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Die
Erfindung betrifft eine Schachtel für DVDs, CDs oder dergleichen,
mit einem Grundteil und einem mit dem Grundteil gelenkig verbundenen Deckel.
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Derartige
Schachteln sind allgemein bekannt. Eine übliche CD-Verpackung ist das
so genannte Jewelcase, bei welchem der Deckel und das Grundteil
aus durchsichtigem Kunststoff bestehen. Der Deckel ist mit dem Grundteil über ein
Scharniergelenk verbunden. Das Grundteil weist einen Träger auf,
in welchen die CD eingerastet wird. Ähnliche Schachteln sind als
Verpackungen für
DVDs bekannt. Der am häufigsten
vorkommende Verpackungstyp wird als Amaray-Case oder auch als DVD-Box bezeichnet.
Es handelt sich dabei um eine Schachtel, bei welchem das Grundteil
und der Deckel einen Biegeplastik-Mechanismus bilden. Ähnlich wie bei dem Jewelcase
weist das Grundteil einen Träger für die DVD
auf. Das Grundteil ist allerdings nicht über ein Scharnier, sondern über eine
bewegliche Falte des Kunststoffmaterials mit dem Deckel verbunden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schachtel
für DVDs,
CDs oder dergleichen mit erweiterter Funktionalität bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung dadurch, dass an dem Grundteil oder an dem Deckel
ein Audiomodul angeordnet ist, wobei das Audiomodul einen Audiochip
zur Erzeugung eines Audiosignals, und ein Schaltelement umfasst,
welches den Audiochip beim Öffnen
der Schachtel aktiviert und beim Schließen der Schachtel deaktiviert.
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Die
Grundidee der Erfindung ist es, eine CD- oder DVD-Verpackung herkömmlicher
Art zusätzlich mit
einem Audiomodul auszustatten. In dem Audiochip des Audiomoduls
sind Audiosignale (Musik, Geräusche
oder Sprache) vorgespeichert. Im geschlossenen Zustand ist das Audiomodul
der Schachtel deaktiviert. Wenn die Schachtel geöffnet wird, wird das in dem
Audiochip vorgespeicherte Audiosignal wiedergegeben.
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In
dem Audiochip des Audiomoduls können Auszüge des Tonsignals
der CD oder DVD gespeichert sein. Dabei kann es sich um Auszüge aus Musikstücken oder
auch um Dialog- oder Geräuschauszüge aus Videofilmen
handeln. Das Audiomodul kann beispielsweise einem interessierten
Käufer
bei der Auswahl einer CD behilflich sein. Um Auszüge aus der
auf der CD enthaltenen Musik zu hören, braucht der Käufer lediglich
die Verpackung zu öffnen.
Die entsprechenden Auszüge
werden dann mittels des Audiomoduls wiedergegeben. Das "Reinhören" beim CD-Kauf wird
dadurch deutlich vereinfacht. Das Audiomodul ist unabhängig von
der in der Schachtel befindlichen CD oder DVD. Das Audiomodul funktioniert,
selbst wenn sich keine CD oder DVD – beispielsweise im Geschäft aus Gründen der
Diebstahlsicherung – in
der Verpackung befindet.
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Außerdem ergibt
sich durch das Audiomodul der erfindungsgemäßen Schachtel eine Hilfe für kleine
Kinder, Blinde oder Personen, die aus anderen Gründen die Beschriftung der Verpackung
nicht lesen können,
beim Auffinden einer bestimmten CD oder DVD. Hierzu kann in dem
Audiochip beispielsweise der Titel und/oder eine kurze Zusammenfassung
des Inhalts der CD oder DVD als gesprochener Text gespeichert sein.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schachtel weist das Audiomodul
ein Gehäuse
auf, welches den Audiochip und das Schaltelement aufnimmt, wobei
das Gehäuse
an dem Grundteil oder an dem Deckel der Schachtel befestigt ist.
Das Audiomodul bildet auf diese Weise ein von den übrigen Elementen
der Schachtel unabhängiges,
separates Teil. Das Audiomodul kann in eine herkömmliche CD- oder DVD-Verpackung
eingesetzt werden, beispielsweise in dem das Gehäuse mit dem Grundteil der Schachtel
verklebt wird.
