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Zahnimplantate
werden im Kieferknochen verankert und dienen der Aufnahme von Zahnersatz.
Die Befestigung des Implantates im Kieferknochen wurde auf verschiedene
Arten bewerkstelligt. Intraossär
wurden zunächst
Nadelimplantate interforaminal in den Unterkieferknochen inseriert
(PRUIN 1974). Später
wurde diese krestale Insertionstechnik mit runden zylinderförmigen Implantatformen
fortgeführt
und weiterentwickelt und auf alle Kieferabschnitte ausgedehnt. Die
Entwicklung in der Implantologie brachte für krestal inserierte Implantate
mit geringer Primärstabilität Stabilisatoren
hervor, die die Implantatkörper
zusätzlich
fixierten bzw. Knochendefekte gegen das schneller wachsende Weichgewebe
der Umgebung abschirmten. In einer langen Reihe von Entwicklungen
sind nachfolgende Patent- bzw. Gebrauchsmusterschriften zu nennen:
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In
der Offenlegungsschrift
US 4379694 zeigt
RIESS(1983) bereits eine zirkuläre
um den Kieferfirst angebrachte Metallplatte die zur Aufnahme von
Suprakonstruktionen dient. Vom selbigen Autor wird unter der Offenlegung
DE 3613951 eine ähnliche
Entwicklung als subperiostales Implantat 1986 angemeldet. Die aufgebrachte
Implantat / Platte wird nicht lateral befestigt. Die Löcher dienen
der Knochendurchwachsung.
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In
der Patentschrift DE 4226465C2 wird von einer japanischen Erfindergruppe
ein Kieferknochen reproduzierendes Formstück aus bioresorbierbaren Polymerfasern
zur Modellierung verloren gegangener Kieferabschnitte vorgestellt,
dass seinerseits krestal eingebrachte zylinderförmige Implantatkörper zeigt.
Insbesondere ist der Unterkiefer als Defekt bzw. Implantationsstelle
dargestellt.
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In
der Gebrauchsmusterschrift
DE
9309720 U1 beschreibt TEICHMANN ein kombiniert enossales
- periostales Implantat, dass mit einer perforierten Platte auf
dem Kiefer gehalten wird und die gesonderte Abformung für ein periostales
Gerüstimplantat
erspart. Knochenmatrix formende Anteile bzw. die Abschirmung von
Weichteilen wird jedoch noch nicht erwähnt.
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In
der Patentschrift US 5513989A beschreibt CRISIO(1996) einen U-förmigen zirkulär auf den
Alveolarfortsatz aufgebrachten Stabilisator der ein Pin (Implantat)
krestal im Alveolarkamm trägt
und diesen vor Überlastungen
schützen
soll. Eine laterale Befestigung des Profils wird nicht beschrieben
oder gezeigt; die Vorrichtung soll vor allem Scherkräfte auffangen.
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Im
deutschen Schrifttum ist von ESSINGER(1998) eine Stabilisatorschiene
für Implantate
beschrieben worden auch in Kombination mit Weichgewebe abhaltenden
Membranen. Diese Entwicklung wird mit subgingivalen Verbindungsvorrichtung/Satellitenimplantat
DE 201215314U1 (ENGELKE 2001), dem Sinus-Implantat-Stabilisator
in der Gebrauchsmusteranmeldung DE 29816247U1 (LANG 1998) und der
Implantatfixierungsschiene in der Gebrauchsmusteranmeldung DE 20215668U1
(Böttcher
2002) fortgesetzt. Die Erfindungen stabilisieren krestal eingebrachte
rotationssymmetrische Implantate subgingival oder supragingival
zum Teil mit quer angebrachten Sprossen. Diese Verfahren werden
unter gleichzeitiger Nutzung augmentativer Verfahren zur Verbesserung
des Knochenlagers genutzt. Diese Augmentationen werden unter Verwendung
zusätzlicher Vorrichtungen
realisiert wie raumhaltende Titan verstärkte Membranen oder laserperforierte
Metallfolien. Den bisherigen Abschluss dieser Entwicklung bildet
die Gebrauchsmusterschrift DE 299 22738U1 (UNGER 1999), die ein
Implantat mittels eines Oralen bzw. vestibulären Gitters im Kieferknochen
befestigt und dabei auch Platzhalterfunktion für Knochenmatrix für dieses
Gitter sowie dessen laterale Befestigung genannt wird.
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Derzeitig
werden verbreitete rotationssymmetrische dentale Implantatsysteme
krestal inseriert. Ziel ist es, mit dieser Implantationstechnik
eine möglichst
allseitig vorhandene knöcherne
Implantatbedeckung und – abhängig von
der Knochenqualität – eine hohe
Primärstabilität zu erreichen.
Ohne allseitige knöcherne
Umfassung werden oben genannte technische Hilfsmittel mit Eigenknochen
bzw. Knochenersatz-materialien und Adjuvantien genutzt, um dieses
knöcherne
Lager zu schaffen. Ggf. kommen vor der eigentlichen Implantatinsertion
gesonderte Operationstechniken zum Einsatz, die das Knochenangebot
verbessern sollen (Sinuslift, Bonespreading, Knochenauflagerungsplastiken,
Knochendistraktion).
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Davon
abweichend wurde das tridimensionale Diskimplantat (JUILLET 1970;SCORTECCI
1982; SPAHN 1983) [Offenlegungsschriften
DE 199 48910 A1 (SPAHN),
EP 093 5949 A1 (SPAHN,
IHDE)] als alternative enossale Implantatform entwickelt. Im Gegensatz
zur krestalen Insertion wird dieses Implantat von lateral – in den
basalen Anteil des Alveolarfortsatzes eingebracht. Dazu werden mit
einem Scheibenrad ein (oder mehrere) Schlitze von lateral in den
Kieferknochen gefräst
bis sich der Mittelpunkt des Scheibenrades und der das Scheibenrad
tragende Achsstift in die Mitte des krestalen Knochens befindet.
