DE202005019141U1

DE202005019141U1 - Mehrlagiges Tissuepapier und Vorrichtung zur Herstellung eines mehrlagigen Tissuepapiers

Info

Publication number: DE202005019141U1
Application number: DE200520019141
Authority: DE
Original assignee: SCA Hygiene Products GmbH
Current assignee: Essity Germany GmbH
Priority date: 2005-12-07
Filing date: 2005-12-07
Publication date: 2006-02-16
Anticipated expiration: 2015-12-08

Abstract

Mehrlagiges Tissuepapier mit
– einer ersten äußeren Lage (10), die ein erstes Mikrostrukturmuster mit ersten Mikrovorsprüngen (12) und ein erstes Kissenstrukturmuster (14) mit ersten Kissenvorsprüngen aufweist,
– einer zweiten äußeren Lage (30), und
– mindestens einer Mittellage (20), die zwischen der ersten äußeren Lage und der zweiten äußeren Lage angeordnet ist, wobei die mindestens eine Mittellage ein zweites Mikrostrukturmuster (22) mit zweiten Mikrovorsprüngen (22) und ein zweites Kissenstrukturmuster (24) mit zweiten Kissenvorsprüngen zur Ausbildung einer zweiten Kissenstruktur aufweist, wobei
– die ersten Kissenvorsprünge der ersten äußeren Lage und die zweiten Kissenvorsprünge der mindestens einen Mittellage in einer nested Konfiguration miteinander stehen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrlagiges Tissuepapier sowie eine Vorrichtung zur Herstellung eines mehrlagigen Tissuepapiers.
Mehrlagiges Tissuepapier für verschiedenartige Verwendungen, wie beispielsweise als Küchenpapier, Toilettenpapier oder Taschentuch, umfasst mehrere Papierlagen, die zusammengebracht werden, um das mehrlagige Papier auszubilden. Im Allgemeinen haben mehrlagige Papiere gegenüber einlagigen Papieren den Vorteil, eine höhere Weichheit, eine verbesserte Griffigkeit und bessere mechanische Festigkeit bereitzustellen, sowie die gewünschten Absorptionseigenschaften einfacher bereitzustellen.
Tissuepapiere mit einer Kissenprägung sind bekannt, wobei die Kissen als Makrostrukturprägung in einer Außenlage des Tissuepapiers vorgesehen sind. Diese Kissen sorgen dafür, dass die gefühlte Dicke des Papiers ansteigt und das Volumen des Papiers, das zwischen den jeweils äußeren Lagen eingeschlossen ist, zunimmt.
Aus der US 5,736,223 ist ein mehrlagiges Papier bekannt, das zumindest drei Lagen geprägten Papiers aufweist, die jeweils regelmäßig verteilte Ausstülpungen aufweisen. Zwei sogenannte externe Lagen, deren jeweilige Vorsprünge in einer "tip-to-tip" Anordnung vorgesehen sind, und eine Mittellage sind so angeordnet, dass die Vorsprünge der Mittellage in den Vorsprüngen einer der beiden Außenlagen in einer "nested" Konfiguration angeordnet sind.
Aus der EP 0 566 775 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines geprägten Gewebes bekannt, wobei die Prägung zwischen nicht miteinander übereinstimmenden male und female Prägeelementen durchgeführt wird, wobei sich der Flankenwinkel des male Elements von dem Flankenwinkel des female Elements unterscheidet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein verbessertes mehrlagiges Tissuepapier anzugeben, bei dem das Zusammenfallen oder Kollabieren der Kissen erschwert wird und ein verbesserter Dickegewinn des resultierenden mehrlagigen Tissuepapiers erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch ein mehrlagiges Tissuepapier gemäß Anspruch 1 gelöst.
Demgemäß umfasst das mehrlagige Tissuepapier eine erste äußere Lage, die ein erstes Mikrostrukturmuster mit ersten Mikrovorsprüngen und ein erstes Kissenstrukturmuster mit ersten Kissenvorsprüngen zur Ausbildung einer ersten Kissenstruktur aufweist, sowie eine zweite äußere Lage. Weiterhin ist mindestens eine Mittellage vorgesehen, die zwischen der ersten äußeren Lage und der zweiten äußeren Lage angeordnet ist, wobei die mindestens eine Mittellage ein zweites Mikrostrukturmuster mit zweiten Mikrovorsprüngen und ein zweites Kissenstrukturmuster mit zweiten Kissenvorsprüngen zur Ausbildung einer zweiten Kissenstruktur aufweist. Die ersten Kissenvorsprünge der ersten äußeren Lage und die zweiten Kissenvorsprünge der mindestens einen Mittellage stehen dabei in einer nested Konfiguration zueinander.
