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Die
Erfindung betrifft einen Aufbau für eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs,
die Karosserie mit dem montierten Aufbau und einen Satz von an die Karosserie
angepassten Aufbauten unterschiedlicher Art, durch deren Montage
auf der Karosserie wahlweise ein Cabrio oder ein PKW-Kombi herstellbar
ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Fertigungsanlage für eine variable
Bestückung
der Karosserien mit den der Art nach unterschiedlichen Aufbauten
des Aufbautensatzes.
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Zunehmende
Vielfalt von Kraftfahrzeugarten erschwert eine wirtschaftliche Serienproduktion.
Hersteller kompensieren die Segmentierung beispielsweise durch Verwendung
gleicher Plattformen für
unterschiedliche Fahrzeugmodelle. Weiter noch geht ein Vorschlag
aus der
DE 198 33
395 C2 , wonach mit stets gleichen Fahrgastzellen unterschiedliche
Aufbauten, Vorbauten und Heckmodule kombiniert werden können. Die
Aufbauten weisen jeweils tragende Säulenabschnitte der Karosserie
auf, die an Tragsäulen
der Fahrgastzelle angesetzt und mit den Tragsäulen unlösbar verbunden, beispielsweise
verschweißt sind.
Das Konzept ermöglicht
zwar die Herstellung einer großen
Typenvielfalt auf der Basis einer einheitlichen Fahrgastzelle, erfordert
jedoch tiefgreifende Anpassungen und daher eine weitgehende Umstellung
heutiger Produktionen.
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Aus
der
DE 197 29 044
A1 ist ein Vorschlag bekannt, der auf die Erweiterung der
Nutzungsmöglichkeiten
eines Kraftfahrzeugs abzielt und vergleichsweise einfach umgesetzt
werden kann, insbesondere auch nachträglich vom Besitzer des Kraftfahrzeugs.
Nach diesem Vorschlag wird eine vorhandene Dachöffnung, beispielsweise eines
Schiebedachs, für
die Befestigung einer als Umrüstsatz
erhältlichen
Dachabdeckung mit integriertem Träger für Gepäck, Fahrräder, Skier, Surfbretter oder
anderes Gerät
genutzt. Genannt wird auch die mittels der Dachabdeckung mögliche Nutzung
eines gewöhnlichen
Kraftfahrzeugs als Wohnmobil.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die Variabilität von Kraftfahrzeugen zu steigern,
wobei die Steigerung keine oder nur eine geringe Umstellung der
Produktion erfordern soll.
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Die
Erfindung hat Cabrios als variierbare Art von Kraftfahrzeugen erkannt,
die mit vergleichsweise geringem Aufwand in einen PKW-Kombi mit
einem bis zum Heck durchgezogenen Hardtop umgerüstet oder von Seiten der Hersteller
von vornherein als Cabrio oder Kombi produziert werden kann. Ausgangspunkt
ist eine Karosserie eines Cabrios oder in der Art einer Cabriokarosserie – im Folgenden
auch Basiskarosserie genannt – mit
einer nach oben offenen Fahrgastzelle, die den oder die Insassen
bei einem Überschlagen
des Fahrzeugs schützt.
Die Fahrgastzelle weist die für
den Schutz erforderliche Festigkeit und Form auf und ist in diesem
Sinne überrollfest. Eine
gerade Linie, die das obere Ende einer A-Säule oder eines über der
Frontscheibe verlaufenden Querholms mit dem oberen Ende eines in
Richtung Heck nächsten
Stützelements
verbindet, verläuft
oberhalb des Kopfs des Fahrers. Das Stützelement kann beispielsweise
eine weitere Säule,
ein die Fahrgastzelle überspannender
Querholm, ein separat für
den Fahrer oder einen anderen Fahrgast vorgesehener Sicherheitsbügel oder
beispielsweise auch ein hinter der Fahrgastzelle gelegener Abschnitt
der Karosserie sein, falls ein solcher Abschnitt so hoch ist, dass die
gedachte Linie oberhalb des Kopfs des Fahrers und gegebenenfalls
weiterer Fahrgäste
verläuft.
Das Stützelement
weist eine für
den Schutz der Fahrgäste
im Falle eines Überrollens
ausreichende Festigkeit auf. Die Karosserie kann beispielsweise
die einer Limousine mit vier oder fünf vollen Sitzplätzen, eines Roadsters
oder insbesondere eines klassisch sportlichen Cabrios mit nur zwei
Sitzen oder zwei vollen Sitzen und zwei Notsitzen sein. Die Karosserie
kann der eines Cabrios mit steil abfallendem Heck entsprechen, das
Potential der Erfindung zeigt sich aber insbesondere bei Cabriokarosserien
mit Stufenheck.
