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Die
Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung für Bag-in-Box Getränkebehälter mit
angeformtem, mittels Betätigungselemente
betätigbarem
Ausgabeventil.
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Sog.
Bag-in-Box Getränkebehälter sind
Beutelbehälter,
die mit trinkfertigen Produkten oder Konzentraten befüllt sind.
Ein Beutelbehälter
besteht aus einem Schlauchbeutel und einer diesen Schlauchbeutel
umschließenden
Kartonage oder Behältnis. Der
Schlauchbeutel ist mit dem flüssigen
Produkt luftfrei befüllt.
Der Beutelbehälter
weist eine Ausgabeeinheit, beispielsweise aus einem am Beutel dichtend
angesetzten Ausgabeschlauch oder aus einem dichtend angeformten
Ausgabeventil auf.
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Für Bag-in-Box
Getränkebehälter mit
dichtend angeschlossenen Ausgabeschlauch sind Getränkeausgabgeräte, sog.
Dispenser, bekannt, die ein Aufnahmefach für den Getränkebehälter und eine zugeordnete Ausgabetaste
zum Ausgeben von im Getränkebehälter aufgenommener
Flüssigkeit
aufweisen. Exemplarisch wird auf die DE 10 2004 005 182 B4 verwiesen.
Mit der an dem Ausgabegerät
angeordneten Ausgabetaste wird der zuvor aufgeschnittene Ausgabeschlauch
zugeklemmt und lediglich bei Betätigung
der Ausgabetaste geöffnet,
um ein Trinkglas zu befüllen.
Hierbei handelt es sich also um ein Ausgabegerät für Bag-in-Box Getränkebehälter ohne
Ausgabeventil.
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Weiter
sind im Stand der Technik Bag-in-Box Getränkebehälter bekannt, die ein am Schlauchbeutel
angeformtes Ausgabeventil aufweisen. Beispielhaft wird auf das von
der Firma Smurfit unter dem Markennamen V-Top bezeichnete Produkt
verwiesen. Das am Schlauchbeutel angeformte Ausgabeventil ragt aus
der Kartonumverpackung heraus und weist Betätigungselemente auf, so dass
eine Bedienperson ein Getränk
direkt aus dem Bag-in-Box Behälter
ohne weitere Hilfsmittel entnehmen kann. Um ein Glas unter das Ausgabeventil
stellen zu können, muss
der Getränkebehälter an
einem Tisch- oder Regalrand oder erhöht über der Tischfläche aufgestellt werden.
Etwaig abtropfende Restflüssigkeit
nach einem Füllvorgang
tropft somit unerwünscht
auf den Boden oder die Tischplatte. Ferner ist nachteilig, dass
zur Betätigung
des möglichst
kostengünstig ausgebildeten
Ausgabeventils eine gewisse Fingerfertigkeit und Kraft erforderlich
ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Aufnahmevorrichtung für die letztgenannten Bag-in-Box
Getränkebehälter mit
angeformtem Ausgabeventil anzugeben, bei dem die Betätigung des
am Getränkebehälter angeformten
Ausgabeventils erleichtert wird. Ergänzend ist es Aufgabe der Erfindung
die Aufnahmevorrichtung so auszubilden, dass übliche Getränkegefäße unter der Ausgussöffnung des
Ausgabeventils gehalten werden können
und bevorzugt eine Auffangeinrichtung für etwaig abtropfende Restflüssigkeit
vorgesehen ist.
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Die
Kernaufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Aufnahmevorrichtung
gemäß Anspruch
1. Durch den an einer Konsole außenseitig am Aufbau schenkbar
angeordneten Hebel wird die Betätigung des
am Bag-in-Box Getränkebehälter angeformten Ausgabeventils
vereinfacht. Durch die Hebelwirkung ist die aufzuwendende Kraft
erheblich vermindert. Ferner kann eine besonders gut dosierte Ausgabe
erfolgen. Dadurch, dass der Bag-in-Box Getränkebehälter in einem erhöhten Aufnahmefach über einem Bodenelement
eingestellt ist, können übliche Getränkebehälter unter
das Ausgabeventil gehalten bzw. auf dem Bodenelement unter dem Ausgabeventil zum
Befüllen
aufgestellt werden.
