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Die
Erfindung betrifft einen Flügel
für ein Fenster
oder eine Tür,
dessen Schenkel aus einem Profil mit einer Aufnahme für eine Verglasung
bestehen, wobei an zumindest einer etwa parallel zur Verglasung
verlaufenden Profilseite eine Abdeckleiste durch vorzugsweise parallel
zur Verglasung erfolgendes Aufstecken montierbar ist und im Eckbereich
zwischen zwei senkrecht aufeinander zulaufenden Abdeckleisten eine
Abdeckkappe vorgesehen ist.
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Derartige
Fenster- oder Türflügel mit
aufsteckbaren Abdeckleisten sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Die Abdeckleisten können
dabei als Wetterschutz, als optische Blende und auch zur Aussteifung
der Flügelschenkel
dienen. Sie bestehen meist aus Metall, während die Profile aus Kunststoff
hergestellt sind.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich speziell auf solche Abdeckleisten,
die im wesentlichen parallel zur Verglasung schnappverschlussartig
auf das Profil aufgesteckt werden, wie dies beispielsweise durch
die
DE 20 2004 011 008 bekannt
ist. Sie bestehen meist aus Metall, während die Profile aus Kunststoff
hergestellt sind.
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Bei
solchen Abdeckleisten ergibt sich das Problem, dass sie im Eckbereich
nicht auf Gehrung aneinander stoßend ausgebildet werden können, weil
ihre Enden beim Aufstecken parallel zur Verglasung miteinander kollidieren
würden.
Es ist daher notwendig die Abdeckleisten im Eckbereich stumpf aneinander
stoßend
auszubilden, derart, dass die eine Abdeckleiste an ihrem Ende von
der anderen Abdeckleiste verschlossen wird und die andere Abdeckleiste
mit Hilfe einer Abdeckkappe verschlossen wird. Dadurch muss die
eine Abdeckleiste an ihrem Ende an das Profil der anderen Abdeckleiste
angepasst sein, was einen erheblichen fertigungstechnischen Mehraufwand
bedeutet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
herstellungstechnisch einfachere Lösung für die Ausbildung des Eckbereiches der
Abdeckleisten zu finden, die sich zugleich auch durch bessere Funktionalität, ein ästhetisch
ansprechendes Design und günstige
Herstellungskosten auszeichnet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Abdeckleisten im Eckbereich jeweils auf Gehrung abgelängt sind,
jedoch derart, dass in der Gehrung ein Spalt von zumindest zwei Millimetern
zwischen den aufeinander zulaufenden Abdeckleisten verbleibt und
dass die Abdeckkappe beide Enden der Abdeckleisten überlappt
und im Spalt verklemmbar ist.
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Hierdurch
ergibt sich zunächst
der herstellungstechnische Vorteil, dass bei der Ausbildung der Enden
nicht mehr zwischen horizontalen und vertikalen Abdeckleisten unterschieden
werden muss, sondern sämtliche
Abdeckleisten mit dem Gehrungswinkel auslaufen. Dadurch werden Herstellung
und Montage sehr vereinfacht. Ein anderer Vorteil der Erfindung
besteht darin, dass der in der Gehrung verbleibende Spalt zur Arretierung
einer Abdeckkappe herangezogen wird, die beide Enden der Abdeckleisten überlappt
und somit ein geschlossenes äußeres Aussehen
erzeugt. Darüber
hinaus hat der genannte Spalt den Vorteil, dass die Abdeckleisten
thermische Ausgleichsbewegungen entsprechend den herrschenden Temperaturverhältnissen
durchführen
können,
ohne sich gegenseitig zu behindern.
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Zweckmäßig ist
die Abdeckkappe in ihrer äußeren Form
an die Außenkontur
der von ihr überlappten
Abdeckleisten angepasst, so dass sie fugenlos und weitgehend dicht
auf den Abdeckleisten sitzt.
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Für die Verklemmung
der Abdeckkappe im Spalt zwischen den angrenzenden Abdeckleisten bieten
sich dem Fachmann verschiedene Möglichkeiten.
Eine besonders kostengünstige
Ausführungsform
besteht darin, dass die Abdeckkappe innenseitig Klemmelemente aufweist,
die im oder hinter dem Spalt ver rasten. Die Abdeckkappe braucht
dadurch nur von oben in den Spalt hineingedrückt werden, bis ihre Klemmelemente
verrasten.