In diesen Schlitz wird ein ebensolch geformtes Implantat getrieben.
Dieses Implantat wird basal mit seinem scheibenförmigen Ende bikortikal in der
oralen und vestibulären
Kompakta verankert. Die zentrale Achse, die sozusagen der Mandrell des
Scheibenrades ist, wird jetzt zum Schaft, der krestal den Knochen
und die Schleimhaut durchbricht und das orale Ende zur Aufnahme
der Suprakonstruktion bildet. Das Diskimplantat kann bei weitgehender
Kieferatrophie eingesetzt werden – also dann, wenn eine Pars
alveolaris der Mandibula bzw. der Forceps alveolaris nicht mehr
existiert. Man spricht daher von der basal osseointegrierten Implantation
(BOI). Ein Vorteil ist die Anwendbarkeit an atrophischen Kiefern,
die bei krestal eingebrachten Zylinderimplantaten mangels vorhandener „Bauhöhe" erst nach Knochenaugmentation
bzw. vertikaler Knochendistraktion möglich wäre. Kritiker dieser Implantationsmethode
verweisen auf erhebliche Defektzustände bei Implantatverlusten,
wobei eine zurückhaltende
wissenschaftliche Akzeptanz nicht zuletzt durch die recht geringe
Verbreitung dieser Implantate bedingt ist. Im Bereich der Kieferhöhle ist
aber auch bei einem Sinus maxillaris der Sinuslift als augmentative Maßnahme notwendig,
wenn die Implantatbasis nicht in der Kieferhöhle zu liegen kommen soll.
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Jedenfalls
erfordert diese Methode durch die ihr eigene bikortikale Verankerung
ein lokal invasiveres chirurgisches Vorgehen.
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Nicht
unerwähnt
soll bleiben, dass augmentative Maßnahmen mit der BOI -Technik
vermieden werden können,
insbesondere die oft genannte Entnahme von ortsfernen Beckenkammtransplantaten.
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Daneben
wurden blattförmige
Implantate (Linkow 1968) krestal inseriert. Historisch sind noch
subperiostale Implantatgerüste
zu nennen. Ihre kommerzielle Bedeutung tritt hinter den (schraubenförmigen)
Zylinderimplantaten zurück.
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Die
laterale vs. linguale Implantatfixation unterscheidet sich sowohl
vom krestalen Zylinder- bzw. Schraubenimplantation als auch von
dem basalen Diskimplantation (BOI). Die Primärstabilität wird weder durch die Implantatinsertion
auch nicht mit zusätzlicher
Kombination von Stabilisatoren erreicht, sondern einzig und allein
dient eine Implantatkassette als Aufhängung trägt und schützt das lateral vs. lingual
ein- bzw. angebrachte Implantat. Dabei sorgt sie neben der Fixation
gleichzeitig für
den Schutz zur Ausbildung eines hinreichenden Knochenlagers und
kann für
den Implantataufbau bei Bedarf die Kieferrelation vor allem transversal, sagittal
und im geringen Umfang auch vertikal verändern.
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Die
Osseointegration des Implantates erfolgt in ihr durch Wachstums-
und Anpassungsprozesse. Hierbei bilden die Implantatkassette sowie
die aus den präparierten
Implantatmulden gewonnenen Knochenspäne (ggf. durch Adjuvantien
ergänzt)
die präformierende
Matrix. Es wird auf das bekannte Phänomen der Osseointegration
von Osteosynthesematerial bei länger
andauernder Inkorporation zurückgegriffen
und bei dieser Implantationsmethode therapeutisch genutzt.
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Anwendung
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Die
parakrestale Einbringung zylinderförmiger Implantate soll die
bewährte
krestale Implantationstechnik nicht ersetzen. Vielmehr stellt sie
eine weitere Therapieoption dar, die sich aus theoretischen Überlegungen
ergibt, insbesondere bei moderater transversaler und sagittaler
Knochenatrophie. Die mit dem Zahnverlust einhergehende Knocheninvolution
am Alveolarfortsatz lässt
so genannte sekundäre
Dysgnathien entstehen. Im Oberkiefer kommt es sagittal, transversal
und vertikal zum Knochenverlust. Im Unterkiefer geht über Jahrzehnte
die Pars alveolaris der Mandibula verloren. Im distalen Unterkiefer
vergrößert sich
so die transversale Dimension. Im Oberkiefer verkleinert sich die
Kieferbreite zum einen, zum anderen entsteht im Frontzahngebiet
ein sagittales Defizit zur Unterkieferbezahnung. Der prothetische
Ausgleich findet in der Totalprothetik im Oberkiefer mit der Aufstellung
des Frontzahnbogens vor dem Kieferkamm statt vs. einer lingualen
Versetzung bzw. Kippung der Prothesenzähne im Unterkiefer. Sagittal
erfolgt die Kompensation mit einer verstärkten lingualen Neigung der
Molaren im Unterkiefer ggf. im Kompromiss mit einer Kreuzbissaufstellung
zum Oberkiefer. Die Implantatchirurgie bietet zur Verbreiterung
des krestalen Knochenangebotes Bonesplitting/ - spreading oder Knochenauflagerungsplastiken
für moderate
Fälle,
darüber
hinaus kommt die Dysgnathiechirurgie bei ausgeprägten Konstellationen zur Anwendung.
