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Die
Erfindung betrifft einen Schubkasten für ein Möbel, der mittels einer Auszugsführung fixiert sowie
gegenüber
dem Möbelkorpus
verfahrbar ist, und der mit einer Frontblende, einem Boden, zwei rechtwinklig
zu der Frontblende stehenden Seitenzargen sowie einer parallel und
im Abstand zur Frontblende angeordneten Rückwand versehen ist.
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Bei
einem Möbel
in Form eines Spülenschrank
besteht das Problem, dass das Spülbecken oder
die Spülbecken
in den Innenraum des Möbelkorpus
hineinragen. Außerdem
sind in dem Spülenschrank
Zulaufleitungen und Ablaufleitungen installiert. Häufig ist
auch noch in dem Spülenschrank
ein Warmwasserspeicher oder ein Siphon installiert. Die genaue Einbaulage
dieser Geräte
ist nicht vorgegeben, so dass der Innenraum des Spülenschrankes nicht
optimal genutzt werden kann. Sofern ein Schubkasten in der üblichen
Ausstattung verwendet wird, ist es notwendig, die Rückwand des
Schubkastens entsprechend zu gestalten, beispielsweise abzuwinkeln
oder auch mit einem Ausschnitt zu versehen. Derartige Lösungen sind
jedoch nicht optimal, da sehr viel Stellfläche verloren geht und das Auszugsverhalten
als unangenehm empfunden wird, da ein Schubkasten nicht voll aus
dem Möbelkorpus
herausgefahren werden kann. Es ist deshalb bislang üblich, auf
einen ein- und ausfahrbaren
Schubkasten unterhalb des Spülbeckens
zu verzichten.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schubkasten
für ein
Möbel der
eingangs näher
beschriebenen Art so zu gestalten, dass der der Frontblende abgewandte,
auf Höhe
eines Schubkastens liegende Raum des Möbelkorpus trotz eines dort
installierten Gerätes
oder dergleichen genutzt werden kann, wobei die Handhabung mit einem voll
ausziehbaren Schubkasten vergleichbar ist.
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Die
gestellte Aufgabe wird gelöst,
indem die Rückwand
und die der Frontblende abgewandte Kante des Schubkastens gegenüber die
der Frontblende abgewandten, hinteren Endflächen der Seitenzargen in Richtung
zur Frontblende versetzt sind.
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Für die Verfahrbarkeit
und Positionierung des Schubkastens können nunmehr die allgemein bekannten
Schienensysteme verwendet werden. Dadurch können die Seitenzargen voll
aus dem Möbelkorpus
herausgefahren werden, so dass auch der auf Höhe des Schubkastens liegende,
hintere Raum optimal genutzt werden kann. Da die Rückwand des Schubkastens
und die hintere Kante des Bodens nunmehr in Richtung zur Frontblende
versetzt sind, stören
die im Möbel
montierten Geräte
oder Leitungen nicht. Der hintere Bereich des Schubkastens kann
von der Nutzung her an die Lage der im Möbel installierten Geräte und Leitungen
angepasst werden. Die Auszugsführung
besteht aus den üblichen Vollauszügen, so
dass die Seitenzargen voll aus dem Möbelkorpus herausgefahren werden
können.
Darüber
hinaus wird der große
Vorteil erzielt, dass für
die Auszugsführung
keine speziellen Ausführungen
notwendig sind.
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Eine
bestmögliche
Nutzung des der Rückwand
des Möbelkorpus
auf Höhe
des Schubkastens liegenden Raumes ist gegeben, wenn mittels wenigstens
eines an der Rückwand
des Schubkastens angeordneten Halters eine Ablage, wenigstens ein
Behältnis
oder dergleichen ansetzbar ist. Der Halter bzw. die Halter können so
gesetzt werden, dass die Ablage bzw. das Behältnis beim Ein- und Ausfahren an
den im Möbelkorpus
installierten Geräten
oder Leitungen vorbeifährt.
Ein Behältnis
bietet den Vorteil, dass es oben offen ist, so dass es bei voll
ausgefahrenem Schubkasten bzw. Seitenzargen sehr gut zugänglich ist.