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Wenn
eine besonders stabile, wenn auch leicht demontierbare Arretierung
der Abdeckkappe oder große
Toleranz für
thermische Ausgleichsbewegungen angestrebt wird, empfiehlt es sich
jedoch, die Abdeckleisten an ihrer dem Profil zugewandten Seite jeweils
mit zumindest einer Zusatzleiste zu versehen, die beabstandet zu
dem Profil ausläuft
und die von Klemmelementen der Abdeckkappe hintergriffen wird. Dieses
Hintergreifen der Zusatzleisten durch die Klemmelemente kann mittels
Verschiebung der Abdeckkappe in Richtung des Spaltes etwa parallel zur
Verglasung realisiert werden. Man erhält dann eine stabile formschlüssige Arretierung
der Abdeckkappe senkrecht zur Verglasung.
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Die
Arretierung lässt
sich noch dadurch verbessern, dass die Zusatzleisten in einem Abstand
zu dem Profil auslaufen, der knapp der Dicke der die Zusatzleisten
hintergreifenden Klemmelemente entspricht. Dadurch werden die Klemmelemente
mehr oder weniger zwischen den Zusatzleisten und dem Profil verklemmt.
Damit sie sich trotzdem gut in den knappen Zwischenraum einschieben
lassen, können sie
keilförmig
ausgebildet sein.
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Die
Abdeckkappe kann aus Metall, vorzugsweise aber aus Kunststoff bestehen.
Um das Einstecken in den Spalt zu erleichtern, insbesondere dann, wenn
die Abdeckleisten nicht nur zur Verglasung hin eine Abbiegung aufweisen,
sondern auch am entgegengesetzten Randbereich, empfiehlt es sich,
die Abdeckkappe aus einem manuell elastisch verformbaren, insbesondere
tordierbaren Material herzustellen. Dadurch kann gegebenenfalls
das eine Ende der Abdeckkappe seitlich weggebogen werden, damit
es beim Einstecken der Abdeckkappe nicht im Weg steht.
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Auch
liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Abdeckkappe nur über einen
Teil der Spaltlänge die
angrenzenden Abdeckleisten überlappt
und über einen
anderen Teil der Spaltlänge
ohne Überlappung nur
im Spaltbereich verläuft.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
und aus der Zeichnung; dabei zeigt
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1 einen
Querschnitt durch ein Flügel-Profil
mit Abdeckleiste und Abdeckkappe;
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2 eine
Draufsicht auf den Eckbereich;
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3 einen
Schnitt längs
der Linie III-III in 2;
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4 einen
Schnitt der Linie IV-IV in 2;
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5 ein
Schrägbild
der Abdeckkappe;
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6 einen
vergrößerten Querschnitt
durch den Spalt mit halb eingesetzter Abdeckkappe gemäß der Schnittlinie
VI-VI in 7;
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7 eine
Draufsicht auf den Eckbereich mit der noch nicht vollständig eingeschobenen
Abdeckkappe.
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In 1 ist
in dünnen
Linien der fest eingebaute Blendrahmen 1 dargestellt, der
mit einem in der Zeichnung nach rechts zu öffnenden Flügel korrespondiert, von dem
ein waagrechtes Profil 2 schematisch dargestellt ist. Tatsächlich handelt
es sich bei dem Profil 2 um ein Hohlprofil mit einer Vielzahl
von Luftkammern, um eine möglichst
hohe Wärmedämmung zu
gewährleisten.
An der Oberseite hat das Profil die übliche nutförmige Aufnahme 3,
in welche die nicht gezeigte Verglasung eingesetzt wird. Danach
wird in an sich bekannter Weise von oben, d. h. parallel zur Glasebene
eine Abdeckleiste 4 an dem Profil 2 befestigt.
Die Abdeckleiste 4 fungiert in diesem Fall auch als Glashalteleiste,
weil sie mit ihrem oberen zur Verglasung laufenden Schenkel 4a gegen die
Verglasung drückt,
so dass diese in der Aufnahme 3 in bekannter Weise festgehalten
wird. Dazu weist die Abdeckleiste 4 an ihrer Innenseite
einen elastischen Vorsprung 4b auf, der in einer passenden Nut
des Profils 2 verklemmbar oder verrastbar ist.