Unter einer "nested" Konfiguration wird hier eine Anordnung der Prägungen zweier Lagen zueinander verstanden, bei der die Prägungen der einen Lage mit denen der anderen Lage verschachtelt bzw. eingreifend angeordnet ist. Mit anderen Worten sind die Vertiefungen einer ersten Lage und die Vorsprünge einer zweiten Lage derart miteinander ausgerichtet (in Phase), dass die Vorsprünge der zweiten Lage in die Vertiefungen der ersten Lage eingeführt werden können. Dabei ist klar, dass die Vorsprünge einer Prägung einer Lage von der Rückseite aus betrachtet als Vertiefungen angesehen werden können – vorausgesetzt, dass das für die Lagen verwendete Material eine konstante Dicke aufweist. Hier werden also die Vorsprünge einer Lage mit den Vertiefungen der anderen Lage verschachtelt bzw. die Vorsprünge mit den Vorsprüngen. In einer Extremvariante einer nested Konfiguration liegen dabei die erste Lage und die zweite Lage vollständig aneinander an – auch im Bereich der jeweiligen Prägungen. In einer anderen Extremvariante haben die beiden Lagen nur wenige Berührungspunkte miteinander. Für das Vorliegen einer nested Konfiguration kommt es jedoch lediglich darauf an, dass die Prägungen einer ersten Lage und die Prägungen einer zweiten Lage verschachtelt ineinander eingreifen können. Die genannte vollständige Anlage der jeweiligen Lagen aneinander muss nicht gegeben sein.
Das erfindungsgemäße, mehrlagige Tissuepapier hat den Vorteil, dass auf Grund der Kombination des Mikrostrukturmusters mit dem Kissenstrukturmuster genügend Material für die Kissenprägung vorhanden ist, da in dem Mikrostrukturmuster Material quasi aufgefaltet ist. Weiterhin wird durch die nested Konfiguration der Kissenvorsprünge der ersten äußeren Lage und der mindestens einen Mittellage erreicht, dass die Kissenvorsprünge einander stabilisieren. Ein Zusammenfallen des Kissenstrukturmusters wird daher erschwert.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt die Dichte der ersten Mikrovorsprünge des ersten Mikrostrukturmusters mehr als 40 Mikrovorsprünge pro cm², insbesondere etwa 60 oder mehr Mikrovorsprünge pro cm².
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel liegt die Dichte der zweiten Mikrovorsprünge des zweiten Mikrostrukturmusters bei gleich oder weniger als 40 Mikrovorsprüngen pro cm², insbesondere bei etwa 25 Mikrovorsprüngen pro cm². Durch diese Ausprägung der Mikrovorsprünge wird erreicht, dass die Außenstruktur der äußeren Lage Kaptisch angenehm ist und das gewünschte Absorptionsverhalten aufweist und diese Eigenschaft auch einem Benutzer bei Berührung entsprechend vermittelt. Durch die Prägung des zweiten Mikrostrukturmusters in die Mittellage wird erreicht, dass ein weiterer Dickengewinn für die Mittellage erzielt wird, wobei das Mikrostrukturmuster der Mittellage weitaus gröber und damit voluminöser ist, als das der ersten äußeren Lage.
