DE202006005418U1 - Elektrische Schaltkammer - Google Patents
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Abstract
– einer Kontaktanordnung (24) mit einem feststehenden Kontakt (16) und einem beweglichen Kontakt (14),
– einem stirnseitig vor der Kontaktanordnung (24) angeordneten Löschblechstapel (28) und
– Schaltkammerwänden (30) aus Isoliermaterial, die seitlich beabstandet neben der Kontaktanordnung (24) verlaufen,
gekennzeichnet durch
– einen U-förmigen Metallbügel (32), dessen Außenschenkel (34) beabstandet von der Kontaktanordnung (24) zwischen dieser und den seitlichen Schaltkammerwänden (30) verlaufen und dessen Verbindungsschenkel (36) in Richtung der Trennbewegung des beweglichen Kontaktes (14) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltkammer nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, die in Niederspannungsschaltgeräten Anwendung findet.
- Aus der Druckschrift
DE 86 11 282 U1 ist eine Schaltkammer eines Leitungsschutzschalters mit einem Stapel von mehreren nebeneinander auf Abstand befindlichen ferromagnetischen Löschblechen und einer stirnseitig davor angeordneten Kontaktanordnung, die von zwei bis zu den Stirnkanten der Löschbleche reichenden, auf Abstand zu den seitlichen Kammerwänden angeordneten Kammerplatten aus Isolierstoff flankiert ist, bekannt. Zu den äußeren Löschblechen sind Lichtbogenleitbleche zur Führung des Schaltlichtbogens gerichtet, der beim Auftrennen der aus einem beweglichen Kontakt und einem feststehenden Kontakt bestehenden Kontaktanordnung entsteht, die ihrerseits mit ferromagnetischen Blechstreifen hinterfüttert ist. Der dem Lichtbogenlauf dienende, eine Vorkammer bildende Bereich der Schaltkammer einschließlich der Kontaktstellen ist mit einer Kombination von ferromagnetischen einfachen Einlegeteilen nahezu geschlossen ummantelt, wobei die Einlegeteile durch die Kammerplatten in Verbindung mit der Gehäusekontur gegenüber dem Schaltlichtbogen isoliert sind. Nachteilig ist der ungebremste thermische Einfluss des Schaltlichtbogens auf die Kammerplatten und die benachbarte Gehäusekontur, was zu Verbrennungsprodukten des Isoliermaterials und in Folge zu verzögertem Löschen oder Wiederzündungen des Schaltlichtbogens und damit zur thermischen Überlastung der Schaltkammer führt. - Aus der Druckschrift DE 20 2005 016 600 U1 ist eine elektrische Schaltvorrichtung mit einem feststehenden und einem beweglichen Kontakt bekannt, bei der stirnseitig ein Lichtbogenblech zur Ableitung und Kühlung des Schaltlichtbogens angeordnet ist. Das Lichtbogenblech verläuft in Trennrichtung des beweglichen Kontaktes mit zunehmendem Abstand zu den Kontakten. Diese Schaltvorrichtung ist aufgrund fehlender Löschbleche nur für geringe Schaltleistungen geeignet.
- Der Erfindung liegt daher als Aufgabe eine Schaltkammer höherer Schaltleistung zugrunde.
- Ausgehend von einer Schaltkammer der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Anspruches gelöst, während den abhängigen Ansprüchen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
- Der die Kontaktanordnung teilweise umfassende Metallbügel übt zum einen auf den Schaltlichtbogen eine zusätzliche Kühlwirkung aus, die infolge der höheren Wärmekapazität größer als die Kühlwirkung des umgebenden Isoliermaterials ist. Der Metallbügel übt zum anderen eine schützende Wirkung vor starkem Abbrand bzw. schädlichem Abgasens des umgebenden Isoliermaterials aus. Beide Wirkungen resultieren in dem Vorteil, dass die erfindungsgemäße Schaltkammer mit einer höheren Schaltleistung beaufschlagt, insbesondere für eine höhere Schaltspannung ausgelegt werden kann. Alternativ können bei gleich belassener Schaltleistung preiswertere und/oder technologisch vorteilhafter zu handhabende Isoliermaterialien mit geringerer thermischer Belastbarkeit, insbesondere thermoplastische Werkstoffe und/oder Schaltkammerwände geringerer Wandstärke, verwendet werden.
- Vorzugsweise besteht der Metallbügel aus ferromagnetischem Material. Damit ergibt sich eine lenkende und zentrierende Wirkung auf den Schaltlichtbogen in Richtung Löschblechstapel als zusätzlicher Vorteil. Die Außenschenkel des Metallbügels ragen vorzugsweise bis neben den feststehenden Kontakt oder darüber hinaus.
- Vorzugsweise liegen die Außenschenkel direkt an den seitlichen Kammerwänden an. Hierfür ist die Beaufschlagung des Verbindungsschenkels durch einen abschließenden Schaltkammerdeckel in Richtung zum feststehenden Kontakt von Vorteil, sodass eine gewisse abdichtende Klemmwirkung der Außenschenkel gegen die Schaltkammerwände erfolgt. Zweckmäßig ist hierfür eine im Wesentlichen V-förmige Ausbildung des Verbindungsschenkels.
