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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Multistandard-Empfängerschaltung
für analogen und digitalen Rundfunk, insbesondere analogen
und digitalen Fernseh-Rundfunk, mit den oberbegrifflichen Merkmalen
gemäß Patentanspruch 1 bzw. auf ein Verfahren
zum Empfangen analogen und digitalen Rundfunks, insbesondere Fernseh-Rundfunks.
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Allgemein
bekannt ist die Übertragung von Rundfunksignalen einschließlich
auch Fernseh-Rundfunksignalen mittels analoger Trägersignale.
In den letzten Jahren wird zusätzlich digitaler Rundfunk
eingeführt, so dass in vielen Regionen für zumindest
eine Übergangszeit an einem Empfangsort sowohl analoge
als auch digitale Rundfunksignale empfangen werden können.
Da die einzelnen Rundfunksender nach und nach umgestellt werden,
ist es für einen Empfänger wichtig, beide Signalarten,
digitale und analoge Signale, empfangen zu können, um auf
alle verfügbaren Rundfunksender zugreifen zu können.
Der Wechsel von den verschiedenen analogen Fernsehstandards und
Rundfunkstandards zu den neuen digitalen Standards hat zu einem Übergangsszenario
geführt, in dem hybride Multistandard-Empfänger
mit Multistandard-Empfängerschaltungen erforderlich sind.
Entsprechend wurden neue Signalverarbeitungs-Architekturen für
den Empfang von sowohl analogen als auch digitalen Signalen aus verschiedenen
Signalquellen wie terrestrischen, kabelgebundenen und satellitengestützten
Signalquellen entwickelt.
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Dabei
gibt es zwei Kategorien von Multistandard-Empfängertypen.
WO 2005/009033 A1 ,
CA 2310183 C ,
US 5,717,471 A ,
KR 10 2006 0014606
A ,
KR
10 2003 0077204 A ,
US
6,369,857 B1 und
US 6,005,640
A beschreiben Empfänger, welche nur einen einzigen Tuner,
SAW-Filter (SAW: Surface Acoustic Wave/Akustische Oberflächenwelle),
einen IF-Verstärker (IF: Intermediate Frequency/Zwischenfrequenz)
und einen A/D-Wandler (A/D: Analog/Digital) gemeinsam für
die verschiedenen Empfängermodi aufweisen und verwenden.
Jedoch sind nachfolgende Demodulationskerne und Komponenten dafür vollständig
unabhängig voneinander implementiert, so dass für
analoge und digitale Signale eigene Verarbeitungszweige nach dem
Umsetzen in ein digitales Signal verwendet werden. Dies macht die
Schaltungen sowohl hinsichtlich der Anzahl der Komponenten, der
Verfahrensdauer als auch des Raumbedarfs auf einer Platine sehr
aufwendig.
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US 6,862,325 beschreibt
einen Empfänger, der auf Prozessorkernen, gemeinsam verwendeten Speichern
etc. basiert und vollständig programmierbar ist. Die gesamte
Hardware-Architektur ist daher für alle Empfangsmodi gemeinsam
verwendet.
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Eine
erweiterte Empfänger-Architektur für globalen
terrestrischen Fernsehempfang für automotive und mobile
Anwendungen ist bekannt aus "An advanced receiver architecture
for global terrestrial TV reception for automotive & mobile applications", Hafemeister,
T.; Weltersbach, W.; Consumer Electronics, 2006, ICCE apos; 06.2006,
Digest of technical papers, International Conference an Volume,
Issue, 7–11. Jan. 2006, Seiten 429–430.
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Alle
bekannten Dokumente beschreiben somit ineffiziente, aufwendige und
teure Architekturen. Die Implementationstypen sind alle nicht optimal
hinsichtlich des Leistungsverbrauchs und des Verbrauchs an Chipfläche
bzw. Schaltungsplatinenfläche, wobei die Verarbeitung für
verschiedene Anwendungsmodi ein großes Potenzial für
Synergien bieten würde, welches jedoch in separaten oder
vollprogrammierbaren Implementationen nicht verwendet wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Multistandard-Empfängerschaltung
für analogen und digitalen Rundfunk, insbesondere Fernseh-Rundfunk,
bereitzustellen, welche insbesondere weniger Raum auf einer Chipfläche
oder Leiterplatine beansprucht. Außerdem soll ein entsprechendes Verfahren
zum Empfang analogen und digitalen Rundfunks bereitgestellt werden.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch die Multistandard-Empfängerschaltung
für analogen und digitalen Rundfunk, insbesondere Fernseh-Rundfunk, mit
den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 bzw. durch
ein Verfahren zum Empfangen analogen und digitalen Rundfunks, insbesondere
Fernseh-Rundfunks, mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 15.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand abhängiger
Ansprüche.