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Wie
die Zeichnung weiter zeigt, läuft
die Abdeckleiste anschließend
an den Schenkel 4a ein Stück 4c beabstandet
zu dem Profil 2, etwa parallel zu dessen Außenseite
nach unten, bis sie über
eine Abbiegung 4d an die Profilaußenseite anschleißt, so dass
sie mit ihrer Fortsetzung 4f an der Profilaußenseite
anliegt, und zwar nahezu bis zu dessen äußerem Ende.
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Meist
sind die Profile 1 und 2 aus Kunststoff hergestellt,
wogegen die Abdeckleiste 4 aus einem Leichtmetall besteht,
so dass sie das Profil 2 nicht nur vor der Witterung schützt, sondern
auch aussteift.
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Wie
die 2 bis 4 zeigen, sind die Abdeckleisten 4 an
ihren Enden jeweils unter dem Gehrungswinkel – bei rechteckigen Fenstern
also unter 45° – abgeschnitten,
derart, dass zwischen den Enden ein längs der Gehrung durchlaufender
Spalt 5 von zumindest 4 mm, vorzugsweise zumindest 5 mm frei
bleibt. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel
beträgt
der Spalt sogar über
6 mm, weil dadurch genügend
Freiraum geschaffen wird, um die Abdeckleisten 4 parallel
zur Verglasungsebene auf ihr jeweiliges Profil 2 aufzustecken,
ohne dass die Enden im Eckbereich nennenswert kollidieren.
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In
den Schnittdarstellungen gemäß 3 und 4 sieht
man, wie der Spalt 5 durch eine Abdeckkappe 6 verschlossen
wird. Diese Abdeckkappe überlappt
mit ihrem oberen Bereich 6a die Enden der beiden im Eckbereich
aufeinander zulaufenden Abdeckleisten 4, während sie
mit ihrem in den Spalt hineinlaufenden Zwischensteg und daran angeformten Klemmelementen 6b zwischen
den beiden Abdeckleisten arretiert wird. Diese Arretierung könnte unmittelbar
an den Abdeckleisten erfolgen. Im Ausführungsbeispiel sind die Abdeckleisten
stattdessen mit nach innen, auf das Profil 2 zulaufenden
Zusatzleisten 4e versehen, die unter einem gewissen Abstand zum
Profil 2 auslaufen. Dadurch entsteht zwischen den Zusatzleisten 4e und
dem Profil 2 ein etwa parallel zur Verglasung laufender
Spalt und dieser Spalt wird zur Arretierung der Abdeckkappen 6 herangezogen.
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Die
Zusatzleisten 4e könnten
theoretisch auf den Endbereich der Abdeckleisten 4 beschränkt sein, etwa
dort nachträglich
angeklebt sein. Besonders güns tig
ist es aber, wenn diese Zusatzleisten über die ganze Länge der
Abdeckleisten in Längsrichtung durchlaufen,
wie aus 2 hervorgeht. Sie werden dadurch
im gleichen Ziehvorgang mit der Abdeckleiste 4 hergestellt
und auf eine nachträgliche
Bearbeitung der Abdeckleisten an den Enden kann verzichtet werden.
Gleichzeitig erhöhen
die Zusatzleisten die Stabilität.
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Die
Abdeckkappe selbst ist in 5 dargestellt.
Man erkennt zunächst
den oberen Bereich 6a, der die beiden angrenzenden Abdeckleisten überlappt.
Hieran schließt
sich nach innen der Zwischensteg mit den Klemmelementen 6b an.
Diese Klemmelemente sind, wie die 2 und 3 zeigen,
etwas breiter als der Spalt 5. Daher muss die Abdeckkappe schräg in den
Spalt eingefädelt
werden, wie dies in 6 erkennbar ist. Dieses Einfädeln erfolgt
unter einem gewissen Versatz der Abdeckkappe in Spaltrichtung, nämlich derart,
dass die Klemmelemente 6b dort in den Spalt eindringen,
wo die Zusatzleisten 4e nicht im Wege stehen, also etwa
im Bereich der Schnittlinie IV-IV. In dieser Position kann die Abdeckkappe
total in den Spalt eingesteckt werden, so wie dies in 4 dargestellt
ist. Sodann wird die Abdeckkappe in Spaltrichtung verschoben, so
dass ihre Klemmelemente 6b unter die Zusatzleisten 4e zu
liegen kommen, wie in 3 dargestellt. Sie können dabei
mehr oder weniger zwischen den Zusatzleisten 4e und dem
Profil 2 verklemmt werden.
