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Die
Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Empfang von Rundfunksignalen.
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Im
Stand der Technik sind im wesentlichen drei verschiedene Übertragungswege
(Kabelübertragung,
Satellitenübertragung
und terrestrische Übertragung)
sowie die entsprechenden Übertagungsnormen
für analoge
und digitale Rundfunksignale bekannt. Im Bereich des digitalen Fernsehens
zählen dazu
die unter dem Oberbegriff „DVB" (Digital Video Broadcast)
zusammengefassten digitalen Fernsehstandards DVB-C (kabelgebundenes
Digitalfernsehen), DVB-S (satellitengestütztes Digitalfernsehen) und
DVB-T (terrestrisch übertragenes
Digitalfernsehen). Die Verbreitung des analogen Fernsehens kann
ebenfalls kabelgebunden, satellitengestützt und terrestrisch stattfinden.
Ebenso werden im Bereich des Hörrundfunks
analoge und digitale Signale kabelgebunden, terrestrisch und satellitengestützt übertragen.
Zur Hörrundfunkübertragung
werden häufig
auch die Normen des digitalen und analogen Fernsehens genutzt.
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Entsprechend
dieser verschiedenen Normen besteht der Wunsch der Konsumenten nach
einem Rundfunkempfangsgerät,
insbesondere nach einem TV-Gerät
mit integriertem Rundfunkempfangsgerät, welches möglichst
viele verschiedene Übertragungsnormen
empfangen kann.
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So
sind im Stand der Technik TV-Geräte
bekannt, die mindestens einen Empfangstuner besitzen und die durch
ein oder mehrere Erweiterungsmodule um mindestens einen Tuner erweiterbar
sind. Mit der entsprechenden Bestückung sind diese TV-Geräte dazu
in der Lage, DVB-T, DVB-C, terrestrisches Analogfernsehen, kabelgebundenes
Analogfemsehen und DVB-S zu empfangen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Schaltungsanordnung
zu entwickeln, welche den technischen Aufwand verringert, der nötig ist,
um bestimmte verschiedene Rundfunkübertragungsnormen mit einer
Rundfunkempfangseinrichtung empfangen zu können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß von einer
Schaltungsanordnung gemäß des unabhängigen Anspruchs
gelöst.
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Es
wird zum Empfang mehrerer auf verschiedenen Übertragungswegen übertragener
und demzufolge nach verschiedenen Verfahren kanalkodierter Digitalsignale
ein sogenannter „erster
Tuner" verwendet.
Dabei ist der Eingang des ersten Tuners zu einem Zeitpunkt immer
nur an einen dieser verschiedenen Übertragungswege angeschlossen.
Zusätzlich
empfängt
dieser erste Tuner auch die analogen Signale, welche auf dem jeweils
angeschlossenen Übertragungsweg übertragen
werden. Die der Programmwahl entsprechenden Signale werden vom Tuner
in Form eines sogenannten „Zwischenfreguenzsignals" an mindestens einem
sogenannten „Zwischenfrequenzausgang" des Tuners zur Verfügung gestellt.
Mit diesem Zwischenfrequenzsignal werden mindestens zwei verschiedene
Kanaldekoder sowie ein sogenannter „Zwischenfrequenz-IC" versorgt, wobei
dieser Zwischenfrequenz-IC für
die Wandlung analoger Signale zuständig ist.
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Die
mindestens zwei verschiedenen Kanaldekoder entsprechen den spezifischen
Kanalkodierungen der digitalen Übertragungswege,
für deren Empfang
der erste Tuner vorgesehen ist. Die sogenannten „Transportstrom-Ausgänge" dieser mindestens
zwei Kanaldekoder sind an einen gemeinsamen sogenannten „Transportstrom-Datenbus" angeschlossen.
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Ein
zentraler Prozessor „aktiviert" denjenigen Kanaldekoder,
welcher der Kanalkodierung des gewählten Programms entspricht.
Das vom ersten Tuner am Zwischenfrequenzausgang bereitgestellte Zwischenfreguenzsignal,
welches die Daten dieses Programms beinhaltet, wird dadurch von
dem aktivierten Kanaldekoder entsprechend dekodiert. Die Daten des
gewählten
Programms werden vom Kanaldekoder als Transportstrom dem gemeinsamen Transportstrom-Datenbus
zugeführt
und danach gemäß dem Stand
der Technik weitervererbeitet.
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Der
gemeinsame Transportstrom-Datenbus ist an genau einen MPEG-Dekoder
angeschlossen, welcher den jeweiligen über den gemeinsamen Transportstrom-Datenbus übertragenen
Transportstrom entsprechend dem Stand der Technik weiterverarbeitet.
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Bei
der Anwahl eines analogen Programms aktiviert der zentrale Prozessor
den besagten Zwischenfrequenz-IC. Das Zwischenfrequenzsignal des Tuners
wird daraufhin entsprechend dem Stand der Technik zunächst analog
weiterverarbeitet.
