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Die
Erfindung betrifft ein Sichtschutzelement für Selbstbedienungsgeräte wie Geldausgabeautomaten,
Drucker, Multifunktions- und Kioskterminals und Kassensysteme.
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Selbstbedienungsgeräte wie z.B.
Geldautomaten weisen ein Bedienfeld auf, in das Daten vom Benutzer
eingeben werden, damit er gewünschte
Informationen oder bei einem Geldautomaten angeforderte Banknoten
erhält.
Insbesondere bei der Ausgabe von Banknoten muss zuvor sichergestellt
werden, dass tatsächlich
der berechtigte Inhaber eines Kontos von diesem Konto Geld abhebt.
Es ist bekannt, dass bei einem Geldautomaten der Benutzer seine Bankkarte,
ec-Karte oder auch Kreditkarte in einen Kartenschlitz am Geldautomaten
steckt. Derartige Zahlungskarten verfügen über einen Magnetstreifen, auf
dem ein sogenannter PIN (personal identification code) gespeichert
ist, der zur Identifikation des Karteninhabers dient und beispielsweise
an einem Geldautomaten oder an einem Bezahlterminal vom Karteninhaber
eingegeben wird. Die PIN schützt
den Karteninhaber vor Missbrauch, falls seine Karte verloren geht.
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Bekannte
Geldautomaten weisen einen Kartenleser mit einem Karteneinführschlitz,
ein Tastenfeld zur Eingabe der PIN und von Steuerbefehlen als Bedieneinheit,
eine Anzeigeeinheit und einen Geldausgabeschlitz auf. Die PIN wird über ein
Numeriktastenfeld eingegeben, wobei jeder Taste eine Ziffer zugeordnet
ist. Nachteilig an der bekannten Bedieneinheit ist jedoch, dass
aufgrund der Größe des Tastenfeldes
die Möglichkeit
des Ausspähens
der einzugebenden Geheimnummer besteht, z.B. durch das Erkennen
der gedrückten
Tastenfolge durch eine im Abstand zu der Bedienperson befindliche
nicht autorisierte Person oder durch das Anbringen von miniaturisierten
Kameras. Ist es aufgrund von weiteren Manipulationen gleichzeitig
gelungen, die Daten des Magnetstrei fens auszulesen, so können Unbefugte von
dem Konto des Karteninhabers Geldbeträge abheben. Aus der
DE 202 01 307 U ist
bekannt, das Bedienfeld von einem Sichtschutz in Form eines Winkels
einzufassen. Der Winkel bildet jedoch nicht für alle Blickrichtungen einen
ausreichenden Schutz vor Einblicken, so dass ein Ausspähen des
PIN-Codes teilweise noch möglich
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Sichtschutz zu entwickeln,
der die Möglichkeiten
des Ausspähens
des PIN-Codes durch unbefugte Dritte minimiert und gleichzeitig
keine Verletzungsgefahr darstellt.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch
die kappenförmig
Ausbildung des Sichtschutzelementes wird ein Hohlraum oberhalb des
Bedienfeldes gebildet, so dass das Bedienfeld bei der Eingabe der
PIN von Dritten nicht eingesehen werden kann. Durch die Wahl eines
formflexiblen Kunststoffs ist der Sichtschutz nicht starr ausgebildet,
sondern weist eine gewisse Nachgiebigkeit auf, so dass beim Anstoßen an den
Sichtschutz die Möglichkeit
einer Verletzung minimiert ist. Gleichwohl weist der Sichtschutz
eine genügend
hohe Formstabilität
auf.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines bekannten Geldautomaten,
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2 eine
erste perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Sichtschutzelementes,
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3 eine
zweite perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Sichtschutzelementes,
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4 Darstellung
einer Tastatur mit dem erfindungsgemäßen Sichtschutzelement,
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5 Darstellung
einer zweiten Tastatur mit dem erfindungsgemäßen Sichtschutzelement.
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In 1 ist
ein Selbstbedienungsgerät 1 in Form
eines bekannten Geldautomaten dargestellt. Der Geldautomat weist
eine Bedieneinheit 2 und eine Anzeigeeinheit 3 auf.