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Zusätzlich kann
die Abdeckkappe 6 an ihrem abgebogenen Schenkel 6c,
insbesondere dort, wo dieser Schenkel nahezu quer zur Verglasungsebene verläuft, weitere
Klemmelemente 6d aufweisen, die innerhalb des Spaltes 5 verrasten.
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Das
beschriebene Einstecken und Arretieren der Abdeckkappe 6 im
Spalt 5 geht auch aus den 6 und 7 hervor.
Man erkennt zunächst
in 6, wie die Abdeckkappe schräg mit zunächst nur der einen Seite der
Klemmelemente 6b in den Spalt 5 eingeschoben wird.
Wenn dann ihr Mittelsteg an der oberen Kante des einen Abdeckprofils 4 anstößt, kann
auch die andere Seite der Klemmelemente 6b in den Spalt 5 eingeschoben
werden, worauf die Abdeckkappe dann in die Position gemäß 4 gelangt.
Dieser Zustand ist auch in 7 dargestellt. Man
sieht hier insbesondere, dass die Abdeckkap pe noch in Spaltlängsrichtung
versetzt ist, nämlich
mit ihrem außen
liegenden Ende 6e über
die Kontur der benachbarten Abdeckleisten 4 hinausragt.
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Des
Weiteren erkennt man in 7, dass das gegenüberliegende
innere Ende, das durch den zur Verglasung hinlaufenden abgebogenen
Schenkel 6c gebildet wird, mit den Abdeckleisten 4 kollidieren würde, aber
aufgrund seiner Elastizität
seitlich abgebogen ist, so dass es nahezu in Längsrichtung der einen Abdeckleiste 4 weist.
In dieser tordierten Stellung der Abdeckkappe kann sie dann in Längsrichtung
des Spaltes verschoben werden, in 7 also nach
oben. Dabei rutschen die Klemmelemente 6b unter die Zusatzleisten 4e und
der abgebogene Schenkel 6c schnappt in den Spalt 5,
so dass sich der in 3 dargestellte Zustand ergibt.
Außerdem schließt dann
das äußere Ende 6e der
Abdeckkappe bündig
mit den beiden Profilen 4 ab, wie in 2 erkennbar.
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Schließlich zeichnet
sich die Abdeckkappe noch durch eine Feinheit an ihrem äußeren Ende aus,
insoweit nämlich,
als das äußere Ende 6e die angrenzenden
Abdeckleisten 4 nicht überdeckt,
sondern ganz in den Spalt eintaucht. Dadurch ergibt sich eine gute
Führung
für die
Verschiebung der Abdeckkappe entlang den Spaltwänden. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, derart ganz in den Spalt eintauchende Führungsstücke auch
in anderen Bereichen der Abdeckkappe vorzusehen.
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Im
Ergebnis gestattet es also die beschriebene Erfindung, Abdeckleisten,
die parallel zur Verglasung auf ihre jeweiligen Profile aufgesteckt
werden, im Eckbereich unter dem Gehrungswinkel auslaufen zu lassen,
dort einen Spalt für
thermische Ausgleichsbewegungen anzubieten und diesen Spalt zugleich
auch zur Befestigung einer den Spalt verschließenden Abdeckkappe heranzuziehen.
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Die
erfindungsgemäßen Abdeckleisten
und Abdeckkappen sind nicht nur für den beschriebenen Flügel eines
Fensters oder einer Türe
geeignet, sondern gleichermaßen
auch für
den zugehörigen Blendrahmen 1 wie
in 1 am Bespiel der Abdeckleiste 14 gezeigt.
Die Abdeckleiste 14 ist von der Seite her auf den Blendrahmen
aufklipsbar. Auch hier erleichtert ein Gehrungsspalt die Montage.
Dabei kommen die gleichen Ausgestaltungen in Betracht, wie sie in
den Ansprüchen
1 bis 11 behandelt sind. Auch hierauf soll sich die vorliegende
Erfindung beziehen.