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Die
Erfindung schafft einen Aufbau, der statt eines Cabriodachs oder
zusätzlich
zu einem eingefahrenen Cabriodach auf der Karosserie montierbar ist
und ein festes Dach bildet, das sich bis zu dem Heck des Fahrzeugs
erstreckt. In dem Dach des Ausbaus kann ein Schiebedach, eine Dachklappe,
eine Durchsichtfläche
oder eine Kombination derartiger Komponenten integriert sein. Der
Aufbau fällt
erst im Heckbereich steil ab, so dass hinter der Fahrgastzelle Laderaum
gewonnen wird, wie ihn ein Kombi bietet. Der Raumgewinn ist vor
allem in Fällen,
in denen die Karosserie ein Stufenheck bildet, beträchtlich.
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Der
Aufbau kann im Ganzen als eine formstabile Schalenstruktur aus Kunststoff,
insbesondere Faserverbund-Kunststoff, beispielsweise CFK, Blech oder
einem anderen Schalenwerkstoff geformt sein. Bevorzugter umfasst
er eine solche Schalenstruktur, die den überwiegenden Teil der Gesamtfläche des Ausbaus
bildet. Die Schalenstruktur ist vorzugsweise so formstabil, dass
sie auf die Karosserie aufgesetzt werden kann und sich ohne zusätzliche
Stütze
unter normalen Fahrbedingungen trägt. Die Schalenstruktur kann
in einem Stück
geformt sein. Ein Frontabschnitt, der eine Front des Aufbaus bildet
und einen an die Front anschließenden
vorderen Bereich der Fahrgastzelle überdeckt und sich bis zu dem
seitlichen linken und rechten Rand des Aufbaus erstreckt, sind wie
bei üblichen
Hardtops für
Cabrios geformt, aber natürlich
an die jeweilige Basiskarosserie angepasst. Der Frontabschnitt des
Aufbaus geht in einen Heckabschnitt über, der die Dachfläche des
Frontabschnitts in Richtung Heck verlängert und an seinem Ende in
einer Heckfläche
steil zum Heck des Fahrzeugs abfällt,
so dass im Kofferraumbereich Ladehöhe gewonnen wird. Als steil
wird durchaus noch eine Neigung von 45° zur Vertikalen empfunden. Im Heckabschnitt
ragen eine linke und eine rechte Seitenfläche vom Dach nach unten, die
am Heck in die Heckfläche
des Aufbaus übergehen.
Die Seitenflächen
verlängern
die Fahrgastzelle, um einen im Heckbereich der Karosserie gebildeten
Kofferraum in der Art eines PKW-Kombis in die Fahrgastzelle zu integrieren
oder zumindest zu überspannen
und nach oben zu vergrößern. Die
Schalenstruktur kann eine(n) oder mehrere Durchbrüche oder
Aussparungen mit Einbauten oder Anbauten aufweisen, zusätzlich oder
anstatt der bereits genannten beispielsweise mit einer Heck- oder
Seitenscheibe oder einer Heckklappe. Eine Scheibe kann aus Kunststoff
auch in einem Stück
mit der Schale geformt sein, beispielsweise im Mehrkomponenten-Spritzguss.
Bevorzugter ist sie eingesetzt und an der Schalenstruktur befestigt.
Seitenscheiben können
je in einer Durchbrechung aufgenommen und vollständig umrahmt oder angeformt
oder angesetzt oder in eine Aussparung eingesetzt und befestigt
sein, so dass sie einen Randabschnitt des Aufbaus bilden. Die Scheibe
oder Scheiben muss oder müssen
nicht transparent sein, obgleich dies bevorzugt wird, zumindest
für eine Heckscheibe.
So können
in den Seitenflächen
des Heckabschnitts Flächen
vorgesehen sein, welche die von der Karosserie gelagerten Seitenscheiben
nach hinten verlängern
und an diese der Form und vorzugsweise auch der Farbe nach angepasst
sind, so dass sie Seitenscheiben imitieren, selbst aber undurchsichtig
oder opak sind. Bevorzugter sind die betreffenden Flächen aber
im Wesentlichen so transparent wie von der Karosserie gelagerte
Seitenscheiben. Vorteilhafterweise ist im Heckbereich ein klappbares
Ladefenster angeordnet, entweder in einer unbeweglichen oder bevorzugt
einer beweglichen Heckfläche
des Aufbaus.
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Der
Aufbau weist an seiner Front und an beiden Seiten an die Front anschließend vorteilhafterweise
einen Rand für
die Bildung einer längs
des Rands überall
wasserdichten Fuge mit einem oberen Rand der Fahrgastzelle auf.