Die Anzeigeeinheit 3 ist vorteilhafterweise als Flachbildschirm
ausgebildet zur Anzeige von durch die Bedieneinheit 2 gewählten Funktionen
wie z.B. Angabe des Kontostandes, Auswahl von auszuzahlenden Geldbeträgen. Die
Anzeigeeinheit 3 ist üblicherweise
von den Bedienelementen 2 beabstandet angeordnet, wobei
häufig
die Anzeigeeinheit 3 in einer aufrechten Position und die
Bedieneinheit 2 horizontal angeordnet ist. Es ist jedoch auch
möglich,
die Bedieneinheit 2 und die Anzeigeeinheit 3 in
einer Ebene anzuordnen wie beispielsweise bei Druckern.
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Die
Bedieneinheit 2 besteht vorzugsweise aus einem Autorisierungsfeld
zur Eingabe einer Geheimnummer (PIN) und aus einem Ausführungsfeld zur
Eingabe bzw. Ausführung
von Transaktionen wie z.B. Kontostandsabfrage, Bestätigung der
Transaktion, Abbrechen oder Korrektur der gewünschten Transaktion. Nachdem
der Karteninhaber seine Scheck- oder Kreditkarte in den dafür vorgesehenen Schlitz
des Geldautomaten gesteckt und die Aufforderung mittels der Anzeigeeinheit 2 erhalten
hat, die Geheimnummer einzugeben, erfolgt die Eingabe der einzelnen
Ziffern durch Betätigen
der Eingabefelder. Um insbesondere ein Ausspähen der Geheimnummern zu verhindern,
ist ein in den 2 und 3 dargestelltes
Sichtschutzelement 4 an den Umgrenzungskanten des Bedienfeldes
befestigt, wie dies beispielsweise in 5 dargestellt
ist. Das Sichtschutzelement 4 ist erfindungsgemäß aus einem formflexiblen,
flammgeschützten
thermoplastischen Kunststoff mit einer hohen Reißfestigkeit herge stellt, so
dass es eine ausreichende Formstabilität aufweist, gleichzeitig aber
so nachgiebig ist, dass eine Verletzungsgefahr der Bedienperson
beim Eingeben der Geheimnummer vermieden ist. Das Sichtschutzelement 4 wird
vorteilhafterweise als Spritzgussformteil gefertigt, so dass es
kostengünstig
herstellbar ist. Das Sichtschutzelement 4 kann in verschiedenen Farben
gefertigt werden, so dass es gestalterisch an die Farbumgebung des
Selbstbedienungsgerätes angepasst
werden kann.
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Das
Sichtschutzelement 4 ist kappenförmig ausgebildet und besteht
aus zwei halbkreisförmigen Seitenteilen 5 und 6,
die voneinander beabstandet angeordnet und durch ein geschwungenen
Mittelteil 7 miteinander verbunden sind. Das Mittelteil 7 ist
an die Formgebung der halbkreisförmigen
Linienführung der
Seitenteile 5 und 6 angepasst und erstreckt sich vorzugsweise
bis zur Mitte der Seitenteile 5 und 6 oder etwas
darüber
hinaus. Im unteren Bereich ist das Mittelteil 7 fest mit
den Seitenteilen 5 und 6 verbunden, während es
im oberen Bereich durch eine Einkerbung 8 von den Seitenteilen 5 und 6 getrennt ist.
Hierdurch kann das Mittelteil 7 gegenüber den Seitenteilen 5 und 6 flexibel
bewegt werden. Vorzugsweise weist die Abschlusskante des Mittelteils 7 eine
konkave Rundung auf. Außerdem
können
noch Markierungen wie ein angedeuteter Pfeil auf dem Mittelteil 7 angebracht
sein, um die Richtung der Hand bei der Eingabe der PIN anzugeben.
Die Seitenteile 5 und 6 bilden mit dem Mittelteil 7 eine
Art Hohlraum, der beim Aufsetzen auf die Tastatur diese übergreift und
somit bei der Eingabe der PIN die Tastatur vor Einblicken schützt.
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Die
Seitenteile 5 und 6 und das Mittelteil 7 können unterschiedliche
Längen
aufweisen, um das Sichtschutzelement 4 an verschiedene
Bedienfeldgrößen anpassen
zu können.
Damit die Seitenteile 5 und 6 und das Mittelteil 7 eine
gewisse Steifigkeit und eine ausreichend hohe Formstabilität aufweisen,
haben sie eine Dicke von vorzugsweise einigen Millimetern.