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Ein
weiteres anatomisches Problem im Oberkieferseitenzahngebiet im Bereich
der ersten Molaren stellt das geringe Knochenangebot zur Kieferhöhle dar.
Derzeitig begegnet man dieser Tatsache mit der Vermeidung der Implantation
loco citato, dem internen Sinuslift und dem Sinuslift mit lateralem
Knochenfenster mit simultaner bzw. zeitversetzter Implantation.
Die laterale parakrestale Implantation kann hier eine einfache schonende
Alternative werden. Der Sinuslift wird vollständig vermieden. Die Gefäßversorgung
im Operationsgebiet ist deutlich verbessert, da die Schneider'sche Membran nahezu
unberührt
bleibt. Der Eingriff findet zu jedem Zeitpunkt unter exzellenter
vestibulärer
Kontrolle statt. Möglicherweise
verlangt die Technik eine verlängerte
Einheilphase bzw. eine schrittweise Belastung (Bone Training) bevor
ein endgültiger
Zahnersatz eingegliedert werden kann, was unter Berücksichtigung
des Kostenaspektes sicherlich nicht als nachteilig zu bewerten ist.
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Eine
weitere Indikation ist die Schaltlücke im Unterkiefer, die gelegentlich
einen sehr schmalen Kieferkamm aufweist. Die krestale Implantation
ist nur mit Bonespreading/ -splitting oder Auflagerungsplastik möglich. Auch
hier bietet sich die parakrestale Implantatinsertion an. Die Tiefenpräparation
erfolgt unter exzellenter Kontrolle besonders nach apikal. Ganz
automatisch bekommt das Implantat eine oral – vestibuläre Neigung von krestal nach
apikal, was der natürlichen
Achsrichtung der Zähne
entspricht. Prinzipiell ist die Nutzung der Implantatkassette in
jeder Schaltlücke
mit vestibulärem
Knochendefizit möglich.
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Eine
laterale (vestibuläre)
Implantatauflagerung bzw. -fixation kann somit die Konstruktion
einer wünschenswerten
achsengerecht belasteten Suprakonstruktion erleichtern. Im distalen
Unterkiefer bietet sich eine linguale Fixation an. Die Implantationsmethode
setzt vor allem auf eine Implantatintegration durch aktive Regeneration.
Die Implantatkassette stellt zugleich Leitschiene für die präformierte
Matrix als auch Osteosynthesemittel für den von ihr getragenen Implantatkörper dar.
Primärstabilität zum Ausschalten
von Makrobewegungen auf den Implantatkörper wird durch sie vermittelt.
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Die
Methode setzt auf Regenerationsleistungen knöcherner Strukturen. Diese brauchen
Zeit. Daher wird ein zweizeitiges Vorgehen und eine verzögerte schrittweise
Belastung favorisiert.
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Der
erste Schritt besteht in der Knochenkonstruktion und der Positionierung
des Implantatkörpers
im geschaffenen Bett mittels der Implantatkassette. In einem zweiten
Schritt ca. 3 – 9
Monate Zeit versetzt wird der der Matrixformer wieder entfernt.
Nachfolgend wird der Implantatkörper
schrittweise belastet und auf seine Funktion als Zahnersatzträger vorbereitet.
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Die
Vorteile liegen in der besseren statischen Positionierung von Implantatkörpern bezüglich bestehender
prothetischer Konzepte bei Knocheninvolution.
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Die
chirurgischen Maßnahmen
sind minimal, weil sich die Chirurgie im wesentlichem auf eine Seite und
mehr auf die Knochenoberfläche
beschränkt.
Dadurch bleibt die lokale Gefäßversorgung
mit der Integrität vorhandener
anatomischer Strukturen bestehen. Die Kassettenkonfiguration sorgt
für optimale
Knochenausnutzung, dies bedingt minimal invasives Vorgehen auch
in Knochenspenderarealen.
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Die
Natur hat bei Hominiden runde zylinderähnliche Wurzelanatomien hervorgebracht.
Das rotationsymmetrische Zylinderimplantat stellt nur eine Möglichkeit
dieser Grundform dar. Ellipsoide und gekrümmte Varianten können unter
diesem Konzept das Arsenal der Implantatformen erweitern. Zusätzlich werden
die oft zweizeitigen Eingriffe von Augmentation und Implantation
zu einem Verfahren zusammengeführt.
Explizit soll die alternative Verwendung der Erfindung zum Sinuslift,
zum Ausgleich von sagittalen Defiziten im anterioren Oberkiefer,
bei transversaler Kieferrelationsveränderung und dem Einsatz am
spornartig verdünnten
Alveolarfortsatz genannt werden.
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Operatives
Vorgehen
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Zuerst
sollten mit einer prothetischen Implantatschablone die optimalen
Implantationsstellen auf dem Kieferkamm markiert werden.
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Der
Zugang erfolgt vom Kieferkamm aus. Eine parallele Verlagerung der
Inzision nach palatinal im Oberkiefer ist insofern sinnvoll, um
einen Spalthautlappen von oral nach vestibulär zu mobilisieren. Ggf. sollte zuvor
mittels Dopplersonographie die Palatinalgefäße aufgesucht werden, um sie
auf der Schleimhaut zu markieren und sicher schonen zu können. Noch
vor Erreichen des Punktum maximums des Kieferkamms wird auch das
Periost mobilisiert Auf hinreichende Lappenextension ist zu achten
mesial und distal erfolgt eine vertikale Entlastung ins Vestibulum.
An der Lappenbasis kann eine Periostschlitzung der Lappenverlängerung dienen.
Alternativ ist ca. 14 Tage zuvor die Einbringung eines Gewebeexpanders ähnlich der
Form der Implantatkassette zu Vergrößerung des vestibulären Gewebeangebotes
möglich.
