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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Glätten einer mit einem Baustoff,
insbesondere Beton oder Mörtel,
versehenen Innenfläche
eines rohrförmigen
Bauteils.
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Vorrichtungen
der eingangs genannten Art sind aus der Praxis bekannt und existieren
in unterschiedlichen Ausführungsformen.
Eine beispielhafte Anwendung der Vorrichtungen findet bei der Reprofilierung
von Stahlbetonbauteilen in zugänglichen Rohrquerschnitten
im Abwasserbereich statt, wobei die Reprofilierung von Innenflächen der
rohrförmigen Bauteile
durch beispielsweise Spritzbeton- oder Spritzmörtelapplikation erfolgt. Ein
Glätten
dieser reprofilierten Flächen
findet üblicherweise
per Hand mittels als Glättscheiben
und dergleichen ausgebildeten Vorrichtungen statt.
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Bei
derartigen Reprofilierungen erfolgt beispielsweise zunächst ein
Betonabtrag mittels Hochdruckwasserstrahlen. Das zu bearbeitende
Bauteil könnte
ein Rohr DN 1600 sein. Die Reprofilierung erfolgt dann in einem
nächsten
Schritt mit beispielsweise einem SPCC-System. Im nächsten Schritt
ist dann die Innenfläche
des Rohrs bzw. der aufgebrachte Baustoff zu Glätten. Im letzten Arbeitsschritt
kann dann eine Glasbeschichtung erfolgen.
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Das übliche Glätten per
Hand erfordert einen sehr hohen Personal- und Zeitaufwand. Außerdem ist
bei den flächigen
Reprofilierungen eine gleichmäßige und
ebene Wiederherstellung der Oberfläche nur schwer oder nur mit
enormem handwerklichem Geschick ausführbar.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, bei der ein hochwertiges Glätten auf
einfache und schnelle Weise ermöglicht ist.
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Erfindungsgemäß ist die
voranstehende Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs
1 gelöst.
Danach weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
ein um seine Mittelachse drehbares, in seinem Außendurchmesser an den Innendurchmesser
des Bauteils angepasstes und eine Zylindermantelfläche aufweisendes
Rotationselement auf, wobei am äußeren Umfang
der Zylindermantelfläche
ein Glättmittel
für den
Baustoff angeordnet ist.
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In
erfindungsgemäßer Weise
ist erkannt worden, dass durch ein geeignetes Rotationselement die obige
Aufgabe auf überraschend
einfache Weise gelöst
ist. Im Konkreten kann durch ein einfaches Drehen des Rotationselements
um seine Mittelachse ein Glätten
des aufgebrachten Baustoffs auf der Innenfläche des rohrförmigen Bauteils
erfolgen. Hierzu weist das Rotationselement eine Zylindermantelfläche auf,
an deren äußerem Umfang
ein Glättmittel
für den
Baustoff angeordnet ist. Durch den Kontakt zwischen Glättmittel
und Baustoff während
der Rotation der Zylindermantelfläche bzw. des Rotationselements
findet ein sicheres und hochwertiges Glätten des Baustoffs statt. Dabei
können
große
Flächen
in kurzer Zeit geglättet
werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist praktisch bei allen Rohrinstandsetzungen bzw. Reprofilierungen
beispielsweise im Abwasserbereich einsetzbar, wobei die Rohre quasi
kreisrunde Rohrprofile aufweisen.
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Folglich
ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Vorrichtung angegeben, bei der ein hochwertiges Glätten auf
einfache und schnelle Weise ermöglicht
ist. Insbesondere ist der Arbeitsgang Glätten von reprofilierten Flächen in
kreisrunden Rohrprofilen erleichtert. Eine gleichmäßigere und ebenere
Oberfläche
als bei einer Glättung
per Hand ist hierdurch erreichbar.
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Im
Hinblick auf ein besonders einfach konstruiertes Rotationselement
könnte
das Rotationselement als Trommel ausgebildet sein. Dabei ist das Glättmittel
an der Außenseite
der Trommel angeordnet, die zum Glätten des Baustoffs um ihre
Mittelachse drehbar ist.
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Zur
Gewährleistung
einer einfachen Positionierung und Führung des Rotationselements
oder der Trommel im Inneren des rohrförmigen Bauteils könnte der
Außendurchmesser
der Zylindermantelfläche
oder Trommel kleiner sein als der Innendurchmesser des Bauteils.
