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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Förderer, insbesondere Gurtförderer,
mit einem Traggestell mit Stützen,
an denen Fahrrollen beabstandet zu den Förderenden angeordnet sind,
und mit Elementen, über
die das Traggestell ortsfest festsetzbar ist.
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Förderer,
insbesondere Bandförderer
oder Gurtförderer
für Stückgut, sind
für eine
Vielzahl fördertechnischer
Aufgaben einsetzbar. Verfahrbare Förderer ermöglichen den Einsatz an wechselnden Einsatzorten.
Die Traggestelle der Förderer
weisen hierzu an ihren dem Boden zugewandten Stützen Fahrrollen auf, die wahlweise
lenkbar, starr und/oder arretierbar sind. Verstellbare Stützen ermöglichen
die Einstellung einer definierten Übergabehöhe am aufgabe- und/oder abgabeseitigen
Förderende.
Teleskopierbare Förderer
erlauben eine Längeneinstellung
des Förderers.
Sie dienen auch zum Öffnen
von Förderstrecken,
beispielsweise zur Querung derselben.
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Aus
der
DE 197 40 388
C2 ist ein Traggestell für Förderer bekannt, das zusätzlich zu
den Stützfüßen über Stützen mit
daran angeordneten Fahrrollen verfügt, wobei die Stützfüße oder
die Fahrrollen in Richtung der Aufstandsfläche der Fahrrollen ausfahrbar
sind. Neben der freien Verfahrbarkeit des Förderers über die teilweise lenkbaren
Fahrrollen wird auch ein sicherer Stand in der gewünschten
Arbeitsposition auf den Stützfüßen gewähr- leistet.
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Förderer sind
zudem häufig
in Verarbeitungsmaschinen integriert, wo sie beispielsweise zur Befüllung von
Magazinen zum Einsatz kommen. So sind in Buchdeckenmaschinen die
Deckelpappenmagazine mit Vorstapelbändern ausgestattet, auf denen ein
größerer Vorrat
an Deckelpappen in Teilstapeln oder in geschuppter Formation vorhaltbar
ist. Bei Umstellung der Buchdeckenmaschine auf ein anderes Buchdeckenformat,
wobei u.a. auch die Magazinbegrenzungen verstellt werden, werden
auch die im Maschinengestell der Buchdeckenmaschine verfahrbar geführten Vorstapelbänder von
Stellgliedern eines Positionierungssystems in die jeweilige Abgabeposition
verfahren. Die Position der Vorstapelbänder wird dabei in horizontaler
und vertikaler Richtung verändert.
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Bei
der Verkettung von Verarbeitungsmaschinen zu Fließstrecken
sind dann aufwändig
gestaltete Zwischenförderer
erforderlich, um die fest angeordneten Förderer der Förderstrecke
mit den in der jeweiligen Maschine angeordneten, verstellbaren Förderern
zu ver binden. Die Zwischenförderer
sind häufig
teleskopierbar, verfahrbar und sowohl in Höhe als auch Neigung verstellbar
ausgeführt
und verursachen zeitaufwändige
Umstellvorgänge.
Außerdem ergibt
sich ein nicht unerheblicher zusätzlicher
Platzbedarf.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Förderer,
insbesondere Gurtförderer,
mit einem Traggestell gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 vorzuschlagen, der bei kostengünstiger Konstruktion eine einfache
und schnelle Verstellung für
den Fall ermöglicht,
dass das aufgabeseitige Förderende
und das abgabeseitige Förderende
in zueinander verschiedenen Richtungen zu verstellen sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Zueinander
verschiedene Verstellbewegungen bzw. -richtungen der beiden Förderenden
des Förderers
sind durch Führung
der Fahrrollen in Führungsbahnen
herbeiführbar,
die für
in Förderrichtung
zueinander beabstandete Fahrrollen einen zueinander nicht parallelen
Verlauf aufweisen. Die Führungsbahnen
sind als von den Fahrrollendrehgelenkpunkten beschriebene Koppelkurven
definiert, wobei bei der Erzeugung der Koppelkurven der Förderer in
die verschiedenen Lagen versetzt wird, die sich durch die gewünschten
Verstellbewegungen ergeben.