Dadurch werden die Vorteile eines Schubkastens erzielt, der sich über die
gesamte Tiefe des Möbelkorpus
erstreckt. Außerdem
bietet ein Behältnis
den Vorteil, dass beim Ein- und Ausfahren des Schubkastens keine
dort abgelegten Teile herausfallen können. Der Halter oder die Halter
können so
gesetzt werden, dass die Ablage oder das Behältnis bzw. die Behältnisse
so angeordnet werden können,
dass die bereits erwähnten
Geräte
oder Leitungen nicht zum Blockieren führen. Besonders vorteilhaft
ist jedoch, wenn der Halter bzw. die Halter nicht fest an der Rückwand angeordnet
sind, sondern wenn jeder Halter derart als Haken ausgebildet ist, dass
ein Behältnis
oder eine Ablage daran anhängbar
ist. Die Ablage oder das Behältnis
kann dann jederzeit ohne Lösen
von Befestigungselementen oder dergleichen abgenommen werden.
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Darüber hinaus
ist es zweckmäßig, wenn
jeder Halter derart als Doppelhaken ausgebildet ist, so dass dieser
an die Rückwand
und das Behältnis
an den Doppelhaken angehängt
werden kann. Im Bedarfsfalle können
die Positionen der Behältnisse dann
auch geändert
werden. Außerdem
ist es für
den Benutzer vorteilhaft, dass für
die Anbringung des Behältnisses
bzw. der Behältnisse
kein Werkzeuge und keine mechanischen Verbindungselemente notwendig
sind.
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Es
ist ferner vorgesehen, dass die der Frontblende des Schubkastens
abgewandt liegende Kante des Bodens im Bereich der Rückwand liegt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
beträgt der
Versatz der Rückwand
des Schubkastens und der der Frontblende abgewandt liegenden Kante
des Bodens etwa der halben Länge
der das Auszugssystem bildenden Schienen bzw. Seitenzargen des Schubkastens.
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Jeder
Halter muss eine ausreichende Stabilität haben. Es ist deshalb vorgesehen,
dass jeder Halter als Hohlprofil ausgebildet ist und an einem Endbereich
einen in Richtung zum Boden des Schubkastens offene Einhängetasche
derart aufweist, dass der Halter auf den oberen Randbereich der
Rückwand
des Schubkastens aufsetzbar ist. Durch das Hohlprofil wird unter
geringstmöglichem
Materialeinsatz eine größtmögliche Belastbarkeit
erreicht. Vorzugsweise ist jeder Halter aus einem Kunststoff gefertigt.
Jeder Halter könnte
dann von einem extrodierten Profil abgeschnitten werden. Es ist
jedoch auch möglich,
dass mittels eines geeigneten Werkzeuges der Halter im Spritzgießverfahren
hergestellt wird. Durch die Einhängetasche
wird nicht nur erreicht, dass in einfachster Weise jeder Halter
an der Rückwand
angehängt
werden kann, sondern die durch die Belastung hervorgerufene Flächenpressung
wird gering gehalten, so dass keine Gefahr besteht, dass der betreffende
Bereich der Rückwand
zerstört
wird. Außerdem
ist besonders vorteil haft, dass jeder Halter auf der Rückwand verschiebbar
ist, so dass die angehängten
Behältnisse
oder Ablagen so positioniert werden kann, dass es nicht zu einer
Kollision mit den Geräten
oder Leitungen kommt.
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Um
ein Behältnis
in besonders einfacher Weise mittels eines oder mehrerer Halter
an der Rückwand
anzuhängen,
ist vorgesehen, dass jeder Halter an dem die Einhängetasche
aufweisenden Endbereich, jedoch der Einhängetasche gegenüberliegend,
einen durch einen Steg begrenzten Schlitz derart aufweist, dass
in den Schlitz ein Randsteg eines Behältnisses einführbar ist
und der Steg in den nutartigen Rand des Behältnisses eingreift. Durch den
Schlitz in Verbindung mit dem Steg werden die auftretenden Kräfte optimal
abgetragen.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn die Höhe
jedes Halters der Höhe
des Schubkastens entspricht oder annähernd entspricht, und dass
an dem unteren, der Einhängetasche
und dem Schlitz abgewandten Rand ein den Boden eines eingehängten Behältnisses
untergreifenden Stützsteg
angeformt ist. Die Höhe
des Behältnisses
bzw. der an die Rückwand angehängten Behältnisse
entspricht dann der Höhe des
Schubkastens, so dass eine gleiche Funktion gegeben ist, wie bei
einem Schubkasten mit der Tiefe des Möbelkorpus. Der Stützsteg bewirkt
eine Entlastung des oberen, dem Halter oder den Haltern zugeordneten
Randes des Behältnisses.
