatten 3 auf den Befestigungsschuhen 1 fixiert
werden. Damit ist es möglich,
dass lediglich ein oder maximal zwei Dachdecker einen Dachstuhl
für ein
Haus sukzessive von unten nach oben in Richtung Dachfirst aufbauen,
wobei die beabstandete Befestigung der Dachlatten 3 auf
den Dachsparren 2 den Dachdeckern eine hohe Standsicherheit
gewährleistet.
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Es
versteht sich, dass die vorangehend geschilderten Abmessungen vom
Fachmann auch abgewandelt werden können, sofern dies im Rahmen der
jeweiligen Dachkonfiguration erforderlich ist.