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Dadurch,
dass bei einem Ausgabeventil, bei dem die Betätigungselemente mit ihren Betätigungsflächen im
wesentlichen horizontal ausgerichtet sind und eine mittlere Daumenplatte
und beidseits davon je ein Fingerbetätigungselement, insbesondere
für Zeige-
und Mittelfinger des Nutzers, vorgesehen sind, die Daumenplatte
bei bestimmungsgemäßer Lage
des Getränkebehälters im
Aufnahmefach des Aufbaus nahe an oder anliegend unterhalb der Konsole
angeordnet ist, wobei die Betätigungslaschen des
Hebels die beiden Fingerbetätigungselemente untergreifen,
wird die Vorrichtung an Ausgabeventile der Markenbezeichnung „V-Top" angepasst. Durch die
erfindungsgemäße Gestaltung
wird zudem erreicht, dass der Behälter bei Betätigung des
Hebels an der Stirnwand gehalten bzw. eher zur Stirnwand hin gezogen
wird, so dass ein unerwünschtes
Verrutschen des Bag-in-Box Getränkebehälters von
der Bedienperson weg vermieden wird. Eine gesonderte Arretierung
des Getränkebehälters im
Aufnahmefach ist somit entbehrlich.
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Um
zu vermeiden, dass das Gewicht des Hebels auf dem Ausgabeventil
in Richtung seiner Offenstellung auflastet und somit möglicherweise
Flüssigkeit
aus dem Getränkebehälter unerwünscht heraustropfen
könnte,
ist zwischen dem Hebel und der Konsole eine Rückstellfeder verspannt, um
den Hebel in Offenposition vorzubelasten. Von der Bedienperson ist
dann zwar die Rückstellfedervorbelastung
beim Betätigen
des Hebels zu überwinden,
demgegenüber wird
eine definierte Schließstellung
und eine noch bessere Dosierbarkeit erreicht.
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Dadurch,
dass das Aufnahmefach eine Bodenplatte hat, auf die der Getränkebehälter auflegbar ist,
wobei die Bodenplatte im Aufbau eine Höhe von 5 cm bis 20 cm, insbesondere
10 cm bis 15 cm über dem
Bodenelement aufweist, wird erreicht, dass übliche Getränkegläser unter dem Ausgabeventil
aufstellbar sind.
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Da
die Bag-in-Box Getränkebehälter bevorzugt
in leicht geneigter Stellung in Richtung auf ihr angeformtes Ausgabeventil
aufzustellen sind, insbesondere um eine einwandfreie Restentleerung
zu erreichen, ist die Bodenplatte in einem geringen Gefälle zur Öffnung in
der Stirnwand gerichtet angeordnet. Bevorzugt beträgt das Gefälle 2° bis 15°, insbesondere
5° bis 10°. Um bei
einer derartigen Schrägstellung
der Bodenplatte eine ganzflächige
Anlage des Getränkebehälters an
der Stirnwand zu ermöglichen, ist
die Stirnwand rechtwinklig zur Bodenplatte orientiert.
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Wenn
das Bodenelement eine integrierte Tropfschale mit darüber angeordneter
durchbrochener, insbesondere gelochter, Glasaufstellplatte aufweist,
wird vom Ausgabeventil abtropfende Restflüssigkeit in der Tropfschale
aufgenommen. Die Umgebung wird somit vor unerwünschten Verschmutzungen geschützt. Ein
gelegentliches Ausschütten
und Reinigen der Tropfschale reicht für einen hygienischen Betrieb
der Aufnahmevorrichtung.
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Wenn
das Bodenelement eine wenigstens teilweise umlaufende Nut aufweist,
in die der Aufbau verrutschsicher einstellbar ist, wird der Aufbau
ohne zusätzliche
Befestigungsmittel lagefest auf dem Bodenelement gehalten. Bevorzugt
besteht der Aufbau aus Akrylglas, damit das jeweilige auszugebene
Getränk
an der Aufschrift des im Aufnahmefach eingebrachten Getränkebehälters erkennbar
ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
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Darin
zeigt:
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1 in
einer Seitenansicht eine Aufnahmevorrichtung mit Bag-in-Box Getränkbehälter,
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2 eine
Aufnahmevorrichtung in Frontansicht und
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3 in
einer Detailansicht das Ausgabeventil mit zugeordneter Hebelanordnung.