Je nach Dimensionierung des Glättmittels
ist dabei ein größerer oder
kleinerer Außendurchmesser
der Zylindermantelfläche
oder Trommel zu wählen.
In jedem Fall ist zu gewährleisten,
dass eine gewünschte
oder geeignete Einwirkung durch das Glättmittel auf den Baustoff beim
Betrieb der Vorrichtung erfolgt.
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Bei
einer konkreten Ausgestaltung könnte das
Glättmittel
mindestens einen und vorzugsweise mehrere flexible Glättflügel aufweisen.
Derart flexible Glättflügel können sich
flexibel an den Innendurchmesser des rohrförmigen Bauteils oder an den
Rohrquerschnitt anpassen.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung könnte das Glättmittel mindestens einen um
eine parallel zur Mittelachse des Rotationselements angeordnete Schwenkachse
schwenkbaren Glättflügel aufweisen. Auch
hier ist die Verwendung mehrerer Glättflügel für ein sicheres und schnelles
Glätten
vorteilhaft. Im Konkreten könnte
der Glättflügel von
der Zylindermantelfläche
weg nach außen
federvorgespannt sein. Hierdurch ist eine sichere Anlage an den
Baustoff und damit ein sicheres Glätten gewährleistet.
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Zur
Herstellung einer hochwertigen geglätteten Fläche könnte der Glättflügel oder könnten die Glättflügel in jedem
Fall einen flächigen
Eingriffsbereich aufweisen. Der Eingriffsbereich gelangt während des
Glättens
in Kontakt mit dem Baustoff und gewährleistet eine hochwertig geglättete Fläche.
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Ebenfalls
im Hinblick auf ein besonders schnelles und hochwertiges Glätten der
Innenfläche des
rohrförmigen
Bauteils könnten
mehrere Glättflügel äquidistant
entlang des äußeren Umfangs
der Zylindermantelfläche
angeordnet sein. Je mehr Glättflügel angeordnet
sind, desto schneller kann das gewünschte Glätten durchgeführt werden.
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Je
nach Anwendungsfall könnte
oder könnten
der oder die Glättflügel aus
Kunststoff, aus einem textilen Gewebe, aus Holz, aus Mineralstoffen
oder aus Metall ausgebildet sein. Dabei sind metallische Glättflügel üblicherweise
haltbarer als Glättflügel aus einem
textilen Gewebe.
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Zum
sicheren Antrieb des Rotationselements oder der Trommel könnte das
Rotationselement oder die Trommel über eine zwischen dem Rotationselement
oder der Trommel und einem Antrieb angeordnete Welle antreibbar
sein. Die Welle könnte mit
der Mittelachse fluchten oder gar die Mittelachse bilden. Hierdurch
ist eine besonders einfache Konstruktion der Vorrichtung ermöglicht.
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Je
nach Anwendungsfall könnte
der Antrieb einen Elektromotor, luftbetriebenen Motor oder Verbrennungsmotor
aufweisen. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung könnte der
Antrieb zur Bereitstellung unterschiedlicher Umdrehungsgeschwindigkeiten
des Rotationselements oder der Trommel ausgebildet sein. Je nach
Baustoff oder je nach gewünschtem
Glättungsergebnis
könnte
das Rotationselement oder die Trommel unterschiedlich schnell angetrieben
werden um das gewünschte
Glättungsergebnis
zu erzielen.
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In
besonders komfortabler Weise könnte
der Antrieb derart ausgebildet sein, dass die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Rotationselements oder der Trommel sogar stufenlos regulierbar
ist. Dies bildet die bestmögliche
Anpassbarkeit der Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotationselements
oder der Trommel an das jeweilige Baustellenerfordernis.
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Zur
sicheren Führung
der Vorrichtung durch ein rohrförmiges
Bauteil könnte
die Vorrichtung ein Fahrwerk aufweisen. In besonders komfortabler
Weise könnte
das Fahrwerk zwei Wagen aufweisen, auf denen die Welle angeordnet
ist. Dabei könnte
das Rotationselement oder die Trommel zwischen den Wagen auf der
Welle angeordnet sein. Mit anderen Worten ist in diesem Fall die
Welle an einer Seite auf dem einen Wagen und an ihrer anderen Seite
auf dem anderen Wagen gelagert. Die Welle stellt damit quasi die
Verbindung zwischen den beiden Wagen her. Das auf der Welle angeordnete
Rotationselement lässt
sich dabei zwischen den Wagen anordnen.