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Der
vestibulären
krestalen Makierungen der Implantatschablone dienen nun zur Anlage
der Implantatkassettenschablone. Entsprechend ihres Verlaufes erfolgt
die Markierung ggf. die Präparation
der Implantatmulden von lateral. Diese sollte die Tiefe von ca.
1/3 des Implantatdurchmessers betragen mindestens jedoch 1 mm. Nach
apikal hin ist je nach anatomischen Verhältnissen zu verfahren. Im Seitenzahngebiet
sollte die Schneider'sche
Membran maximal punktförmig
freigelegt werden, keinesfalls darf sie perforiert werden. Das abgetragene
Knochenmaterial ist unbedingt aufzufangen. Die zur Präparation
dienenden Fräsen
sind identisch der Implantatform bzw. piezochirurgische Präparationsansätze entsprechen
den Schraubengewinden der Implantate.
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Bei
vestibulär-
oraler Neigung der Präparationsmulde
muß das
Implantatsystem Prothetikkomponenten zum Achsenausgleich bereitstellen.
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Die
Implantatkassette mit Implantat wird dem Knochen angepasst. Danach
werden die gewonnenen Knochenspäne
ggf. mit Adjuvantien (Knochenersatzmaterialien / BMP / Antibiotika)
versehen und die Implantatkassette beschickt. In situ erfolgt die
Fixation. Abschließend
erfolgt die Lappenfixation.
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Bei
lingualer Fixation erfolgt eine modifizierte Lappenmobilisation
von vestibulär.
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Die
Entfernung der Implantatkassette erfolgt nach 3 – 9 Monaten. Daran schließt sich
ein Bonetraining mit provisorischer Versorgung.
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Aufbau der Systembestandteile
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1.
Der zentrale Bestandteil der Erfindung ist die Implantatkassette
(1). Sie besteht aus einem halbkreisförmigen Profil, die im Abstand
von 0,5 – 3,5
mm der Implantatoberfläche
folgt, dabei zur Aufnahme der Knochenspäne dient und gleichzeitig das
Implantat (11) schützt
und den Formgeber für
die Osseointegration darstellt. Krestal geht dieses Profil (Form)
in einen einer Kreisform ähnlichen
Deckel (2) über.
Dieser Deckel (2) hat zentral eine Perforation. Die Perforation
durchdringt eine Fixationsschraube (12), die auf einem
weiterem darunter liegendem kreisförmigen Deckel (3)
zu liegen kommt und daran – das
unterhalb davon befindliche Implantat – am Deckel (3) fixiert.
Der obere (2) und der darunter liegende Kassettendeckel
(3) sind mit geringem Spiel von 0,1 – 1 mm Abstand punktförmig miteinander
verbunden. Die Verbindung (4) der Deckel liegt dem halbkreisförmigen Profil
gegenüber.
Der untere Kassettendeckel(3) hat ein oder zwei flache
Fortsätze (5b)
mit ein oder zwei Bohrlöchern
ggf. Langlöchern ähnlich einer
Mikroosteosyntheseplatte. Die Fortsätze (5b) dienen zur
krestalen Befestigung. Die Fortsätze
(5b) sind in einem gewissen Umfang biegbar, um sie den anatomischen
Gegebenheiten anzupassen. Weitere ebensolche Fortsätze (5a)
jedoch in geringerer Länge
befinden sich am halbkreisförmigen
Profil (1) und zwar rechts und links davon je zwei. Sie
dienen der seitlichen Befestigung. Diese Fortsätze (5a) können so
angeordnet sein, dass mehrere einzelne Kassetten (1) nahe
nebeneinander angeordnet werden können, und zwar so, daß nur die
einfache Fortsatzlänge
abstandslimitierend wirkt. Die Bohrlöcher dieser Fortsätze (5a)
können
auch wieder die Form derer von Mikroosteosyntheseplatten haben (zwei
kreisrunde Löcher
hintereinander bzw. ein Langloch); jedoch ist auch eine weitere
Lochanordnung übereinander
möglich.
Letztgenannte Löcher
sind 0,8 – 1,3
mm stark. Die Länge
der Fortsätze
ist dann verkürzt,
die Fortsatzbasis etwas verbreitert. Die apikale Begrenzung des
halbkreisförmigen
Kassettenkörpers entspricht
in der Form einer halbierten Kuppel. Die Implantatkassette hat einen
Durchmesser von 0,1 bis 1,5 mm. In der Regel muß es formstabil sein. Eine
Materialstärke
von 0,3 – 0,5
mm Durchmesser zählt
daher zur bevorzugten Ausführungsform.
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Die
Implantatkassette (1) kann sowohl aus Titanblech als auch
aus biokompatiblen resorbierbaren Kunststoff gefertigt sein oder
aus stabilen Matrizen bestehen, die Träger von Knochen bildenden Zellen
sein können.
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Weitere
Formen des halbkreisförmigen
Bleches der Implantatkassette sind möglich. (Die Grundform entspricht
einem halbierten Zylinder mit einer ebensolch halbierten Kuppel
als Begrenzung auf einer Stirnseite. Allerdings fehlt diesem Körper die
Begrenzung dort, wo virtuell die Halbierung des Körpers stattfindet.
Insofern ist der „Körper" wieder ein Profil.).
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Statt
der halbkreisförmigen
Grundform des Profils ist auch eine ellipsoide und polygonale (z.
B. Pentagon; Hexagon, Oktaeder usw.) möglich. Je weniger Kanten dabei
vorhanden sind, desto sorgfältiger
muß auf ihre
Abrundung geachtet werden. (Jede dieser Grundformen ist natürlich halbiert,
wobei die Begrenzung auf der halbierten Seite fehlt).