Der Aufbau bildet diesen Fugenrand in einer Art, wie sie von Cabriodächern und
dagegen austauschbaren Hardtops bekannt ist. An diesen vorderen
Fugenrand schließt
sich im hinteren Bereich des Aufbaus ein hinterer Fugenrand an,
der im Unterschied zu den bislang üblichen Hardtops dazu dient,
eine wasserdichte Fuge am Heck der Basiskarosserie und an den an
das Heck anschließenden
hinteren Seitenbereichen zu bilden. In bevorzugten Ausführungen
erstreckt sich der Fugenrand entlang der Front, den Seiten und des
Hecks des Aufbaus umlaufend und durchgehend, um eine entsprechend
umlaufend wasserdichte Fuge mit der Karosserie zu erhalten, die überall nur
auf Druckkontakt der die Fuge bildenden Fugenränder beruht. Vorteilhafterweise
ist zumindest im vorderen Seitenbereich längs des Fugenrands des Aufbaus
ein Dichtmaterial aufgebracht oder angeordnet, um mit den von der
Basiskarosserie gelagerten Seitenscheiben eine wasserdichte Fuge
zu bilden. Bevorzugt ist Dichtmaterial längs des gesamten Fugenrands
des Aufbaus angeordnet oder aufgebracht. Längs des Fugenrands der Basiskarosserie
ist vorzugsweise ebenfalls Dichtmaterial angeordnet oder angebracht, grundsätzlich würde es jedoch
genügen,
wenn nur einer der beiden Fugenränder
mit Dichtmaterial versehen ist. Das Dichtmaterial wird vorzugsweise
von einem umlaufenden oder mehreren ein- oder aufgesetzten Dichtelementen)
gebildet.
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Eine
umlaufend nur auf Kraftschluss beruhende Fuge ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn der erfindungsgemäße Hardtop-Aufbau der Umrüstung eines
Cabrios dient. Für
die Umrüstung
eines Cabrios mit Stufenheck werden dessen Dach und Kofferraumdeckel
abmontiert und stattdessen der Aufbau montiert. Solch ein Austausch
kommt in erster Linie dann in Frage, wenn Basiskarosserie und Cabriodach
eine von Hause aus für
die Umrüstung vorgesehene
Konstruktion aufweisen oder aus anderen Gründen auf einfache Weise demontiert
werden können.
Der Aufbau kann auch für
eine Montage bei eingefahrenem Cabriodach vorgesehen sein, in erster
Linie bei platzsparend einfahrbaren Cabriodächern, insbesondere Faltdächern, die
von Hand eingefahren werden und im eingefahrenen Zustand deshalb
weniger Raum als automatisch ein- und ausfahrbare Dächer beanspruchen.
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Der
Aufbau kann zu Zwecken der Umrüstung eines
Cabrios als solcher in den Handel gelangen, entweder separat für eine nachträgliche Umrüstung oder
gemeinsam mit dem Cabrio als Ergänzung.
Gegenstand der Erfindung ist , auch die Kombination aus Basiskarosserie
und montiertem Aufbau, ungeachtet der Frage, ob die Kombination
ab Werk geliefert oder erst nachträglich durch Umrüstung geschaffen
wurde. Die Karosserie mit dem montierten Aufbau kann Bestandteil
eines fertigen Fahrzeugs sein oder als solche vorliegen und für die weitere
Bearbeitung vorgesehen sein.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Satz von Aufbauten, die wahlweise
auf der gleichen Karosserie montiert werden können. Der Aufbautensatz umfasst
ein Cabriodach und den erfindungsgemäßen Aufbau. Das Cabriodach
kann insbesondere ein Faltdach oder Klappdach sein, grundsätzlich kommt
jedoch jeder Mechanismus in Frage, mittels dem das Cabriodach zum Überspannen
der Fahrgastzelle ausgefahren und zur Freilegung des gesamten Überkopfbereichs
der Fahrgastzelle eingefahren werden kann. Die Erfindung betrifft
automatisch ein- und ausfahrbare Cabriodächer und auch solche, die mit
Muskelkraft ein- und ausgefahren werden.
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In
bevorzugten Ausführungen
ist der Fugenrand des Aufbaus dem Fugenrand des Cabriodachs des
gleichen Aufbautensatzes über
einen größeren Teil
des Randverlaufs nachgeformt, so dass die Karosserie mit diesem
Teil des Fugenrands die gleiche Fuge bildet wie mit dem Cabriodach.