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Über einen
sogenannten „zweiten
Tuner" können zusätzliche,
auf einem weiteren Übertragungsweg übertragene
digitale Signale empfangen und in gleicher Weise von einem oder
mehreren dazugehörigen
Kanaldekodern entsprechend ihrer Kanalkodierung kanaldekodiert werden.
Die Transportstrom-Ausgänge
dieses einen oder dieser mehreren zum zweiten Tuner gehörenden Kanaldekoder
sind ebenfalls an den besagten gemeinsamen Transportstrom-Datenbus
angeschossen.
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Die
Auswahl des/eines zum zweiten Tuner gehörenden Kanaldekoders findet
ebenfalls über dessen
Aktivierung durch den zentralen Prozessor statt.
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Dabei
sorgt der Prozessor dafür,
dass zu einem Zeitpunkt nicht mehr als ein an den gemeinsamen Transportstrom-Datenbus
angeschlossener Kanaldekoder aktiv ist.
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Aus
dieser Erfindung ergeben sieh Vorteile gegenüber dem Stand der Technik,
die im folgenden erläutert
werden.
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So
können
auf diese Weise DVB-T, DVB-C, DVB-S, analoges terrestrisches Fernsehn,
analoges Kabelfernsehen, analoger terrestrischer Hörrundfunk und
analoger kabelgebundener Hörrundfunk (UKW/FM),
digitaler terrestrischer Hörrundfunk
(gemäß der DVB-T-Norm)
und digitaler kabelgebundener Hörrundfunk
(gemäß der DVB-C-Norm)
sowie digitaler Satellitenhörrundfunk
(gemäß der DVB-S-Norm) mit insgesamt
nur zwei Tunern empfangen, verarbeitet und von einem dazugehörigen TV-Gerät wiedergegeben
werden, wobei die DVB-Signale über
einen gemeinsamen Transportstromdatenbus übertragen und von einem einzigen MPEG-Dekoder dekodiert
werden.
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Die
Kosten für
einen oder mehrere weitere Tuner sowie für ein oder mehrere weitere
MPEG-Dekoder entfallen.
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Die
Kosten für
den Hardwareaufwand optionaler Erweiterungsmodule entfallen.
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Eine
Platine, welche die erfindungsgemäße Schaltung realisiert, kann
geringere geometrische Abmessungen besitzen als eine vergleichbare,
dem Stand der Technik entsprechende Anordnung. Dadurch wird die
Herstellung der erfindungsgemäßen Platine
mit denselben Werkzeugen und Maschinen möglich, die auch für die Platinen
solcher TV-Geräte verwendet
werden, die nicht so viele verschiedene Rundfunkübertragungsnormen empfangen
können, wie
die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
es vorsieht. Somit verringern sich die Produktionskosten für TV-Geräte, deren
Empfangseinheit eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung aufweist,
gegenüber
den im Stand der Technik bekannten Lösungen erheblich.
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Durch
die geringeren Abmessungen ist auch der Aufwand geringer, der nötig ist,
um die Platine in ein TV-Gehäusekonzept
einzubinden. Insbesondere lässt
sieh dadurch die Anschlussleiste verhältnismäßig kompakt gestalten.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die
Kanaldekoder und/oder der Zwischenfreguenz-IC dazu in der Lage ist/sind,
die sogenannte „AGC" (Automatic Gain
Control) des dazugehörigen
Tuners zu steuern um die Eingangsempfindlichkeit des Tuners den Übertragungseigenschaften
des angeschlossenen Signalwegs anzupassen.
