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Die
Erfindung betrifft ein Rollgestellsystem mit Grundrahmen und Stützrollen
für den
Transport und die Bereitstellung von Gegenständen an Arbeitsplätzen.
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Rollgestelle
sind auch unter dem Begriff "gleislose
Flurförderen" oder Wagen mit und
ohne Hubeinrichtung und mit und ohne eigenen Antrieb. bekannt. Weitere
bekannt Begriffe sind Handfahrgeräte und Plattformwagen. Wagen
mit Hubeinrichtung können
auch als Gabelhubwagen zum Unterfahren von Ladepritschen und Paletten
ausgebildet sein. Hierbei sind an dem Wagen zwei parallele Rollen, eine
Lenkrolle und eine schwenkbare Deichsel oder ein schwenkbarer Bügel angebracht
(HüTTE
DES INGENIEURS TASCHENBUCH, Maschinenbau, Teil B, Berlin 1960, Verlag
Wilhelm Ernst & Sohn,
Seiten 526 und 527).
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Hierbei
sind jedoch weder die Koppelung von zwei Wagen zu einem Verbund
noch eine Rotation des Verbundes auf einer ortsfesten Drehstelle
vorgesehen oder angesprochen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rollgestellsystem
der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen, mit dem Gegenstände bzw.
Transportgut zielgenau und in ergonomischer Ausrichtung zu Arbeitsplätzen transportiert
und dort abgestellt werden können.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angegebenen Rollgestellsystem
erfindungsgemäß dadurch,
dass mindestens zwei Grundrahmen durch eine Dreheinheit mit einem
Drehlager verbunden sind, die zur Aufstellung und Rotation der gekoppelten
Grundrahmen auf einer Aufstellfläche vorgesehen
sind.
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Hierdurch
wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange gelöst, insbesondere wird ein Rollgestellsystem
der eingangs beschriebenen Gattung geschaffen, mit dem Gegenstände bzw.
Transportgut zielgenau und in erganomischer Ausrichtung zu Arbeitsplätzen transportiert
und dort abgestellt werden können.
Bei dem Transportgut kann es sich um Werkstücke, Halbzeuge, Zwischenprodukte
wie elektronische Bauteile, Platinen und dergleichen handeln, bei
den Arbeitsplätzen
auch um solche an Fertigungsstrassen, Fliessbändern und in Einzelfertigungszellen.
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Es
ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Erfindung besonders
vorteilhaft, wenn – entweder
einzeln oder in Kombination –
- – die
Grundrahmen aus Rahmenprofilen und Winkelelementen bestehen und
in benachbarten Eckbereichen durch mindestens eine Kupplungseinheit
miteinander gekoppelt sind, wobei die Kupplungseinheit(en) eine
Stützrolle
für die
Abstützung der
gekoppelten Grundrahmen auf einer Aufstellfläche aufweist bzw. aufweisen,
- – die
Dreheinheit für
die Aufstellung auf der Aufstellfläche eine Fussplatte besitzt,
von der eine Säule
aufragt, die das Drehlager und darüber eine Tragplatte und eine
Spannplatte für
die Verbindung mit Rahmenprofilen der Grundrahmen besitzt,
- – die
Dreheinheit eine profilierte Tragplatte für die formschlüssige Aufnahme
von Rahmenprofilen zweier Grundrahmen und eine Spannplatte besitzt,
die unter Einschluss der Rahmenprofile der Grundrahmen gegen die
Tragplatte verspannbar ist,
- – die
Fussplatte als Flanschplatte ausgebildet ist, mit der die Säule über mindestens
zwei Knotenbleche verbunden ist,
- – das
Drehlager von einem Lagergehäuse
umgeben ist, das mit der Unterseite der Tragplatte verbunden ist,
- – die
Rahmenprofile rechteckig angeordnet und auswechselbar durch die
Winkelelemente miteinander verbunden sind, wobei die Langseiten
des Rechtecks zum Einlegen in Profilierungen der Tragplatte ausgebildet
sind,
- – die
Winkelelemente Schenkel aus U-förmigen Profilabschnitten
aufweisen, die in ihrem Eckbereich durch Knotenbleche miteinander
verbunden sind,
- – die
Winkelelemente auf ihren zwei Aussenseiten von Führungsblechen umgeben sind,
die über
die oberen Knotenbleche der Winkelelemente aufragen,
- – die
Stützrollen
der Grundrahmen derart einstellbar sind, dass die Achsen der Stützrollen
die Drehachse der Dreheinheit schneiden,
- – zum
Aufsetzen auf die Knotenbleche der Winkelelemente Distanzsäulen vorgesehen
sind, mit denen die Höhenlage
des Transportguts veränderbar
ist, und/oder, wenn
- – zum
Aufsetzen auf die Knotenbleche der Winkelelemente Tragplatten vorgesehen
sind, an denen Führungsbleche
befestigt sind.