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Bevorzugt
wird demgemäss eine Multistandard-Empfängerschaltung
für analogen und digitalen Rundfunk, insbesondere analogen
und digitalen Fernseh-Rundfunk, aufweisend eine Demodulatoranordnung
mit einem Eingang zum Anlegen von digitalen oder digitalisierten
Werten sowohl analoger als auch digitaler Rundfunksignale von einem
Tuner, mit Komponenten und/oder einem Algorithmus zum Verarbeiten
der Werte und mit einer Ausgestaltung und/oder Steuerung zum Verarbeiten
der Werte für alle durchzuführenden Verarbeitungsschritte
im Bereich der Zwischenfrequenz-Verarbeitung mit gemeinsamen Komponenten.
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Mit
anderen Worten werden digitalisierte Werte verschiedener Rundfunk-Signalquellen
insbesondere auch verschiedener Rundfunk-Standards gemeinsam verarbeitbar,
soweit eine Verarbeitung im Bereich der Zwischenfrequenz erforderlich
oder zweckmäßig ist. Letztendlich ist dadurch
eine gemeinsame Datenverarbeitung dieser Daten bzw. Signale verschiedenartiger
Abstammung über den Tuner, den SAW-Filter, einen IF-Verstärker
und den AD-Wandler hinaus möglich auch im Bereich der Zwischenfrequenz-Verarbeitungsschritte.
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Bevorzugt
wird eine Analog/Digital-Kompensationseinrichtung, welche ausgestaltet
ist zum Linearisieren der digitalen oder digitalisierten Werten.
Dadurch können Störeffekte entfernt werden, welche durch
die Digitalisierung im AD-Wandler entstanden sind. Dadurch sind
vor allem entstörte Daten für eine weitere Verarbeitung
zur Bestimmung eines Leistungs- bzw. AGC-Steuersignals für
Leistungs- und Clippingkorrektur mit ausreichend geringer Störung bereitstellbar.
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Bevorzugt
wird eine Leistungs- und/oder Clipping-Messungseinrichtung zum Bereitstellen
eines Leistungssignals an eine AGC-Einrichtung, die ausgebildet
oder gesteuert ist zum Bereitstellen eines Verstärkungssignals.
Im Tuner befindet sich dazu vorzugsweise ein Verstärker,
dem das von der AGC-Einrichtung bereitgestellte Verstärkungssignal als
Verstärkungsfaktor angelegt ist zum Verstärken eines
empfangenen Signals.
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Das
von der AGC-Einrichtung bereitgestellte Verstärkungssignal
ist bevorzugt als Verstärkungsfaktor angelegt an einen
Zwischenfrequenz-Verstärker zum Verstärken eines
nachfolgend an einen Analog/Digital-Wandler anzulegenden Signals.
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Eine
Demodulationseinrichtung dient zum Demodulieren der digitalen oder
digitalisierten Werte oder daraus durch Weiterverarbeitung erzeugter Werte
aufs Basisband abhängig von einem der Demodulationseinrichtung
angelegten Frequenzoffset und ist mit einem Wahlschalter ausgestattet
zum Auswählen des Frequenzoffsets aus verschiedenen Frequenzoffsets
verschiedener der Demodulationseinrichtung nachgeschalteter dedizierter
Rundfunksignalverarbeitungs-Prozessoren verschiedener Verarbeitungsstandards.
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Eine
Frequenzverschiebungseinrichtung dient zum Verschieben der zuvor
aufs Basisband demodulierten digitalen oder digitalisierten Werte
abhängig von einem der Frequenzverschiebungseinrichtung
angelegten Frequenzoffset und ist mit einem Wahlschalter ausgestattet
zum Auswählen des Frequenzoffsets aus verschiedenen Frequenzoffsets verschiedener
von der Frequenzverschiebungseinrichtung nachgeschalteten dedizierten
Rundfunksignalverarbeitungs-Prozessoren verschiedener Verarbeitungsstandards.
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Eine
Abtastraten-Umwandlungseinrichtung dient zum Abtasten der zuvor
aufs Basisband demodulierten digitalen oder digitalisierten Werte
abhängig von einem der Abtastraten-Umwandlungseinrichtung angelegten
Zeitoffset und dient mit einem Wahlschalter zum Auswählen
des angelegten Zeitoffsets aus verschiedenen angelegten Zeitoffsets
verschiedener von der Abtastraten-Umwandlungseinrichtung nachgeschalteten
dedizierten Rundfunksignalverarbeitungs-Prozessoren verschiedener
Verarbeitungsstandards.
