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Die
Neuerung betrifft ein Textilband, das als Träger für den Transport, die Weiterverarbeitung und/oder
die Lagerung von Lebensmitteln dient.
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Derartige
Bänder
sind an sich bekannt und werden z. B. als Transportbänder für Lebensmittel insbesondere
auch für
Backwaren eingesetzt; sie dienen auch als Träger für die Lagerung von Lebensmitteln
oder auch als Gärgutträger, als
Träger
für Lebensmittel,
die einer bestimmten Behandlung unterzogen werden, die in den verschiedensten
Bearbeitungsmaschinen durchgeführt
werden können.
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Ein
solcher Träger
wird z. B. in dem Deutschen Gebrauchsmuster G 9016764.3 beschrieben. Dabei
handelt es sich um ein Trägertuch
in Form eines Gewebes, das eine Leinenbindung 1/1 aufweist, bei
dem die Kett- und die Schussfäden
vollständig aus
Polyestergarnen bestehen, die zumindest stellenweise durch Thermofixieren
fest miteinander verbunden sind, und dessen Flächengewicht bei 200 – 260 g/m2 vorzugsweise bei 210 – 240 g/m2 liegt.
Hinweise auf eine Imprägnierung
insbesondere eine hydrophobe und schmutzabweisende Imprägnierung finden
sich in diesem Gebrauchsmuster nicht.
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Von
großer
Wichtigkeit ist, dass die für
diese Zwecke verwendeten Textilbänder
lebensmittel-unbedenklich sind, d. h. dass sie den gängigen Vorschriften
für Materialien
und Gegenstände,
welche mit Lebensmittel in Berührung
kommen, entsprechen.
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In
Anbetracht der zunehmenden Bedeutung des Handelsverkehrs mit dem
Ausland, insbesondere im Hinblick auf den Warenverkehr innerhalb
der europäischen
Union, werden auch internationale Vorschriften immer wichtiger.
In diesem Zusammenhang ist hier insbesondere die Verordnung (EG
Nr. 1935/2004 des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 27.10.2004 zu nennen, veröffentlicht
im Amtsblatt der Europäischen
Union am 13.11.2004). Diese Verordnung betrifft speziell Materialien
und Gegenstände,
die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen.
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Bei
dem Textilband gemäß der Neuerung kommt
es vor allem darauf an, dass von dem Textilband keine oder nur unwesentliche
Mengen von Substanzen in das Lebensmittel während der Lagerung, Behandlung
oder des Transports gelangen, z. B. durch Diffusion. Auch muss das
Band so fest in sich sein, dass keine Stücke abreißen und im Lebensmittel verbleiben,
wenn das Lebensmittel vom Band entfernt wird.
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Sehr
wichtig ist auch, dass die Trennung des Lebensmittel vom Textilband
nach dem Transport, der Lagerung oder Bearbeitung problemlos geschieht,
d. h. dass das Lebensmittel nicht am Textilband kleben bleibt und
wenn man das Lebensmittel bzw. insbesondere die Backware vom Band
entfernt, Reste auf dem Band verbleiben, die dann in einem Reinigungsprozess
entfernt werden müssen.
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Man
hat, um das Trennen von Lebensmittel und Backwaren vom Band zu erleichtern,
häufig
eine Trennschicht aufgebracht, meist in Form von Kartoffelstärke oder
Mehl. Dadurch wird das Anhaften beispielsweise von Teiglingen auf
dem Band verhindert.
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Nachteilig
bei diesem Vorgehen ist jedoch, dass sich häufig Staub entwickelt, was
nicht nur unangenehm, sondern auch gesundheitsschädlich für die Beschäftigten
sein kann. Berufskrankheiten sind häufig nicht zu verhindern.
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Außerdem bildet
beispielsweise Mehl einen Nährboden
für Mikroorganismen,
so dass es zu Sporenbildung kommen kann, was für aus hygienischen Gründen sehr
bedenklich ist.
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Schließlich ist
auch noch darauf hinzuweisen, dass die Wirksamkeit von Trennmitteln
durch Feuchtigkeit im Raum beeinträchtigt werden kann, da die
Trennmittel häufig
Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und eine klebrige Masse bilden
können,
wodurch die Trennmittel nicht mehr als Trennmittel wirken, sondern
eher das Gegenteil bewirken, nämlich zum
Kleben des Gutes auf dem Textilband beitragen.