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Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes und deren Wirkungsweisen und weitere
Vorteile werden nachfolgend anhand der 1 bis 10 näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf zwei Grundrahmen, die durch eine Dreheinheit und
eine Kupplungseinheit mit Stützrolle
zur Bildung eines Rahmenverbundes aneinander gekoppelt sind,
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2 eine
Innenansicht der Kupplungseinheit nach 1, von der
Dreheinheit aus gesehen, in vergrössertem Massstab,
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3 eine
eine Seitenansicht einer Stützrolle,
von denen vier an den äusseren
Ecken des Rahmenverbundes angeordnet sind,
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4 eine
Seitenansicht der Dreheinheit nach 1 in vergrössertem
Massstab und in Explosionsdarstellung,
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5 eine
perspektivische Darstellung der Anordnung nach 1,
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6 eine
perspektivische Darstellung der Dreheinheit aus 1,
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7 eine
perspektivische Darstellung eines Eckverbinders in über-Kopf-Lage,
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8 eine
perspektivische Darstellung einer separaten und aufsetzbaren Tragplatte
mit angeschweissten Führungsblechen,
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9 eine
perspektivische Darstellung einer Distanzsäule zum Ausgleich von Höhendifferenzen und
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10 Einen äusseren
Eckbereich eines der Grundrahmen mit einer Baugruppe aus den Komponenten
der 7, 8 und 9.
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In 1 sind
zwei Grundrahmen 1 und 2 dargestellt, die beide
aus vier Rahmenprofilen 3 bestehen, quadratisch oder rechteckig
angeordnet sein können.
Die Rahmenprolile 3 jedes Grundrahmens 1 und 2 sind
an den Ecken durch Winkelelemente 4 verbunden. Zwei unmittelbar
benachbarte Rahmenprofile 3 sind in ihren Mitten durch
die Dreheinheit 5 nach 4 und an
ihren Enden durch je eine Kupplungseinheit 9 nach 2 verbunden,
von denen in 1 jedoch nur eine dargestellt
ist. Die Dreheinheit 5 besitzt eine vertikale Drehachse
A.
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Alle
Verbindungen der Rahmenprofile 3, auch die mit den Winkelelementen 4,
sind lösbar
und mit Verschraubungen ausgebildet, so dass bedarfsgerecht Rahmenprofile 3 unterschiedlicher
Längen eingesetzt
werden können.
Die Eckverbinder 4 besitzen je zwei aus U-förmigen Profilen
bestehende Schenkel 6, die durch Knotenbleche 7 miteinander verbunden
sind. Auf ihren Aussenseiten sind die Eckverbinder 4 zur
Zentrierung von Transportgut von abgewinkelten Führungsblechen 8 umgeben,
die senkrecht von den Knotenblechen 7 aufragen (siehe 2).
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Die 2 zeigt
eine Innenansicht der Kupplungseinheit 9 nach 1,
von der Dreheinheit 5 aus gesehen, in vergrössertem
Massstab. Sichtbar sind hier die Innenseiten der Schenkel 6,
die mit Langlöchern 6a zum
Ausgleich von Toleranzen versehen sind. Unterhalb der Knotenbleche 7 sind
weitere Knotenbleche 10 angeordnet und darunter befindet
sich ein durchgehendes L-förmiges
Winkelprofil 11, das sich auf auf einem gabelförmigen Lagerbock 12 mit einer
Stützrolle 13 abstützt. Die
Achse 14 der Stützrolle 13 schneidet
die Achse A der Dreheinheit 5. Die Knotenbleche 7 und 11 sind
durch Tragstützen 15 miteinander
verbunden.
