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Bei
Matratzen ist der Liegekomfort ein entscheidendes Kriterium
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Das
Komfortgefühl
unterliegt dem Zeitwandel.
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Früher wurde
zumindest teilweise auf eine harte Auflage bzw. auf eine entsprechend
harte Federung Wert gelegt.
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Dann
wurde auf eine größere Nachgiebigkeit gewünscht.
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Die
gebräuchlichen
Matrazen waren dann Federkernmatratzen. Die Federkerne in solchen
Matratzen sind Drahtfedern, die in unterschiedlichen Ausführungen
verfügbar
sind. Die Federkerne lassen sich mit unterschiedlichen Mittel in
der jeweils vorgesehenen Position halten.
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In
neuerer Zeit sind die Federkernmatratzen zumindest weitgehend durch
Matratzen aus Kunststoffschaum abgelöst worden. Dabei ist vorzugsweise
Polyurethan als Kunststoffschaum zur Anwendung gekommen.
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Im
Bereich des Kunststoffschaumes beinhaltet der viskoelastische Polyurethanschaum
eine wesentliche Weiterentwicklung. Dieser Schaum besitzt einen
Glaspunkt, der im Bereich der Raumtemperatur liegt, vorzugsweise
geringfügig
unterhalb der Raumtemperatur. Die Folge ist ein verändertes Nachgiebigkeitsverhalten
bei einer geringfügigen
Erwärmung
durch den liegenden Menschen. Diese Erwärmung bewirkt ein weiteres
Einsinken des liegenden Menschen. Dem Konzept liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass die größte Erwärmung dort
stattfindet, wo der Körper
die größte Masse
hat. Das ist im Bereich der Hüften
und der Schultern der Fall. Dort sinkt der Körper stärker ein, als ohne größere, wärmebedingte
Nachgiebigkeit.
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Durch
dieses besondere Einsinken liegt der Mensch gerader als auf herkömmlichen
Matratzen.
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Der
Vorteil des größeren Einsinkens
ist aber verbunden mit einer größerflächigen Berührung der Menschen
mit dem Kunststoffschaum. Bereits gesunde Menschen beklagen, dass
sie durch tieferes Einsinken stärker
schwitzen.
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Kranke
Menschen liegen sich dadurch schneller wund.
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Es
ist deshalb üblich
geworden, die Matratzen mit einem drainierenden Überzug zu versehen. In neuerer
Zeit ist vorgeschlagen worden, die Drainschichten durch ein Abstandsgewebe
zu bilden. Solche Abstandsgewebe besitzen zwei im Abstand angeordnete
Gewebeschichten, die durch Filamente bzw. Fäden oder Fasern auf Abstand
gehalten werden. Dabei können
die Abstandsgewebe sowohl mehrteilig zusammengesetzt sein als auch
einteilig ausgebildet sein. Bei mehrteiliger Ausbildung werden die
die Deckschichten bildenden separaten Gewebe durch ein drittes Gewebe
miteinander verbunden.
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Bei
einteiliger Ausbildung wird das Gewebe so gestaltet, dass sich die
die beschriebenen Deckschichten und die Verbindung bilden.
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Die
Abstandsgewebe bestehen aus Polyester oder Polyamid oder Polypropylen
oder Elasthan oder Glasfasern oder Polyethylen oder Cellulose.
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An
Kraftfahrzeugen haben sich solche Abstandsgewebe bereits durchgesetzt.
Beispielhaft wird auf die US-PS 6629724 verwiesen.
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Die
Abstandsgewebe sollen die Sitzfläche hinterlüften, so
dass durch Schwitzen anfallende Feuchtigkeit verdampfen und der
Dampf abgezogen werden kann. Die Abstände können dabei bis 15 mm betragen.
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Abstandsgewebe
sind auch bei Textilien bekannt. Dort sollen sie wasserdichte Schichten
hinterlüften.
Beispielhaft wird auf die US-PS 6716778 verwiesen.