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Vielfältige Einstellungen
zur Erzielung von gleichzeitig translatorischen und winkellageverändernden
Positionsveränderungen
des Förderers
sind nicht mehr erforderlich. In vielen Anwendungsfällen, wo
bislang zwei oder mehrere, Platz beanspruchende Förderer zum
Einsatz gelangten, genügt
ein einziger erfindungsgemäß ausgestalteter
Förderer.
Dabei weist der Förderer
bzw. dessen Traggestell noch eine besonders kostengünstige Konstruktion
auf, denn Drehgelenke zum Neigen oder Teleskopbeine zur Höhenverstellung
des Förderers
sind nicht erforderlich.
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Vorzugsweise
sind die Führungsbahnen
in einer dem Förderer
vor- oder nachgeordneten, die transportierten Produkte verarbeitenden
Maschine angeordnet, sodass bei Formatumstellungen die ohnehin in
der Maschine vorhandenen Verstell- und Positioniersysteme für den Förderer nutzbar
sind. Für die
vor- bzw. nachgeordnete Förderstrecke
sind dann keine Verstellmöglichkeiten
mehr vorzusehen.
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Vorteilhaft
ist die Ausbildung der Führungsbahnen
als Führungskurven,
auf denen sich die Fahrrollen aufgrund des Gewicht des Förderers
abstützen.
Eine spurhaltende Führung
ergibt sich beispielsweise durch profilierte Führungskurven und/oder Fahrrollen.
Zweckmäßig ist
die Anordnung von wenigstens zwei Sätzen von jeweils zwei auf einer
Drehachse zueinander parallel angeordneten Fahrrollen und zugeordneten
Führungskurven.
Eine besonderes einfache Ausführung
ergibt sich, wenn wenigstens eine Führungskurve bzw. ein Satz Führungskurven
einen im Wesentlichen linearen Verlauf aufweist. Die Position der
zugeordneten Fahrrolle und damit der linearen Führungskurve lässt sich
durch Bewegungsanalyse bei Verstellung des Förderers ermitteln.
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Vorzugsweise
verlaufen die Bahnen, auf denen sich die beiden Förderenden
bei Positionsänderung
des Förderers
bewegen, im Wesentlichen geradlinig. Eine bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass der Förderer
teleskopierbar ausgebildet ist und dass das teleskopierbare Förderende
bei Positionsänderung
im Wesentlichen an einem Ort gelegen ist. Dadurch wird die Anbindung
des Förderers
an fest installierte Förderstrecken
ermöglicht,
wobei gleichzeitig noch die Möglichkeit
zum Öffnen
der Gesamtförderstrecke,
beispielsweise zur Querung derselben, gegeben ist.
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Mit
Vorteil weist das Traggestell des Förderers Mitnahmeelemente auf,
die in Stellgliedern eines Positionierungssystems aufgenommen sind.
Vorzugsweise umfasst das Positionierungssystem dabei wenigstens
eine lineare Verstellachse, wobei zur Kompensation der gekrümmten Bewegungsbahn das
Mitnahmeelement oder das Stellglied eine Ausgleichsnut aufweisen.
Trotz gekrümmter
Bewegungsbahnen des Förderers
wird so eine kostengünstige Ausstattung
des Förderers
mit einem serienmäßigen Verstellachssystem
ermöglicht.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Seitenansicht einer fördertechnischen
Anordnung für
die Zuführung
von Deckelpappen zu einer Buchdeckenmaschine nach dem Stand der
Technik;
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2 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Förderers
als Zufuhrband für das
Deckelpappenmagazin der Buchdeckenmaschine;
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3 eine
Detailansicht vom Positionierungssystem des Förderers aus 2;
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4 eine
Schnittansicht des Förderers
gemäß Ansichtsdefinition
IV-IV in 2.
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Zur
Darstellung der Problematik bei der Aufstellung fördertechnischer
Anlagen wird zunächst
die in 1 gezeigte fördertechnische
Anordnung aus dem Stand der Technik erläutert. 1 zeigt eine
Zuführung
von Deckelpappen 5 zu einem Magazin 6 einer Buchdeckenmaschine 4,
wie sie beispielsweise bei einer Verkettung der Buchdeckenmaschine 4 mit einer
vorgelagerten Verarbeitungsmaschine zum Einsatz kommt. Das in Verarbeitungsrichtung
ansteigend geneigt angeordnete Magazin 6 weist einen vorderen,
ortsfesten Magazinanschlag 7 auf. Der hintere Magazinanschlag 8 ist
entsprechend dem jeweilig zu verarbeitenden Format der Deckelpappen 5 durch
bekannte, in der 1 nicht näher dargestellte Magazinverstellungen
formatverstellbar, was durch den gestrichelten Doppelpfeil 9 symbolisiert
ist.