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Die 3 zeigt
eine Seitenansicht eines Lagerbocks 12 mit einer Stützrolle 13,
von denen vier an den äusseren
Ecken des Rahmenverbundes nach 1 angeordnet
sind. Die Achsen 14 dieser Stützrollen 13 schneiden
die Achse A der Dreheinheit 5.
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Es
versteht sich jedoch, dass diese Achsen 14 auch in schwenkbaren
Lagerböcken 12 angeordnet
sein können,
wenn es darum geht, solche Grundrahmen 1 und 2,
als einzeln verfahrbare Grundrahmen 1 und 2 für den Fahrbetrieb
auszubilden. In allen Fällen
können
solche Lenkrollen mit einem Feststeller versehen werden. Zu diesem
Zweck können
die Grundrahmen 1 und/oder 2 auch mit hier nicht
gezeigten Deichseln ausgerüstet
werden.
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Die 4 zeigt
eine vereinfachte Seitenansicht der Dreheinheit 5 nach 1 in
vergrössertem Massstab
und in Explosionsdarstellung. Die Dreheinheit 5 besitzt
eine Fussplatte 16 mit Bohrungen 16a zur lösbaren Verschraubung
mit einer Aufstellfläche. Von
der Fussplatte 16 ragt eine Säule 17 auf, die ein Drehlager 18 trägt und über drei
Knotenbleche 19 mit der Fussplatte 16 verschweisst
ist. An ihrem oberen Ende und über
dem Drehlager 18 trägt
die Säule 17 eine
Tragplatte 20 zur diametral gegenüber liegenden Auflage zweier
Rahmenprofile 3, die hier senkrecht zur Zeichenebene verlaufen. über der
Tragplatte 20 und den Rahmenprofilen 3 ist eine
Spannplatte 21 angeordnet, mittels welcher die Rahmenprofile 3 gegen
die Tragplatte 20 verspannbar sind. Die Anordnung umschliesst
die Achse A der Säule 17 und des
Drehlagers 18.
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In
den folgenden Figuren werden die bisherigen Bezugszeichen beibehalten.
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Die 5 zeigt
eine perspektivische Darstellung der Anordnung nach 1.
Durch einen Vergleich beider Figuren wird sichtbar, dass es sich
um ein Baukastensystem handelt. Der Rahmenverbund besteht hier aus
zwei rechteckigen Grundrahmen 1 und 2. Die beiden
unmittelbar benachbarten Rahmenprofile 3 haben eine deutlich
grössere
Länge als diejenigen
an den Schmalseiten, wodurch ein Abstand D zwischen den Winkelelementen 4 gegeben ist.
In der Mitte dieses Abstands greift eine Dreheinheit 5 nach
den 4 oder 6 form- und kraftschlüssig an.
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Die
Fussplatte 16 der Dreheinheit 5 wird dabei an
einer solchen Stelle mit der Aufstellfläche verschraubt, dass eine
Bedienungsperson oder ein Fertigungsroboter einer Produktionseinheit
in ergonomischer Entfernung und Ausrichtung zu einem der beiden
Grundrahmen 1 oder 2 platziert sind. Während der
Entleerung eines auf dem betreffenden Grundrahmen stehenden Materialbehälters kann
der jeweils andere Materialbehälter
ausgetauscht werden, beispielsweise durch einen Hubstapler. Zu erkennen ist
ferner die sichernde Wirkung der Führungsbleche 8 gegen
ein Abrutschen oder Verschieben des aufgesetzten Materialbehälters.
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Deutlich
zu erkennen ist hier vor allem die radiale Ausrichtung der Achsen 14 aller
Stützrollen 13 auf
die Achse A der Dreheinheit 5. Die Anordnung hat dadurch
die Funktion eines orts- und standfesten Manipulator-Karus sels,
bei dem die Grundrisse aller Grundrahmen variabel sind. Die Demontage
und eine erneute Montage lassen sich durch Fachpersonal zeitsparend
und einfach durchführen.