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In 1 ist
in einer Seitenskizze eine Aufnahmevorrichtung dargestellt. Die
Aufnahmevorrichtung weist ein Bodenelement 1 mit darauf
aufgestelltem Aufbau 2 auf. Der aus Akrylglas hergestellte
Aufbau 2 weist zwei parallel zueinander angeordnete Seitenwände 22, 23 und
eine die beiden Seitenwände
verbindende Stirnwand 21 auf. Im oberen Teil des Aufbaus
ist ein hinten (gegenüber
der Stirnwand 21) offenes Aufnahmefach 20 zur
Aufnahme eines Bag-in-Box Getränkebehälters B
mit einer Bodenplatte 24 und einer Dachplatte 25 ausgebildet.
Die Bodenplatte 24 und die Dachplatte 25 sind
die beiden Seitenwände 22, 23 und
die Stirnwand 21 verbindend und damit den gesamten Aufbau 2 versteifend
ausgebildet, wie aus 2 ersichtlich. Die Bodenplatte 24 ist
im Aufbau 2 erhöht
angeordnet, um ein Trinkgefäß T zwischen
Ausgabe A des Bag-in-Box Getränkebehälters B
und dem Bodenelement 1 einstellen zu können. Die Dachplatte 25 schließt den Aufbau 2 oben
ab, so dass die Aufnahmevorrichtung an ihrer Oberseite gut gereinigt
werden und ggf. noch als Ablage dienen kann.
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Das
Aufnahmefach 20 ist so ausgebildet, dass ein standardisierter
Bag-in-Box Getränkebehälter B mit
seiner Kartonumverpackung vollständig
aufgenommen werden kann, wie aus 1 ersichtlich. Durch
die Ausführung
des Aufbaus 2 aus Akrylglas kann das Etikett auf der Umverpackung
vom Nutzer problemlos gelesen werden. Das Ausgabeventil A ragt aus
der Kartonumverpackung des Schlauchbeutels am unteren Ende einer
Stirnwand hervor. Das Ausgabeventil A weist Betätigungselemente C auf, die
von einer Bedienperson manuell betätigbar sind, um das Ausgabeventil
zur Getränkeausgabe
zu öffnen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um einen Bag-in-Box Behälter B mit Ausgabeventil A
des Herstellers Smurfit mit der Markenbezeichnung „V-Top". Selbstverständlich kann
die Aufnahmevorrichtung auch an Bag-in-Box Behältern anderer Hersteller mit
dem dazu passenden Ausgabeventil angepasst werden.
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In
der Stirnwand 21 ist eine Öffnung 26 angeordnet.
Die Öffnung
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
im wesentlichen in umgekehrter U-Form, beginnend mit seiner größten Öffnung am
Bodenelement 1 bis so weit über die Bodenplatte 24 ausgebildet,
dass ein Bag-in-Box Getränkebehälter B mit
seinem Ausgabeventil A bei bestimmungsgemäßer Lage durch den oberen Teil
der Öffnung 36 durchtritt.
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An
der Stirnwand 21 ist am oberen Teil der Öffnung 26 zur
Bedienperson vorstehend eine Handhabungsvorrichtung 3 angeordnet.
Die Handhabungsvorrichtung 3 weist eine Konsole 31 auf,
die an der Stirnwand 21 des Aufbaus 2 befestigt
ist. Diese Situation ist in 1 in der
Seitenansicht und in 3 im Detail dargestellt. In 2 ist
der Übersichtlichkeit
halber die Handhabungsvorrichtung 3 fortgelassen. An der
Konsole 31 ist ein Hebel 32 schwenkbar um eine
im wesentlichen horizontale und zur Stirnwand 21 parallele
Achse 33 angelenkt. Der Hebel 32 weist einen längeren Hebelgriff 34 zur
manuellen Betätigung
des Hebels 32 und am anderen Ende des Hebels 32 Betätigungslaschen 35 auf,
die unter den Betätigungselementen
C am Ausgabeventil A des Bag-in-Box Behälters B greifen.
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Das
Bodenelement 1 weist eine integrierte Tropfschale 11 und
eine unterhalb des Ausgabeventils A angeordnete gelochte Glasaufstellplatte 12 auf. Ferner
ist im Bodenelement 1 in der Kontur des Aufbaus 2 mit
seinen Seitenwänden 22, 23 und
Stirnwand 21 eine Ringnut oder Aufkantung 13 vorgesehen,
um den Aufbau 2 auf dem Bodenelement 1 rutsch-
und kippsicher aufstellen zu können.
Durch die Nut oder Aufkantung 13, insbesondere am hinteren
Ende des Bodenelements 1 wird quasi eine formschlüssige Verbindung
mit dem Aufbau 2 geschaffen, so dass auch bei kräftiger Betätigung am
Hebel 32 durch eine Bedienperson ein Kippen oder Verrutschen
des Aufbaus 2 verhindert wird.