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Zur
praktischen Realisierung der erfindungsgemäßen Schachtel sollte das Audiomodul
zusätzlich
eine Batterie und einen Schallwandler (Lautsprecher) umfassen, wobei
zumindest der Audiochip, das Schaltelement und die Batterie auf
einer gemeinsamen Leiterplatte (PCB) angeordnet sind. Der Lautsprecher
kann über
eine Kabelverbindung mit der Leiterplatte verbunden sein. Gemäß dieser
Ausgestaltung ist das Audiomodul der erfindungsgemäßen Schachtel
aus wenigen Teilen aufgebaut, die kostengünstig vorgefertigt und endmontiert
werden können.
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Besonders
praktisch und kostengünstig
herstellbar ist eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schachtel,
bei welcher das Schaltelement ein Drucktaster ist, wobei die Taste
des Drucktasters durch das Grundteil oder den Deckel beim Schließen der
Schachtel herabgedrückt
wird. Das Schaltelement ist, wie oben erläutert, dazu vorgesehen, den Audiochip
beim Öffnen
der Schachtel zu aktivieren und beim Schließen der Schachtel zu deaktivieren. Hierfür eignet
sich ein Drucktaster besonders gut. Wird beispielsweise das Audiomodul
am Grundteil der Schachtel befestigt, so kann der Drucktaster so angeordnet
werden, dass dieser beim Schließen
der Schachtel, d. h. beim Klappen des Deckels auf das Grundteil,
herabgedrückt
wird. Hierzu kann die Taste des Drucktasters in einem Gehäuse desselben
beweglich geführt
sein, wobei das Gehäuse
des Drucktasters zwei elektrische Kontakte aufweist, die über ein
an der Taste angeordnetes Verbindungselement elektrisch leitend
miteinander verbindbar sind, und zwar in der Weise, dass die elektrische
Verbindung zwischen den Kontakten des Gehäuses bei Freigabe der Taste
geschlossen und bei Herabdrücken
der Taste unterbrochen ist. Ein solcher Drucktaster ist als Schaltelement
für die
erfindungsgemäße Schachtel besonders
einfach und kostengünstig
herstellbar. Die Aktivierung bzw. Deaktivierung des Audiomoduls
mittels des Drucktasters kann auf einfache Weise erfolgen, indem
die Batterie des Audiomoduls über
die elektrischen Kontakte des Drucktasters mit dem Audiochip verbunden
wird. Zweckmäßigerweise
weist der Drucktaster eine Feder auf, gegen deren Kraft die Taste
herabdrückbar
ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass der elektrische Kontakt
zwischen Batterie und Audiochip automatisch hergestellt wird, sobald
die Schachtel geöffnet
wird.
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Alternativ
kann das Schaltelement ein Lichtsensor sein, beispielsweise in Form
einer Photodiode. Ein solcher Lichtsensor ändert seinen elektrischen Widerstand
in Abhängigkeit
von dem auf ihn auftreffenden Licht. Der Audiochip kann ohne weiteres
derart ausgebildet sein, dass dieser in Abhängigkeit vom elektrischen Widerstand
des Lichtsensors aktiviert bzw. deaktiviert wird. Im geschlossenen
Zustand ist es im Inneren der Schachtel dunkel. Beim Öffnen fällt Licht
in das Innere der Schachtel. Somit kann ein im Inneren der Schachtel
angeordneter Lichtsensor als Schaltelement für das Audiomodul der erfindungsgemäßen Schachtel
verwendet werden. Die Verwendung eines Lichtsensors hat den Vorteil,
dass dieser keinerlei bewegliche Teile umfasst. Ein Lichtsensor
ist daher einem geringeren Verschleiß unterworfen als ein mechanischer
Drucktaster.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 herkömmliche
DVD-Verpackung;
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2 erfindungsgemäße DVD-Verpackung im
geschlossenen Zustand;
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3 erfindungsgemäße DVD-Verpackung im
geöffneten
Zustand;
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4 schematische
Ansicht des Audiomoduls der erfindungsgemäßen DVD-Verpackung;
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5a Drucktaster des Audiomoduls im herabgedrückten Zustand;
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5b Drucktaster des Audiomoduls im freigegebenen
Zustand;
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6a Leiterplatte mit Drucktaster im herabgedrückten Zustand;
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6b Leiterplatte mit Drucktaster im freigegebenen
Zustand.
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Die 1 zeigt
eine herkömmliche DVD-Verpackung
im geöffneten
Zustand. Diese umfasst ein Grundteil 1 sowie einen auf
das Grundteil 1 klappbaren Deckel 2. Das Grundteil 1 und
der Deckel 2 sind einstückig
aus Plastik ausgebildet und über eine
bewegliche Falte 3 gelenkig miteinander verbunden. Innen
am Deckel 2 sind Halteklammern 4 zur Halterung
eines Booklets angebracht, das weitere Informationen zu der in der
Verpackung befindlichen DVD enthält.