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Bevorzugt
wird eine Schaltung mit einer oder mehreren Filtereinrichtungen
zum Filtern der zuvor aufs Basisband demodulierten digitalen oder
digitalisierten Werte zu einem kanalgefilterten digitalen komplexen
Basisband, wobei die Filtereinrichtungen ausgelegt oder gesteuert
sind für analoge Standards Koeffizienten entsprechend einer
Hilbert-Filterimplementierung zu verwenden und/oder für
digitale Standards eine Nyquist-Filter-Implementierung zu verwenden.
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Unter
komplex sind dabei komplexwertige Größen zu verstehen,
d. h. eine Quadratur- bzw. Realkomponente und eine Imaginärkomponente
des Signals bzw. der Werte. Die Nyquist- und/oder Hilbert-Filter
sind vorzugsweise flexibel programmierbar, um verschiedene Modi,
Bandbreiten, Roll-off-Faktoren etc. unterstützen zu können.
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Die
Analog/Digital-Kompensationseinrichtung, die Leistungs- und/oder
Clipping-Messungseinrichtung, die Demodulationseinrichtung mit dem Wahlschalter
zum Auswählen des Frequenzoffsets, die Frequenzverschiebungseinrichtung
mit dem Wahlschalter zum Auswählen des Frequenzoffsets, die
Abtastraten-Umwandlungseinrichtung mit dem Wahlschalter zum Auswählen
des angelegten Zeitoffsets und/oder die eine oder mehreren Filtereinrichtungen
zum Filtern der zuvor aufs Basisband demodulierten digitalen oder
digitalisierten Werte zu einem kanalgefilterten digitalen komplexen
Basisband sind bevorzugt gemeinsam auf einem Halbleiter oder in
einem Halbleitergehäuse integriert.
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Bevorzugt
wird eine Schaltung mit einer Automatischen-Verstärkungs-Steuereinrichtung,
welcher zum Bereitstellen eines Verstärkungssignals sowohl
ein Leistungssignal einer Leistungs- und Clipping-Messungseinrichtung
als auch ein nach dem Tuner und vor einem SAW-Filter abgegriffenes
Signal angelegt ist.
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Bevorzugt
wird auch eine Schaltung mit einem Zwischenfrequenz-Verstärker,
der einem Analog/Digital-Wandler vorgeschaltet ist und dem als Verstärkungsfaktor
ein Verstärkungssignal der Automatischen-Verstärkungs-Steuereinrichtung
angelegt ist. Soweit Verstärkungsfaktoren angegeben sind,
ist natürlich ersichtlich, dass diese je nach dem momentanen
Wert des Verstärkungsfaktors an dem zu verstärkenden
Signal oder Wert keine Veränderung, eine tatsächliche
Verstärkung oder eine Abschwächung bewirken.
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Bevorzugt
wird eine Schaltung mit einem dedizierten Analog-TV-Prozessor zum
Endverarbeiten von durch vorgeschaltete Schaltungskomponenten und/oder
Verarbeitungsschritte bereitgestellten digitalen oder digitalisierten
Werte eines kanalgefilterten digitalen komplexen Basisbands, wobei
der Analog-TV-Prozessor nach dem Standard NTSC angesteuert und/oder
geschaltet ist.
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Ein
dedizierter Analog-TV-Prozessor dient zum Endverarbeiten von durch
vorgeschaltete Schaltungskomponenten und/oder Verarbeitungsschritte bereitgestellten
digitalen oder digitalisierten Werte eines kanalgefilterten digitalen
komplexen Basisbands, wobei der Analog-TV-Prozessor nach dem Standard SECAM
und/oder PAL angesteuert und/oder geschaltet ist.
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Bevorzugt
wird eigenständig ein Verfahren zum Empfangen analogen
und digitalen Rundfunks, insbesondere Fernseh-Rundfunks, bei dem
digitale oder digitalisierte Werte sowohl analoger als auch digitaler
Rundfunksignale von einem Tuner bereitgestellt und verarbeitet werden,
wobei ein gemeinsames Verarbeiten der Werte für alle durchzuführenden Verarbeitungsschritte
im Bereich der Zwischenfrequenz-Verarbeitung erfolgt.