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In
dem Eckbereich zwischen dem Mittelteil 7 und den Seitenteilen 5 und 6 ist
eine Materialverstärkung 9 vorgesehen,
in dem Befestigungsmittel 10 wie Schrauben oder Zapfen
vorgesehen sind. Da das Sichtschutzelement 4 als Spritzgussformteil
hergestellt wird, werden diese Befestigungsmittel 10 bei der
Herstellung umspritzt, so dass sie mit dem Sichtschutzelement 4 fest
verbunden sind und hierdurch eine Beschädigung durch Vandalismus minimiert werden
kann. Die Befestigungsmittel werden in Bohrungen einer Abdeckplatte
bzw. der Tastatur eines Selbstbedienungsgerätes eingesetzt und auf der
Unterseite der Abdeckplatte mittels Sprengringen oder anderen Befestigungsmöglichkeiten
befestigt. Da die Schrauben 10 des Sichtschutzelementes 4 ausreichend
lang ausgebildet sind, können
sie durch Bohrungen in einer Abdeckplatte des Selbstbedienungsgerätes oder
in der Tastatur gesteckt und auf der Unterseite der Abdeckplatte
mittels Sprengringen und Muttern befestigt werden. Der aus der Platte
hervorstehende Teil der Schrauben 10 kann anschließend mühelos abgeschnitten
werden. Der Montageaufwand insbesondere bei der nachträglichen
Anbringung der Sichtschutzelemente 4 ist somit gering.
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Die
Unterkante 20 der Seitenteile 5 und 6 ist gegenüber der
Unterkante 30 des Mittelteils 7 erhöht ausgebildet,
so dass bei der Befestigung des Sichtschutzelementes 4 auf
einer Tastatur die Seitenteile 5 und 6 nicht auf
der Tastatur aufliegen, sondern etwas darüber schweben. Da das Sichtschutzelement 4 aus
einem flexiblen Kunststoffmaterial gefertigt ist, und die Seitenteile 5 und 6 sowie
das Mittelteil 7 nur im hinteren Bereich miteinander verbunden
sind, ist eine ausreichende Flexibilität des Sichtschutzelementes 4 gegeben,
so dass eine Verletzungsgefahr nicht gegeben ist.
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Ein
an einer Abdeckplatte 11 eines Selbstbedienungsgerätes entlang
der Begrenzungslinien eines Bedienfeldes 2 montiertes Sichtschutzelement 4 ist
in den 4 und 5 dargestellt. Insbesondere ist
das Nachrüsten
von bestehenden Selbstbedienungsgeräten leicht möglich, da
die Länge
der Befestigungsmittel 10 an die verschiedenen Wanddicken der
Abdeckplatten 11 leicht anpassbar ist. Durch die sichere
Befestigung und die Reißfestigkeit
des Materials sind die Sichtschutzelemente 4 des weiteren vandalismussicher
ausgebildet. Neben der Befestigung durch Schrauben oder Stifte sind
auch andere Befestigungsarten wie Kleben, Querbolzen oder Sicherungsschrauben
denkbar.
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In 4 ist
die Anbringung eines Sichtschutzelementes 4 an einer PIN-Tastatur 12 vorgesehen, wobei
die Funktionstasten 13 von dem Sichtschutzelement 4 nicht überdeckt
werden. Die PIN-Tastatur 12 ist in diesem Fall ausreichend
groß,
so dass eine mühelose
Bedienung der Tastatur innerhalb der Umgrenzung des Sichtschutzelementes 12 möglich ist. Da
das Sichtschutzelement 4 aus einem flexiblen Material besteht,
ist auch bei einer größeren Hand keine
Verletzungsgefahr gegeben, da dann die Seitenteile 5 und 6 sowie
das Mittelteil 7 zur Seite gedrückt werden können.
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In 5 ist
eine Tastatur bestehend aus einer PIN-Tastatur 14 und Funktionstasten 15 dargestellt,
die jedoch von dem gesamten Sichtschutzelement 4 überdeckt
werden, da die einzelnen Tasten kleiner sind und somit für eine ergonomische
Bedienung ein ausreichend großer
Hohlraum zur Verfügung
stehen muss.
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Im
Rahmen der Erfindung sind weitere Ausgestaltungen und Formgebungen
der Sichtschutzelemente möglich,
die sich aus fertigungstechnischen und ästhetischen Gesichtspunkten
ergeben. Auch ist es denkbar, die Sichtschutzelemente für andere
Zwecke als zum Einsatz an Selbstbedienungsgeräten einzusetzen.