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Die
Oberfläche
der Kassette kann durch geeignete Verfahren behandelt sein um die
Osseointegration zu fördern
(gestrahlte, geätzte
Oberfläche
bei Titanlegierungen).
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Eine
Modifikation des Grundkörpers
der Implantatkassette ist möglich.
So kann der untere Teil des halbierten Zylinders fehlen (6) und stattdessen weitere
Fortsätze
durch Separationen in der Grundform (14) bzw. ein separiertes
Blech tragen (7). Diese
Variante kommt zum Gebrauch, wenn das apikale Implantatende tiefer
im basalen Knochen zu liegen kommen soll. Zur besseren Raumsicherung
der präformierten
Matrix kann am krestalen Ende an den Verbindungen zwischen oberen
und unteren Blechdeckel ein viertelkreisförmiges ggf. anders konfiguriertes
Flügelchen
(13) paarig angebracht sein. Diese sichern den Raum zum
Kieferkamm, wenn der ein gewisses Maß übersteigt, die geforderte Mulde
krestal nicht dargestellt werden soll, da sie dem erwünschten
Implantatachse diametral entgegen steht oder durch Knochenatrophie
nach Zahnverlust die verbleibende Alveole das benötigte Maß längst übersteigt.
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Das
Pendant dazu stellt die Extension über den halbierten Zylinder
an der apikalen Kassettenbegrenzung dar (8). Eine kuppelähnliche Umschließung des
apikalen Implantatkörpers übernimmt
die Kontursicherung der präformierten
Matrix, wenn diese in gewisser Entfernung zum basalen Knochen zu
liegen kommen soll, wie es im distalen Unterkiefer bei lingualer
Fixation wahrscheinlich ist. Die Kuppel ist durch zahlreiche Schlitze
(14), die quer zum Kieferkamm liegen, durchzogen. Darüber hinaus
sind am Zylinder außen
am Übergang
zur Kuppel noppenartige Fortsätze
(15) mit Retentionen angebracht, die zum Aufbiegen der
Kuppel bei der Kassettenentfernung dienen sollen.
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2.
Die zwei übereinander
liegenden Deckel auf der krestal zugewandten Seite sind punktförmig miteinander
verbunden. Die Verbindung (4) definiert gleichzeitig den
Abstand zwischen den Deckeln. Der Abstand ist notwendig, um einen
Raum für
die krestale Fixationsschraube (10) zu schaffen. Sie soll
möglichst
mit dem oberen Deckel abschließen.
Durch den Abstand zwischen den krestalen Deckeln wird eine gewisse
Verbiegung zwischen beiden möglich.
Diese dient zur Veränderung
des Winkels zwischen krestaler (5b) und seitlicher (5a)
Befestigung und damit der Adaptation der Kassette an den Knochen.
Der untere Deckel(3) kann ggf. eine um 0,1 – 0,3 mm
vergrößerte Materialstärke aufweisen,
seine Abmessung innerhalb des Profils ist etwas kleiner als die
des oberhalb liegenden Deckels, so dass er mit einem Abstand von
0,5 – 1,0
mm zum Profil an der Stelle der größten Vorwölbung desselben hat. Zu beiden
Seiten hin wird der Abstand geringfügig größer.
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Der
untere Deckel (3) kann beidseitig eine Präzisionsoberfläche haben
um die Position des Implantates zur Implantatfixationsschraube (10)
sehr genau zu definieren.
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3.
Der Grundform der Kassette (1) entspringen zwei Abstandshalter
bzw. Dome (6), die einen definierten Mindestabstand zwischen
Kassette und Implantat sicherstellen. Der Dom kann der Implantatoberfläche aufliegen
oder auch in das Implantat gesteckt werden und dann auch der seitlichen
Implantatbefestigung (12) dienen. Die Dome(6)
sind zueinander parallel ausgerichtet. Damit wird eine Abzugsrichtung
der Implantatkassette nach der Osseointegration definiert. Die Dome
(6) sind median bzw. paramedian zum halbkreisförmigen Profil
(1) angeordnet. Sie sichern den Abstand zum Implantat auch
nach Fixation der Implantatkörper
(11) in der Kassette(1) und übernehmen damit auch die Raumsicherung
für die
osteoinduktive Matrix (Knochenspäne ggf.
Adjuvantien). Die Dome können
zur seitlichen Befestigungsschraube (12) modifiziert sein.
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4.
Der Grundkörper
(1) trägt
kleine Perforationen, die die nutritiven Aufgaben durch das bedeckende Weichgewebe
ermöglichen.
Die Perforationen können
0,1mm bis 1,5mm im Durchmesser stark sein.
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5.
Grundsätzlich
ist die Extension der Implantatkassette (1) möglich, so
dass mehrere Implantate nebeneinander von ihr aufgenommen werden
(9,10, 11, 12). Alle wesentlichen Merkmale
der Kassette, wie sie unter 1 – 4
genannt werden und soweit sie für
die Sammelkassette erforderlich sind, werden übernommen. Die Abstände der
einzelnen Implantate (11) sind durch die Mittelwerte der
Kronendiameter bestimmt und den sich daraus ergebenden Zahnachsabständen. Das
konvexe Grundprofil (1) über den Implantaten bleibt
bestehen; zwischen den Implantaten geht es in eine konkave Form über ähnlich den
Jugae alveolares. An der stärksten
Einziehung der konkaven Abschnitte ist das Profil vom apikalen Ende
bis zur Hälfte
der Gesamthöhe schlitzförmig getrennt
(7). Daran schießt
sich eine kurze Materialbrücke,
der eine schlitzförmige
Langlochperforation folgt, die sich bis ins krestale Drittel des
Profiles erstreckt. Diese Unterbrechungen (7) dienen der
besseren Anpassung der Kassette an die Knochenoberfläche. Grundsätzlich ist
auch die Gestaltung dieser seitlichen Schlitze (7) mit
mehreren Langlöchern
möglich.