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In
bevorzugter Ausführung
ist das Möbel
ein Schrank, insbesondere ein Spülenschrank.
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Anhand
der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßen Schubkasten in
perspektivischer Darstellung mit Blick auf die versetzte Rückwand und
auf die Innenfläche
der Frontblende;
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2 den
Schubkasten nach der 1 mit Blick auf die Sichtfläche der
Frontblende;
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3 eine
der 1 entsprechende Darstellung, jedoch mit zwei an
die Rückwand
angehängten
Behältnissen;
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4 eine
der 3 entsprechende Draufsicht;
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5 eine
der 3 entsprechende Darstellung, jedoch in einer anderen
Position der Behältnisse;
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6 ein
Ausführungsbeispiel
eines Halters zum Anhängen
eines Behältnisses
an die Rückwand des
Schubkastens in einer Stirnansicht, und
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7 den
Schubkasten mit einem an die Rückwand
mittels des Halters nach der 6 angehängten Behältnisses
im Vertikalschnitt.
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Der
in den 1 bis 5 dargestellte Schubkasten 10 besteht
aus einer Frontblende 11, einem Boden 22 (7),
zwei seitlich an die Frontblende 11 angesetzte und rechtwinklig
dazu stehende Seitenzargen 12, 13 und einer Rückwand 14.
Wie die 1 bis 5 deutlich
zeigen, ist der Schubkasten 10 mittels einer Auszugsführung, die
aus Schienensystemen besteht, gegenüber dem nicht dargestellten
Möbelkorpus
ein- und ausfahrbar. Das Auszugssystem entspricht einer Ausführung, bei
der der Schubkasten der Tiefe des Möbelkorpus entspricht.
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Wie
die 1 deutlich zeigt, ist der Abstand zwischen der
Frontblende 11 und der Rückwand 14 deutlich
geringer als die Länge
jeder Seitenzarge 12, 13, das heißt, die
Rückwand 14 und
auch die der Frontblende 11 abgewandt liegende Kante des
Bodens 22 stehen gegenüber
der hinteren, der Frontblende 11 abgewandten Stirnfläche jeder
Seitenzarge 12, 13 im Versatz und zwar in Richtung
zur Frontblende 11. Dadurch wird ein nutzbarer Freiraum
im Höhenbereich
des Schubkastens 10 geschaffen, wie noch näher erläutert wird.
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Wie
die 3 zeigt, sind an die Rückwand 14 in noch
näher erläuterter
Weise zwei baugleiche, viereckige Behältnisse 15, 16 angehängt. Wie
die Figur deutlich zeigt, liegen die Böden der Behältnisse 15, 16 auf
Höhe des
Bodens des Schubkastens und die der Frontblende 11 abgewandt
liegenden, parallel zu dieser verlaufenden Wände schließen mit den zugehörigen Stirnflächen der
Seitenzargen 12, 13 ab. Die Behältnisse 15, 16 sind
im Abstand zueinander angeordnet, da sie ohne nen nenswerten Abstand
an die Seitenzargen 12, 13 geschoben sind. Aus
der 3 ergibt sich, dass der Schubkasten 10 gegenüber dem
nicht dargestellten Möbelkorpus
verfahren werden kann, ohne dass es zu einer Kollision mit einem
Siphon oder dergleichen kommt, wenn dieser mittig montiert ist.
Im eingefahrenen Zustand des Schubkastens 10 liegt dieser
Siphon dann zwischen den beiden Behältnissen 15, 16.
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Die 4 zeigt
die Anordnung gemäß der 3 in
einer Draufsicht. Daraus ergibt sich, dass die Breiten der Behältnisse 15, 16 etwa
ein 1/3 der Breite des Schubkastens 10 betragen, so dass
zwischen den Behältnissen 15, 16 ein
relativ großer
Freiraum liegt.
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Die 5 zeigt,
dass die Lage der Behältnisse 15, 16 gegenüber der
Ausführung
nach der 3 geändert werden kann. In diesem
Beispiel sind die Querschnitte und Formen der Behältnisse 15, 16 gleich,
sind jedoch aneinandergeschoben, so dass der Freiraum seitlich neben
der Zarge 13 liegt, so dass ein in dem entsprechenden Bereich
im Möbelkorpus
montiertes Gerät
mit den Behältnissen 15, 16 nicht
kollidiert. Es sei noch erwähnt,
dass der Freiraum auch seitlich neben der Seitenzarge 12 liegen kann.
