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Die
Erfindung betrifft ein Mäh-
und/oder Schneidgerät
mit zumindest einem an einem Fahrzeug halterbaren und gegenüber diesem
an zumindest einer oberen und einer unteren Führungshilfe quer beweglichen
Ausleger, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
solchen Mäh-
und/oder Schneidgeräten ist
es bekannt, den Ausleger insgesamt quer zum Fahrzeug beweglich zu
halten, um ihn damit zwischen einer ausgreifenden Arbeitsstellung
und einer zum Beispiel vor dem Fahrzeug eingefalteten Transportstellung
oder zwischen zwei zu unterschiedlichen Seiten ausgreifenden Arbeitsstellungen
verlagern oder ihn während
des Ausgreifens zu einer Seite unterschiedlich weit ausschieben
zu können.
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Dabei
werden zum Beispiel als Führungshilfen
zwei mit Abstand zueinander und übereinander liegende
Rundrohre aus Stahl verwendet, deren oberes von einer oberen Halbschale
eines Läufers
des Auslegers übergriffen
und deren unteres von einer unteren Halbschale des Läufers untergriffen
ist. Dabei wird die Gewichtskraft des Auslegers zu einem sehr großen Anteil
nur von dem oberen Rohr getragen. Der Bereich der oberen Halbschale
des Läufers ist
daher sehr massiv und stabil auszuführen, was zu einem hohen Schwerpunkt
und einer großen
Bauhöhe
führt.
Beides ist ungünstig
für die
Handhabung des Fahrzeuges, da zum einen die Fahreigenschaften negativ
beeinflußt
werden und zum anderen die Sicht nach vorne für den Fahrer eingeschränkt ist. Zudem
sind Rundrohre hinsichtlich ihrer Stabilität begrenzt und müssen daher
besonders dickwandig ausgebildet sein, was den Schwerpunkt und das
Gewicht weiter erhöht.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Nachteile bei einem Mäh- und/oder
Schneidgerät der
genannten Art zu minimieren.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch ein Mäh-
und/oder Schneidgerät
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch einen an einem Läufer gehaltenen
Ausleger mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Hinsichtlich vorteilhafter
Ausgestaltungen wird auf die abhängigen
Ansprüche
2 bis 11 verwiesen.
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Erfindungsgemäß ist die
Bauhöhe
dadurch verringert, daß der
Läufer
mit seinem oberen Ende die obere Führungshilfe untergreift. Der
Schwerpunkt liegt tiefer, da die Last nicht mehr einseitig auf die obere
Führungshilfe übertragen
wird und zumindest die Hauptmasse des Läufers in einer Höhe zwischen oberer
und unterer Führungshilfe
gelegen ist.
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Dabei
ergibt sich eine besondere Stabilität, wenn die Führungshilfen
als mit mehreren parallelen Längskanten
versehene Kastenprofile anstelle bisheriger Rundrohre ausgebildet
sind. Die Steifigkeit der Führungshilfen
kann damit auch ohne Gewichtssteigerung deutlich erhöht sein.
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Eine
Schrägfläche an zumindest
einer Führungshilfe
erleichtert dabei eine Nachstellmöglichkeit des Läufers.
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Zur
Abfangung der wirkenden Kräfte
kann vorteilhaft eine oder jede Führungshilfe mit einer rückseitigen
und von dem Läufer
hintergriffene Vertikalfläche
versehen sein, so daß ein
Teil der Gewichtskraft in eine nach vorne gerichtete Zugkraft umwandelbar
ist. Dies gilt insbesondere für
die obere Führungshilfe,
da das Gewicht des Auslegers vor dieser gelegen ist und damit nach
vorne zieht.
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Dabei
ist besonders günstig,
wenn der Läufer
zumindest bezüglich
der Fahrzeuglängsrichtung und/oder
entlang einer Vertikalen nachstellbar ist, um somit eine möglichst
gleichmäßige Verteilung
seines Gewichts auf eine obere und eine untere Führungshilfe zu erreichen und
dennoch nicht durch eine zu feste Einspannung einen zu großen Widerstand
gegen eine Querverschiebung aufzubauen.