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise der Aufnahmevorrichtung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben.
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Die
Aufnahmevorrichtung wird am gewünschten
Aufstellort, beispielsweise auf einer Arbeitsfläche, Tischplatte, Tresen oder
dergleichen aufgestellt, und ein ausgewählter Bag-in-Box Getränkebehälter B in
das Aufnahmefach 20 auf der Bodenplatte 24 des
Aufbaus 2 eingeschoben. Dabei wird die Stirnseite des Getränkebehälters B
mit dem Ausgabeventil A voran in das Aufnahmefach 20 eingeschoben,
so dass bei bestimmungsgemäßer Lage des
Getränkebehälters B
das Ausgabeventil A durch die Öffnung 26 in
der Stirnwand 21 des Aufbaus 2 hindurchtritt und
mit der Handhabungsvorrichtung 3 in Wirkverbindung tritt.
Dabei rutscht das Ausgabeventil A mit seiner mittleren Daumenplatte
unter die Konsole 31, so dass die Konsole 31 als
Widerlager bei Betätigung
des Hebels 32 der Handhabungsvorrichtung 3 dienen
kann. Die Fingerbetätigungselemente
C am Ausgabeventil A liegen dabei knapp oberhalb der paarweise am
Hebel 32 angeordneten Betätigungslaschen 35.
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Möchte nun
die Bedienperson ein Getränk aus
dem in der Aufnahmevorrichtung aufgenommenen Getränkebehälter B zapfen,
stellt sie das gewünschte
Trinkgefäß T unter
das Ausgabeventil A auf die Glasaufstellplatte 12 des Bodenelements 1 auf
und betätigt
den Hebelgriff 34 des Hebels 32 durch dosiertes
Herunterdrücken.
Dabei verschwenkt der Hebel 32 um Schwenkachse 33,
so dass die Betätigungslaschen 35 die
am Ausgabeventil A angebrachten Fingerbetätigungselemente C nach oben
drücken.
Entsprechend öffnet
sich das Ausgabeventil A und das im Bag-in-Box Behälter B aufgenommene Getränk strömt in das
bereitgestellte Trinkgefäß T. Zur
Beendigung des Zapfvorganges lässt
die Bedienperson den Hebel 32 los. Durch die Vorbelastung
des Öffnungsmechanismuses
in dem Ausgabeventil A wird der Hebel 32 in seine Grundstellung
zurückgedrückt. Ggf.
kann am Hebel 32 zusätzlich
eine Rückstellfeder
vorgesehen sein.
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Durch
die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung
kann eine Bedienperson sehr dosiert und unter geringem Kraftaufwand
in unverkrampfter Fingerstellung Getränke aus Bag-in-Box Getränkebehältern B
mit angeformtem Ausgabeventil A zapfen. Durch die ausreichend erhöhte Lage
des Bag-in-Box Getränkebehälters B
im Aufnahmefach 20 des Aufbaus 2 kann das Getränk direkt
in ein unter dem Ausgabeventil A aufgestelltes Trinkgefäß T hineinlaufen. Für etwaig
abtropfende Flüssigkeit
ist eine Tropfschale 11 im Bodenelement 1 vorgesehen.
Verschmutzte Arbeitsflächen
werden somit vermieden. Lediglich die Tropfschale ist regelmäßig zu reinigen. Im übrigen gelangen
keine Elemente der Aufnahmevorrichtung mit dem auszugebenden Getränk in Berührung, womit
der hygienische Vorteil der Bag-in-Box Getränkebehälter trotz der geschilderten Komfortverbesserungen
voll erhalten bleibt.
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- 1
- Bodenelement
- 11
- Tropfschale
- 12
- Glasaufstellplatte
- 13
- Nut,
Aufkantung
- 2
- Aufbau
- 20
- Aufnahmefach
- 21
- Stirnwand
- 22
- Seitenwand
- 23
- Seitenwand
- 24
- Bodenplatte
- 25
- Dachplatte
- 26
- Öffnung
- 3
- Handhabungsvorrichtung
- 31
- Konsole
- 32
- Hebel
- 33
- Schwenkachse
- 34
- Hebelgriff
- 35
- Betätigungslasche
- A
- Ausgabeventil
- B
- Bag-in-Box
Behälter
- C
- Betätigungselement
- T
- Trinkgefäß