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Eine
Datenverarbeitung von Daten und/oder Signalen verschiedenartiger
Standards mit gemeinsam verwendeten Verfahrensschritten erfolgt
für eine Analog/Digital-Kompensation, für eine
Leistungs- und/oder Clipping-Messung, für eine Demodulation auf
das komplexe Basisband mit Auswahl eines Frequenzoffsets verschiedener
nachgeschalteter dedizierter Prozessoren, für eine Frequenzverschiebung mit
einer Auswahl eines Frequenzoffsets, für eine Abtastraten-Umwandlung
mit Auswahl eines angelegten Zeitoffsets und/oder für Filterung
der zuvor aufs Basisband demodulierten digitalen oder digitalisierten
Werte zu einem kanalgefilterten digitalen komplexen Basisband.
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Bereitgestellt
wird durch die Multistandard-Empfängerschaltung bzw. eine
Empfängervorrichtung mit einer solchen Schaltung eine effizientere und
kosteneffektive Architektur. Leistungsverbrauch und erforderliche
Chipfläche können reduziert werden, wobei alle
zweckmäßigen Synergien ausnutzbar sind. Der gemeinsame
Signalverarbeitungspfad wurde über die bisherigen Komponenten
auf die gesamte Zwischenfrequenzverarbeitung ausgedehnt. Mit anderen
Worten, werden nicht mehr nur noch der Tuner, der SAW-Filter, der
IF-Verstärker und der A/D-Wandler gemeinsam verwendet,
sondern auch im Rahmen eines Multistandard-Demodulators weitere
Komponenten wie eine A/D-Kompensation, eine Demodulation, eine Abtastratenumwandlung
und eine Filterung, insbesondere Nyquist- und/oder Hilbert-Filterung.
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Bereitgestellt
wird insbesondere eine gemeinsame digitale Demodulationsschaltung,
welche ein Heruntermischen von der 2-ten Zwischenfrequenz oder einer
niedrigen Zwischenfrequenz (low-IF) in das komplexe Basisband durchführt,
eine Abtastratenwandlung durchführt, das heißt
eine Wandlung von einem freilaufenden Analog-Digital-Umwandlungs-Abtasttakt
für eine Sub-Abtastung auf die Symbolrate eines digitalen
Standards durchführt, und eine Kanalfilterung zum Reduzieren
oder Auslöschen benachbarter Kanalinterferenz durchführt.
Vorzugsweise stellt eine solche Demodulationsschaltung an ihrem
Ausgang bzw. ihren Ausgangsanschlüssen ein komplexes Basisbandsignal für
eine weitere standardgemäße spezifische Verarbeitung
zur Verfügung.
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Hervorzuheben
ist, dass ein derartiger hybrider Demodulatoransatz für
analoge und zusätzlich digitale Standards hohe Anforderungen
an die analoge Eingangssignalverarbeitung, insbesondere an die Linearität
des Signals bzw. der Datenfolge vom A/D-Wandler stellt. Eine gemeinsame
Verarbeitung für sowohl analoge als auch digitale Anwendungen ist
dabei nur möglich, wenn das Signal bzw. die Daten einen
störungsfreien Dynamikbereich, welcher üblicherweise
als SFDR (Spurios-Free Dynamic Range) bezeichnet wird, erreicht,
so dass der wenn der störungsfreie Dynamikbereich des Signals
ausreichend groß ist. Um dies zu erzielen, ist eine Anwendung
einer A/D-Kompensation der A/D-Wandler-Nichtlinearitäten
vorteilhaft. Bevorzugt wird, wenn alle Verarbeitungsstufen, die
in der Demodulationseinrichtung, in der Abtastraten-Umwandlungseinrichtung
und in den Kanalfilterbänken in einer flexiblen Art und
Weise implementiert werden, ausgestaltet oder programmiert sind,
um verschiedene Zwischen frequenzen, Symbolraten, Kanal-Bandbreiten
etc. zu unterstützen.
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Vorteilhaft
ermöglicht wird somit eine signifikante Reduzierung der
Komplexität. Die selbe Hardwareplattform kann für
alle Zwischenfrequenz-Demodulationsschritte und die Kanalfilterung
verwendet werden. Die selbe Hardwareinfrastruktur und/oder der selbe
Software-Algorithmus bzw. Verfahrensablauf kann optional auch für
die AGC verwendet werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
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1 Komponenten
eines Multistandard-Empfängers für analogen und
digitalen Rundfunk, welche auf einer übergeordneten Schaltungsplatine
einsetzbar sind zur Verarbeitung empfangener analoger und digitaler
Rundfunksignale, und
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2 einen
in 1 eingesetzten Multistandard-Demodulator, welcher
als Unterkomponente in der Schaltung gemäß 1 eingesetzt
ist.