Optional können
diese Materialbrücken
durchtrennt werden, um eine bessere Adaptation zu ermöglichen.
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Krestal
wird nur der äußere Deckel(2)
durchgehend gestaltet. Seine Form ergibt sich aus der aneinander
gereihten Grundform der Kassette für ein Einzelimplantat, wobei
auch hier auf Höhe
der seitlichen Unterbrechungen ein krestaler Schlitz (8)
aus einem modifizierten Langloch besteht. Das offene Ende befindet sich
auf der Seite der krestalen Befestigungsfortsätze (5b). Diese krestalen
Schlitze (8) dienen der Adaption der Kassette an die Zahnbogenform.
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Bei
der extendierten Kassette (1) zur Aufnahme mehrerer Implantatkörper (11)
ist eine Modifikation des Grundprofils zur Nachahmung der mesial – distalen
Implantatangulation vorgesehen. Sie kann über ein leicht modifiziertes
Grundprofil (schiefer Halbzylinder) als auch über eine unterschiedliche Höhe der Verbindungselemente
(4) zwischen oberen (2) und unteren Deckel (3)
erreicht werden (siehe Beschreibung nach zweitens und 10, 11,12).
Die Kombination beider Varianten kann zu einer Progression der Angulationen führen (10).
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6.
Implantatfixationsschraube (10): Die Begrenzung des Schraubenkopfes
ragt nicht oder nur sehr geringfügig über den
oberen Deckel der Implantatkassette heraus. Der Schraubenkopf hat
einen Schraubenschlitz. Weitere Modifikationen des Schraubenkopfes
zum Ansatz von Werkzeugen sind möglich
sofern sie nicht andere Schutzbestimmungen verletzen. Im Mittelpunkt
befindet sich eine Bohrung von 0,8 – 2,5 mm Durchmesser und eine
Tiefe von 2–3
mm. Sie kann ein Rechts- als auch ein Linksgewinde tragen. Das Gewinde
dient der Aufnahme eines suprakrestalen Aufbaues (9), der
die Implantatachse in der Implantatkassette zeigt und somit nochmals
krestal einen Eindruck über
die vestibulär – orale
Neigung und die mesial – distale Angulation
des Implantates (11) vermittelt.
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Die
Befestigung der Schraube im Implantat sowie die Konfiguration des
Schraubenstiles werden nicht näher
definiert, da Schrauben- und Zylinderimplantate bekannt sind, die
gegebenenfalls in die Implantatkassette integrierbar wären. Die
Befestigung richtet sich daher nach dem Konstruktionsprinzipien
des jeweiligen Implantatsystems.
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7.
Der suprakrestale Aufbau (9) ist zylinderförmig konfiguriert
und hat einen Durchmesser von ca. 3,5 mm. Der Aufbau ist oberhalb
seiner beschriebenen Befestigung an der Implantatfixationsschraube
(10) (siehe unter 6.) ca. 5–12 mm lang. Er geht am Ende
in eine Kuppel über.
Am Kuppelspitze befindet sich eine Präzisionsbohrung mit einem Durchmesser
von 1 – 3
mm; die Bohrung ist 4 mm tief. Darüber hinaus befindet sich auf der
Kuppel ein Schlitz der die Kuppel halbiert. Der Schlitz endet am Übergang
der Kuppel in den Zylinder. Zwei Millimeter unterhalb befindet sich
eine umlaufende Rille. Diese Rille ist rund bzw. trapezförmig im
Profil. Es können
mehrere Rillen untereinander angebracht sein.
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8.
Die Befestigung der Implantatkassette (1) erfolgt mit Mikroosteosyntheseschrauben
am Knochen. Diese werden bevorzugt. Darüber hinaus ist eine Befestigung
mittels Krampen oder Nägeln
möglich.
Das Material kann sowohl aus bioresorbierbaren Kunststoff als auch
einer Titanlegierung bestehen.
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9.
Ein Kit zur Präparation
der lateralen/lingualen Knochenrillen, das aus einer Schablone besteht,
die die Zahnachsabstände
berücksichtigt,
die Rillenlänge
und Rillentiefe markiert. Sie gibt auch Hinweise zur Extension der
Implantatkassette.
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10.
Ein Kit mit ähnlich
der Implantatkassette dimensionierten Gewebeexpandern, die aus einer
oder mehreren Kammern bestehen, die mit steriler Kochsalzlösung beschickt
werden können.
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11.
Ein Kit aus diversen Werkzeugen, die zum Befestigen, Entfernen,
Halten, Ausrichten und Montieren der Implantatkassette dienen.
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12.
Ein prothetisches Kit zum Übertragen
der Implantatposition.
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13.