- Mit Vorteil ist die erfindungsgemäße Schaltkammer Bestandteil jedes Schaltpols eines mehrpoligen Schaltgerätes, das heißt bei einer einfach unterbrechenden Kontaktanordnung einmal pro Schaltpol und bei einer zweifach unterbrechenden Kontaktanordnung zweimal pro Schaltpol. Hierfür ist die Beaufschlagung der Verbindungsschenkel durch einen abschließenden gemeinsamen Schaltkammerdeckel in Richtung zu den feststehenden Kontakten von Vorteil, sodass in gewissem Maße eine abdichtende Klemmwirkung der Außenschenkel gegen die Schaltkammerwände erfolgt.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen
-
1 : ein mit den erfindungsgemäßen Schaltkammern ausgestattetes Schaltgerät im Teillängsschnitt I-I gemäß2 ; -
2 : das Schaltgerät in Teilquerschnitt II-II gemäß1 ; -
3 : eine räumliche, teilweise auseinander gezogene Darstellung der erfindungsgemäßen Schaltkammern ohne Schaltkammerwände. - Dargestellt ist ein elektromagnetisches Schaltgerät
1 mit drei Schaltpolen3 ,4 und5 . Das Schaltgerät besteht aus einem Unterteil7 und einem Oberteil8 . Unterteil7 und Oberteil8 sind jeweils von Gehäuseteilen aus Isoliermaterial umschlossen. Vom Unterteil7 ist ein Magnetantrieb aufgenommen. Im Oberteil8 ist pro Schaltpol3 bis5 ein Halter10 gelagert, der durch den Magnetantrieb in oder entgegen der Richtung zum Unterteil7 verschoben wird. In jedem Halter ist eine Kontaktbrücke12 gelagert, die an jedem Ende einen beweglichen Kontakt14 aufweist. Jedem beweglichen Kontakt14 ist ein feststehender Kontakt16 zugeordnet, mit dem er in und außer Verbindung gebracht werden kann. Zur Erzeugung des notwendigen Kontaktdruckes wird jeder bewegliche Kontakt14 durch eine im Halter10 gelagerte Kontaktdruckfeder18 beaufschlagt. Von den feststehenden Kontakten16 bestehen über U-förmige Leiterschienen20 Verbindungen zu von außen zugänglichen Anschlusselementen22 für anzuschließende Versorgungs- bzw. Verbraucherzuleitungen. Die Schaltpole3 bis5 enthalten demzufolge jeweils ein doppelt unterbrechendes Kontaktsystem mit zwei Kontaktanordnungen24 , die aus jeweils einem beweglichen Kontakt14 und einem feststehenden Kontakt16 bestehen. - Jede Kontaktanordnung
24 ist Bestandteil jeweils einer Schaltkammer26 . Jede Schaltkammer26 besteht weiterhin aus einem stirnseitig vor der Kontaktanordnung26 angeordneten Löschblechstapel28 , zwei seitlich abschließende Schaltkammerwände30 und einem U-förmigen Metallbügel32 . Die Schaltkammerwände30 bestehen wie die übrigen Gehäuseteile aus Isoliermaterial. Die Metallbügel32 bestehen aus weich ferromagnetischem Material und weisen zwei ebene Außenschenkel34 sowie einen V-förmigen Verbindungsschenkel36 auf. In jeder Schaltkammer verlaufen die Außenschenkel34 beidseitig neben der Kontaktanordnung24 , reichen mit ihren freien Enden bis neben die Leiterschiene20 und liegen direkt an den Schaltkammerwänden30 an. Der Metallbügel32 wird oberhalb des beweglichen Kontaktes14 , das heißt in Richtung seiner Trennbewegung vom feststehenden Kontakt16 , durch den Verbindungsschenkel36 geschlossen, wobei sich der bewegliche Kontakt14 ungehindert zwischen den Außenschenkeln34 bewegen kann. - Ein gemeinsamer Schaltkammerdeckel
38 verschließt alle Schaltkammern26 aller Schaltpole3 bis5 nach oben. Der Schaltkammerdeckel38 bildet gleichzeitig den oberen Gehäusedeckel des Schaltgerätes1 und drückt beim Befestigen auf dem Oberteil8 – vorzugsweise durch Aufschnappen – auf die V-förmigen Verbindungsschenkel36 in Richtung der feststehenden Kontakte16 . Durch diese Druckbeaufschlagung der Verbindungsschenkel36 werden die Außenschenkel34 der biegeelastischen Metallbügel32 fest gegen die Schaltkammerwände30 gepresst. - Beim Trennen der beweglichen Kontakte
14 von den feststehenden Kontakten16 zündet bei höheren Strömen ein Schaltlichtbogen zwischen diesen Kontakten. Der Strom des Lichtbogens erzeugt in dem ferromagnetischen Metallbügel32 ein Magnetfeld, das den Schaltlichtbogen zum einen zwischen den Außenschenkeln34 zentriert und zum anderen rasch in den als Lichtbogenlöscheinrichtung dienenden Löschblechstapel treibt. Dadurch erfolgt eine schnelle Löschung des Schaltlichtbogens, was zu einer geringeren thermischen Belastung der Schaltkammer26 führt. Der Metallbügel32 nimmt zudem einen erheblichen Teil der thermischen Energie des Schaltlichtbogens auf, was zu einer weiteren Verringerung der thermischen Belastung der Schaltkammer26 bezüglich der Schaltkammerwände30 und benachbarter Gehäuseteile führt. Außerdem wird ein Großteil der zur Kontaktanordnung24 weisenden Oberflächen der Schaltkammerwände30 durch den Metallbügel32 von den schädlichen Einflüssen des Schaltlichtbogens ferngehalten, sodass die Schaltkammerwände vor Abbrand geschützt sind. Dies verhindert wiederum das thermisch bedingte Ausgasen des Isoliermaterials und damit ein verzögertes Löschen oder Wiederzünden des Schaltlichtbogens. Das mit den erfindungsgemäßen Schaltkammern26 ausgestattete Schaltgerät1 ist somit für höhere Schaltleistungen geeignet.