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1 zeigt
beispielhaft eine Ausführungsform einer Empfängerschaltung. Über
einen Eingang, beispielsweise eine Antenne A, wird ein Hochfrequenz-Signal
empfangen. Zusätzlich oder alternativ können auch
derartige empfangene Signale s über Kabel oder terrestrische
Rundfunksender, insbesondere Fernseh-Rundfunksender, über
den Eingang empfangbar sein. Die empfangenen Signale s werden vom
Eingang zu einem Tuner 1, HT geführt. Der Tuner 1 dient
dazu, das vom Eingang zugeführte Signal auf die Zwischenfrequenz
herunterzukonvertieren.
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In
einer ersten Stufe des Tuners 1 wird mittels eines Verstärkers 2 ein
Verstärkungsfaktor des Tuners 1, welcher auf das
empfangene Signal s angewendet wird, mittels eines Verstär kungssignals
p1 als einem Hochfrequenz-AGC-Steuersignal eingestellt, welches
durch einen AGC-Algorithmus (AGC: Automatic Game Control/Automatische
Verstärkungsteuerung) oder durch eine AGC-Einrichtung AGC, 11 bereitgestellt
wird. Vorzugsweise kann der Verstärkungsfaktor für
alle Signalstandards, welche mit der Multistandard-Empfängerschaltung
verarbeitet werden, gemeinsam verwendet werden. Der Tuner 1, welcher
im Wesentlichen in für sich bekannter Art und Weise aufgebaut
ist, weist optional zur Steuerung einen Anschluss an einen Steuerbus
I2C gemäß dem I2C-Standard oder anderen Standards
auf. Das vom Verstärker 2 ausgegebene Verstärkungssignal p1
wird einer Anordnung aus einem Bandpassfilter 3, dahinter
einem Mischer 5 und hinter dessen Ausgang einem weiteren
Bandpassfilter 6 zugeführt, wobei an dem Mischer 5 ein
Ausgangssignal einer Phasenregelschleife 4, PLL angelegt
ist.
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Ein
Ausgangssignal des Tuners 1, welches aus dem weiteren Bandpassfilter 6 ausgegeben
wird, wird sowohl einem SAW-Filter 7 mit einem integrierten
Filter 8 als auch der AGC-Einrichtung 11 angelegt.
Das Ausgangssignal des Tuners 1 wird somit unter Verwendung
eines dedizierten Detektors gemessen, welcher eine entsprechende
Information an die AGC-Einrichtung 11 bezüglich
der Signalleistung vor dem SAW-Filter liefert. Außerdem
wird das Ausgangssignal des Tuners 1 mittels des SAW-Filters 7 gefiltert,
welcher das Signal auf die verwendete Bandbreite limitiert und so
den Gesamtanteil an Rauschen und Interferenz wie auch die Leistung
benachbarter Kanäle reduziert. Für eine Umsetzung
gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist nur ein einzelner SAW-Filter 7 erforderlich. Idealerweise
ist dabei die Bandbreite des SAW-Filters schaltbar, z. B. zwischen
7 und 8 MHz.
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Dem
SAW-Filter 7 nachgeschaltet ist ein Zwischenfrequenzblock 9.
In dem Zwischenfrequenzblock 9 ist die AGC-Einrichtung 11 angeordnet.
Die AGC-Einrichtung 11 bekommt das vor dem SAW- Filter 7 abgegriffene
Signal angelegt, erzeugt das Verstärkungssignal p1 und
gibt das Hochfrequenz-AGC-Steuersignal an den Verstärker 2 aus.
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Das
hinter dem SRW-Filter 7 ausgegebene Signal wird einem ebenfalls
im Zwischenfrequenzblock 9 befindlichen Zwischenfrequenz-Verstärker 10 angelegt.
Das gefilterte Zwischenfrequenzsignal wird durch den Zwischenfrequenz-Verstärker 10,
welcher als fester oder programmierbarer Zwischenfrequenz-Verstärker
ausgebildet ist, verstärkt und dann einem A/D-Wandler 12 (AD:
Analogzu-Digital) angelegt. Der A/D-Wandler 12 erzeugt
eine Sequenz aus digitalen bzw. digitalisierten Werten d mit einer
Abtastfrequenz unter Verwendung einer Unter- bzw. Sub-Abttastung
ausgenommen für niederfrequente Zwischenfrequenz-Signale.