Ein Kit zur präoperativen
Bestimmung der geeigneten Implantatkassettengröße.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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- 1
- Implantatkassette
(Grundform, extendierte Grundform, reduzierte Grundform)
- 2
- Obere
Kassettenbegrenzung (oberer Deckel)
- 3
- Unterer
Deckel (Krestale Befestigung des Implantatkörpers an der Kassette)
- 4
- Verbindungselement
zwischen oberen und unteren Deckel
- 5a
- Seitlicher
Befestigungsfortsatz
- 5b
- Krestaler
Befestigungsfortsatz
- 6
- Abstandshalter
- 7
- Seitlicher
Schlitz
- 8
- Krestaler
Schlitz
- 9
- Schraubenaufbau
(suprakrestaler Aufbau)
- 10
- Krestale
Befestigungsschraube des Implantatkörpers (Implantatfixationsschraube)
- 11
- Implantatkörper
- 12
- seitliche
Befestigungsschraube des Implantatkörpers
- 13
- krestale
Flügelchen
- 14
- Separationen
der Implantatkassette
- 15
- Noppen
zur Entfernung der Implantatkassette
-
Figur 1
-
1 zeigt die Grundform der
Implantatkassette (1). Die seitlichen Fortsätze (5a)
zeigen beispielhaft verschiedene Variationen zur Befestigung der
Implantatkassette wie Langloch, zwei Rundlöcher bzw. vier Mikrolöcher. Die
Seitenansicht verweist mit dem Pfeil auf eine gewisse Flexibilität zwischen
der krestalen Befestigung (5b) und der Implantatkassette
(1) durch das punktförmige
Verbindungselement (4) hin.
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Figur 2
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Die 2 zeigt die Ansicht von
oben. Hier jetzt mit der Modifikation von zwei krestalen Fortsätzen (5b), die
jetzt kein Langloch sondern jeweils zwei Rundlöcher tragen. Die seitlichen
Fortsätze
(5a) sind etwas versetzt angebracht, sie sollen darauf
verweisen, dass sich der Schnitt durch das Profil nach apikal hin
nicht mehr einem Halbkreis entspricht und sich somit die Extension
der Kassette (1) leicht vermindert.
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Figur 3
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Die 3 zeigt die Implantatkassette
(1), deren Seiten sich nach apikal verjüngen.
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Figur 4
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Die 4 verweist auf die Modifikationen
der seitlichen Befestigungselemente (5a) sowie auf die
Möglichkeit
die Kassette (1) mit unterschiedlich langen Implantatkörpern (11)
zu bestücken.
Die bevorzugte Ausführungsform
ist jedoch die Implantatkassette, die der Implantatlänge angepasst
ist. Die Seitenansicht zeigt eine Ausführungsform, bei der sich das
Profil nach apikal verjüngt.
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Figur 5
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Die 5 zeigt die Implantatkassette
(1) mit seitlichen Befestigungsschrauben (12).
Der vergrößerte Ausschnitt(V–A) bezieht
sich auf die seitliche Befestigungsschraube (12). Sie hält mit einem
Gewinde im Profil der Implantatkassette (1), verjüngt sich
weiter moderat und kommt auf dem Implantatkörper zu liegen. Durch erneute
Durchmesserreduktion steckt sie mit einem Pin im Implantat. Auch
dieses Ende der seitlichen Befestigungsschraube (12) ist
konisch gefertigt. Durch leichte Verspannung der Befestigungsschrauben
(12) und der Implantatkassette (1) mit dem Implantatkörper (11)
[bzw. durch eine geeignete Oberflächenfriktion] wird der Implantatkörper (11)
in der Implantatkassette (1) rotationssicher fixiert. Die
Entfernung der Implantatkassette nach Osseointegration muß dann mit
der Demontage der seitlichen Befestigungsschrauben (12)
beginnen. Erst im Anschluss können
die Befestigungsfortsätze
(5a, 5b) gelöst
werden.
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Der
Pin der seitlichen Befestigungsschraube (12) kann unterschiedlich
lang sein.
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Der
untere Kassettendeckel (3) kann bei dieser Ausführungsform
weitgehend reduziert sein ggf. so, dass nur das Verbindungselement
(4) und der krestale Befestigungsfortsatz (5b)
bestehen bleibt.
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Figur 6
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Die 6 zeigt die reduzierte Ausführungsform
des Grundkörpers
der Implantatkassette (1). Dieser ist um die apikal gelegene
kuppelförmige
Begrenzung reduziert sowie um einen daran anschließenden Teil
des Grundprofils. Der Implantatkörper
(11) verschwindet apikal weitgehend in der Knochenmulde
insofern ist eine dort befindliche Ausdehnung der Kassette zur Stablisierung
des Knochenlagers überflüssig. Median über dem Implantatkörper (11)
ist ein seitlicher Befestigungsfortsatz (5a) mit Langloch
angebracht, der die präparierte Knochenmulde
für den
Implantatkörper
(11) über
dessen apikales Ende überspannen
kann. Dieser Fortsatz kann selbst einen Abstandshalter tragen, um
räumlich
eine Mindestdistanz zum Implantatkörper (11) zu wahren.
Weitere seitliche Fortsätze
(5a) entspringen rechts und linksseitig neben dem mittleren
Fortsatz paarweise. Sie werden in das Grundprofil der Implantatkassette
hinein durch Separationen (14) verlängert. Grundsätzlich ist
auch bei dieser Ausführungsform
eine seitliche Befestigungsschraube (12) des Implantatkörpers realisierbar.
Krestal sind bei dieser Ausführungsform
in Höhe
der Verbindungselemente (4) Flügelchen (13) angebracht.
Sie stellen die krestale Extension der Kassette (1) dar.
Der Implantatkörper
(11) kann so in größerem Abstand
zum Kieferfirst platziert werden und so zum Beispiel im gewissen
Ausmaß sagittale
Defizite kompensieren. Die krestalen Flügelchen(13) sind biegbar
durch ausgedehnte Separationen. Sie können ein Osteosyntheseloch
tragen.
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Figur 7
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Die 7 führt das Konzept der 6 weiter. Bei dieser Ausführungsform
werden die seitlichen Fortsätze
(5a) in Form eines kompakten flächenartigen Konstruktes realisiert.
Randständig
trägt es
Osteosyntheselöcher.
