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Die
Erfindung betrifft ein Rücknahmegerät für Pfandgut
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Rücknahmegeräte dieser Art sind in jüngerer Zeit konzipiert
und entwickelt worden, um die gemäß entsprechenden Vorschriften
anfallenden Rückgabemengen
zu beherrschen und die sich schon bei bisherigen Pfandrücknahmen "von Hand" durch Verkaufspersonal
ergebenden Arbeitsbelastungen zu vermindern. Rücknahmegeräte, die das entsprechende Pfandgut
selbsttätig überprüfen und
das zugehörige
Pfand gutschreiben, sind allerdings mit hohen Vorgaben an die Sicherheit
der Pfanderkennung, der Entwertung und der Sicherheit gegen Manipulationen
belastet.
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In
dieser Hinsicht ist bereits ein Rücknahmegerät in der
EP 1 515 280 A2 vorgeschlagen
worden, die ferromagnetische Indikatorelemente vorsieht, welche
mit elektromagnetischen Mitteln zu überprüfen und zu entwerten sind.
Diese Indikatorelemente behalten ihre Indikatorfunktion auch an
verbeultem oder verschmutztem Pfandgut bei und lassen sich manipulationssicher
ausführen,
um eine mißbräuch liche
Verwendung von Pfandgut zur mehrfachen Pfandrückgabe auszuschließen. Andere
Systeme arbeiten mit besonderen optischen Marken, die relativ erkennungssicher
auszuführen
sind. Alle diese Systeme sind angesichts der gestellten hohen Anforderungen
sehr speziell auf die Sicherheit der Pfanderkennung und Pfandentwertung
auszulegen. Rücknahmegeräte dieser
Art sind also mit sehr speziellen Erkennungs- und Entwertungssystemen
auszustatten, die auf eine verläßliche Funktion
hin ausgelegt sein müssen.
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Es
gibt allerdings in der Praxis einen breiten Bedarf an Informationen über Warengutströme, die sich
bei Pfandgut ergeben könnten,
um aus Mengenangaben, Herkunftsangaben etwas über die Vertriebswege und die
Wege beim Verbraucher zu erfahren und darauf Marketingentscheidungen,
logistische Überlegungen
und sonstige unternehmerische Strategien zu stützen.
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Um
dies zu ermöglichen,
wird ein Rücknahmegerät nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 mit den kennzeichnenden Markmalen des
Anspruchs 1 ausgestattet. Das Rücknahmegerät wird zusätzlich mit
einem optischen Erkennungssystem ausgestattet, welches das Produkt
identifiziert. Dabei kann das Pfandgut grundsätzlich insgesamt von seiner
Größe, Form
und Gestaltung und Aufmachung her optisch erfaßt und schon von daher als
Produkt eines bestimmten Herstellers und/oder einer Herstellungsserie
erkannt und jeweils in Betracht kommenden Vertriebswegen zugeordnet
werden. Noch informativer sind allerdings Code-Lesesysteme für eine optische Erkennung abfragbar,
die eine große
Zahl von Schlüsselinformationen
maschinenlesbar an der Ware bereithalten können. Insbesondere mit Bar-Codes,
wie sie inzwischen sehr verbreitet und bei der größten Zahl
der im Handel befindlichen Waren zu finden sind, sind solche ergänzenden
Informationen mit Hilfe eines entsprechenden Lesegeräts beim Rücknahmegerät für Pfandgut
aufzunehmen. Diese liefern dann nicht nur die Daten, die der Händler sonst
etwa an den automatisierten Kassen erhält, sondern darüber hinaus Informationen,
die Aufschluß über das
Verbraucherverhalten nach dem Kauf und Verbrauch geben.
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Solche
optischen Erkennungssysteme sind gerätetechnisch einem gemeinsamen
Eingabekanal, etwa einem Fallschacht, mit einer Pfand-Prüfeinrichtung
zuzuordnen und in das Rücknahmegerät zu integrieren.
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Dabei
ist es insbesondere für
statistische Erfassungen hinnehmbar, wenn ein optisches Erkennungssystem
nicht die hohe Zuverlässigkeit
der Pfand-Prüfeinrichtung
aufweist, solange nur eine für die
gewünschte
Datenerfassung ausreichende Datenmenge zu erhalten ist. Auf der
anderen Seite ist ein zusätzliches
optisches Erkennungssystem durchaus auch in der Lage, die Verläßlichkeit
und Sicherheit der Pfand-Prüfung
anhand der Stimmigkeit der Gesamtangaben zu überwachen und insbesondere auch
Manipulationen zum Pfandbetrug zu indizieren.