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Die 6 zeigt
anhand einer perspektivischen Darstellung weitere Einzelheiten der
Dreheinheit 5 aus 1. Im oberen
Bereich der Säule 17 befindet
sich das Drehlager 18, von dem hier nur das Lagergehäuse 18a sichtbar
ist, das durch Schrauben 22 mit der Tragplatte 20 verbunden
ist. In diesem Drehlager 18 ist drehbar eine Tragwelle 23 gelagert, und über dieser
befindet sich die Spannplatte 21. Die Tragplatte 20 ist
mit zwei parallelen nutenförmigen Profilierungen 20a versehen,
die zur Aufnahme von zwei unmittelbar benachbarten Rahmenprofilen 3 dienen
(siehe die 1 und 5). Durch
Festziehen der Schrauben 24 lässt sich eine sichere kraft- und
formschlüssige
Verbindung erzielen.
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Die 7 zeigt
eine perspektivische Darstellung eines Eckverbinders in Form eines
Winkelelements 4 in über-Kopf-Lage.
Die Schenkel 6 bestehen aus U-förmigen Profilabschnitten, deren
Stege nach aussen gerichtet sind. Im Eckbereich sind die Schenkel 6 mit
den Knotenblechen 7 und 10 verschweisst, deren
in der Winkelhalbierenden liegende Ecken durch einen eingeschweissten
Abstandshalter 25 miteinander verbunden sind. Dadurch wird
eine verwindungssteife Verbindung erzielt.
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Die 8 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer separaten und aufsetzbaren
Tragplatte 26 mit einem angeschweissten rechtwinkligen
Führungsblech 27,
das die Funktion der Führungsbleche 8 in
den 1 und 2 übernimmt. Die Verbindung mit
dem Knotenblech 7 des jeweiligen Winkelelements 4 geschieht über vier
nicht gezeigte Schrauben, die die angesenkten Schraublöcher 26a durchdringen.
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Die 9 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer Distanzsäule 28 zum Ausgleich
von Höhendifferenzen
gegenüber
einer ergonomischen Arbeitsposition. An beide Enden einer senkrechten Tragsäule 29 ist
je eine quadratische Flanschplatte 30 und 31 mit
entsprechenden Durchgangslöchern angeschweisst.
Dadurch lässt
sich die Distanzsäule 28 entweder
unmittelbar auf die Winkelelemente 4 oder mittelbar auf
die Tragplatte 26 nach 8 aufschrauben.
Auch lassen sich Distanzsäulen 28 unterschiedlicher
Höhe auf
Lager halten.
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Die 10 zeigt
unter Fortschreibung der bisherigen Bezugszeichen einen äusseren
Eckbereich eines der Grundrahmen 1 bzw. 2 mit
einer Baugruppe aus den Komponenten der 7, 8 und 9.
Im Bereich des gezeigten Winkelelements 4 mit den Schenkeln 6 ist
auf das obere Knotenblech 7 eine Tragsäule 29 mit einer Distanzsäule 28 aufgeschraubt,
die auf ihrer oberen Flanschplatte 31 eine aufgeschraubte
Tragplatte 26 trägt,
die wiederum mit einem abgewinkelten Führungsblech 27 versehen ist.
Durch Vorratshaltung einer Anzahl von solchen Tragsäulen 29 mit
unterschiedlichen Höhenabmessungen
lässt sich
die Arbeitshöhe
variieren. Die Achse 14 der Stützrolle 13 ist wiederum
auf die Achse A der hier nicht gezeigten Dreheinheit 5 ausgerichtet.
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- 1
- Grundrahmen
- 2
- Grundrahmen
- 3
- Rahmenprofile
- 4
- Winkelelemente
- 5
- Dreheinheit
- 6
- Schenkel
- 6a
- Langlöcher
- 7
- Knotenbleche
- 8
- Führungsbleche
- 9
- Kupplungseinheit
- 10
- Knotenbleche
- 11
- Winkelprofil
- 12
- Lagerbock
- 13
- Stützrollen
- 14
- Achse
- 15
- Tragstützen
- 16
- Fussplatte
- 16a
- Bohrungen
- 17
- Säule
- 18
- Drehlager
- 18a
- Lagergehäuse
- 19
- Knotenbleche
- 20
- Tragplatte
- 20a
- Profilierungen
- 21
- Spannplatte
- 22
- Schrauben
- 23
- Tragwelle
- 24
- Schrauben
- 25
- Abstandshalter
- 26
- Tragplatte
- 26a
- Schraublöcher
- 27
- Führungsblech
- 28
- Distanzsäule
- 29
- Tragsäule
- 30
- Flanschplatte
- 31
- Flanschplatte
- A
- Achse
- D
- Abstand