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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Toilettensitzerhöhungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
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Im
Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf eine Toilettensitzerhöhungsvorrichtung,
welche auf eine Toilettenschüssel
aufsetzbar ist, um eine erhöhte
Sitzposition für
eine Kranken oder einen Behinderten zu schaffen.
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Toilettensitzerhöhungsvorrichtungen
der beschriebenen Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. So
zeigt beispielsweise die
DE
195 06 451 A1 einen Aufsatz für einen Toilettensitz. Eine ähnliche Konstruktion
beschreibt die
DE
197 17 683 A1 . Weitere Beispiele finden sich in der
DE 199 48 296 A1 oder
DE 299 13 420 U1 .
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In
allen Fällen
umfasst die Toilettensitzerhöhungsvorrichtung
einen Grundkörper,
welcher einen im Wesentlichen ringförmigen Sitz, analog einer WC-Brille,
umfasst. Von dem Sitz aus erstreckt sich einen innere Schutzwandung
in den Innenraum der Toilettenschüssel, um auf diese Weise einen
Spritzschutz zu gewährleisten.
Weiterhin erstreckt sich eine äußere Abdeckwandung
von dem Außenbereich
des Grundkörpers
bzw. des Sitzes aus nach unten, um zum einen optisch den Rand der
Toilettenschüssel
bzw. die auf diesem noch befindliche ursprüngliche Brille abzudecken und
um zum anderen die Befestigung von Lagerungselementen zu ermöglichen.
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Toilettensitzerhöhungsvorrichtungen
sind meist so beschaffen, dass diese in unterschiedlicher Höhe montierbar
sind, um Anpassungen an unterschiedlich hohe Toilettenschüsseln zu
ermöglichen und
um eine Adaption an die Bedürfnisse
des jeweiligen Benutzers hinsichtlich der gewünschten Sitzhöhe treffen
zu können.
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Bei
den vorgenannten Konstruktionen sind entweder technische aufwändige Lösungen erforderlich,
um die Lagerung und Höheneinstellung
der Toilettensitzerhöhungsvorrichtung
zu realisieren oder es sind durch ungeübte Bedienungspersonen schwierig vorzunehmende
Montageschritte erforderlich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Toilettensitzerhöhungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau
und einfacher, kostengünstiger
Herstellbarkeit universell einsetzbar ist, leicht in der Höheneinstellung
angepasst werden kann und auch durch ungeübte Bedienungspersonen leicht
verwendbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmalskombination. des Hauptanspruchs gelöst, die
Unteransprüche
zeigen weitere, vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist somit
vorgesehen, dass im vorderen und/oder seitlichen Bereich des U-förmigen Querschnitts
zumindest zwei Tragstreben höhenveränderbar
gelagert sind und dass im hinteren Bereich eine sich von einem seitlichen
Endbereich der Abdeckvorrichtung zu dem anderen seitlichen Endbereich
erstreckende Lagerstrebe höhenveränderbar
angeordnet ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich
somit die Möglichkeit,
mittels der hinteren Lagerstrebe und mittels der beiden im vorderen
Bereich angeordneten Tragstreben eine einfache und stabile Lagerung
vorzusehen. Durch die hintere, sich über die gesamte Breite erstreckende
Lagerstrebe ist eine sichere Auflage gewährleistet. Im Gegensatz zu
den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen sind im vorderen Rundungsbereich
oder Übergangsbereich
zwischen der Seite und dem vorderen Abschluss zwei Tragstreben vorgesehen,
eine links und eine rechts. Es ergibt sich somit eine Drei-Punkt-Auflage,
die zu einer hohen Kippsicherheit und zu verstärkter Stabilität führt. Zudem
können
durch die beiden vorderen Tragstreben maßliche Abweichungen der Toilettenschüssel, Abschrägungen von
deren Randbereich oder entsprechende geometrische Vorgaben einer
auf der Toilettenschüssel
noch befindlichen ursprünglichen
WC-Brille berücksichtigt
werden. Es ergibt sich insgesamt eine stabile und wackelfreie Auflage.
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Ein
weiterer Vorteil liegt darin, dass die beiden vorderen Tragstreben
relativ kurz bemessen sein können,
so dass diese hinsichtlich ihrer Dimensionierung kleiner gewählt werden
können.
Auch sind die auftretenden Belastungen bei der Lagerung der Tragstreben
geringer. All dies führt
zu einer gesteigerten Stabilität
der Toilettensitzerhöhungsvorrichtung.
