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Gegenstand
der Neuerung ist ein Mikrofaser-Schwammtuch nach dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Mit
dem Gegenstand der JP 2000083884 A ist ein Werkzeug mit einem Schwammkörper bekannt geworden,
bei dem der Schwammkörper
an seiner Vorderseite mit einem nicht-gewebten Textilmaterial bedeckt
ist.
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Ein
solches Schwammtuch wird zum Reinigen von Sanitärgegenständen verwendet.
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Die
Reinigungswirkung ist allerdings ungenügend, denn eine nicht-gewebte
Textilstruktur (z. B. eine Filzstruktur oder eine andere Textilstruktur)
ist nicht geeignet, stark anhaftenden Schmutz von Flächen aufzunehmen
und an sich zu binden.
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Außerdem ist
die Haltbarkeit derartiger Textilstrukturen ungenügend, denn
sie haben nur eine geringe Lebensdauer und sind nicht waschbar.
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Es
handelt sich also um Einwegartikel, die eine nur geringe Lebensdauer
aufweisen.
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Mit
dem Gegenstand der
JP
08154882 A ist ein Mopp zur Reinigung von Fußböden beschrieben, bei
dem der Schwammkörper
aus einem nicht näher beschriebenen
Textilfasergemisch besteht, der an seiner Außenseite von einer synthetischen
Faser umgeben ist. Auch hier besteht der Nachteil der ungenügenden Reinigungs-Wirkung,
des schlechten Wasseraufnahmevermögens, der geringen Lebensdauer
und der nicht näher
beschriebenen Befestigung der Textilfaser auf der Oberfläche des Schwammkörpers.
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Mit
der Druckschrift
DE
103 27 584 A1 wird ein doppelseitiges Schwammtuch offenbart,
welches auf seiner ersten Seite ein Mikrofasermaterial und auf seiner
zweiten Seite ein Leder oder Kunstleder zur Reinigung aufweist.
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Diese
Druckschrift weist den Nachteil auf, dass dieser das Merkmal eines
Schwammtuches mit beidseitig ausgebildeter Mikrofaser nicht zu entnehmen
ist.
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Mit
der Druckschrift des Gebrauchsmusters
DE 200 11 242 U1 wird einen
Schwammkörper
offenbart, welcher auf seiner Oberseite mit einer Mikrofaserschicht
beklebt ist, wobei dieser in einer aus Mikrofasern aufweisenden
Umhüllung
angeordnet ist, welche ein rundum angeordnete Nähnaht aufweist.
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Diese
Druckschrift weist den Nachteil auf, dass einerseits die Stirnseiten
des Schwammkörpers nicht
frei liegen und für
zusätzliche
Reinigungsaufgaben zur Verfügung
stehen und das sich bei einem Reißen der Nähnaht das umhüllende Mikrofasertuch von
dem Schwammkörper
ablöst.
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Mit
der Druckschrift DE 20 2004 013 199 U1 wird ein Schwammkörper zur
Reinigung von Tastaturen offenbart, bei dem die oberste Schicht
ein Mikrofasertuch ist, welches auf eine harte Zwischenschicht aufgeklebt
ist, die ihrerseits wiederum auf einer weicheren Schwammschicht
befestigt ist.
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Diese
Druckschrift weist den Nachteil auf, das aufgrund der unterschiedlichen
Befestigungsflächen
diese eine mangelhafte Stabilität
des Reinigungsschwammes ausbilden.
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Mit
der Druckschrift
DE
76 36 186 U1 wird ein Reinigungsschwamm offenbart, welcher
einen Schaumkern aufweist, welcher auf seiner Oberfläche vorzugsweise
mit einem aufkaschierten Vlies versehen ist, die in Kunststoff eingebettete
Schleifkörper enthalten,
welche unterschiedliche Härte,
Korngröße und Dichtigkeit
aufweisen.
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Dieser
Druckschrift ist nicht zu entnehmen, dass auf den Oberflächen des
Schaumkerns jeweils ein Mikrofasertuch mit einer völlig anderen
Textilstruktur als ein Vlies befestigt.
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Mit
der Druckschrift JP 2000-0 83884 A wird ein Wisch-Werkzeug zur Reinigung
von Wandtafeln, Wänden,
Gebäudeböden, Möbeln und
dergleichen offenbart, wobei die Reinigung ohne Wasser oder Reinigungsmittel
und ohne Beschädigung
erfolgt. Das Werkzeug weist ein Schwammmaterial auf, welches auf
einer Oberfläche
als Deckmaterial aus ultrafeinen Fasern aufliegt.
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Diese
Druckschrift weist den Nachteil auf, dass über die Textilstrukturen des
Deckmaterials keine weitergehenden Merkmale zu entnehmen sind.
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Der
Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde ein Schwammtuch der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass es bei wesentlich
höherer Lebensdauer
waschbar ist und eine verbesserte Reinigungswirkung aufweist.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe ist die Neuerung durch die Merkmale des Schutzanspruches
1 gekennzeichnet.