Als der A/D-Wandler 12 kann beispielsweise ein typischer
10-Bit-Wandler eingesetzt werden. Die Abtastfrequenz ist bevorzugt freilaufend
und muss nicht von dem verwendeten Standard, insbesondere von dem
Kriterium eines analogen oder digitalen Standards, abhängen.
Auch muss die Abtastfrequenz nicht abhängig von der Zwischenfrequenz
und/oder einer Signalbandbreite gewählt werden.
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Außer
für den Fall, dass eine niedrige Zwischenfrequenz verwendet
wird, führt das Sub-Abtastverhalten des A/D-Wandlers 12 zu
einem Heruntermischen auf eine 2-te Zwischenfrequenz. Falls niedrige
Zwischenfrequenzen verwendet werden, wobei eine niedrige Zwischenfrequenz
zuzüglich der Hälfte der Signalbandbreite geringer
ist als die Hälfte der Abtastrate, entfällt das
Sub-Abtasten.
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Die
Sequenz der durch den A/D-Wandler 12 digitalisierten Daten
bzw. Werte d wird nachfolgend einem Verarbeitungsblock für
digitalisierte Daten 13 zugeführt und in diesem
einem Multistandard-Demodulator 14 angelegt, welcher als
eine Demodulationsstufe für alle verwendeten Standards
gemeinsam verwendet wird. Nach Durchführung verschiedener Verarbeitungsschritte wird
in dem Multistandard-Demodulator 14 aus den digitalisierten
Werten d zumindest ein Ausgangssignal in Form eines komplexen Basisbandes
I*, Q* für einzelne dedizierte Verarbeitungseinheiten bereitgestellt.
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Die
einzelnen dedizierten Verarbeitungseinheiten sind beispielsweise
ein Analog-TV-Prozessor 15 (TV: Television/Fernsehen),
welcher ein analoges Bild- bzw. Videosignal av ausgibt. Der Analog-TV-Prozessor
kann wahlweise eine Signalverarbeitung gemäß einem
oder mehrerer der Standards NTSC, SECAM oder PAL durchführen.
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Als
weitere beispielhafte dedizierte Verarbeitungseinheit ist ein Audio-Decoder 16 dargestellt, welcher
ein digitales Audiosignal da bereitstellt, beispielsweise zur Übertragung
gemäß I2S (Inter-IC Sound),
einem Bus für eine Übertragung von Audio-Daten
zwischen integrierten Schaltungen. Parallel dazu kann auch direkt
ein unverarbeitetes Ausgangssignal mit nur dem komplexen Basisband
I*, Q* ausgegeben werden. Ausgegeben wird dabei vorzugsweise ein
analoges Audiosignal aa als Ton-Zwischenfrequenz gemäß SIF
(Sound IF).
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Als
weitere dedizierte Verarbeitungseinheit ist in 1 beispielsweise
ein digitaler TV-Prozessor 17 dargestellt, welcher eine
Signalverarbeitung gemäß dem DVB-C-Standard OFDM
(Orthogonal Frequency Division Multiplex) durchführt. Als
noch weitere dedizierte Verarbeitungseinheit ist beispielhaft auch
ein digitaler TV-Prozessor 18 dargestellt, welcher eine
Signalverarbeitung gemäß dem DVB-C-Standard (ETS
300744) durchführt. Einsetzbar ist zur Nachrichtenübermittlung
insbesondere OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplex) und
QAM (Quadratur-Amplituden-Modulation). Ausgangssignale der beiden
digitalen TV-Prozessoren 17, 18 werden vorzugsweise
einem Kanaldecoder 19 angelegt, welcher ein digitales kombiniertes
Analog /Videosignal dA/V als Daten gemäß TS (MPEG Transport
Stream) ausgibt.
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Gesteuert
wird der Zwischenfrequenzblock 9 vorzugsweise mittels einer
Steuereinrichtung 20. Die Steuereinrichtung 20 kann
mit weiteren nebengeordneten, übergeordneten oder untergeordneten
Komponenten eines Empfängers über verschiedene Schaltungen,
Busse und/oder Leitungen, z. B. für sich bekannt über
I2C (Inter Integrated Circuit) und GPIO
(General Purpose Input/Output) kommunizieren und übernimmt
vorzugsweise die Steuerung sämtlicher Komponenten und Funktionen
der Empfängerschaltung.
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Für
die digitalen Standards werden somit die Kanal-Decodierungsaufgaben
mittels insbesondere eines inneren/äußeren Deinterleavers
(Rück-Verschachtler), eines Faltungsdekoders oder eines Reed-Solomon-Decoders,
durch eine gemeinsame Kanaldecodereinheit erneut verarbeitet.