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Es
besteht somit noch ein Bedürfnis
nach verbesserten Textilbändern,
welche die oben genannten Nachteile nicht aufweisen.
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Aufgabe
der Neuerung ist es deshalb, ein Textilband für den Transport und/oder Lagerung
von Lebensmitteln insbesondere Backwaren zur Verfügung zu
stellen, das lebensmittel-unbedenklich ist, gute Trenneigenschaften
aufweist, das den Einsatz von Trennmitteln wie Mehl, Kartoffelstärke und
dergleichen unnötig
macht, das keine nachteiligen Wirkungen für das Bedienungspersonal entfaltet,
das pflegeleicht ist und das insbesondere auch aufgrund der guten
Trenneigenschaften nicht laufend gereinigt werden muss.
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Aufgabe
der Erfindung ist es ferner, ein Textilband zur Verfügung zu
stellen, das vielseitig eingesetzt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst,
durch ein Textilband für
Transport, Weiterverarbeitung und/oder Lagerung von Lebensmitteln,
insbesondere Backwaren bestehend aus einem textilen Flächengebilde,
das mit einer hydrophoben und schmutzabweisenden Appretur versehen
ist, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Appretur vollflächig auf
der textilen Oberfläche
aufgebracht ist, lebensmittel-unbedenklich ist und als Hauptkomponente
ein modifiziertes, vernetztes, hydrophobes Polydimethylsiloxan enthält.
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Vorzugsweise
ist das Polydimethylsiloxan ein Polydimethylsiloxan, das aufgebaut
ist aus einer A Komponente, nämlich
einem SiH- und vinylgruppenhaltigen Polydimethylsiloxan und einer
B Komponente, nämlich
einem Platin- und vinylgruppenhaltigen Polydimethylsiloxan als B
Komponente.
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Besonders
vorteilhaft sind textile Flächengebilde
in Form eines Gewebes aus cellulosischen Faserstoffen. Als cellulosischer
Faserstoff ist Viskose besonders vorteilhaft.
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Sehr
geeignet sind textile Flächengebilde
in Form eines Baumwollgewebes.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Neuerung besteht
das textile Flächengebilde
aus synthetischen Fasern, insbesondere aus Polyethylenterephthalatfasern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Neuerung besteht das textile Flächengebilde aus Glassfasern.
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Bevorzugt
ist das imprägnierte
Band frei von pulverförmig
aufgebrachten Trennmitteln.
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Die
Appretur ist vollflächig
auf der textilen Oberfläche
aufgebracht, d. h. sie bildet einen durchgehenden, vernetzenden
Film zwischen bzw. auf dem Textilengebilde. Dadurch werden hervorragende Trenneigenschaften
hinsichtlich z. B. Partikel, Teig sowie eine Abweisung gegenüber Feuchtigkeit
erreicht.
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Das
hydrophobe modifizierte Polydimethylsiloxan ist vorzugsweise ein
aus zwei Komponenten erhältliches
vernetztes Polydimethylsiloxan, nämlich aus einer wässrigen
SiH- und vinylgruppenhaltigen Polydimethylsiloxan-Emulsion als A
Komponente und einer wässrigen
Platin- und vinylgruppenhaltigen Polydimethylsiloxan-Emulsion als
B Komponente in einem additionsvernetzenden System.
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Damit
dieses Zweikomponentensystem ausreagiert und auf den Fasern des
Textilbandes fixiert wird, wird eine Trocknung bei etwa 100 – 140 °C durchgeführt, für die nur
wenige Sekunden etwa 10 – 15
Sekunden im Allgemeinen ausreichend sind.
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Die
beiden Komponenten sind im Handel erhältlich und werden z. B. von
der Firma LANXESS unter der Handelsbezeichnung BAYPRET EP 5900 und
BAYPRET EP 5910 (früher
von der Firma Bayer, Leverkusen unter der Handelsbezeichnung BAYGARD® LP
4147 und LP 4148) vertrieben. Für
die technische Anwendung kann beispielsweise eine Richtrezeptur
wie folgt dienen. 10 Teile BAYGARD® LP
4147, 10 Teile BAYGARD® LP 4148 und 40 – 70 Teile
Wasser, jetzt BAYPRET EP 5900 und BAYPRET EP 5910.