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Bei
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil,
dass nun neuerungsgemäß die Vorteile
eines Mikrofasertuches mit den Vorteilen eines Schwammkörpers kombiniert
werden, was bisher noch nicht bekannt war.
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Der
Vorteil eines Mikrofasertuches ist, dass es ein ausgezeichnetes
Reinigungsvermögen,
eine hohe Lebensdauer und eine gute Schmutzbindungseigenschaft aufweist.
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Ein
Mikrofasertuch kann im Übrigen
das Wasser schnell aufnehmen und schnell weitertransportieren. Aus
diesem Grund ist es besonders erfinderisch, ein solches Mikrofasertuch
mit einem stark wasseraufnehmenden Schwammkörper zu kombinieren, weil das
vom Mikrofasertuch schnell aufgenommene und wieder schnell abgegebene
Wasser in den Schwammkörper
eingebunden wird und dort festgehalten ist.
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Damit
ergibt sich erstmals der Vorteil einer ausgezeichneten Reinigungsmöglichkeit,
einer hohen Lebensdauer und einer guten Schmutzbindungsfähigkeit
zugleich mit einem hohen Wasseraufnahmevermögen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Neuerung ist es vorgesehen,
dass das Mikrofasertuch jeweils über
eine Klebeschicht mit der Oberfläche
des Schwammkörpers
verbunden ist.
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Eine
solche Klebeschicht sollte bevorzugt aus einem offenzelligen Kleber
bestehen, um den Wasserdurchgang nicht zu stark zu behindern.
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Statt
einer Haftklebeschicht können
jedoch auch andere Verbindungsmöglichkeiten
verwendet werden, wie z. B. eine Heißkaschierung, eine Kaltkaschierung,
das Setzen einzelner Verbindungspunkte durch Verschweißen aufgrund
von Laser-Strahlen. Anstatt der Verwendung von Laser-Strahlen können auch
mit feinen Wasserhochdruck-Strahlen entsprechende Verbindungskanäle zwischen
dem Mikrofasertuch und dem Schwammkörper eingeschossen werden.
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Statt
der oben genannten Oberflächenverbindungsmethoden
können
auch Nähverfahren
verwendet werden, wobei ein entsprechend, geeigneter Nähfaden durch
das Mikrofasertuch hindurchgreift und in der Schwammkörperschicht
verankert ist.
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In
einer anderen Ausgestaltung kann es auch vorgesehen sein, dass das
Mikrofasertuch beidseitig auf den Schwammkörper aufgenäht ist, oder durch Steppstich/Kettenstich
auf die Rückseite verknotet/verschlungen
ist.
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Das
Durchnähen
des Nähfadens
durch beide im Abstand voneinander angeordnete Mikrofasertücher kann
entweder punktuell, linienförmig
oder im Bereich verschiedener geometrischer Strukturen erfolgen.
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Die
Vorteile eines Mikrofasertuches liegen bei der Neuerung insbesondere
darin, dass es sich um ein sehr feines Garn im Bereich von 80 bis
350 Denier handelt, in dem insgesamt etwa 1200 bis 1300 Mikrofasern
vorhanden sind.
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Jede
Faser bevorzugt eine Stärke
von etwa 0,1 bis 0,9 Denier und demzufolge hat ein Gramm dieser
Faser eine Länge
von ca. 50 Kilometer.
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Der
Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche
untereinander.
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Alle
in den Unterlagen, einschließlich
der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in
Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
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Im
Folgenden wird die Neuerung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
wesentliche Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
vergrößerter – unmaßstäblicher – Schnitt
durch ein Mikrofaser-Schwammtuch
nach der Neuerung;
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2:
eine stufenweise Vergrößerung der Mikrofaser-Strukturen
in drei verschiedenen Darstellungen;
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3:
der Vorgang der Schmutz- und Wasseraufnahme mit dem neuerungsgemäßen Mikrofaser-Schwammtuch;
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4:
Funktion der Wasseraufnahme bei dem neuerungsgemäßen Schwammtuch.
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Gemäß 1 besteht
das neuerungsgemäße Mikrofaser-Schwammtuch 1 aus
einem oberen und einem unteren Mikrofasertuch 2 die aus
verschiedenen Textilbindungen bestehen können.
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In
einer ersten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass das obere untere
Mikrofasertuch 2 gewebt ist. Alternativ kann die Textilstruktur
auch als Filz ausgebildet sein, d. h. eine Non-Woven-Struktur aufweisen.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das jeweilige Mikrofasertuch über eine offenporige Klebeschicht 3 mit
der Oberfläche
des Schwammkörpers 4 verbunden.
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Der
Schwammkörper 4 besteht
bevorzugt aus einem offenzelligen PU-Schaum. Stattdessen können auch
andere Kaltschäume
verwendet werden, die ein hohes Wasseraufnahmevermögen haben.