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Im
folgenden soll ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel die Erfindung
anhand einer Zeichnung erläutern.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung:
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Dabei bedeuten:
- 1
- kabelgebundener Übertragungsweg
- 2
- terrestrischer Übertragungsweg
- 3
- satellitengestützter Übertragungsweg
- 4
- erster
Tuner
- 5
- zweiter
Tuner
- 6
- Zwischenfrequenzausgang
des ersten Tuners
- 7
- Zwischenfrequenzausgang
des zweiten Tuners
- 8
- DVB-T-Kanaldekoder
- 9
- DVB-C-Kanaldekoder
- 10
- DVB-S-Kanaldekoder
- 11
- Zwischenfrequenz-IC
- 12
- AGC-Steuerleitung
vom DVB-T-Kanaldekoder zum ersten Tuner
- 13
- AGC-Steuerleitung
vom DVB-C-Kanaldekoder zum ersten Tuner
- 14
- AGC-Steuerleitung
vom Zwischenfrequenz-IC zum ersten Tuner
- 15
- AGC-Steuerleitung
vom DVB-S-Kanaldekoder zum zweiten Tuner
- 16
- Transportstrom-Datenbus
- 17
- optionaler
CI-Schacht
- 18
- MPEG-Dekoder
- 19
- digitales
Videosignal (ITU656)
- 20
- Soundprozessor
- 21
- FBAS-Signal
- 22
- Videoprozessor
- 23
- zweites
Zwischenfrequenzsignal (Audio)
- 24
- NF-Signal(Audio)
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Ein
in der Rundfunkempfangseinrichtung vorhandener erster Tuner (4)
kann alternativ an den kabelgebundenen Übertragungsweg (1)
oder an den terrestrischen Übertragungsweg
(2) angeschlossen werden und dementsprechend folgende terrestrische und
kabelgebundene Signale empfangen:
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Terrestrische
vom ersten Tuner (4) zu empfangende Signale:
- – analoges
terrestrisches Fernsehen
- – analoger
terrestrischer Hörrundfunk
(UKW/FM)
- – digitales
terrestrisches Fernsehen (DVB-T)
- – digitaler
terrestrischer Hörrundfunk
(gemäß DVB-T-Norm)
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Kabelgebundene
vom ersten Tuner (4) zu empfangende Signale:
- – analoges
Kabelfernsehen
- – digitales
Kabelfernsehen (DVB-C)
- – analoger
kabelgebundener Hörrundfunk
(gemäß der Norm
für analoges
Kabelfernsehen)
- – digitaler
kabelgebundener Hörrundfunk
(gemäß der DVB-C-Norm)
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Ein
in der Rundfunkempfangseinrichtung vorhandener zweiter Tuner (5)
empfängt
folgende satellitengestützt übertragene
Signale:
- – digitales
Satellitenfernsehen (DVB-S)
- – digitaler
Satellitenhörrundfunk
(gemäß der DVB-S-Norm)
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Der
erste Tuner (4) transformiert sein Eingangssignal in ein
Zwischenfrequenzsignal, das daraufhin an einem Zwischenfrequenzausgang
des ersten Tuners (6) zur Verfügung steht. Von dort aus wird dieses
erste Zwischenfrequenzsignal parallel sowohl einem DVB-T-Kanaldekoder
(8) als auch einem DVB-C-Kanaldekoder (9) sowie
einem sogenannten „Zwischenfrequenz-IC" (11) zugeführt. Dieser
Zwischenfrequenz-BC (11) ist für die Wandlung analoger Bild-
und Tonsignale zuständig.
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Das
Zwischenfrequenzsignal des zweiten Tuners (5) wird über den
Zwischenfrequenzausgang des zweiten Tuners (7) einem DVB-S-Kanaldekoder (10)
zugeführt.
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Ein
zentraler Prozessor erkennt anhand der Programmwahl aus seiner Datenbank
die Norm des empfangenen Signals und aktiviert dementsprechend entweder
den DVB-T-Kanaldekoder (8), den DVB-C-Kanaldekoder (9),
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den
Zwischenfrequenz-IC (11) oder den DVB-S-Kanaldekoder (10).
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Die
Transportstrom-Ausgänge
der drei Kanaldekoder (8/9/10) werden
auf einen gemeinsamen Transportstrom-Datenbus (16) geführt, über den
sie über
einen optionalen CI-Schacht (17) an den MPEG-Dekoder (18)
angeschlossen sind. Falls ein DVB-Signal empfangen wird, sendet
somit der entsprechende vom zentralen Mikroprozessor aktivierte Kanaldekoder
seinen Transportstrom über
den gemeinsamen Transportstrom-Datenkus (16) an den MPEG-Dekoder
(18). Die anderen beiden Kanaldekoder sowie der Zwischenfrequenz-BC
(11) sind für diesen
Zeitraum deaktiviert.
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Wird
ein analoges Signal empfangen, so werden die drei Kanaldekoder (8/9/10)
vom zentralen Mikroprozessor deaktiviert und der Zwischenfrequenz-IC
(11) ist aktiv. Das Zwischenfrequenzsignal, welches der
Zwischenfrequenz-IC (11) vom ersten Tuner erhält, wandelt
er bildseitig in ein FBAS-Signal (21) und wandelt es tonseitig
in ein sogenanntes „zweites
Zwischenfrequenzsignal (Audio)" (23),
welches von einem Soundprozessor (20) dem Stand der Technik
entsprechond weiterverarbeitet wird. Das FBAS-Signal (21)
wird, ebenfalls der Stand der Technik entsprechend, in einem Videoprozessor
(22) dekodiert, digitalisiert und normgleich (ITU656) mit
dem digitalen Videosignal (19), welches aus dem Videosignalausgang
des
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MPEG-Dekoders
(18) stammt, zusammengeführt und danach dem Stand der
Technik entsprechend weiterverarbeitet.
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Die
Kanaldekoder und der Zwischenfrequenz-IC sind über Steuerleitungen (12/13/14/15) dazu
in der Lage, die AGC des an sie angeschlossenen Tuners zu steuern
um die Eingangsempfindlichkeit des an sie angeschlossenen Tuners
den Übertragungseigensehaften
des an den Tuner angeschlossenen Signalwegs anzupassen.