Von Vorteil ist, wenn der Fugenrand des Aufbaus dem Verlauf des Fugenrands
nachgeformt ist, den die Karosserie für einen Kofferraumdeckel bildet,
wenigstens am Heck, vorzugsweise aber auch an den Seiten, so dass
für den
wasserdichten Kraftschluss im Bereich des Kofferraums der dort vorhandene
Fugenrand der Karosserie sowohl für den Kofferraumdeckel der
Cabrioversion als auch den Aufbau der Kombiversion genutzt werden
kann.
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Die
Basiskarosserie, die als solche ebenfalls Gegenstand der Erfindung
ist, weist in bevorzugter Ausführung
Verbindungseinrichtungen sowohl für das Cabriodach als auch den
erfindungsgemäßen Aufbau
auf. Bei den Verbindungseinrichtungen kann es sich um einfache Befestigungspunkte,
beispielsweise ortsfeste Stifte, Bolzen, insbesondere Schraubbolzen,
oder Muttern, handeln oder um komplexere Verbindungseinrichtungen,
beispielsweise ein Schloss oder einen Riegel für eine Schloss-Riegel-Verbindung
mit dem Aufbau. Vorzugsweise nutzen beide Arten der Aufbauten wenigstens
eine der Verbindungseinrichtungen gemeinsam. Eine derartige Verbindungseinrichtung
kann beispielsweise an einem die linke mit der rechten A-Säule verbindenden
Querholm oder in dessen Nähe
im vorderen Bereich der Fahrgastzelle oberhalb der Fahrgäste angeordnet
sein. Die Verbindungseinrichtung kann insbesondere manuell oder
automatisch betätigbar
sein, wie dies von Schiebedächern
oder Falt- oder Klappdächern
bekannt ist, um die Verbindung mit dem jeweiligen Aufbau, beispielsweise
dem Cabriodach, rasch lösen
zu können.
Ein Kofferraumschloss ist ebenfalls ein bevorzugtes Beispiel einer
Verbindungseinrichtung sowohl für
die eine als auch die andere Art der Aufbauten. Bei montiertem Cabriodach schließt das Schloss
mit einem zu diesem Aufbau vorzugsweise gehörenden Kofferraumdeckel, während es
für den
erfindungsgemäßen Aufbau
einen Befestigungspunkt an der Karosserie bilden kann, Falls der
erfindungsgemäße Aufbau
wie bevorzugt mit einer Heckklappe ausgestattet ist, kann das Schloss
der Karosserie für
die Heckklappe die gleiche Funktion wie für den Kofferraumdeckel der
Cabrioversion erfüllen.
Das jeweilige Schloss kann statt an der Karosserie am Aufbau angeordnet
sein. Bei vollständiger
Standardisierung der Basiskarosserie hinsichtlich der Verbindungseinrichtungen
wirkt wenigstens eine der Verbindungseinrichtungen nur mit der einen
Art der Aufbauten und wenigstens eine andere der Verbindungseinrichtungen
nur mit der anderen Art der Aufbauten zusammen. In derartigen Ausführungen
weist die Karosserie in der Cabrioversion im Kofferraumbereich die
wenigstens eine nicht genutzte Verbindungseinrichtung auf, während in
der Kombiversion und demontiertem Cabriodach dessen Befestigungspunkte
nicht oder nur ein Teil davon für die
Befestigung des erfindungsgemäßen Aufbaus genutzt
werden. Gelenkelemente für
einen Kofferraumdeckel werden nach dessen Demontage in vielen Fällen ebenfalls
nicht genutzt.
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Der
Aufbau und der Aufbautensatz können wie
bereits erwähnt
der Umrüstung
eines Cabrios dienen, das der Nutzer nun in einen PKW-Kombi verwandeln
kann, beispielsweise für
den Winter.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf die Umrüstung beschränkt, sondern
trägt auch
in der Serienfertigung zur Senkung der Kosten von Cabriokarosserien
bei. Cabrios werden in vergleichsweise geringen Stückzahlen
produziert. Zum einen lässt
bereits der durch die Umrüstbarkeit
erhöhte
Nutzwert höhere Stückzahlen
erwarten, da neue Käufer
gewonnen werden können.
Zum anderen können
jedoch in der gleichen Fertigungslinie Karosserien für spätere Cabrios
und Karosserien für
spätere
PKW-Kombis produziert werden, da eine Differenzierung der beiden Fahrzeugarten
erst zu einem späten
Zeitpunkt vorgenommen wird, indem entweder das Cabriodach oder der
Hardtop-Aufbau des erfindungsgemäßen Aufbautensatzes
montiert wird. Handelt es sich um ein Cabrio mit Stufenheck, wird
zusätzlich
zum Cabriodach noch der Kofferraumdeckel montiert. Die Montage der
Ausbauten kann von der Produktion der Basiskarosserien losgelöst an einem
anderen Ort durchgeführt
werden, beispielsweise auch von einem anderen Unternehmen. Alternativ
zu einer vollständigen
Entkopplung kann die Montage von Ausbauten der einen Art im Anschluss
an die Karosserieproduktion noch in der gleichen Fertigungslinie
erfolgen, während
die Aufbauten der anderen Art abseits der Fertigungslinie an einem
anderen Ort montiert werden. Schließlich können in noch einer Alternative
beide Arten von Aufbauten gleich im Anschluss an die Karosserien
und in deren Fertigungslinie montiert werden, entweder seriell hintereinander
oder parallel nebeneinander. Bei paralleler Montage in der Fertigungslinie
kann in deren Förderlinie
eine Weiche vorgesehen sein, um den Strom der Basiskarosserien verzweigen
zu können.