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Zur
Befüllung
des Magazins 6 ist ein Vorstapelband 10 vorgesehen,
auf dem ein größerer Vorrat an
Deckelpappen 5 in Teilstapeln oder in geschuppter Formation
vorhaltbar und in Förderrichtung 19 dem
Magazin 6 zuführbar
ist. Es ist mit der Verstellung 9 des hinteren Magazinanschlags 8 in
Richtung der Magazinneigung verstellbar. Hierzu weist das Vorstapelband 10 an
Stützen 11 angeordnete
Laufrollen 12 auf, die auf einer entsprechend der Verstellrichtung
gestellfest angeordneten Führungsschiene 13 geführt sind.
Das aufgabeseitige Förderende
des Vorstapelbands 10 bewegt sich dabei auf einer Geraden
parallel zur geneigten Führungsschiene 13.
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Die
Deckelpappen werden einem mit Stützen 2 fest
auf dem Boden 3 montierten Staurollenförderer 1 entnommen,
wobei die Förderstrecke
bis zum positionsveränderlichen
Aufgabeende des Vorstapelbandes 10 mit einem Zwischenförderer 14 überbrückt wird.
Dieser weist ein Traggestell 15 auf, das eine Teleskopverstellung 17a,
eine Neigungsverstellung 17b und eine Höhenverstellung 17c des
Zwischenförderers 14 ermöglicht.
Mit den am Traggestell 15 angeordneten, sich am Boden 3 abstützenden Fahrrollen 16 ist
außerdem
noch eine Längsverstellung 17d möglich, die
durch eine Bremse 18 an wenigstens einer Fahrrolle 16 arretierbar
ist.
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Die
verschiedenen Verstellmöglichkeiten 17a,
b, c, d sind erforderlich, um das ortsfeste Abgabeende des Staurollenförderers 1 mit
dem entlang einer Schräge
positionsveränderlichen
Aufgabeende des Vorstapelbandes 10 zu verbinden. Außerdem soll
noch die Möglichkeit
der Querung der Förderstrecke
bzw. eines Durchgangs 20 gegeben sein, weshalb auch keine
gelenkige Anbindung des einen Förderendes
des Zwischenförderers 14 am
Staurollenförderer 1 möglich ist.
Es ist offensichtlich, dass die vielen Verstellungen 17a,
b, c, d zeitaufwändige
Umstellvorgänge
verursachen. Der aufgrund seiner Verstellungen nicht gerade kostengünstige Zwischenförderer 14 benötigt zudem
eine nicht unerhebliche, zusätzliche
Stellfläche.
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In 2 ist
nun die fördertechnische
Aufgabe aus 1 mit dem erfindungsgemäß ausgeführten Förderer 21 ausgeführt, welcher
das bisher verwendete Vorstapelband 10 und den Zwischenförderer 14 ersetzt.
Es weist ein Traggestell 22 auf mit paarweise, beidseitig
des Förderers 21 angeordneten
Stützen 23,
an denen sich beabstandet zu den Förderenden 36, 37 Fahrrollen 24a,
b befinden. Diese sind auf Führungskurven 25a,
b geführt, wobei erste
Führungskurven 25a den
dem aufgabeseitigen Förderende 36 nachstliegenden
Fahrrollen 24a zugeordnet sind und zweite Führungskurven 25b den dem
abgabeseitigen Förderende 37 nachstliegenden Fahrrollen 24b zugeordnet
sind.
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Die
Führungskurven 25a,
b sind auf der Führungsschiene 13 montiert,
wobei die dadurch bereitgestellten Führungsbahnen einen zueinander
nicht parallelen Verlauf aufweisen und derart ausgebildet sind,
dass sich bei Positionsveränderungen
des Förderers 21 das
abgabeseitige Förderende 37 entlang einer
schrägen
Bahn 37a bewegt, die parallel zur Verstellrichtung des
hinteren Magazinanschlags 8 verläuft, während sich das aufgabeseitige
Förderende 36 im
Wesentlichen auf einer Bahn 36a parallel zum Boden 3 bewegt.