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2 zeigt
beispielhaft Komponenten eines solchen Multistandard-Demodulators 14.
Die digitalisierten Werte d des A/D-Wandlers 12 werden
zuerst einer A/D-Kompensationseinrichtung 21 angelegt, welche
als optionale Komponente eingesetzt wird, um eine ausreichende Linearität
des Signals bzw. der digitalisierten Werte d des A/D-Wandlers 12 gemäß üblichen
Vorgaben für einen störungsfreien Dynamikbereich
zu erzielen.
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Danach
werden das von der A/D-Kompensationseinrichtung 21 ausgegebene
Signal bzw. die ausgegebenen Werte hinsichtlich ihrer mittleren
Leistung und dem Auftreten von Clipping-Ereignissen analysiert.
Dies wird durch eine Leistungs- und Clipping-Messungseinrichtung 27 durchgeführt,
welche ein Leistungssignal p an die AGC-Einrichtung 11 zur dortigen
gemeinsamen Verarbeitung mit dem vor dem SAW-Filter 7 abgezweigten
Signal durchführt. Außerdem gibt die AGC-Einrichtung 11 ein
entsprechendes Steuersignal bzw. optional das Verstärkungssignal
an den Zwi schenfrequenz-Verstärker 10 aus. Die
Bereitstellung des Verstärkungssignals p durch die Leistungs-
und Clipping-Messungseinrichtung 27 kann, wie auch die
weiteren vorstehend und nachstehend beschriebenen Verarbeitungsschritte, vorzugsweise
wahlweise durch Hardware und/oder durch Software implementiert werden.
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In
einem weiteren Schritt, welcher der A/D-Kompensationseinrichtung 21 folgt
und dem die digitalisierten Werte d der A/D-Kompensationseinrichtung 21 angelegt
werden, werden das Signal bzw. die Werte d in einer Demodulationseinrichtung 22 auf das
komplexe Basisband herunterkonvertiert. Dazu ist die Demodulationseinrichtung 22 als
ein digitaler Abwärtskonvertierer ausgebildet. Der verwendete Demodulator
in Form der Demodulationseinrichtung 22 weist eine vorzugsweise
programmierbare Zwischenfrequenz auf und einen Eingang für
den momentanen Frequenz-Offset fo, welcher von den dedizierten Demodulatoren
der Verarbeitungseinheiten für die Substandards geliefert
wird. Für den momentan ausgewählten Standard wird
entsprechend der geeignete richtige Eingangswert des geeigneten
Frequenz-Offsets fo mittels eines Wahlschalters 31 ausgewählt.
Wie 1 entnehmbar ist, führen entsprechende
Leitungen zum Anlegen eines Frequenz-Offsets und/oder eines Zeit-Offsets
von beispielsweise dem Analog-TV-Prozessor 15 und von den
beiden digitalen TV-Prozessoren 17, 18 zurück
in den Multistandard-Demodulator, in welchem sie an dem Wahlschalter 31 für
den Frequenz-Offset bzw. an einem Wahlschalter 30 für
einen Zeit-Offset anliegen.
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Die
Demodulationseinrichtung 22 stellt ein komplexes Basisband
I, Q für eine Abtastraten-Umwandlungseinrichtung 23 bereit.
Die vorzugsweise programmierbar ausgestaltete Abtastraten-Umwandlungseinrichtung 23 führt
dann eine Dezimation von der Abtastrate des A/D-Wandlers 12 herunter
zu einer niedrigeren Verarbeitungsrate durch. Schaltbar ist dies
durch das Anlegen beispielsweise eines Signals zum Signalisieren
einer niedrigen Verarbeitungsrate lpr. Im Fall analoger TV-Signale
kann entweder ein freilaufender Takt, beispielsweise 20, 25 MHz,
oder ein zeilenverkoppelter Takt, der auf eine Videoleitungsfrequenz
gekoppelt ist, verwendet werden. Im Fall digitaler Standards wird
die Abtastrate auf die Symbolrate oder ein Vielfaches der Symbolrate
dezimiert. Der Dezimationsfaktor kann wieder programmiert werden,
wobei zusätzlich eine Information über den Zeit-Offset
t von dem Basisband-Demodulator durch den weiteren Auswahlschalter 30 für
den Zeit-Offset bereitgestellt und verwendet wird.