Das Grundteil 1 weist einen Träger 5 auf, in welchen
eine DVD eingerastet werden kann.
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Die 2 und 3 zeigen
die in der 1 dargestellte herkömmliche
DVD-Verpackung,
welche zusätzlich
mit einem Audiomodul 6 ausgestattet ist. Die 2 zeigt
die DVD-Verpackung im geschlossenen Zustand. In der 3 ist
die DVD-Verpackung geöffnet.
Im geschlossenen Zustand ist der in den 2 und 3 nicht
dargestellte Audiochip des Audiomoduls 6 deaktiviert. Beim Öffnen der
Verpackung, d. h. beim Aufklappen des Deckels 2, wird der Audiochip
automatisch aktiviert, so dass das auf dem Audiochip gespeicherte
Audiosignal wiedergegeben wird. Bei dem in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist das Audiomodul 6 ein separates Gehäuse 7 auf,
das an dem Grundteil 1 der Schachtel befestigt ist. Beim
Aufklappen des Deckels 2 verbleibt das Audiomodul 6 an
dem Grundteil 1. An der Vorderseite des Gehäuses 7 des
Audiomoduls 6 befindet sich eine Taste 8 eines
in den 2 und 3 nicht näher dargestellten Schaltelements
des Audiomoduls. Das Schaltelement ist als Drucktaster ausgebildet,
dessen Taste 8 durch den Deckel 2 beim Schließen der
Schachtel herabgedrückt
wird. Durch den Schaltvorgang beim Schließen und beim Öffnen wird
der Audiochip des Audiomoduls 6 deaktiviert bzw. aktiviert.
An der Vorderseite des Gehäuses 7 sind
außerdem
Schalldurchtrittsöffnungen 9 angeordnet,
damit das von einem hinter den Schalldurchtrittsöffnungen 9 liegenden
Schallwandler erzeugte akustische Signal gut hörbar ist.
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In
der 4 ist das Audiomodul 6 der erfindungsgemäßen Schachtel
schematisch (ohne Gehäuse)
gezeigt. Das Audiomodul umfasst den auf einer Leiterplatte 10 (PCB)
angeordneten Audiochip 11. Dabei handelt es sich um einen
integrierten Schaltkreis, in welchem ein wiederzugebendes Audiosignal
gespeichert ist. Des Weiteren befinden sich auf der Leiterplatte 10 drei Batterien 12 in
Form von Knopfzellen. Die Batterien 12 sind über das
Schaltelement 13 mit dem Audiochip 11 verbunden.
Bei Betätigung
der Taste 8 des als Drucktaster ausgebildeten Schaltelements 13 wird
die Stromversorgung des Audiochips 11 unterbrochen bzw.
geschlossen. Über eine
Kabelverbindung 14 ist die Leiterplatte 10 mit dem
Schallwandler 15 (Lautsprecher) verbunden. Dieser befindet
sich hinter den in den 2 und 3 dargestellten
Schallaustrittslöchern 9 des
Gehäuses 7 des
Audiomoduls 6.
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Die 5 und 6 zeigen
das Schaltelement 13 des Audiomoduls der erfindungsgemäßen Schachtel.
Die 5 zeigt das Schaltelement 13 in vergrößerter Seitenansicht.
Die 6 zeigt das Schaltelement 13 auf der
Leiterplatte 10. In den 5a und 6a ist die Taste 8 des als Drucktaster ausgebildeten
Schaltelements bei geschlossenem Deckel 2 der Schachtel
herabgedrückt.
In den 5b und 6b ist
die Taste bei geöffnetem
Deckel 2 freigegeben. Die Taste 8 des Drucktasters
ist in einem Gehäuse 16 beweglich
geführt,
wobei das Gehäuse 16 zwei
elektrische Kontakte 17 und 18 aufweist. An der Taste 8 ist
ein Verbindungselement 19 angeordnet, über welches die elektrischen
Kontakte 17 und 18 elektrisch leitend miteinander
verbunden sind, und zwar wenn, wie in der 5b gezeigt,
die Taste 8 bei geöffnetem
Deckel 2 der Schachtel freigegeben ist. Bei Herabgedrückter Taste 8 ist,
wie in der 5a gezeigt, die elektrische
Verbindung zwischen den Kontakten 17 und 18 unterbrochen.
Weiterhin weist der Drucktaster eine Feder 20 auf, gegen
deren Kraft die Taste 8 herabdrückbar ist.