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Das
Aufgingen der Formulierung kann z. B. im Foulard-Verfahren erfolgen.
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Bei
den textilen Flächengebilden,
auf welchen die Appretur aufgebracht worden ist, kann es sich um übliche textile
Flächengebilde
wie Gewebe, Gewirke aber auch um Vliese usw. handeln. Sehr geeignet
ist ein Bauwollgewebe in Leinwandbindung, das aufgebaut ist aus
einem Bauwollgarn wobei sowohl in Kette als auch in Schuss ein Garn
der Stärke 50
tex × 2
eingesetzt wird.
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Die
Appretur wird auf das textile Gebilde aufgebracht, nach dem dieses
z. B. durch sodaalkalisches Waschen mit einem anionogenem Tensid
plus Komplexbildner gereinigt und einer Nachbehandlung mit Sequestriermitteln
unterzogen worden ist. Zum Imprägnieren
wird eine Emulsion der Polysiloxane in Weichwasser verwendet. Dies
kann z. B. mittels eines üblichen
Foulard-Verfahrens geschehen. Nach Aufgingen dieser Emulsion wird
getrocknet, vorzugsweise auf einem Spannrahmen bei Temperaturen von
etwa 140 °C.
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Anstelle
von Baumwollfasern können
auch synthetische Faserstoffe wie Polyethylenterephthalat-, Polyacrylnitril-,
Polyamid-, Polypropylen- oder Polyethylenfasern verwendet werden.
Sehr geeignet sind auch Mischgarne, sei es, dass das Garn selbst aus
einem Fasergemisch hergestellt worden ist, sei es dass zwei verschiedene
Garne unterschiedlicher Zusammensetzung verwendet werden.
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Das
Ausbringen der Appretur kann einseitig oder beidseitig erfolgen,
muss jedoch vollflächig
geschehen, d. h. in einer Weise, dass ein durchgehender kontinuierlicher
Film auf dem textilen Flächengebilde
vorhanden ist, sei es nur auf einer Seite oder auf beiden Seiten.
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Die
textilen Bänder
gemäß der Neuerung können für die verschiedensten
Einsatzzwecke verwendet werden. So eignen sich besonders für Transportbänder, als
sogenannte Endlosbänder,
auf denen der Transport eines Lebensmittels von einer Verarbeitungsstufe
zur anderen durchgeführt
wird. Die Bänder
können
auch zum Transport und Durchführen des
Lebensmittelguts durch eine Bearbeitungszone, z. B. durch eine Trocknungszone,
eingesetzt werden.
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Besonders
geeignet sind die Bänder
in Vorrichtungen, welche bei der Herstellung von Backwaren eingesetzt
werden. Z. B. in Einschieß-Tuchabziehapparaten,
in Einschieß-Kipptrögelapparaten,
in Quertuch-Abziehapparaten in Absetzkipptrögel-Apparaten, in Ofenbe- und Entladervorrichtungen,
in Sturzkästen
für Brötchen, in
Kipp-Hohldielen, in Brezelgärbrettern
und dergleichen.
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Es
war besonders überraschend,
dass es gemäß der Neuerung
möglich
ist, ein Textilband zur Verfügung
zu stellen, dass lebensmittel-unbedenklich ist und insbesondere
der Verordnung (EG 1935/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates
vom 27.10.2004) über
Materialien und Gegenstände,
die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, entspricht,
auf dem das Lebensmittelgut während
des Transports der Behandlung usw. nicht kleben bleibt und nach
Beendigung des Transports der Behandlung usw. ohne Rückstände zu hinterlassen,
entfernt werden kann, das lange Zeit im Einsatz verbleiben kann,
ohne dass Lebensmittelrückstände auf
dem Band verbleiben, das für die
Mitarbeiter keine Unannehmlichkeiten wie Staubbildung usw. mit sich
bringt, das einfach hergestellt werden kann und das vielseitig verwendet
werden kann, das lange Laufzeiten aufweist und preisgünstig hergestellt
werden kann.