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Besonders
günstig
ist es, wenn die Tragstrebe in jeweils ein Paar von Lageraufnahmen
lösbar einbringbar
ist, wobei jeweils eine Lageraufnahme im Bereich der Abdeckwandung
und eine Lageraufnahme in Bereich der Schutzwandung angeordnet ist. Die
Lagerstreben können
somit in einfachster Weise montiert werden, wobei die Lageraufnahmen
selbst einfach und kostengünstig
herstellbar sind. Zusätzliche
Bauelemente oder zusätzliche
Montagevorgänge
sind nicht erforderlich.
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Um
eine Höheneinstellung
vornehmen zu können,
ist es besonders günstig,
wenn nebeneinander mehrere Paare von Lageraufnahmen in unterschiedlicher
Höhenausrichtung
angeordnet sind. Diese können
auf einfachste Weise beispielsweise durch ein Spritzgussverfahren
bei der Herstellung der Toilettensitzerhöhungsvorrichtung mitgestaltet
werden.
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Die
Lageraufnahme weist bevorzugterweise jeweils einen nach unten offenen
Einsteckschlitz aus, welcher mit zumindest einer Rastnase versehen
ist, um die Tragstrebe einrasten oder einklipsen zu können. Die
Montage wird hierdurch besonders ein fach ausgestaltet und gestattet
eine lösbare
Anbringung der Tragstreben.
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Die
Lageraufnahme ist bevorzugterweise jeweils einstückig mit der Abdeckwandung
bzw. der Schutzwandung ausgebildet. Hierdurch ergeben sich lediglich
geringe zusätzliche
Werkzeugkosten. Das optische Erscheinungsbild wird dabei ebenso
wenig beeinträchtig
wie die erforderlichen Hygienemaßnahmen, da keine Hinterschneidungen,
Hohlräume
oder ähnliches
vorhanden sind.
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Die
Lagerstrebe, welche am freien hinteren Bereich der Abdeckwandung
vorgesehen ist, ist bevorzugterweise mittels mehrerer höhenversetzter Montageausnehmungen
befestigbar. Die Montageausnehmungen können beispielsweise in Form von
Durchbrüchen
oder Löchern
ausgebildet sein, durch welche Schrauben, Steckzapfen, Niete oder ähnliches
durchführbar
sind. Auch hierdurch vereinfacht sich die Montage ganz erheblich.
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Um
eine stabile, sichere Sitzposition zu gewährleisten und das Aufstehen
zu erleichtern, ist es besonders günstig, wenn am hinteren oberen
seitlichen Bereich des Grundkörpers
jeweils ein Lager für eine
schwenkbare Armlehne vorgesehen ist. Das Lager kann auch mit zumindest
einem weiteren Lager für
einen klappbaren Deckel kombiniert werden.
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In
besonders günstiger
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Tragstrebe
und/oder die Lagerstrebe mit einer Anti-Rutsch-Beschichtung versehen
sind.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Toilettensitzerhöhungsvorrichtung,
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2 eine
weitere perspektivische Ansicht der in 1 gezeigten
Anordnung,
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3 eine
perspektivische Draufsicht auf den Grundkörper der erfindungsgemäßen Toilettensitzerhöhungsvorrichtung,
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4 eine
perspektivische Teil-Unteransicht eines vorderen seitlichen Bereichs
mit Tragstreben,
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5 eine
Ansicht analog 4, ohne Tragstreben, und
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6 eine
perspektivische Ansicht einer Tragstrebe.
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Die
erfindungsgemäß ausgebildete
Toilettensitzerhöhungsvorrichtung
umfasst einen Grundkörper 1,
an dessen Oberseite ein Sitz 2 ausgebildet ist (siehe 3).
Der Sitz ist in üblicher
Weise dimensioniert und ergonomisch gestaltet. Von der Innenwandung
des Sitzes 2 aus erstreckt sich eine im Wesentlichen kreisringförmige Schutzwandung 3 nach
unten, welche den entsprechenden Randbereich einer nicht dargestellten
Toilettenschüssel
abdeckt und als Spritzschutz dient, sowohl bei der Benutzung der
Toilette als auch während
des Spülvorgangs.
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Von
dem äußeren Randbereich
des Grundkörpers 1 aus
erstreckt sich eine Abdeckwandung 4 nach unten. Diese ist,
wie aus den Figuren ersichtlich, an den Seiten und an der Vorderseite
ausgebildet, nicht jedoch an der Hinterseite, um auf diese Weise
die erfindungsgemäße Toilettensitzerhöhungsvorrichtung
auf beliebige Bauformen von Toilettenschüsseln aufsetzen zu können. Die
Dimensionierung der Abdeckwandung 4 hängt von den jeweiligen Gegebenheiten
ab, sie sollte so groß sein,
dass der Randbereich einer Toilettenschüssel ebenso mit abgedeckt ist
wie gegebenenfalls eine auf der ursprünglichen Toilettenschüssel noch
befindliche WC-Brille.