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Im
Sinne eines robusten und wartungsarmen Betriebs kann vorgegeben
werden, daß das
Pfandgut optisch von mehreren Seiten erfaßt wird, nicht also etwa ausgerichtet,
gerollt oder gedreht werden muß,
wenn etwa eine Codierung an einem zylindrischen Pfandgut nut an
einer einzigen, räumlich
begrenzten Umfangsstelle angebracht ist. In dieser Hinsicht kann
der Eingabekanal von mehreren Seiten durch verschiedene optische
Erkennungssysteme erfaßt
werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, von einem optischen
Erkennungssystem aus den Eingabekanal über Spiegel, Bildfaserkabel
o. dgl. von verschiedenen Richtungen aus anzuvisieren.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
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1:
schematisierte Zeitenansicht eines Rücknahmegeräts in einer ersten Ausführungsform
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2:
Schnitt nach Linie II-II in 1
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3:
schematisierte Seitenansicht eines zweiten Rücknahmegeräts für Pfandgut und
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4:
Schnitt nach Linie IV-IV in 3.
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In
1 ist
ein Rücknahmegerät
1 für Pfandgut
in wesentlichen Teilen dargestellt, nämlich mit einem Eingabekanal
2 und
einem Satz von Magnetspulen
3,
4,
5,
6,
die den Eingabekanal
2 konzentrisch umschließen. Der
Eingabekanal
2 ist hier vertikal als Fallschacht ausrichtet,
der durch ein Rohr
7 definiert wird, in dem Pfandgut wie
eine Dose
8 selbsttätig
niederfallen kann. Es versteht sich, daß der Eingabekanal
2 auch
als schräger
Fallschacht für ein
Niederrutschen von Pfandgut oder als schräge Rollbahn ausgebildet sein
kann, ohne daß es
besondere Einrichtungen für
die Vorbewegung des Pfandguts bedürfte. Die hier dargestellte
Dose ist mit einer besonderen Pfandmarkierung
9 versehen,
die ferromagnetische Elemente enthält, welche aufgrund der nicht
linearen Magnetisierungslinie charakteristische Induktionssprünge und
damit Spannungsformen auslösen
kann, anhand derer das Pfandgut als solches zu identifizieren ist.
Darüber
hinaus kann die Pfandmarkierung
9 mit Hilfe einer starker
Erregerspule in einen magnetischen Sättigungszustand gebracht werden,
womit die Pfandmarkierung "entwertet" wird. Die vor der
Entwertung durch ein charakteristisches magnetisches Antwortsignal
festzustellende Pfandberechtigung ist mit Hilfe der Erregerspule
gelöscht worden.
Insoweit folgt der Aufbau des Rücknahmegeräts dem in
der
EP 1 515 280 A2 beschriebenen.
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Diese
besondere, im Sinne einer Aktivierung und einer Deaktivierung veränderbare
und preisgünstigere
am Pfandgut anzubringende Pfandmarkierung 9, die auch nicht
mit einfachen Maßnahmen manipulierbar
ist, eignet sich als Pfandmarkierung hoher Zuverlässigkeit,
nicht jedoch gleichzeitig als komplexerer Datenträger.
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Für abrufbare
Informationen am Pfandgut steht jedoch auch die Möglichkeit
einer optischen Kodierung zur Verfügung, die zwar bei Beschädigung oder
Manipulation weniger fälschungssicher
ist, dementsprechend also nicht die hohe Zuverlässigkeit der Pfandmarkierung 9 umfaßt, die
aber bei einem ausreichend großen
Anteil des Pfandguts auslesbar ist, um Informationen über Zeit
und Ort der Herstellung, über
Vertriebswege, über
Inhalt und dgl. zu liefern. Solche optischen Kodierungen sind inzwischen
bei den meisten handelsfähigen
Produkten, wie sie als Pfandgut in Betracht kommen, ohnehin als
Bar-Code (Streifen-Code) vorhanden. Eine solche Kodierung 10 ist
schematisch an der Dose 8 wiedergegeben.
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Da
eine solche Kodierung an dem meist zylinderförmigen Pfandgut wie etwa einer
Dose oder einer Flasche ggf. nur einfach und zwar an einer begrenzten
Umfangstelle des Pfandguts angebracht ist und da praktisch eine
Ausrichtung des Pfandguts im Eingabekanal 2 nicht vorgegeben
werden kann, muß das
Pfandgut vollumfänglich überwacht
werden.