In einer vorteilhaften Aufführungsform ist die zweite äußere Lage ohne Prägung ausgeführt. Hierdurch wird erreicht, dass die zweite äußere Lage ihre ursprüngliche, gegenüber der geprägten ersten äußeren Lage und der geprägten Mittellage wesentlich geringere Dehnbarkeit beibehält. Hierdurch wird auch erreicht, dass, nach der Verbindung der zweiten äußeren Lage mit den geprägten anderen Lagen, die Hauptlast der Bahnspannung durch die zweite äußere Lage getragen wird. Hierdurch wird zum Einen verhindert, dass während der Herstellung des mehrlagigen Tissuepapiers die Kissenstruktur auf Grund der Bahnspannung wieder aus dem mehrlagigen Tissuepapier herausgezogen wird. Zum Anderen erfahren die Kissenvorsprünge durch die wenig dehnbare zweite äußere Lage eine Abstützung, die ähnlich einer Stützstruktur bei einem Bogen eines Gebäudes ist, bei dem die Stützlasten zur Seite hin abgeführt werden. Auch bei der vorliegenden Prägung stützen sich die Kissenstrukturen an der zweiten äußeren Lage derart ab, dass bei einem Druck auf die Kissenstruktur senkrecht zu der Ebene des Tissuepapiers der Druck auf die Kissenvorsprünge in die zweite äußere Lage abgeleitet wird, ohne dass zunächst die Kissenvorsprünge plattgedrückt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausprägung haben die ersten Kissenvorsprünge eine größere Ausdehnung als die zweiten Kissenvorsprünge. Die zweiten Kissenvorsprünge können daher einfach in einer nested Konfiguration in die durch die ersten Kissenvorsprünge ausgebildeten Vertiefungen eingeführt werden, so dass zumindest die jeweiligen Fußbereiche der mit den Kissenvorsprüngen versehenen Lagen vollständig aneinander anliegen. Die jeweiligen Ausdehnungen der Kissenvorsprünge können dabei so ausgeführt sein, dass die Kissenvorsprünge der mindestens einen Mittellage, die Kissenvorsprünge der ersten äußeren Lage vollständig ausfüllen. Sie können aber auch so ausgeführt werden, dass die Kissenvorsprünge der mindestens einen Mittellage die Kissenvorsprünge der ersten. äußeren Lage im Bereich der Vorsprünge/Vertiefungen nur teilweise oder überhaupt nicht berühren.
Die ersten und zweiten Kissenvorsprünge weisen bevorzugt eine Struktur auf, die so hergestellt ist, dass sie auf der gleichen Kissenprägewalze eingeprägt wurde, wobei die ersten Kissenvorsprünge mit einer ersten Andruckwalze und die zweiten Kissenvorsprünge mit einer zweiten Andruckwalze eingeprägt werden, wobei die erste Andruckwalze weicher, als die zweite Andruckwalze ist. Hierdurch wird die im vorigen Abschnitt beschriebene Struktur erreicht, bei der die ersten Kissenvorsprünge eine größere Ausdehnung haben als die zweiten Kissenvorsprünge.
In einer bevorzugten Ausführungsform trägt die zweite äußere Lage die Hauptlast der Bahnspannung des mehrlagigen Tissuepapiers. Dies kann dadurch erreicht werden, dass bevorzugt die zweite äußere Lage unter einer höheren Spannung, als der der ersten äußeren Lage und/oder der der mindestens einen Mittellage, mit den übrigen Lagen verbunden ist.
Bevorzugt sind die erste äußere Lage, die mindestens eine Mittellage und die zweite äußere Lage miteinander verklebt. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die erste äußere Lage, die mindestens eine Mittellage und die zweite äußere Lage durch Lagenhaftung miteinander verbunden, insbesondere durch Ausübung von hohem Druck auf die Lagen beim Zusammenfügen.
Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Vorrichtung zur Herstellung eines mehrlagigen Tissuepapiers gemäß Anspruch 12 gelöst. Dementsprechend ist eine Kissenprägewalze zur Einprägung einer Kissenstruktur in eine erste äußere Lage und in mindestens eine Mittellage vorgesehen. Eine erste Andruckwalze, die mit der Kissenprägewalze einen ersten Prägespalt zur Einprägung von ersten Kissenvorsprüngen in eine erste äußere Lage ausbildet, und eine zweite Andruckwalze, die ebenfalls mit der ersten Prägewalze einen zweiten Prägespalt zur Einprägung von zweiten Kissenvorsprüngen in mindestens eine Mittellage ausbildet, sind weiterhin vorgesehen. Darüber hinaus ist eine Marrying Roll zum Zusammenführen der ersten äußeren Lage und der mindestens einen Mittellage mit einer zweiten äußeren Lage vorgesehen.