Alternativ zu einer Weiche kann ein Teil der Basiskarosserien in
der Förderlinie zu
einer Montagestation für
die eine der beiden Arten von Aufbauten weitergefördert werden,
während
ein anderer Teil aus der Förderlinie
ausgeschleust und einer neben der Förderlinie angeordneten Montagestation
für die
andere der beiden Arten von Aufbauten zugeführt wird.
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In
bevorzugten Produktionen werden die Aufbauten erst nach einem der
folgenden Produktionsschritte montiert: a) Der Lackierung der Karosserien,
b) der Montage des Armaturenbretts und des Lenkrads, c) der Montage
der Sitze oder d) der Montage der Türen. Bevorzugter werden die
Aufbauten erst nach Durchführung
von wenigstens zwei der genannten Schritte montiert, noch bevorzugter
erst nach Durchführung
von wenigstens drei der genannten Schritte. Üblicherweise werden diese Schritte
in der Produktion in folgender Abfolge durchgeführt: Lackierung der Fahrzeugkarosserie,
vorteilhafterweise auch von bereits montierten Türen, anschließend Demontage
der Türen,
falls diese für
beispielsweise die Lackierung montiert waren, und Montage des Armaturenbretts
sowie der Sitze und anschließend
wieder Montage der lackierten Türen
und Justierung der Türen.
Die Montage der Aufbauten kann zwar grundsätzlich vor oder zwischen zwei
beliebigen dieser Produktionsschritte durchgeführt werden. Bevorzugt werden
die Ausbauten erst in der Endmontage montiert und besonders bevorzugt
nach Durchführung
aller genannten Schritte.
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Vorzugsweise
wird eine der beiden Arten von Ausbauten in der Fertigungslinie
der Basiskarosserien, d. h. in-line, montiert. Längs der Förderlinie, an der die Arbeitsstationen)
zum Fügen
der Basiskarosserie angeordnet ist oder sind, ist auch eine erste Montagestation
angeordnet, in der die Aufbauten der betreffenden Art auf die Basiskarosserien
montiert werden. Basiskarosserien, die für die Montage der anderen Art
der Aufbauten vorgesehen sind, werden vorzugsweise durch die erste
Montagestation gefördert,
ohne auf diese Karosserien einzuwirken. Die Karosserien ohne Aufbauten
können
an einem anderen Ort, also off-line, mit den betreffenden Aufbauten versehen
werden. Sie können
insbesondere in einem Zwischenlager gelagert und gruppenweise zu
dem anderen Montageort transportiert werden, beispielsweise mit
der Eisenbahn. In einer ebenfalls bevorzugten Alternative ist für eine in-line
Montage längs der
Förderlinie
abwärts
der ersten Montagestation eine zweite Montagestation angeordnet,
in der die Aufbauten der anderen Art auf die unbearbeitet durch die
erste Montagestation geförderten
Karosserien montiert werden. Einer Steuerung der Fertigungslinie ist
bekannt, welche Karosserien mit welchem Aufbau ausgerüstet werden
sollen. Die Steuerung aktiviert und deaktiviert die erste Montagestation
und, falls die zweite Montagestation ebenfalls in-line arbeitet,
auch diese entsprechend. Die Kofferraumdeckel für Cabrios mit Stufenheck werden
in der für
die Montage der Cabriodächer
vorgesehenen Montagestation oder in einer eigenen, weiteren Montagestation
montiert, die der Montagestation für die Cabriodächer zugeordnet ist.
Die Zuordnung kann bei beliebiger Anordnung dieser Montagestation
längs der
Förderlinie
allein steuerungstechnisch vorgenommen werden, indem die Station
für die
Deckelmontage aktiviert und für
die Durchförderung
von Karosserien für
PKW-Kombis deaktiviert wird. Bevorzugt ist die Zuordnung auch eine
räumliche.