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Das
Fahrwerk oder die Wagen könnten
in besonders einfacher Weise per Hand oder mittels einer Seilwinde
bewegbar sein. Bei einer komfortableren Ausführung könnte das Fahrwerk oder könnten die Wagen
einen Antrieb oder Radantrieb aufweisen. Ein derartiger Antrieb
oder Radantrieb könnte
wiederum einen Elektromotor oder Verbrennungsmotor aufweisen.
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Grundsätzlich kann
zur Glättung
einer mit Spritzmörtel
oder Spritzbeton reprofilierten Oberfläche eine rotierende Trommel
eingesetzt werden, die dem jeweiligen Rohrdurchmesser angepasst
ist. Die Drehung der Trommel kann über eine Welle erfolgen, die über einen
Elektromotor angetrieben wird, der in der Umdrehung stufenlos regulierbar
ist. Durch die stufenlose Regulierbarkeit der Trommelumdrehung ist
eine baustellenspezifische Einstellung der Glättumdrehung möglich. Die
Welle der Trommel kann auf zwei hintereinander liegenden Wagen montiert werden,
die entweder per Hand, per Seilwinde oder per eigenständigem Radantrieb
vorgetrieben werden können.
An der Trommel könnten
flexible Glättflügel montiert
sein, die sich flexibel an den Rohrquerschnitt anpassen und die
eigentliche geglättete
Oberfläche herstellen.
Die Vorrichtung kann je nach Ausgestaltung des Rotationselements
oder der Trommel bei verschiedenen Rohrdurchmessern eingesetzt werden.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche, andererseits
auf die nachfolgende Erläuterung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der
Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In
der Zeichnung zeigt die einzige
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Fig.
in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei im linken oberen Bereich der Fig. das Rotationselement des
Ausführungsbeispiels
zusätzlich
noch in einer Vorderansicht gezeigt ist.
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Die
einzige Fig. zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zum Glätten
einer mit einem Baustoff, insbesondere Beton oder Mörtel, versehenen
Innenfläche
eines rohrförmigen
Bauteils. Die Vorrichtung weist im Hinblick auf ein hochwertiges
Glätten
ein um seine Mittelachse 1 drehbares, in seinem Außendurchmesser
an den Innendurchmesser des Bauteils angepasstes und eine Zylindermantelfläche 2 aufweisendes
Rotationselement 3 auf. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Rotationselement 3 als Trommel 4 ausgebildet.
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Am äußeren Umfang
der Zylindermantelfläche 2 ist
ein Glättmittel 5 für den Baustoff
angeordnet.
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Das
Glättmittel 5 weist
mehrere flexible Glättflügel 6 auf,
die jeweils einen flächigen
Eingriffsbereich 7 aufweisen.
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Im
linken oberen Bereich der Fig. ist das als Trommel 4 ausgebildete
Rotationselement 3 nochmal in einer Vorderansicht gezeigt.
Dabei ist besonders gut erkennbar, dass entlang des äußeren Umfangs
der Zylindermantelfläche 2 mehrere
Glättflügel 6 äquidistant
angeordnet sind.
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Das
Rotationselement 3 bzw. die Trommel 4 ist über eine
zwischen dem Rotationselement 3 bzw. der Trommel 4 und
einem Antrieb 8 angeordnete Welle 9 antreibbar.
Die Welle 9 bildet dabei die Mittelachse 1 des
Rotationselements 3 bzw. der Trommel 4.
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Der
Antrieb 8 weist einen Elektromotor auf, der in der Umdrehung
stufenlos regulierbar ist, so dass eine stufenlose Regulierung der
Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotationselements 3 bzw.
der Trommel 4 ermöglicht
ist. Die Vorrichtung weist ein Fahrwerk 10 auf, das zwei
Wagen 11, 12 umfasst, auf denen die Welle 9 angeordnet
ist. Das Rotationselement 3 bzw. die Trommel 4 ist
zwischen dem vorderen Wagen 11 und dem hinteren Wagen 12 auf
der Welle 9 gelagert.
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Das
Fahrwerk 10 bzw. die Wagen 11 und 12 sind
per Hand, mittels einer Seilwinde oder mittels eines separaten Radantriebs
antreibbar.
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Der
im rechten Bereich der Fig. eingezeichnete Pfeil zeigt die Vortriebsrichtung
der Vorrichtung.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil
der Beschreibung sowie auf die beigefügten Schutzansprüche verwiesen.
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Schließlich sei
ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
lediglich zur Erörterung
der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel
einschränkt.