Durch eine solche Vorrichtung lässt sich ein mehrlagiges Tissuepapier mit den oben beschriebenen Vorteilen herstellen. Insbesondere kann ein Tissuepapier mit dieser Vorrichtung hergestellt werde, das Kissenstrukturen aufweist, die miteinander in einer nested Konfiguration stehen.
Bevorzugt ist weiterhin eine Leimauftragrolle vor der Marrying Roll angeordnet, um Leim zum Zusammenkleben der mindestens drei Lagen auf die mindestens eine Mittellage aufzutragen.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erst Andruckwalze eine geringere Härte auf als die zweite Andruckwalze. Insbesondere kann die erste Andruckwalze dabei eine Härte von kleiner oder gleich 45 Shore A, insbesondere von weniger als 40 Shore A aufweisen und die zweite Andruckwalze eine Härte von mehr als 45 Shore A, insbesondere von mindestens 50 Shore A aufweisen. Durch diese unterschiedlichen Härten der ersten und der zweiten Walze wird erreicht, dass in dem ersten Prägespalt die erste äußere Lage auf Grund der weichen Andruckwalze vollständig in die Ausnehmungen der Kissenprägewalze eingedrückt wird und dadurch ein optisch besonders ansprechendes Muster eingeprägt wird. Durch die Anordnung einer härteren zweiten Andruckwalze wird in dem zweiten Prägespalt erreicht, dass die mindestens eine Mittellage mit einer Kissenstruktur geprägt wird, die zwar mit der ersten Kissenstruktur in einer nested Konfiguration steht, aber nicht zu tief in die jeweiligen Ausnehmungen der Kissenprägewalze eindringt. Mit anderen Worten wird dadurch erreicht, dass die ersten Kissenvorsprünge der ersten äußeren Lage eine größere Prägetiefe aufweisen als die zweiten Kissenvorsprünge der mindestens eine Mittellage.
In einer Variante dieser Vorrichtung sind die Kissenprägewalze und die erste Andruckwalze jeweils als Stahlwalzen ausgeführt, wobei die Kissenprägewalze mit einer female Struktur und die erste Andruckwalze mit einer male Struktur, die in die female Struktur der Kissenprägewalze eingreift, ausgebildet sind. In einer Weiterführung dieser Variante sind die Kissenprägewalze und die zweite Andruckwalze jeweils als Stahlwalze ausgeführt, wobei die Kissenprägewalze mit einer female Struktur und die zweite Andruckwalze mit einer male Struktur, die in die female Struktur der Kissenprägewalze eingreift, ausgebildet sind. Durch das Ineinanderlaufen der Stahlwalzen wird eine Abnutzung der weichen Andruckwalzen, die in der vorgenannten Ausführungsform aus Gummi oder aus Silikongummi bestehen, vermieden. Durch die Stahl-Stahl-Prägung (Union-Prägung) kann auch eine zuverlässige und scharfe Prägung erreicht werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Variante ist der Flankenwinkel der male Struktur steiler, als der der female Struktur. Hierdurch kann eine höhere Dickensteifigkeit erreicht werde, was zu einer besseren Abstützung des Kissens führt.
In einer Weiterbildung ist ein dritter Prägespalt zum Aufbringen von ersten Mikrovorsprüngen einer ersten Mikrostrukturprägung vor dem ersten Prägespalt angeordnet. Es kann weiterhin ein vierte Prägespalt zum Aufbringen von zweiten Mikrovorsprüngen einer zweiten Mikrostrukturprägung vor dem zweiten Prägespalt angeordnet sein. Hierdurch werden auch die Mikrostrukturprägungen der ersten äußeren Lage und der mindestens einen Mittellage durch die Vorrichtung direkt aufgebracht.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind für die erste äußere Lage, die mindestens eine Mittellage und die zweite äußere Lage jeweils eine Zugsteuerung zur Steuerung der Bahnspannung vorgesehen und die Zugsteuerungen sind so eingerichtet, dass die erste äußere Lage und die mindestens eine Mittellage eine geringere Spannung aufweisen, als die zweite äußere Lage. Hierdurch wird wiederum erreicht, dass die zweite äußere Lage in einen Zustand versetzt wird, in dem sie ein Großteil bzw. die Hauptlast der Bahnspannung des mehrlagigen Tissuepapiers tragen kann. Durch die hohe Vorspannung der zweiten äußeren Lage wird daher die Neigung der Kissen, unter Druck zusammenzufallen, verringert.