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Die
in den Führungskurven 25a,
b umgesetzten Führungsbahnen
sind von den Drehgelenkpunkten der Fahrrollen 24a, b beschriebene
Koppelkurven des entsprechend den geforderten Verstellrichtungen bewegten
Förderers 21.
Die Position der Fahrrollen 24a, b am Förderer 21 und damit
der Verlauf der Bewegungsbahn wurde durch Analyse ausgewählter Punkte
am Förderer 21 gefunden.
Dadurch dass die geforderten Verstellbewegungen für die Förderenden 36, 37 mit
einem Toleranzfeld belegt wurden, konnte für die vordere Fahrrolle 24b eine
Führungskurve 25b mit
einem geradlinigen Verlauf gefunden werden. Die hintere Führungskurve 25a weist
einen Krümmungsradius 29 auf.
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Im
beschriebenen Anwendungsfall des Förderers 21 ist die
ortsfeste Positionierung 36b des aufgabeseitigen Förderendes 36 gefordert.
Diese wird bei Positionsänderungen
des Förderers 21 durch eine
Teleskopverstellung 30 erreicht und wurde bei der Erzeugung
der Koppelkurven bzw. Führungsbahnen
der Führungskurven 25a,
b berücksichtigt.
Die Teleskopverstellung 30 ermöglicht außerdem die Öffnung der Gesamtförderstrecke
für einen
Durchgang 20.
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In
der Schnittansicht aus 4 ist der Ober- und Untertrum
des Fördergurts 28 sowie
die vordere Umlenkwalze 27 zu erkennen. Die beiden Stützen 23 sind
durch eine Strebe 26 miteinander verbunden. Die Führungskurven 25,
b sind mit einer Nut versehen, in der die Fahrrollen 24a,
b spurhaltend geführt sind.
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Die
Verstellung und die Festsetzung des Förderers 21 erfolgt
mit einem Positionierungssystem, wie es in 3 näher dargestellt
ist. Es weist eine in Lagerklötzen 31 drehgelagerte
Spindel 33 als lineare Verstellachse auf, auf der eine
Spindelmutter 34 durch Drehung der Spindel 33 mittels
Handrad 32 in definierte Stellpositionen bringbar ist.
Die Spindelmutter 34 verfügt über ein Langloch 34a,
in das ein Mitnahmebolzen 35 des Förderers 21 greift,
wodurch der Förderer 21 die
gewünschte
Position einnimmt. Das Lang loch 34a dient dabei als Ausgleich
zwischen der linearen Verstellbewegung des Positionierungssystems
und der leicht gekrümmten
Bewegungsbahn des Mitnahmebolzens 35 am Förderer 21.
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Selbstverständlich kann
es sich bei dem Positionierungssystem auch um ein vollautomatisches Verstellachssystem
handeln, wie es in häufig
zu verstellenden Verarbeitungsmaschinen, wie der Buchdeckenmaschine 4,
schon zum Einsatz kommt.
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- 1
- Staurollenförderer
- 2
- Stütze
- 3
- Boden
- 4
- Buchdeckenmaschine
- 5
- Deckelpappe
- 6
- Magazin
- 7
- ortsfester
Magazinanschlag
- 8
- formatverstellbarer
Magazinanschlag
- 9
- Magazinverstellung
- 10
- Vorstapelband
- 11
- Stütze
- 12
- Laufrolle
- 13
- Führungsschiene
- 14
- Zwischenförderer
- 15
- Traggestell
- 16
- Fahrrolle
- 17a
- Teleskopverstellung
- 17b
- Neigungsverstellung
- 17c
- Höhenverstellung
- 17d
- Längsverstellung
- 18
- Bremse
- 19
- Transportrichtung
- 20
- Durchgang
- 21
- Förderer
- 22
- Traggestell
- 23
- Stütze
- 24a,
b
- Laufrolle
- 25a
- erste
Führungskurve
- 25b
- zweite
Führungskurve
- 26
- Strebe
- 27
- Umlenkwalze
- 28
- Fördergurt
- 29
- Krümmungsradius
- 30
- Teleskopverstellung
- 31
- Lagerklotz
- 32
- Handrad
- 33
- Spindel
- 34
- Spindelmutter
- 34a
- Langloch
- 35
- Mitnahmebolzen
- 36
- aufgabeseitiges
Förderende
- 36a
- Bahn
- 36b
- ortsfester
Punkt
- 37
- abgabeseitiges
Förderende
- 37a
- Bahn