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Auch
einem Verschleiß der
Gleitfläche
des Läufers
kann durch die Nachstellung Rechnung getragen werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der
Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische Ansicht von vorne eines erfindungsgemäßen Mäh- und/oder
Schneidgeräts
mit einer frontseitig an einem Fahrzeug angeordneten Mähvorrichtung
in Arbeitsstellung mit ein Hindernis übergreifendem Ausleger,
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2 eine ähnliche
Ansicht wie 1 mit in einer quer vor dem
Fahrzeug gehaltenen Transportstellung des Auslegers,
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3 das
Mäh- und/oder
Schneidgerät
nach 1 in Seitenansicht mit in einer Längstransportstellung
befindlichem Ausleger,
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4 eine
perspektivische Einzelteildarstellung des Trägers mit zwei übereinander
liegenden Führungshilfen
für die
Querverschiebung des Auslegers vor dessen Montage,
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5 den
Träger
mit den Führungshilfen nach 4 in
Ansicht von vorne,
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6 einen
Schnitt entlang der Linie VI-VI in 5,
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7 eine ähnliche
Ansicht des Trägers
wie in 4, jedoch mit montierter Halterung für den Ausleger,
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8 eine
Seitenansicht des Trägers
mit an den Führungshilfen
montiertem Läufer
und Halterung für
den Ausleger, etwa entsprechend einer Ansicht in Richtung des Pfeils
VIII in 7,
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9 eine
Detailansicht etwa des Ausschnitts IX in 8 nach Entfernen
einer Seitenverkleidung mit detaillierter Ansicht einer Nachstellmöglichkeit
für die
Positionierung des Läufers
an den Führungshilfen.
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Das
in 1 dargestellte und insgesamt mit 1 bezeichnete
Mäh- und/oder Schneidgerät umfaßt ein hier
selbstfahrendes Fahrzeug 2, was nicht zwingend ist, einen
mehrteiligen Ausleger 3 und zumindest einen Arbeitskopf 4,
der beispielsweise als Mäh-,
Schneid- oder Fräskopf
oder als Räum-
oder Reinigungskopf ausgebildet sein kann. Er kann mit Schneid-
und/oder Schlag- mitteln
versehen sein. Neben Grasmähköpfen mit
einer oder mehreren vertikal oder horizontal rotierenden Schneid-
oder Schlagwalzen ist so beispielsweise auch eine reine Heckenschere
oder dergleichen montierbar. Neben der hier gezeigten Frontmontage
des Auslegers 3 kommt zusätzlich oder alternativ auch
eine Heckmontage eines Auslegers 3 in Betracht.
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Der
Ausleger 3 ist an einem fahrzeugfesten Träger 5 montiert,
der eine Querführungseinrichtung 6 mit
hier zwei vertikal oder nahezu vertikal beabstandet zueinander angeordneten
und quer zum Fahrzeug 2 verlaufenden Führungshilfen 7, 8,
hier Horizontalprofilen, und einen daran zumindest quer zum Fahrzeug 2 verschieblichen
Läufer 9 umfaßt.
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Der
Läufer 9 trägt für den Ausleger 3 eine aufragende
Halterung 10 mit einer vertikalen Schwenkachse 11,
um die herum der Ausleger 3 ein- und ausschwenkbar ist.
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Das
Fahrzeug 2 kann als Schmalspurtraktor ausgebildet sein,
um damit einen flexiblen Einsatz auch in engen Bereichen zu ermöglichen.
Auch größere, LKW-ähnliche
Fahrzeuge sind möglich.
Zudem kann die Arbeitsposition des Arbeitskopfes 4 von rechts
auf links variiert werden.
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Der
Ausleger 3 umfaßt
hier beispielhaft drei Abschnitte 12, 13, 14,
von denen der mittlere Abschnitt 13 der kürzeste ist,
so daß auch
ein Hindernis, wie in 1 dargestellt, durch eine portalartige
Stellung des Auslegers 3 übergriffen werden kann. Dabei können besonders
einfach die Winkelstellungen zwischen dem ersten 12 und
dem zweiten Abschnitt 13 einerseits und zwischen dem zweiten 13 und
dem dritten Abschnitt 14 andererseits über eine gemeinsame Ansteuerung
und Beaufschlagung der Antriebsorgane 15 und 16 mit
nur einem Bedienknopf und einer gemeinsamen Leitung einstellbar
sein. Der dritte Abschnitt 14 ist hier nach Art eines Teleskops
längenvariabel.