Wie bereits ausgeführt,
richtet sich die jeweilige Stellung der Behältnisse 15, 16 nach
den Gegebenheiten innerhalb des Möbelkorpus. Ferner ist es auch
möglich,
dass nur ein Behältnis 15 oder 16 an die
Rückwand 14 angehängt wird.
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Die 6 zeigt
eine mögliche
Ausführungsform
eines Halters 17, um die Behältnisse 15, 16 an die
Rückwand 14 anzuhängen. Danach
ist der Halter 17 als Hohlprofilabschnitt ausgebildet.
Die Höhe
des Halters 17 entspricht etwa der Höhe des Schubkastens 10.
Im oberen, dem Boden des Schubkastens abgewandt liegenden Bereich
ist eine in Richtung zum Boden offene Einhängetasche 18 vorgesehen, so
dass der Halter 17 schließend und verschiebbar auf den
oberen Randbereich des Bodens aufgesetzt werden kann. Angrenzend
an den die Einhängetasche 18 einseitig
begrenzenden Steg ist ein weiterer im Abstand dazu stehender Steg 19 angeformt,
so dass ein Schlitz 20 entsteht.
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Wie
die 3 und 5 zeigen, sind die Behältnisse 15, 16 mit
nach außen
abgewinkelten Rändern
versehen, so dass der äußere Steg
jedes Randes in den Schlitz 20 eingreift. Der Steg 19 liegt
dann in dem nutartigen Hohlraum, so dass jedes Be hältnis 15, 16 geringstmöglich belastet
wird. Zur weiteren Entlastung des Randbereiches jedes Behältnisses
ist der Halter 17 an der der Einhängetasche 18 abgewandt
liegenden Seite mit einem den Boden des Behältnisses 15 oder 16 untergreifenden
Stützsteg 21 versehen.
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In
den dargestellten Ausführungsbeispielen sind
die Behältnisse 15, 16 viereckig
ausgebildet. Zum Anhängen
an die Rückwand 14 werden
deshalb bevorzugt zwei Halter 17 verwendet. Diese Ausführung des
Halters 17 ist beispielhaft zu sehen. Wesentlich ist, dass
jedes Behältnis 15, 16 ohne
Zuhilfenahme von Werkzeugen und ohne mechanische Befestigungselemente
an die Rückwand 14 angesetzt werden
kann, wobei in weiterer Ausgestaltung die Verschiebbarkeit der Behältnisse 15, 16 zur
Anpassung an die Gegebenheiten im Möbelkorpus möglich ist.
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Die 7 zeigt,
dass der Stützsteg 21 des Halters 17 auf
Höhe des
Bodens 22 des Schubkastens 10. Demzufolge liegt
der Boden jedes Behältnisses 15, 16 in
etwa fluchtend zur Innenfläche
des Bodens 22. Ferner zeigt die Figur, dass die Einhängetasche 18 jedes
Halters 17 den oberen Randbereich der Rückwand 14 übergreift.
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Aus
den Figuren ergibt sich, dass der Raum des Möbelkorpus im Höhenbereich
des Schubkastens 10 und der Frontblende 11 abgewandten
Bereich optimal genutzt werden kann.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Wesentlich
ist, dass die Rückwand 14 und
der Boden 22 eines Schubkastens 10 für ein Möbel, vorzugsweise
in Form eines Spülenschrankes,
in Richtung zur Frontblende 11 versetzt sind, und dass
in den dadurch geschaffenen Freiraum Ablagen oder Behältnisse 15, 16 angeordnet
werden können,
die in bevorzugter Ausführung
in verschiedene Positionen gebracht werden können, so dass sie an die Gegebenheiten des
Möbelkorpus
angepasst werden können.
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- 10
- Schubkasten
- 11
- Frontblende
- 12,
13
- Seitenzargen
- 14
- Rückwand
- 15,
16
- Behältnisse
- 17
- Halter
- 18
- Einhängetasche
- 19
- Steg
- 20
- Schlitz
- 21
- Stützsteg
- 22
- Boden