Claims (8)
- Elektrische Schaltkammer, bestehend aus – einer Kontaktanordnung (
24 ) mit einem feststehenden Kontakt (16 ) und einem beweglichen Kontakt (14 ), – einem stirnseitig vor der Kontaktanordnung (24 ) angeordneten Löschblechstapel (28 ) und – Schaltkammerwänden (30 ) aus Isoliermaterial, die seitlich beabstandet neben der Kontaktanordnung (24 ) verlaufen, gekennzeichnet durch – einen U-förmigen Metallbügel (32 ), dessen Außenschenkel (34 ) beabstandet von der Kontaktanordnung (24 ) zwischen dieser und den seitlichen Schaltkammerwänden (30 ) verlaufen und dessen Verbindungsschenkel (36 ) in Richtung der Trennbewegung des beweglichen Kontaktes (14 ) angeordnet ist. - Schaltkammer nach vorstehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallbügel (
32 ) aus ferromagnetischem Material besteht. - Schaltkammer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschenkel (
34 ) wenigstens bis neben den feststehenden Kontakt (16 ) reichen. - Schaltkammer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschenkel (
34 ) an den seitlichen Schaltkammerwänden (30 ) unmittelbar anliegen. - Schaltkammer nach vorstehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsschenkel (
36 ) von einem Schaltkammerdeckel (38 ) in Richtung zum feststehenden Kontakt (16 ) beaufschlagt ist. - Schaltkammer nach vorstehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsschenkel (
36 ) im Wesentlichen V-förmig ausgebildet ist. - Schaltkammer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkammer (
26 ) einfacher bzw. zweifacher Bestandteil eines jeden einfach oder zweifach unterbrechenden Schaltpols (3 ,4 ,5 ) eines mehrpoligen Schaltgerätes (1 ) ist. - Schaltkammer nach vorstehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsschenkel (
36 ) von einem für alle Schaltpole (3 ,4 ,5 ) gemeinsamen Schaltkammerdeckel (38 ) in Richtung zum feststehenden Kontakt (16 ) beaufschlagt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200620005418 DE202006005418U1 (de) | 2006-04-04 | 2006-04-04 | Elektrische Schaltkammer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200620005418 DE202006005418U1 (de) | 2006-04-04 | 2006-04-04 | Elektrische Schaltkammer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE202006005418U1 true DE202006005418U1 (de) | 2006-06-08 |
Family
ID=36600060
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200620005418 Expired - Lifetime DE202006005418U1 (de) | 2006-04-04 | 2006-04-04 | Elektrische Schaltkammer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE202006005418U1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007015182B3 (de) * | 2007-03-29 | 2008-07-31 | Siemens Ag | Schaltanordnung mit einem Schaltkontakt und einer parallelen Lichtbogenlöscheinheit |
EP1998349A1 (de) * | 2007-05-30 | 2008-12-03 | Bticino S.P.A. | Leistungsschalter mit hoher Ausschaltleistung |
DE102008050754A1 (de) | 2008-10-07 | 2010-04-08 | Siemens Aktiengesellschaft | Leistungsschalter, Schaltpol für Leistungsschalter sowie Schaltpolgehäuseteil |
-
2006
- 2006-04-04 DE DE200620005418 patent/DE202006005418U1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1998349A1 (de) * | 2007-05-30 | 2008-12-03 | Bticino S.P.A. | Leistungsschalter mit hoher Ausschaltleistung |
DE102008050754A1 (de) | 2008-10-07 | 2010-04-08 | Siemens Aktiengesellschaft | Leistungsschalter, Schaltpol für Leistungsschalter sowie Schaltpolgehäuseteil |
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