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In
der in 2 gezeigten Quertransportstellung ist der Ausleger 3 quer
vor – oder
hinter (nicht dargestellt) – dem
Fahrzeug 2 derart halterbar, daß der erste Abschnitt 12 als
oberster Teil des Auslegers 3 etwa an der Unterkante einer
Windschutzscheibe quer zum Fahrzeug 2 liegt, der zweite
Abschnitt 13 zumindest nahezu vertikal abwärts weist,
was aufgrund seiner geringen Länge
möglich
ist, und der dritte Abschnitt 14 in eingefahrener Stellung
schräg
aufwärts
mit einer dem ersten Abschnitt entgegengesetzten Querkomponente
verläuft.
Das Packmaß ist daher
minimiert, die Breite gering. Der Arbeitskopf 4 kann so
horizontal und weit unten gehalten werden, dem Fahrer bleibt dadurch
ein optimiertes Sichtfeld. In 3 ist alternativ
eine Längstransportstellung dargestellt,
in der von dem Ausleger 3 das Führerhaus 17 übergriffen
ist und der Arbeitskopf 4 auf einer Ladefläche 18 abgelegt
ist.
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Es
versteht sich jedoch, daß verschiedenste Auslegertypen
von dem mit einer Komponente quer zum Fahrzeug 2 verlagerbaren
Läufer 9 abgestützt sein
können.
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Die
Führungshilfen 7, 8 der
Querführungseinrichtung 6 sind
hier jeweils als Kastenprofile aus einem vergüteten Stahl ausgebildet und
umfassen mehrere parallel und längs
zur Erstreckung der Profile 7, 8 verlaufende Kanten,
unter anderem die Kanten K1, K2, K3, K4. Zwischen den Kanten K1
und K2 ist hier sowohl an dem oberen 7 wie auch an dem
unteren Führungsprofil 8 jeweils
eine mit einer Komponente in Fahrtrichtung F weisende Schrägfläche 19 ausgebildet,
wohingegen auf der der Fahrtrichtung F entgegengerichteten Seite
jeweils eine Vertikalfläche 20 zwischen
den Kanten K3 und K4 ausgebildet ist. Zwischen den Kanten K2 und
K3 kann beispielhaft eine Horizontalfläche 21 liegen. Das
obere und untere Führungsprofil 7, 8 sind
insoweit gleichartig ausgebildet, was jedoch nicht zwingend ist.
Insbesondere die vertikale Abstützungsfläche 20 erfüllt in erster
Linie an dem oberen Führungsprofil 7 eine
einer Zugkomponente der Gewichtskraft entgegenwirkende Funktion.
Auch eine V-förmige
Ausbildung der Profile 7, 8 mit einer zum Zwischenraum
weisenden Spitze wäre
möglich,
jedoch nicht ganz so günstig
zum Abfangen der nach vorne wirkenden Zugkraft aufgrund des vor
den Profilen 7, 8 gehaltenen Gewichts des Auslegers 3.
Statt dessen wäre
dann dort eine hohe Tangentialkraft wirksam.
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Die
Kanten weisen jeweils einen Mindestradius von einigen Millimetern
auf.
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Zwischen
den Profilen 7 und 8 ist der Läufer 9 derart verschieblich
halterbar, daß er
mit einer Komponente von unten an der oberen Führungshilfe 7 und
mit eine Komponente von oben an der unteren Führungshilfe 8 angreift
und so an diesen abgestützt ist.
Der Läufer 9 ist
hierbei als Schlitten ausgebildet, also gleitbeweglich entlang den
Führungshilfen 7, 8. Auch
eine Bewegung über
Rollen wäre
prinzipiell möglich.
Der Läufer 9 hat
dabei idealerweise Kontakt mit allen drei Flächen 19, 20, 21 beider
Führungshilfen 7, 8.
Diese Flächen
können
für eine
kraftarme Gleitbewegung mit einer den Reibungswiderstand vermindernden
Beschichtung, zum Beispiel mit einer Teflonkomponente, versehen
sein.