Die Erfindung wird im Weiteren an Hand der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung eines mehrlagigen Tissuepapiers, und
2 eine Schnittansicht des Tissuepapiers durch die nested Kissenstruktur hindurch.
In 1 ist eine Vorrichtung 5 zur Herstellung eines mehrlagigen Tissuepapiers 1 gemäß der vorliegenden Erfindung gezeigt. Das mehrlagige Tissuepapier 1 umfasst dabei, wie in 2 gezeigt, eine erste äußere Lage 10, eine Mittellage 20 und eine zweite äußere Lage 30. Die erste äußere Lage 10 weist ein erstes Mikrostrukturmuster mit ersten Mikrovorsprüngen auf, die in dieser Zeichnung nicht gezeigt sind. Weiterhin weist die erste äußere Lage 10 ein Kissenstrukturmuster mit Kissenvorsprüngen 14 auf, wobei die Kissenvorsprünge 14 eine Makrostruktur ausbilden, also eine wesentlich größere Ausdehnung als die Mikrovorsprünge des Mikrostrukturmusters haben. Periodisch zwischen den Vorsprüngen 14 sind Fußbereiche 12 der Makrostrukturprägung angeordnet. In der 2 ist deutlich zu erkennen, dass die Kissenvorsprünge 14, die zusammen mit den Fußbereichen 12 der ersten äußeren Lage das Kissenstrukturmuster ausprägen, eine gleichmäßige, periodische Struktur aufweisen. Es ist selbstverständlich auch denkbar, dass diese Kissenstruktur unregelmäßig ausgeprägt ist.
In 2 ist weiterhin gezeigt, dass die Mittellage 20 zweite Kissenvorsprünge 24 ausbildet, die in die Kissenvorsprünge 14 der ersten äußeren Lage 10 eingreifen. Die zweiten Kissenvorsprünge 24 der Mittellage 20 sind dabei genau in Phase mit den Kissenvorsprüngen 14 der ersten äußeren Lage. Die Kissenvorsprünge 14 der ersten äußeren Lage 10 und die Kissenvorsprünge 24 der Mittellage 20 stehen daher miteinander in einer nested Konfiguration. Die zweiten Kissenvorsprünge 24 der Mittellage 20 sind, wie in der 2 deutlich zu erkennen, so ausgeprägt, dass sie eine geringere Ausdehnung haben, als die ersten Kissenvorsprünge 14 der ersten äußeren Lage 10. Die zweiten Kissenvorsprünge 24 der Mittellage 20 berühren daher die erste äußere Lage 10 im Bereich der Kissenvorsprünge nicht. Die erste äußere Lage 10 und die Mittellage 20 stehen nur in den jeweiligen Fußbereichen 12, 22 der ersten äußeren Lage 10 und der Mittellage 20 miteinander in Kontakt.
Eine ungeprägte zweite äußere Lage 30 ist weiterhin vorgesehen. Die ungeprägte zweite äußere Lage 30 ist mit der ersten äußeren Lage 10 und der mindestens einen Mittellage 20 im Bereich deren jeweiliger Fußbereiche 12, 22 verbunden, wobei die erste und die zweite äußere Lage 10,30 die Mittellage 20 einschließt. Es kann selbstverständlich auch mehr als nur ein Mittellage zwischen der ersten und der zweiten äußeren Lage angeordnet sein. Da die zweite äußere Lage 30 keinerlei Prägung aufweist, hat sie eine höhere Dehnungsbelastbarkeit, als die erste äußere Lage 10 oder die Mittellage 20. Hieraus ergibt sich, dass die zweite äußere Lage 30 höhere Zugbelastungen in Richtung der Bahnrichtung aufnehmen kann, ohne sich zu dehnen. Da die drei gezeigten Lagen nur im Bereich der jeweiligen Fußbereiche 12, 22 miteinander verbunden sind, bilden die ersten Kissenvorsprünge 14 und die zweiten Kissenvorsprünge 24 zusammen mit der zweiten äußeren Lage 30 eine Art Bogenstruktur derartig aus, dass bei Ausübung einer Kraft senkrecht zu der Ebene der zweiten äußeren Lage 30, die auf die jeweiligen Kissenvorsprünge 14, 24 wirkenden Kräfte direkt in die zweite äußere Lage 30 abgeleitet werden. Hierdurch wird verhindert bzw. erschwert, dass die ersten und zweiten Kissenvorsprünge 14, 24 plattgedrückt werden.