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Als
Schwammkörper
können
auch Viskose-Schwämme
verwendet werden. Wichtig ist auch hier, dass offene Zellen 5 vorhanden
sind.
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Wie
eingangs erwähnt,
kann die Textilstruktur 6 des Mikrofasertuches 2 in
den oben genannten vier verschiedenen Ausführungsformen ausgebildet werden.
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Es
kann auch vorgesehen werden, dass das obere Mikrofasertuch 2 eine
andere Textilstruktur 6 aufweist als das untere Mikrofasertuch 2,
um so eine doppelseitige Verwendung des Mikrofaser-Schwammtuches 1 zu
ermöglichen.
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Anhand
der 2 wird nun die Struktur einer Mikrofaser näher erläutert.
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Ein
einfacher Garnfaden 7 einer Mikrofaser beinhaltet eine
Röhrenstruktur
aus einer Vielzahl von Fibrillen, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel pro
Garnfaden etwa 98 Virilen vorhanden sind.
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Vergrößert man
eine Fibrille 8 wie dies in 2 oben dargestellt
ist, dann zeigt die Vergrößerung,
dass eine Virile wiederum eine Röhrenstruktur von
einer Vielzahl von Fasern 9 beinhaltet. Es können bis
zu 12 Fasern im Querschnitt einer solchen Fibrille angeordnet
sein.
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Jede
Faser hat die oben genannte Stärke von
z. B. 0,2 Denier und vergrößert man
eine solche Faser, wie dies in 2 unten
rechts dargestellt ist, kommt man auf eine vergrößerte Faserstruktur mit einer
Vielzahl von Sektoren 10, die neuerungsgemäß aus zwei
verschiedenen Kunststoffmaterialien gebildet sind. Diese Kunststoffmaterialien
sind bevorzugt Polyester 13 und Polyamid 14.
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Im
oberen Ausführungsbeispiel
der Vergrößerung nach 2 ist
erkennbar, dass die Sektorengrenzen 11 durch das Polyamid 14 gebildet
sind, während
die Füllung 12 des
jeweiligen Sektors 10 durch das Polyester gebildet ist.
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Auf
diese Weise besteht jede Faser 9 aus einem Anteil von Polyester
und Polyamid, wobei folgende Mischungsverhältnisse als erfinderisch beansprucht
werden:
- 1. 80 % PE mit 20 % PA
- 2. 70% PE und 30% PA
- 3. 50% PE und 50% PA
- 4. 0% PE und 100% PA
- 5. 100% PE und 0% PA
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Es
werden auch alle Übergänge zwischen den
oben genannten Mischungsverhältnissen
als erfindungswesentlich beansprucht.
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Der
Materialanteil des Polyamids unterstützt die Wasseraufnahme und
je mehr Materialanteil dieses PA enthalten ist, wird die Wasseraufnahme
verbessert.
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Umgekehrt
erhöht
der Anteil des Polyesters die Reinigungsfähigkeit und die Staubbindungsfähigkeit,
so dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten
gibt, die Eigenschaften des Mikrofaserfuches 2 zu verändern.
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Anhand
der 3 wird ein solcher Wasser- und Schmutzaufnahmevorgang
schematisiert dargestellt.
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Wird
ein Mikrofaser-Schwammtuch 1 nach 1 beispielsweise
in Pfeilrichtung 17 auf einer Fläche bewegt, dann werden zunächst die
Schmutzteilchen 15 von dem unteren Mikrofasertuch 2 aufgenommen
und dort gebunden.
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Die
auf der Fläche
ebenfalls vorhandenen Wassertropfen 16 werden zunächst in
die Struktur des Mikrofasertuches 2 gemäß 4 aufgenommen und
dann in Pfeilrichtung 18 in den darüberliegenden Schwammkörper eingeführt und
dort gebunden.
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Damit
ergibt sich erstmals der besondere Vorteil einer ausgezeichneten
Reinigungsfähigkeit bei
hoher Lebensdauer und einer guten Schmutzbindung, wobei gleichzeitig
ein hohes Wasseraufnahmevermögen
gegeben ist.
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Es
ist selbstverständlich
möglich,
dass die Oberfläche
der Mikrofasertücher
in beliebiger Weise strukturiert werden kann. Sie kann eingefärbt, gestempelt
oder in anderer Weise dreidimensional verformt werden, um die Putzfähigkeit
noch weiter zu steigern.
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- 1
- Mikrofaser-Schwammtuch
- 2
- Mikrofasertuch
- 3
- Klebeschicht
- 4
- Schwammkörper
- 5
- offene
Zelle
- 6
- Textilstruktur
- 7
- Garnfaden
- 8
- Virile
- 9
- Faser
- 10
- Sektoren
- 11
- Sektorgrenze
- 12
- Füllung
- 13
- Polyester
- 14
- Polyamid
- 15
- Schmutzteilchen
- 16
- Wassertropfen
- 17
- Pfeilrichtung
- 18
- Pfeilrichtung