Falls die Cabriodächer
in-line montiert werden, ist die Montagestation für die Kofferraumdeckel
vorzugsweise abwärts
von der Montagestation für
die Cabriodächer
angeordnet. Falls die Cabriodächer
off-line montiert werden, erfolgt die Montage der Kofferraumdeckel
vorzugsweise ebenfalls off-line bei der Dachmontage.
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Vorteilhafte
Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen
offenbart.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An dem Ausführungsbeispiel
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die
Gegenstände
der Ansprüche
und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft
weiter. Es zeigen:
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1 ein
Cabrio mit einer Basiskarosserie und einem Klappdach und
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2 einen
PKW-Kombi mit der Basiskarosserie des Cabrios und einem Hardtop-Aufbau.
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1 zeigt
ein zweitüriges
Cabrio mit Klappdach 7 und Stufenheck. Es weist eine Karosserie 1 mit
einem Boden, einem Frontteil, zwei Seitenteilen und einem Heckteil
auf. Die Karosserie 1 bildet eine Fahrgastzelle 2 für maximal
vier Fahrgäste.
Die Fahrgastzelle 2 ist überrollfest, wie für Cabrios
gefordert wird. Für
die Überrollfestigkeit
sorgen im vorderen Bereich der Fahrgastzelle 2 die beiden über die
Köpfe der
Fahrgäste
ragenden A-Säulen 3 mit
dem sie verbindenden Querholm 4 und im hinteren Bereich
in der Fahrgastzelle 2 hinter den Rücksitzen angeordnete oder in
die Rückenlehne(n)
der Rücksitze
integrierte Stützelemente,
die ebenfalls die Köpfe
der Fahrgäste überragen.
Ansonsten reicht die Karosserie 1 nur bis etwa in Schulterhöhe der sitzenden
Fahrgäste
und bildet dort an den Seiten je eine im Wesentlichen horizontale
Linie, über
die lediglich die Seitenscheiben 5 im ausgefahrenen Zustand
reichen.
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Hinter
der Fahrgastzelle 2 ist im Heckbereich des Fahrzeugs ein
Kofferraum gebildet, den ein Kofferraumdeckel 9 verschließt. Der
Kofferraumdeckel 9 ist für den Zugang zum Kofferraum
um eine der Fahrgastzelle 2 nahe erste Querachse und zum
Ein- und Ausfahren des Klappdachs 7 um eine am Heck 6 des Fahrzeugs
gebildete zweite Querachse klappbar. Der Kofferraumdeckel 9 bildet
mit den Seitenteilen der Karosserie 1 je eine seitlich
in Längsrichtung
des Fahrzeugs verlaufende wasserdichte Fuge.
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Das
Klappdach 7 weist an beiden Seiten je einen Seitenholm 8 bestehend
aus zwei Holmabschnitten 8a und 8b auf, die sich
im ausgefahrenem Zustand längs
des oberen Rands der Seitenscheiben 5 von dem oberen Ende
der A-Säule 3 bis in
den Kofferraum erstrecken. Der hintere Holmabschnitt 8b ist
in einer gelenkigen Verbindung mit der Karosserie 1 relativ
zu dieser in den Kofferraum ein- und wieder in den gezeigten Zustand
ausklappbar. Der vordere Holmabschnitt 8a ist in einer
gelenkigen Verbindung mit dem hinteren Holmabschnitt 8b relativ
zu diesem und der Karosserie 1 in den Kofferraum ein- und wieder in den
gezeigten Zustand ausklappbar. Zwischen den Seitenholmen 8 sind
im Klappdach 7 ein Schiebedach integriert und eine Heckscheibe
eingebaut. Für
das Einfahren des Klappdachs 7 klappt der Kofferraumdeckel 9 um
die am Heck 6 gebildete zweite Querachse auf und nach dem
Einfahren wieder zu. Klappdach 7 und Kofferraumdeckel 9 sind
je in gestrichelter Linie auch in einem Zustand während des
Einfahrens des Klappdachs 7 dargestellt.
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2 zeigt
ein PKW-Kombi, das eine Kombiversion des Cabrios ist. Die Karosserie 1 des
Kombis entspricht der Karosserie 1 des Cabrios. Mit Ausnahme
des Klappdachs 7 und des Kofferraumdeckels 9 weist
das Kombi auch sämtliche
An- und Einbauten des Cabrios auf, beispielsweise die gleichen Türen, die
gleichen Seitenscheiben 5 und die gleichen Heckleuchten.