Zum Zentrum hin wird es von weiteren kleineren Löchern durchdrungen. Diese sollen
ein manuelles Durchtrennen und Separieren des Bleches erleichtern.
Auch erfüllen
sie eine nutritive Funktion. Die bei der Aufzählung der Systembestandteile
genannten nutritiven Perforationen (Punkt 4) bleiben davon unberührt. Sie sind
bei allen graphisch dargestellten Ausführungsformen aus Gründen einer übersichtlichen
Realisierung nicht verzeichnet.
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Figur 8
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Die 8 zeigt eine im apikalen
Bereich eine extendierte Implantatkassette insbesondere im Bereich der
apikalen kuppelförmigen
Begrenzung. Apikal ist jetzt eine vollständige Kuppel realisiert. Diese
ist im rechten Winkel zum Kieferkamm von Separationen (14)
durchdrungen. Diese Separationen enden am Übergang der kuppelförmigen zum
halbkreisförmigen
Teil der Grundform der Implantatkassette (1). An ihrer
Basis befinden sich noch innerhalb der separierten Kuppel Noppen
(15), die Hilfselemente zur Kassettenentfernung darstellen.
Die Noppen (15) tragen kleine Löcher zum Ansatz von Werkzeug,
dass die Kuppel aufbiegen kann. Diese Ausführungsform der Implantatkassette
(1) ist zur lingualen Befestigung am Kiefer (Molarenbereich)
gedacht. Nach erfolgreicher Osseointegration besteht keine definierte
Abzugsrichtung. Deshalb muß die
Möglichkeit
zur Trennung oder zum Aufbiegen der Kassette bestehen.
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Figur 9
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Die 9 zeigt die extendierte
Implantatkassette (1) zur Aufnahme mehrerer Implantatkörper (11). Diese
Ausführungsform
ist vor allem für
Bereich der Molaren und Prämolaren
im Oberkiefer konzipiert. Die Aufsicht (A) zeigt die Grundformen
für das
Einzelimplantat, die ineinander übergehen
und mit seitlichen Schlitzen (7) und daran schließende Materialbrücken miteinander
verbunden sind. In der Ansicht von oben (O) sieht man an diesen
Stellen interimplantäre
Einziehungen des Kassettenprofiles, die den Jugae alveolares nachempfunden
sind und für
den sparsamen Gebrauch von Knochenmatrix und ggf. eingesetzten Adjuvantien
sorgt. Die Materialbrücken
an den seitlichen Schlitzen (A/7) sind mit geeigneten Hilfsmitteln
bei Bedarf separierbar. Damit ist die individuelle Anpassung der
Implantatkörper
(11) an die faziale Kieferhöhlenwand bzw. in die dahinein präparierten
Knochenmulden erleichtert. Das Pendant dazu bilden krestale Schlitze
(8) an der oberen Kassettenbegrenzung (2), wie
sie der Ansicht von oben (O) zu sehen sind. Sie dienen der Anpassung
der Implantatkassette (1) an die Zahnbogenform. Die 9 zeigt die Implantatkassette
(1) mit krestaler Befestigungsschraube (10). Eine Ausführung mit
seitlichen Befestigungsschrauben (12), wie in 5 für einzelne Implantatkörper dargestellt,
ist ebenso möglich.
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Die 9 stellt darüber hinaus
einen suprakrestalen Schraubenaufbau (9) dar, der auf der
Stirnseite der krestalen Befestigungsschraube (10) eingebracht
sein kann. Er gibt Auskunft über
die Angulation der Implantate (11) in der Kassette (1)
und die Positionierung der Aufbauten zur Gegenbezahnung. Gleichzeitig
kann er ein Teil eines Übertragungssystems
sein.
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Figur 10
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Die 10 zeigt die Aufsicht auf
eine extendierte Implantatkassette (1), die in der speziellen
Ausführungsform
durch die schiefe Form des Grundkörpers gekennzeichnet ist. Zusätzlich haben
die Implantatachsen eine leicht progressive Neigung zueinander.
Sie wird mittels der unterschiedlichen Bauhöhe der Verbindungselemente
(4) zwischen oberen (2) und unteren (3)
Deckel realisiert. Die Kassette imitiert die Neigung von Zahnachsen.
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Figur 11
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Die 11 zeigt die Aufsicht auf
eine Implantatkassette (1) die für die Aufnahme von zwei Implantatkörpern (11)
konstruiert ist. Die Ausführungsform
trägt einen
modifizierten seitlichen Schlitz (7), der durch leichte
Verbreiterung modifizierte Befestigungsfortsätze (5a) trägt.
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Figur 12
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Die 12 zeigt eine weitere Ausführungsform
im Sinne der Beschreibung zu 11.
Die Befestigungsfortsätze
(5a) und der seitliche Schlitz (7) sind zwischen
dem Grundprofil zu einem System vereint. Durch Trennung der bestehenden
Materialbrücken
(siehe Beschreibung 9)
ist auch hier eine individuelle Adaptation gegeben.
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Figur 13
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Die 13 zeigt zwei Ausführungen
der Implantatkassette in situ Regio 16/17 im Oberkiefer in der Seitenansicht
(Schnitt).
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Im
oberen Darstellung ist die Implantatkassette (1) schon
mit Matrix befüllt
und vestibulär
in die präparierte
Knochenmulde eingebracht. Der suprakrestale Aufbau (9)
dient zum Halten und gibt Auskunft über die Lage des Implantatkörpers zur
Gegenbezahnung.
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Die
untere Darstellung zeigt eine befestigte Implantatkassette (1)
mit seitlichen Fixationspins (12) des Implantatkörpers (11)
unmittelbar vor dem Nahtverschluß.