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Für die Gleitverbindung
mit den Führungshilfen 7, 8 weist
der Läufer 9 eine
nach oben offene Ausnehmung 22 auf, die in Anpassung an
die Profilierung der Führungshilfe 7 komplementär hierzu
geformt ist. Entsprechend ist an der Unterseite des Läufers 9 eine
nach unten offene Ausnehmung 27 zum Eingriff der unteren
Führungshilfe 8 vorgesehen.
Der Eingriff ist dadurch jeweils nahezu paßgenau.
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Wie
in 9 für
die obere Ausnehmung 22 gezeigt ist, ist diese von einem
Stahlrahmen 28 umgrenzt, in den zumindest ein Kunststoffkörper 23 mit einer
glatten Oberfläche
als Gleithilfe eingelegt ist. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel
ist zusätzlich
für eine
genaue Positionierung des Läufers 9 eine
Verstellmöglichkeit
eines in Eingriffsstellung die vertikale rückseitige Fläche 20 hintergreifenden
Schenkels 23a entlang dem Pfeil 24, also in Fahrzeuglängsrichtung,
eingezeichnet. Alternativ können
auch die in der Ausnehmung 22 liegenden Kunststoffteile 23, 23a zusammen
einstückig
sein.
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Als
weitere Einstellmöglichkeit
ist ein Keil 25 vorgesehen, der in der Ausnehmung 22 den
Kunststoffkörper 23 untergreift
und zum Beispiel über
einen von vorne zugänglichen
Gewindebolzen in Richtung des Pfeils 26 horizontal verschieblich
ist. Durch Einschieben des Keils 25 kann der Kunststoffkörper gleichzeitig
eine Krafteinwirkung zu der Schrägfläche 19 und
zu der horizontalen Fläche 21 erfahren
und dadurch gegenüber
diesen gleichzeitig justiert werden, wobei die Justage gegenüber der
hinteren und gegen Zugbeanspruchung haltenden Fläche 20 durch Verschiebung
des Teils 23a in Richtung des Pfeils 24 erfolgen
kann. In jeder Kraftrichtung kann somit sichergestellt werden, daß eine paßgenaue Einfassung
der Führungshilfe 7 (analog
der Führungshilfe 8 im
unteren Bereich) erfolgt, ohne daß der Läufer 9 so stramm an
diesen sitzen würde,
daß es zu
einem Verklemmen kommen kann. Eine Nachjustage kann einem Verschleiß der Kunststoffteile 23, 23a bei
zunehmender Betriebsdauer Rechnung tragen. Durch Einschieben des
Keils 25, zum Beispiel über
einen Gewindebolzen, findet somit auch eine Justage entlang einer
Vertikalen statt, der Läufer 9 kann
insgesamt angehoben oder abgesenkt werden.
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Der
Läufer 9 umfaßt zudem
einen Schutzkäfig 29,
in dem ein Antriebsorgan für
das Verschwenken des Auslegers 9 um die Schwenkachse 11 der Halterung 10 geschützt gelegen
sein und an den Ansätzen 30 des
Auslegers 3 für
seine Drehung um diese Achse 11 angreifen kann.
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- 1
- Mäh- und oder
Schneidgerät,
- 2
- Fahrzeug,
- 3
- Ausleger,
- 4
- Arbeitskopf,
- 5
- Träger,
- 6
- Querführungseinrichtung,
- 7
- obere
Führungshilfe,
- 8
- untere
Führungshilfe,
- 9
- Läufer,
- 10
- Halterung,
- 11
- Schwenkachse,
- 12
- erster
Abschnitt,
- 13
- zweiter
Abschnitt,
- 14
- dritter
Abschnitt,
- 15
- Antriebsorgan,
- 16
- Antriebsorgan,
- 17
- Führerhaus,
- 18
- Ladefläche,
- 19
- Schrägfläche,
- 20
- Vertikalfläche,
- 21
- Horizontalfläche,
- 22
- obere
Ausnehmung,
- 23
- Kunststoffteil,
- 23a
- Kunststoffteil,
- 24
- horizontale
-
- Nachstellrichtung,
- 25
- Keil,
- 26
- Nachstellrichtung,
- 27
- untere
Ausnehmung,
- 28
- Stahlrahmen,
- 29
- Schutzkäfig,
- 30
- Ansätze
- K1,
K2, K3,
-
- K4
- Längskanten
der
-
- Führungsprofile,
- F
- Fahrtrichtung