Das Klappdach 7 und der Kofferraumdeckel 9 sind
durch einen als Kombi-Hardtop geformten
Aufbau 10 ersetzt. Der Aufbau 10 bildet ein Dach 11,
das sich vom Querholm 4 aus über der gesamten Fahrgastzelle 2 und
auch über
dem Kofferraum erstreckt und erst nahe bei dem Heck 6 steil zum
Heckteil der Karosserie 1 abfällt. Der Aufbau 10 weist
einen Frontabschnitt 12 auf, der sich vom Querholm 4 in
Längsrichtung
des Fahrzeugs oberhalb der Seitenscheiben 5 erstreckt und
wie das Klappdach 7 des Cabrios geformt ist. Der Aufbau 10 weist
auch das integrierte Schiebedach auf. An den Frontabschnitt 12 schließt sich
jedoch ein Heckabschnitt 13 an, dessen Form von der Form
des ausgefahrenen Klappdachs 7 deutlich abweicht. Zum einen
ist der Aufbau 10 wesentlich länger als das Klappdach 7. Zum
anderen ragen im Heckabschnitt 13 vom Dach 11 flächig erstreckte
Seitenflächen 14 nach
unten bis auf den Heckbereich der Seitenteile der Karosserie 1. Der
Aufbau 10 bildet so einen voluminösen, geschlossenen oberen Heckbereich
des Fahrzeugs, der entsprechend zuätzlichen Laderaum schafft.
Das Dach 11 geht in eine Heckfläche 16 über, die
den Aufbau 10 am Heck abschließt. Die Heckfläche 16 erstreckt
sich wie der Kofferraumdeckel 9 des Cabrios bis auf das
Heckteil der Karosserie 1, das über einen hinteren Stoßdämpfer der
Karosserie 1 ein Stück
weit aufragt.
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Die
Heckfläche 16 beinhaltet
eine Heckklappe, die um eine dem Dach 11 nahe Querachse
klappbar ist und mit dem gleichen Schloss wie der Kofferraumdeckel 9 des
Cabrios schließt.
Der Aufbau 10 weist an seinem Heck dementsprechend eine
zum Heckteil der Karosserie 1 offene Aussparung auf, in der
die Heckklappe aufgenommen ist. Alternativ könnte eine Heckklappe auch komplett
von Flächen des
Aufbaus 10 umrahmt sein, nämlich in einem Durchbruch mit
einem um die Heckklappe umlaufenden Rand. Eine umrahmte Heckklappe
kann vorteilhafterweise als Ladefenster gebildet sein.
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In
die Seitenflächen 14 des
Aufbaus 10 ist je eine Seitenscheibe 15 eingebaut.
Die Seitenscheiben 15 sind nicht beweglich befestigt. Die
Seitenscheiben 15 sitzen je in einer nach vorn offenen
Aussparung der Seitenflächen 14.
Die Seitenflächen 14 rahmen
die zugehörige
Seitenscheibe 15 an drei Seiten ein, eine Vorderseite der
Seitenscheiben 15 bleibt frei. Der freie vordere Rand der
Seitenscheiben 15 erstreckt sich vom hinteren Ende des
Frontabschnitts 12 bis zu dem jeweiligen Seitenteil der
Karosserie 1. Die Seitenscheiben 15 führen den
oberen und den unteren Rand der Seitenscheiben 5 kontinuierlich fort,
so dass eine harmonische Verlängerung
der jeweiligen Seitenscheibe 5 bis nahe zum Heck des Aufbaus 10 erhalten
wird. Die Seitenscheiben 15 sind längs ihres vorderen Rands mit
den Seitenscheiben 5 in Kontakt und längs ihres vorderen Rands der
Kontur der beiden Seitenholm 8 des Klappdachs 7 im
entsprechenden Bereich nachgeformt.
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Der
Aufbau 10 besteht aus einer Schalenstruktur aus Kunststoff,
beweglichen Einbauten, im Ausführungsbeispiel
das Schiebedach und die Heckklappe, und unbeweglichen Einsätzen, die
im Ausführungsbeispiel
die Seitenscheiben bilden. Die Einbauten und Einsätze sind
ebenfalls aus Kunststoff geformt. Der Schalenkörper kann in einem Stück geformt
sein. Er bildet eine in sich formstabile Struktur, d. h. er ist
so torsions-, biege- und beulsteif dass er einfach auf die Karosserie 1 aufgesetzt
und in seinem Frontabschnitt 12 und im unteren Bereich
seines Heckabschnitts 13 mit Verbindungseinrichtungen der Karosserie
verbunden und dadurch an der Karosserie 1 befestigt werden
kann und keiner zusätzlichen Stütze bedarf,
d. h. er trägt
sich selbst, insbesondere das Dach 11.