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Die
Abstandsgewebe werden auch für
Matratzen seit einiger Zeit bekannt.
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Die
US-PS 6687937, die US-PS 6687935, die US-PS 6668408, die US-PS 6499157,
die US-PS 6460209,
die US-PS 6447874 und die US-PS 6115861 beschreiben solche Matratzen.
Dabei bilden die Abstandsgewebe zum Teil Kanäle, durch die der Wasserdampf
abgezogen werden, der durch Schwitzen des liegenden Menschen entsteht.
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Zum
Teil sind Abstandsgewebe als durchgehende Schichten vorgesehen.
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Die
Erfindung hat erkannt, dass die Beschichtung von Kunststoffschaum
mit einem Abstandsgewebe zwar eine Belüftung bewirkt. Aber die positive
Wirkung der Viskoelastizität geht
verloren, weil mit dem zwischenliegenden Abstandsgewebe eine Isolierung
entsteht. Die Körperwärme kann
nicht mehr in wesentlichem Umfang auf den Schaum einwirken.
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Die
Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Matratze zu schaffen,
welche die Vorteile des Abstandsgewebes nutzt und im übrigen eine
vergleichbare Qualität
wie viskoelastischer Schaum besitzt.
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Nach
der Erfindung wird das unter Verwendung einer Matratzenschicht aus
Abstandsgewebe erreicht, die
- a) mindestens
20 mm dick ist, vorzugsweise mindestens 30 mm dick ist und noch
weiter bevorzugt mindestens 40 mm dick ist
- b) eine gestufte Nachgiebigkeit besitzt.
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Die
Stufigkeit entsteht dadurch, dass beim Zusammendrücken des
Abstandsgewebes mit Erreichen jeder weiteren Stufe zusätzliche
Teile des Abstandsgewebes an der Lastaufnahme beteiligt werden,
die bis dahin an der Lastaufnahme unbeteiligt waren.
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Nach
der Erfindung wird das wahlweise dadurch erreicht,
- c) dass zwischen den äußeren Abstandsgeweben weitere
Gewebe vorgesehen sind, deren Dicke geringer als der Abstand zwischen
den Abstandsgeweben ist. Die weiteren Abstandsgewebe zwischen den äußeren Gewebeschichten
werden im folgenden als dünnere
Gewebeschichten bezeichnet. Eine dünnere Gewebeschicht beteiligt sich
erst dann an der Lastaufnahme, wenn das Abstandsgewebe auf ein Maß zusammengedrückt ist,
das gleich der Dicke dieser dünneren Gewebeschicht
ist.
- d) dass die äußeren Gewebeschichten
die Matratze nur teilflächig überdecken
und zwischen diesen Teilen weitere Gewebeschichten angeordnet sind,
welche eine geringere Dicke besitzen. Die weiteren Gewebeschichten
werden im folgenden als dünnere
Gewebeschichten bezeichnet. Eine dünnere Gewebeschicht beteiligt
sich erst dann an der Lastaufnahme, wenn das Abstandsgewebe auf
ein Maß zusammengedrückt ist,
das gleich der Dicke dieser dünneren
Gewebeschicht ist.
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Die
dünnere
Gewebeschicht nach c) kann durch gerade Fasern oder Fäden bzw.
Filamente gebildet werden, die in einer der äußeren Schichten gehalten sind
und bei entsprechend weitem Zusammendrücken des Abstandsgewebes ausknicken.
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Die
dünnere
Gewebeschicht nach c) kann auch durch Schleifen oder Schlingen gebildet
werden, die in dem Zwischenraum zwischen den äußeren Gewebeschichten angeordnet
sind und durch entsprechendes Zusammendrücken des Abstandsgewebes eine
Verformung erfahren.
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Wahlweise
werden die Schleifen oder Schlingen auch durch die Filamente, Fasern
oder Fäden gebildet,
welche die äußeren Gewebeschichten
miteinander verbinden.