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An
den beiden freien hinteren Endbereichen der Abdeckwandung 4 sind
mehrere Montageausnehmungen 8 übereinander angeordnet, die
beispielsweise in Form von Löchern
ausgebildet sind. Die Montageausnehmungen 8 können in
einer Nut angeordnet sein (siehe 3), welche
nach erfolgter Montage durch eine Abdeckung abgedeckt wird. Durch
die Montageausnehmungen 8 kann ein Bolzen, eine Schraube
oder ähnliches
durchgeführt
werden, um eine Lagerstrebe 6 höhenveränderbar zu montieren (siehe 1).
Die Lagerstrebe 6 kann beispielsweise mittels eines Gegenlagers
zusätzlich
abgestützt
sein, wobei das Gegenlager auch zur Befestigung weiterer Lagerelemente
dienen kann.
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Im
vorderen Übergangs-
oder Kantenbereich sind an jeder Seite des Grundkörpers 1 Tragstreben 5 vorgesehen.
Die Tragstreben 5 führen
somit zu einer Überbrückung des
U-förmigen
Querschnitts, welcher durch die Schutzwandung 3, die Abdeckwandung 4 und
die Oberseite des Grundkörpers 1 gebildet
wird (siehe 4 und 5).
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Zur
Lagerung der Tragstreben 5 sind jeweils Lageraufnahmen 7 vorgesehen,
welche somit ein Paar von Lageraufnahmen 7 bilden, jeweils
eines an der Schutzwandung 3 und eines an der Abdeckwandung 4.
Wie die 5 zeigt, sind nebeneinander mehrere
derartige Paare von Lageraufnahmen 7 vorgesehen, um eine
höhenvariable
Montage der Tragstrebe 5 (siehe 6) zu gewährleisten.
Jede Lageraufnahme 7 ist mit einem Schlitz versehen, in welchen
ein Lagerbolzen 15, der am Endbereich der Lagerstrebe 5 ausgebildet
ist, einklipsbar oder einschiebbar ist. Ein zusätzlicher Lagerkopf 16 dient
zur axialen Fixierung der Tragstrebe 5 und zur weiteren Versteifung
der Konstruktion.
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Die 4 zeigt
rein beispielhaft die unterschiedliche Anordnung derartiger Tragstreben 5.
Es versteht sich, dass in der Praxis nicht drei Tragstreben nebeneinander
vorgesehen sind. Vielmehr wird eine Tragstrebe wahlweise in eines
der drei Paare von Lageraufnahmen 7 eingeklipst. Insofern
dient die 4 nur zur Verdeutlichung der
unterschiedlichen Varianten.
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Die
erfindungsgemäße Toilettensitzerhöhungsvorrichtung
umfasst weiterhin an jeder Seite eine Armlehne 9, welche
an einem Lager 10 schwenkbar gelagert ist und im Gebrauchszustand (siehe 1 und 2)
in einer Nut 17 zusätzlich gehaltert
und abgestützt
wird. Die Armlehne 9 ist somit hochschwenkbar, um das Niedersitzen
bzw. das Aufstehen von der Toilettensitzerhöhungsvorrichtung zu erleichtern.
Zur axialen Sicherung ist in Verlängerung des Lagers 10 eine
Nut 18 vorgesehen, welche die Armlehne 9 auch
im verschwenkten Zustand in axialer Richtung sichert, ohne dass
hierzu weitere Zusatzteile oder Ähnliches
erforderlich wären.
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Das
Lager 10 kann beispielsweise in Form eines einstückig ausgebildeten
Zylinderrohres ausgebildet sein, in welches ein nicht dargestellter Lagerzapfen
einschiebbar ist.
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Das
Lager 10 kann weiterhin dazu dienen, einen schwenkbaren
Deckel 11 zu lagern, so wie dies beispielsweise aus der 1 ersichtlich
ist.
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Die
erfindungsgemäße Toilettensitzerhöhungsvorrichtung
kann somit kostengünstig
aus Kunststoff hergestellt werden, für die Montage sind keine Werkzeuge
erforderlich, die Handhabung erschließt sich auch dem unbedarften
Benutzer ohne weiteres. Zusätzlich
zu der hohen Stabilität
ist ein hohes Maß an
Funktionssicherheit gewährleistet.
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Sitz
- 3
- Schutzwandung
- 4
- Abdeckwandung
- 5
- Tragstrebe
- 6
- Lagerstrebe
- 7
- Lageraufnahme
- 8
- Montageausnehmung
- 9
- Armlehne
- 10
- Lager
- 11
- Deckel
- 12
- Nut
- 13
- Abdeckung
- 14
- Gegenlager
- 15
- Lagerbolzen
- 16
- Lagerkopf
- 17
- Nut
- 18
- Nut