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Ein
optisches Erkennungssystem 11 ist dem gleichen Eingabekanal 2 zugeordnet,
wobei dieses ebenfalls das Rohr 7 umschließt. Ein
Gehäuse 12 enthält vier
gleichförmig
aber höhenversetzt
um das Rohr 7 angeordnete Bar-Code-Scanner 13, 14, 15, 16,
die durch in Achsrichtung zueinander versetzte Schlitze 17, 18, 19, 20 das
Innere des Rohres 7 und damit der Eingabekanal 3 optisch
abtasten und, wenn eine Dose 8 sich in Fallrichtung hindurchbewegt,
den darauf vorhandenen Bar-Code erfassen. Der Höhenversatz zwischen den Schlitzen 17 bis 20 und
die entsprechend versetzen Abtastebenen sind dafür vorgesehen, ein Übersprechen
der Signale von einem Scanner zum anderen zu vermeiden und Fehlauslesungen
auszuschließen.
Die in 2 angedeutete weitwinklige optische Abtastung
eines jeden der Scanner kann für
alle praktischen Fälle
sicherstellen, daß auch
ein nur relativ kleiner und an einer einzigen Stelle eines Pfandguts
angeordneter Code erfaßt wird.
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Es
versteht sich, daß der
abzutastende Code nicht unbedingt ein Bar-Code (Streifen-Code) sein muß. vielmehr
sind eine unübersehbare
Zahl von Codierungen denkbar und realistisch möglich. Im Wege der Bilderkennung
kann das Pfandgut auch ohne eine spezielle Codierung etwa an einer
Gesamtaufmachung oder aus einer Beschriftung erfaßt und identifiziert
werden, um eine optische Erkennung zu liefern. Die besondere Codierung
mit ihrer umfänglichen
und kompakten Information wird allerdings in der Regel einer einfacheren
Bilderfassung vorzuziehen sein.
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Ein
zweite Ausführungsform
eines Rücknahmegeräts
21 für Pfandgut
ist in
3 und
4 dargestellt. Auch dieses umfaßt einen
Eingabekanal
2, umschlossen von Magnetspulen
3,
4,
5,
6,
wobei der Eingabekanal durch ein senkrecht verlaufendes Rohr
7 definiert
ist und eine durchfallende Dose
8 als Pfandgut zeigt, die
mit einer Pfandmarkierung
9 versehen ist. Die insoweit
bereits in der
EP 1
515 218 A2 beschriebenen Teile stimmen mit denen der Ausführungsform
nach
1 und
2 überein und sind auch mit den
gleichen Bezugszeichen versehen. Das Pfandrücknahmegerät
21 weist allerdings
ein anderes Lesesystem
22 auf, welches zwar auch mit einem Gehäuse
23 um
das Rohr
7 herum angeordnet ist, jedoch das Innere des
Rohres
7 und damit den Eingabekanal
2 in einer
durchgängig
offenen (horizontalen) Querschnittsebene des Rohres
7 abtastet.
Auch diese Abtastung ist auf das Lesen eines Bar-Codes ausgerichtet,
kommt allerdings mit zwei Lesegeräten
24 und
25 aus,
die CCD-Chips enthalten (Charge Coupled Device – Chips) als Bildsensoren enthalten.
Um dabei jeweils radial gerichtete Beobachtungen über 180° des Umfangs
des Rohres
7 zu erzielen, sind diese CCD-Chips an Prismenkombinationen
26 bzw.
27 angekoppelt,
die eine entsprechende Bildumlenkung bewirken. Dadurch kann die
Zahl der Lesegeräte
verringert und die Abstimmung der Auswertevorgänge vereinfacht werden.
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Es
versteht sich, daß anstelle
der Prismenkombinationen 26, 27 auch Spiegelsysteme
oder bildübertragene
Glasfasersysteme zur Umlenkung und Ausrichtung der Überwachungsrichtungen
den Lesegeräten 24, 25 vorgeschaltet
werden können.
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Das
Ergebnis der optischen Auslesung der Codierung wird dann einer elektronischen
Speicherung und/oder Auswertung (nicht dargestellt) zugeleitet,
um die gewünschten
Informationen über
Herkunft, Zeit und Weg des zur Pfandrückgabe eingeworfenen Pfandguts
zu ermitteln und damit Aufschluß über Vertriebs-
und Verbrauchswege zu erhalten.
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Das
Pfandgut selbst wird nach dem Passieren des Rücknahmegeräts von einem ausreichend großen Sammelraum
aufgenommen oder aber durch einen Förderer zu einem Sammelraum
transportiert, der in gleicher Höhe
oder sogar höher
liegen kann. Insbesondere ist es auch von Interesse, die Rücknahmegeräte für Pfandgut
innerhalb eines Gebäudes gegen
Witterungseinflüsse,
Einbruch oder Vandalismus geschützt
vorzusehen, während
Sammelräume für Pfandgut
an argelegeren Stellen vorzusehen sind, die auch keines besonderen
Schutzes bedürfen.