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Die
dünnere
Gewebeschicht nach c) kann auch durch ein gleichartiges Abstandsgewebe
wie das ursprüngliche
Abstandsgewebe gebildet werden, das im Zwischenraum zwischen den äußeren Schichten
des ursprünglichen
Abstandsgewebes angeordnet ist.
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Die
dünnere
Gewebeschicht nach c) kann auch durch Stege gebildet werden, die
im Zwischenraum zwischen den äußeren Gewebeschichten
angeordnet und mit einer der äußeren Gewebeschichten
verbunden oder mit dieser Gewebeschicht einstückig sind.
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Die
teilflächigen äußeren Gewebeschichten nach
d) werden vorzugsweise durch Stege gebildet, die geradlinig und/oder
kurvenförmig
in Längsrichtung
der Matratze oder quer oder schräg
dazu verlaufen. Zwischen den die äußeren Gewebeschichten bildenden
Stegen sind weitere Stege vorgesehen, welche die dünnere Gewebeschicht
bilden.
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Wahlweise
verhält
es sich auch umgekehrt, d.h. wahlweise werden die dünneren Gewebeschichten
auch durch die geradlinig und/oder kurvenförmig in Längsrichtung der Matraze oder
quer oder schräg dazu
verlaufenden Stege gebildet. Dann sind zwischen diesen Stegen weitere
Stege vorgesehen, welche die äußeren Gewebeschichten
bilden.
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Wahlweise
verlaufen die vorstehend beschriebenen Stege nach d) auch ringförmig.
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Es
können
diverse Ringe ineinander angeordnet sein. Es kann auch jeweils ein
einzelner Ring als Steg vorgesehen sein, der einen Noppen umschließt. Die
Ringe können
genau kreisförmig
oder auch eckig oder beliebig verlaufen. In dem Sinne können die
Ringe auch die Form von Waben aufweisen.
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Es
können
in der Ausführung
nach d) auch eine Vielzahl von Ringen gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilt
angeordnet sein.
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Die
Ringe können
gleiche oder verschiedene Form aufweisen.
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Vorzugsweise
ist in der Ausführung
nach d) eine der äußeren Gewebeschichten
durchgehend ausgebildet, während
auf der gegenüberliegenden Seite
des Abstandsgewebes die Stege vorgesehen sind. Es ist von Vorteil,
dieses erfindungsgemäße Abstandsgewebe
so anzuordnen, dass die durchgehende Schicht dem liegenden Menschen
zugewandt ist. Dadurch wird die Auflagefläche vergrößert.
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Wahlweise
können
die nach d) vorgesehenen Ringe im Abstand voneinander angeordnet
sein oder einander berühren
oder sogar den Teil eines anderen Ringes bilden. Im Sinne der Erfindung
liegt ein solcher Fall bei einer Wabenstruktur vor. Vorzugsweise
korrespondieren Noppen mit der Wabenstruktur, die in dem von den
Waben umschlossenen Innenraum vorgesehen sind.
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Wie
oben ausgeführt
liegt die Noppenoberseite tiefer als die Oberseite der Waben oder
umgekehrt.
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Das
erfindungsgemäße Abstandsgewebe kann
ganz oder teilweise die Matratze bilden.
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Bei
einer vollständig
aus Abstandsgewebe bestehenden Matratze kommt zu der extremen Belüftung noch
eine extrem gute Waschbarkeit und Trockenbarkeit hinzu.
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Bei
einer Kombination des erfindungsgemäßen Abstandsgewebes mit anderen
Materialschichten zu einer Matratze können beliebige andere Materialschichten
vorkommen. Das schließt
gleiche oder andere Abstandsgewebe ein.
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Die
verschiedenen Materialschichten können durch Schweißen oder
Kleben oder mechanisch miteinander verbunden werden.
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Eine
günstige
Verbindung entsteht mit einer Klettverbindung. Dabei kann das erfindungsgemäße Abstandsgewebe
einen Teil der Klettverbindung bilden.
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In
der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt.