In 1 ist gezeigt, wie die Vorrichtung zur Herstellung eines solchen mehrlagigen Tissuepapiers ausgebildet ist. Eine Kissenprägewalze 50, die eine female Struktur der einzuprägenden Kissen aufweist, bildet mit einer ersten Andruckwalze 100 einen ersten Prägespalt 110 aus. Die Kissenprägewalze 50 dreht sich in der in der Figur gezeigten Ausführungsform entgegen der Uhrzeigerrichtung, wie durch den Pfeil angedeutet. Diese Drehrichtung entspricht auch der Transportrichtung des Tissuepapiers.
Die erste Andruckwalze 100 ist relativ weich ausgeführt und hat eine Härte von nicht mehr als 35 Shore A. In dem ersten Prägespalt 110 wird die erste äußere Lage 10 mit ersten Kissenvorsprüngen 14 versehen. 90° versetzt in Drehrichtung der Kissenprägewalze 50 ist eine zweite Andruckwalze 200 vorgesehen, die eine gegenüber der ersten Andruckwalze 100 höhere Härte von mindestens 50 Shore A aufweist. Die zweite Andruckwalze 200 bildet mit der Kissenprägewalze 50 einen zweiten Prägespalt 210 aus, in dem die Mittellage 20 ebenfalls mit Kissenvorsprüngen 24 versehen wird.
Da die zweite Prägewalze 200 eine höhere Härte aufweist, als die erste Prägewalze 100, dringt die zweite Prägewalze 200 nicht so tief in die Vertiefungen der Kissenprägewalze 50 ein. Die resultierenden Kissenvorsprünge 24 der Mittellage 20 sind daher nicht so tief eingeprägt, wie die ersten Kissenvorsprünge 14 der ersten äußeren Lage 10.
Durch diese Ausbildung der Vorrichtung wird die oben beschriebene Struktur des Tissuepapiers 1 erreicht, bei der die ersten Kissenvorsprünge 14 der ersten äußeren Lage 10 weiter ausgedehnt sind, als die zweiten Kissenvorsprünge 24 der Mittellage 20. Weiterhin kann durch die Auswahl der unterschiedlichen Härten der beiden Andruckwalzen 100, 200 und deren jeweiliger Andruckkraft auf die Kissenprägewalze 50 eingestellt werden, wieweit die erste äußere Lage 10 und die Mittellage 20 im Bereich der jeweiligen Kissenvorsprünge 14, 24 aneinander anliegen. Im in der 2 gezeigten Beispiel sind die Parameter so eingestellt, dass die erste äußere Lage 10 und die Mittellage 20 im Bereich der Kissenvorsprünge überhaupt nicht aneinander anliegen, also die Ausdehnung der zweiten Kissenvorsprünge 24 der Mittellage 20 wesentlich kleiner ist, als die Ausdehnung der ersten Kissenvorsprünge 14 der ersten äußeren Lage 10.
Wiederum um 90° in Drehrichtung der Kissenprägewalze 50 angeordnet ist eine Leimauftragwalze 60, die mit einer Verteilwalze 62 und einem Leimbecken 64 in Verbindung steht. Zwischen der Kissenprägewalze 50 und der Leimauftragwalze 60 ist ein Leimauftragspalt 66 ausbildet, in dem Leim 68 auf die jeweiligen Fußbereiche 22 der mindestens einen Mittellage 20 bzw. auf deren äußerste Lage aufgebracht wird. Der verwendete Leim 68 kann farbig sein.