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Für
analoge TV-Signale wird das komplexe Basisband nach der Abtastraten-Umwandlung
durch die Abtastraten-Umwandlungseinrichtung 23 mittels einer
Frequenzverschiebungseinrichtung 24 hinsichtlich der Frequenz
weiter verschoben. Für digitale Fernseh- bzw. Rundfunksignale
wird hingegen der Frequenz-Offset fo vom Auswahlschalter 31 für
den Frequenz-Offset angelegt. Außerdem kommuniziert die
Frequenzverschiebungseinrichtung 24 zum Austausch von Steuer-
und Verarbeitungssignalen, beispielsweise auch Kabelfernsehsignalen
catv, mit der übergeordneten Steuereinrichtung 20 (1)
zur Verarbeitung in ansonsten für sich bekannter Art und Weise.
Wieder ist dabei die Frequenzverschiebung programmierbar und ein
zusätzlicher Frequenz-Offset kann in Form des vom Auswahlschalter 31 bereitgestellten
Frequenz-Offsets fo von außen angelegt und angewendet werden.
Im aktiven Modus der Frequenzverschiebungseinrichtung 24 kann
der Frequenz-Offset fo daher entweder in dem ersten oder in diesem
zweiten Demodulationsschritt korrigiert werden.
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Letztendlich
wird auf die von der Abtastraten-Umwandlungseinrichtung 23 ausgegebenen
Daten eines digitalen Rundfunk- oder Fernsehsignals bzw. auf die
von der Frequenzverschiebungseinrichtung 24 verarbeiteten
Daten eine Kanalfilte rung durchgeführt, wozu beispielsweise
ein erster Nyquist- und/oder Hilbert-Filter 25 auf die
erste Signalkomponente I des komplexen Basisbandes I, Q und ein
zweiter Nyquist- und/oder Hilbert-Filter 26 auf die zweite
Signalkomponente Q angewendet wird. Die beiden Nyquist- und/oder
Hilbert-Filter 25, 26 geben entsprechend ein kanalgefiltertes
digitales komplexes Basisband I*, Q* mit entsprechend verarbeiteten digitalen
Daten aus. Dabei werden für analoge Standards Koeffizienten
entsprechend einer Hilbert-Filterimplementierung verwendet. Für
digitale Standards wird die Filterstruktur zur Implementierung eines
Nyquist-Filters verwendet. Entsprechend sind die Nyquist- und/oder
Hilbert-Filter 25, 26 flexibel programmierbar,
um verschiedene Modi, Bandbreiten, Roll-off-Faktoren etc. unterstützen
zu können.
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Das
gefilterte Ausgangssignal als das komplexe Basisband I*, Q* wird
dann zu den weiteren dedizierten Demodulatoren der dedizierten Verarbeitungseinrichtungen 15–18 weitergeleitet.
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Eine
solche Multistandard-Empfängerschaltung für analogen
und digitalen Rundfunk ist gemäß erster Versuche
geeignet für zumindest die Verarbeitung von empfangenen
Signalen gemäß dem Standard DVB-T (ETS 300744,
Nordig unified & DTG
performance requirements), gemäß dem digitalen
Kabelstandard (ITU-T J.83, DVB-C) und freien analogen Standards
PAL, SECAM und NTSC einschließlich auch Radio-Rundfunkstandards.
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Alternative
Ausgestaltungen können beispielsweise zusätzliche
oder weniger dedizierte Verarbeitungseinrichtungen aufweisen. So
kann beispielsweise der analoge TV-Prozessor 15 ganz entfallen.
Auch eine Umsetzung mit weiteren oder anderen als den beispielhaften
dedizierte Verarbeitungseinrichtungen für die genannten
Standards sind einsetzbar.
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Auch
sind Modifikationen hinsichtlich der Abfolge der genannten Komponenten
und/oder algorithmischer Umsetzungen davon möglich. Insbesondere sind
verschiedenartige AGC-Konfigurationen umsetzbar.
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Auch
muss die Abtastfrequenz nicht fest vorgegeben sein, sondern kann
z. B. zur Optimierung der Leistung hinsichtlich benachbarter Kanäle
abhängig von der jeweiligen Zwischenfrequenz und/oder kann
abhängig von dem zu demodulierenden Standard variabel einstellbar
sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2005/009033
A1 [0003]
- - CA 2310183 C [0003]
- - US 5717471 A [0003]
- - KR 1020060014606 A [0003]
- - KR 1020030077204 A [0003]
- - US 6369857 B1 [0003]
- - US 6005640 A [0003]
- - US 6862325 [0004]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - "An advanced
receiver architecture for global terrestrial TV reception for automotive & mobile applications",
Hafemeister, T.; Weltersbach, W.; Consumer Electronics, 2006, ICCE
apos; 06.2006, Digest of technical papers, International Conference
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