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Die 1 zeigt
eine Matratze, bestehend aus zwei Schichten 26 und 27,
von denen die obere Schicht 26 ein Abstandsgewebe. Die
verwendeten Materialen sind die gleichen wie die Materialen bei den
oben beschriebenen bekannten Matratzen mit Abstandsgewebe. Die Web- und Strick- und
Häkeltechnik
ist auch die gleiche wie Technik, nach die oben beschriebenen Abstandsgewebe
der bekannten Matratzen zum Einsatz kommt. Die Form ist jedoch anders.
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Die
untere Schicht 27 ist eine Polyurethan-Schaumschicht ist.
Die Schicht 26 hat eine Dicke von 60mm. Die Schicht 27 gleichfalls
eine Dicke von 60 mm.
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Die
Matratze ist mit einem waschbaren Textil 25 umhüllt.
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Nach 1 besitzt
das Abstandsgewebe der Schicht 26 eine obere Gewebeschicht 2 und
eine untere Gewebeschicht 1. Die 1 zeigt
das Abstandsgewebe auf dem Kopf liegend.
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Beide
Schichten 1 und 2 sind durch Filamente 3 miteinander
verbunden.
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Darüber hinaus
sind, ausgehend von der Schicht 2, noch weitere Filamente 4 vorgesehen,
deren Länge
geringer als der Abstand zwischen den Schichten 1 und 2 ist.
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Im
Falle einer Zusammendrückung
nehmen die Filamente 3 sofort Last auf.
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Die
Filamente 4 beteiligen sich aber erst an der Lastaufnahme,
wenn sie die Schicht 1 berühren.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 2 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
nach 1 dadurch das anstelle der Filamente 4 gewickelte
Filamente 5 vorgesehen sind. Die gewickelten Filamente 5 stützen sich
besser an der Schicht 1 ab.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 3 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
nach 1 dadurch, dass anstelle der Filamente 4 andere Filamente 6 vorgesehen
sind, die mit einer Zwischenschicht 7 verbunden sind. Durch
die Zwischenschicht 7 wird noch eine bessere Abstützung erreicht.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 4 und 5 ist in 4 gleichfalls
auf dem Kopf liegend dargestellt. Das Ausführungsbeispiel besitzt eine obere
Gewebeschicht 10, von der Filamente 13 und 14 ausgehen.
Die Filamente 13 halten Gewebestreifen 11, die
Filamente 14 halten Gewebestreifen 12. Die Filamente 14 sind
kürzer
als die Filamente 13, so dass der Abstand der Streifen 12 von
der Schicht 10 geringer als der Abstand der Streifen 11 von
der Schicht 10 ist.
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Die
Streifen 11 bilden zusammen mit den Filamenten 13 Stege,
desgleichen die Streifen 12 mit den Filamenten 14.
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Im
Falle der Zusammendrückung
des Abstandsgewebes nehmen zunächst
die Stege mit den Streifen 11 die Last auf, bis ihr Abstand
von der Schicht 10 gleich dem Abstand zwischen den Streifen 12 und
der Schicht 10 ist. Dann beteiligen sich die Stege mit
den Streifen 12 an der Lastaufnahme.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 6 ist eine Abwandlung des in 4 und 5 gezeigten
Systems von Stegen dargestellt. Die Stege 21 verlaufen so,
dass eine Wabenstruktur entsteht. Jede Wabe 20 umschließt einen
Noppen 22. Die Stege 21 haben im Ausführungsbeispiel
die Funktion der Stege 11, die Noppen die Funktion der
Stege 12. Dementsprechend bestehen die Stege 11 am
dargestellten Ende aus Gewebestreifen, die durch Filamente mit einer gegenüberliegenden
Gewebeschicht des Abstandsgewebes verbunden sind.
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Auch
die Noppen 22 besitzen eine Gewebeschicht, die durch Filamente
mit der gegenüberliegenden
Gewebeschicht des Abstandsgewebes verbunden ist.