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Der
Aufbau 10 wird im Frontabschnitt 12 wie das Klappdach 7 am
Querholm 4 befestigt, wofür vorteilhafterweise die für das Klappdach 7 verwendeten Verbindungseinrichtung(en)
der Karosserie 1 genutzt wird oder werden. Zweckmäßigerweise
ist der Frontabschnitt 12 für die Befestigung mit der oder
den gleichen manuelll oder automatisch betätigbaren Eingriffseinrichtung(en)
ausgestattet wie das Klappdach 7, so dass auch der Aufbau 10 in
diesem Bereich rasch von der Karosserie gelöst werden kann. Im Heckbereich
der Karosserie 1 sind jedoch zusätzlich für den Aufbau 10 Verbindungseinrichtungen,
vorzugsweise Schraubverbinder, vorgesehen, die für das Klappdach 7 nicht
verwendet werden. Verbindungseinrichtungen für das Klappdach 7 können hingegen
auch für
die Befestigung des Aufbaus 10 benutzt werden.
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Der
Aufbau 10 ist mit der Karosserie 1 vorzugsweise
nur form- und kraftschlüssig
verbunden. Ein Stoffschluss an bestimmten Stellen soll jedoch nicht
von vornherein gänzlich
ausgeschlossen werden.
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Der
Aufbau 10 bildet mit der Karosserie 1 und den
Seitenscheiben 5 um die Fahrgastzelle 2 und das
Heck 6 umlaufend eine Fuge, die über ihren gesamten Verlauf
wasserdicht ist. Die Fuge besteht aus folgenden Fugenabschnitten:
Der Frontabschnitt 12 ist längs eines frontalen Rands in
dichtendem Druckkontakt mit dem Querholm 4, so dass dort
ein Fugenabschnitt 17 erhalten wird. An den frontalen Rand
anschließend
ist der Frontabschnitt 12 in wasserdichtem Druckkontakt
mit je einem oberen Randstreifen der ausgefahrenen Seitenscheiben 5 und
bildet mit den Seitenabschnitten 5 einen linken und einen
rechten Fugenabschnitt 18. An den linken und rechten Fugenabschnitt 18 schließen sich
ein linker und ein rechter Fugenabschnitt 19 an, den ein
Randstreifen längs
des vorderen Rands der Seitenscheiben 15 mit der Seitenscheibe 5 der
jeweiligen Fahrzeugseite bilden. Der Fugenrand des Aufbaus 10,
der die Seitenscheiben 5 kontaktiert, entspricht dem Fugenrand,
mit dem das Klappdach 7 die Seitenscheiben 5 kontaktiert.
Das Gleiche gilt für
den frontalen Rand des Aufbaus 10. Vorzugsweise bilden
die seitlichen Fugenränder
des Aufbaus 10 jeweils eine Rinne, so dass die Seitenscheiben 5 von
den betreffenden Fugenrändern
umfasst werden. Die Seitenflächen 14 sind
in kontinuierlicher Fortführung
der Seitenscheiben 15 bis zum Heck 5 in einem
linken und einem rechten Fugenabschnitt 20 in dichtendem Druckkontakt
mit den Seitenteilen der Karosserie 1. Ein am Heck 6 zwischen
der Heckfläche 16 einschließlich der
Heckklappe und dem Heckteil der Karosserie 1 gebildeter
Fugenabschnitt 21 schließt den Umlauf der Fuge. Die
Heckleuchten bilden je einen Eckbereich des Fugenrands der Karosserie 1.
Die Fugenabschnitte 20 und 21 entsprechen den
Fugenabschnitten, die der Kofferraumdeckel 9 des Cabrios an
den Seiten und am Heck 6 mit der Karosserie 1 bildet.
In den Fugenabschnitten 17, 20 und 21 sind
die Fugenränder
beider Druckkontaktpartner 1 und 10 mit Dichtmaterial,
vorzugsweise in Form von aufgesetzten oder eingesetzten Dichtelementen
besetzt. In den Fugenabschnitten 18 und 19 ist
zweckmäßigerweise
nur der Aufbau 10 mit Dichtmaterial, vorzugsweise in Form
von aufgesetzten oder eingesetzten Dichtelementen besetzt.
-
- 1
- Karosserie
- 2
- Fahrgastzelle
- 3
- A-Säule
- 4
- Querholm
- 5
- Seitenscheibe
- 6
- Heck
- 7
- Klappdach
- 8
- Seitenholm
- 8a
- Holmabschnitt
- 8b
- Holmabschnitt
- 9
- Kofferraumdeckel
- 10
- Aufbau
- 11
- Dach
- 12
- Frontabschnitt
- 13
- Heckabschnitt
- 14
- Seitenfläche
- 15
- Seitenscheibe
- 16
- Heckfläche
- 17
- Fugenabschnitt
- 18
- Fugenabschnitt
- 19
- Fugenabschnitt
- 20
- Fugenabschnitt
- 21
- Fugenabschnitt