Wiederum um 90° in Drehrichtung der Kissenprägewalze 50 ist eine Marrying Roll 300 angeordnet, die zusammen mit der Kissenprägewalze 50 einen marrying Spalt 310 ausbildet. In dem marrying Spalt 310 werden die erste äußere Lage 10 und die mindestens eine Mittellage 20, auf der der Leim 68 aufgetragen ist, mit der zweiten äußeren Lage 30 zusammengeführt, so dass die zweite äußere Lage 30 im jeweiligen Fußbereich 22 mit der mindestens einen Mittellage 20 in Verbindung gebracht wird und auf Grund des vorhandenen Leimes 68 mit den mindestens zwei darrüberliegenden Lagen verklebt wird. Der marrying Spalt 310 ist dabei so ausgebildet, dass die drei Lagen 10, 20, 30 zwar zusammengeführt und zuverlässig miteinander verklebt werden können, es wird aber idealer Weise so wenig Druck auf die Lagen ausgeübt, dass es nicht zu einer weiteren Prägung der Lagen kommt. Insbesondere soll die Härte der Marrying Roll 300 und deren Andruckkraft auf die Kissenprägewalze 50 so gewählt sein, dass in der zweiten äußeren Lage 30 keinerlei Kissenstruktur eingeprägt wird.
Die zweite äußere Lage 30 wird dabei unter einer relativ hohen Bahnspannung in den marrying Spalt 310 eingeführt wohingegen die erste äußere Lage 10 sowie die Mittellage 20 mit jeweils demgegenüber relativ geringen Bahnspannungen in die jeweiligen Prägespalte 110, 220 eingeführt werden.
Hieraus resultiert die oben beschriebene Wirkung der zweiten äußeren Lage 30, durch die die Hauptlast der Bahnspannung bzw. des Bahnzugs aufgenommen wird.
Die erste äußere Lage 10 ist weiterhin vor Eintritt in den ersten Prägespalt 110 mit einem Mikrostrukturmuster mit ersten Mikrovorsprüngen versehen, die eine Dichte von ungefähr 60 Mikrovorsprüngen pro cm² aufweisen. Diese Vorprägung mit Mikrovorsprüngen kann entweder in einem dem ersten Prägespalt 110 vorgeschalteten, hier nicht gezeigten, dritten Prägespalt vorgenommen werden oder aber die erste äußere Lage wird bereits mit einer solchen Vorprägung angeliefert. Die Mittellage 20 wird ebenfalls vor dem Eintritt in den zweiten Prägespalt 210 mit einem Mikrostrukturmuster mit zweiten Mikrovorsprüngen versehen, entweder durch Anordnung eines, hier nicht gezeigten, vierten Prägespalts vor dem zweiten Prägespalt 210 oder aber durch Anlieferung der Mittellage 20 im bereits vorgeprägten Zustand. Die Dichte der zweiten Mikrovorsprünge des zweiten Mikrostrukturmusters der mindestens einen Mittellage beträgt ungefähr 25 Mikrovorsprünge pro cm².
In einer Weiterbildung der Erfindung können die erste Andruckwalze 100, die zweite Andruckwalze 200, oder auch beide Andruckwalzen 100, 200 anstelle der beschriebenen Gummiwalzen als Stahlwalzen mit einer male Struktur ausgebildet werden, wobei die male Struktur in die female Ausnehmungen der Kissenprägewalze 50 eingreifen. Hierdurch wird einer Abnutzung weicher Gummiandruckwalzen vorgebeugt. Bevorzugt ist bei einer solchen Struktur der Flankenwinkel der male Struktur steiler als der der female Struktur der Kissenprägewalze 50.

Claims

Mehrlagiges Tissuepapier mit – einer ersten äußeren Lage (10), die ein erstes Mikrostrukturmuster mit ersten Mikrovorsprüngen (12) und ein erstes Kissenstrukturmuster (14) mit ersten Kissenvorsprüngen aufweist, – einer zweiten äußeren Lage (30), und – mindestens einer Mittellage (20), die zwischen der ersten äußeren Lage und der zweiten äußeren Lage angeordnet ist, wobei die mindestens eine Mittellage ein zweites Mikrostrukturmuster (22) mit zweiten Mikrovorsprüngen (22) und ein zweites Kissenstrukturmuster (24) mit zweiten Kissenvorsprüngen zur Ausbildung einer zweiten Kissenstruktur aufweist, wobei – die ersten Kissenvorsprünge der ersten äußeren Lage und die zweiten Kissenvorsprünge der mindestens einen Mittellage in einer nested Konfiguration miteinander stehen.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Mikrovorsprünge des ersten Mikrostrukturmusters eine Dichte von mehr als 40 Mikrovorsprüngen pro cm² aufweisen.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Mikrovorsprünge des zweiten Mikrostrukturmusters eine Dichte von gleich oder weniger als 40 Mikrovorsprüngen pro cm² aufweisen.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite äußere Lage ohne Prägung ausgeführt ist.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Kissenvorsprünge eine größere räumliche Ausdehnung haben, als die zweiten Kissenvorsprünge.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Kissenvorsprünge und die zweiten Kissenvorsprünge eine Struktur aufweisen, die auf der gleichen Kissenprägewalze (50) eingeprägt wurde, wobei die ersten Kissenvorsprünge mit einer ersten Andruckwalze (100) und die zweiten Kissenvorsprünge mit einer zweiten Andruckwalze (200) eingeprägt werden und die erste Andruckwalze (100) weicher ist, als die zweite Andruckwalze (200).
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite äußere Lage die Hauptlast der Bahnspannung des mehrlagigen Tissuepapiers trägt.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite äußere Lage mit einer höheren Spannung, als der der ersten äußeren Lage und der mindestens einen Mittellage, mit den übrigen Lagen verbunden ist.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste äußere Lage, die mindestens eine Mittellage und die zweite äußere Lage miteinander verklebt sind.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Verklebung verwendeter Klebstoff farbig ist.
Mehrlagiges Tissuepapier gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste äußere Lage, die mindestens eine Mittellage und die zweite äußere Lage mittels Lagenhaftung miteinander verbunden sind.
Vorrichtung zur Herstellung eines mehrlagigen Tissuepapiers gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, umfassend – eine Kissenprägewalze (50) zur Einprägung einer Kissenstruktur (14, 24) in eine erste äußere Lage (10) und mindestens eine Mittellage (20), – eine erste Andruckwalze (100), die mit der Kissenprägewalze einen ersten Prägespalt (110) zur Einprägung von ersten Kissenvorsprüngen (14) in die erste äußere Lage (10) ausbildet, – eine zweite Andruckwalze (200), die mit der Kissenprägewalze einen zweiten Prägespalt (210) zur Einprägung von zweiten Kissenvorsprüngen (24) in die mindestens eine Mittellage (20) ausbildet, und – eine Marrying Roll (300) zum Zusammenführen der ersten äußeren Lage und der mindestens einen Mittellage mit einer zweiten äußeren Lage (30).
Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leimauftragrolle (60) vor der Marrying Roll angeordnet ist zum Auftrag von Leim (68) auf die Mittellage.
Vorrichtung gemäß Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Andruckwalze eine geringere Härte aufweist, als die zweite Andruckwalze.
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Andruckwalze eine Härte von kleiner oder gleich 45 Shore A aufweist.
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Andruckwalze eine Härte von mehr als 45 Shore A aufweist.
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kissenprägewalze und die erste Andruckwalze jeweils als Stahlwalzen ausgeführt sind, wobei die Kissenprägewalze mit einer female Struktur, und die erste Andruckwalze mit einer male Struktur, die in die female Struktur der Kissenprägewalze eingreift, ausgebildet sind.
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 12, 13 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Kissenprägewalze und die zweite Andruckwalze jeweils als Stahlwalzen ausgeführt sind, wobei die Kissenprägewalze mit einer female Struktur und die zweite Andruckwalze mit einer male Struktur, die in die female Struktur der Kissenprägewalze eingreift, ausgebildet sind.
Vorrichtung gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Flankenwinkel der male Struktur steiler ist, als der Flankenwinkel der female Struktur.
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Prägespalt zum Aufbringen von ersten Mikrovorsprüngen einer ersten Mikrostrukturprägung vor dem ersten Prägespalt angeordnet ist.
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein vierter Prägespalt zum Aufbringen von zweiten Mikrovorsprüngen einer zweiten Mikrostrukturprägung vor dem zweiten Prägespalt angeordnet ist.
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass für die erste äußere Lage, die mindestens eine Mittellage und die zweite äußere Lage jeweils eine Zugsteuerung zur Steuerung der Bahnspannung vorgesehen ist und die Zugsteuerungen so eingerichtet sind, dass die erste äußere Lage und die mindestens eine Mittellage eine geringere Spannung aufweisen, als die zweite äußere Lage.